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Käfermotor ohne Kompression??
Hallo Mt's,
in diversen Beiträgen habe ich über mein -bislang erfolgloses-
Projekt, einen AS-Motor mit der Einspritzanlage eines AJ-Motors
aufzubauen gepostet. Die Einspritzanlage funktioniert, sämtliche
Einstellarbeiten am Motor sind erfolgt und überprüft. Allerdings
springt der Motor nicht mal ansatzweise an. Ich habe wochen-
lang den Fehler in der L-Jetronic gesucht, jedoch ohne den geringsten
Erfolg. Inzwischenbin ich soweit, das Projekt aufzugeben. Was mir jetzt
(erst) aufgefallen ist, ist die Tatsache, dass der Motor beim Durchdrehen
(per Anlasser) keinerlei Ansauggeräusche erzeugt. Es entsteht folglich
kein Unterdruck im Ansaugluftverteiler und das vor die Ventile gespritze
Benzin verflüchtigt sich. Die Unterdruckschläuche habe ich erneuert, rich-
tig angeschlossen und Benzindruckregler und Schubluftventil konrtolliert.
Ich vermute, dass die Ventile nicht richtig schließen und/oder der Motor
keine ausreichende Kompression hat. Zum Motor kann ich nicht viel sagen,
der Verkäufer (ein alter Käferschrauber) hat mir versichert, dass der Motor
immer gut gelaufen hat und es lediglich ein Problem mit der Einspritzanlage
gab. Ich kann den Motor über einen Schlüssel an der Lichtmaschinenscheibe
durchdrehen, ohne das der Keilriemen rutscht. Möglicherweise ist das schon
ein Indiz für eine geringe Kompression. Am Wochenende werde ich als letzte
Maßnahme den Kompressionsdruck messen. Allerdings kann ich diese Messung
nur bei kaltem Motor vornehmen. Kann mir jemand Vergleichswerte für diese
Maßnahme nennen?
Gruß Miko
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14 Antworten
Bitte schau mal das Ventilspiel nach, 0,15 mm Spiel im OT des jeweiligen Zylinders.
Aber es muss doch wenigstens mal eine Verpuffung vom Benzin geben wenn da ein Zündfunke ist? Oder steht die Zündung genau um 180° verdreht?? Kompression sollte da sein egal ob Funke oder nicht und an der oberen Riemenscheibe drehen geht normal nur bis zum nächsten OT, dann rutscht der Riemen durch.
So würde ich vorgehen:
Ventile einstellen (ganz wichtig!!)
alle Zündkerzen raus und an jedem Zylinder den Kompressionsdruck messen, auch kalt aber mit voll geöffneter Klappe
Zündzeitpunkt und Zündreihenfolge kontrollieren
Zündfunke kontrollieren, eine ausgeschraubte Zündkerze in den Stecker und schauen ob es funkt, am besten mit allen Kerzen, sind es NGK? Die können auch mal so absaufen und sind kaputt.
Wenn alle Kerzen raus sind und du orgelst, richt es dann nach Spritt?
Gruß
Jürgen
Hallo Jürgen,
das Ventilspiel ist auf 0,15 mm eingestellt und wurde von einem
Freund (Autoschlosser) kontrolliert.
Bei jedem 3. oder 4. Anlassversuch kommt es schon mal zu einer
gewaltigen Fehlzündung, da ja im kalten Zustand das Kaltstartventil
benzin in den Ansaugluftverteiler spritzt.
Die Zündung haben wir ebenfalls mehrfach kontrolliert und den OT mit
Messuhr festgelegt. Werde auf jeden Fall nochmals einen Versuch unter-
nehmen und die Zündkabel vom 1. und 3. Zylinder am Verteiler tauschen.
Der Keilriemen rutscht bei mir nicht durch (Scheiben und Riemen erneuert).
Ich denke auch, dass das ein gesunder Motor nicht macht.
Meine Züdkerzen sind neu und haben in diesem Motor trotz unzähliger
Startversuche noch keinen Tropfen Sprit gesehen. Zündfunken sind ok und
die Einspritzventile zeigen im ausgebauten Zustand ein wunderschönes
Spritzbild. Ich werde den Kompressionsdruck mal messen und anschl. etwas
Öl in die Zylinder träufeln und die Messung wiederholen.
Ich gehe aber davon aus, dass der Motor im Eimer ist.
Gruß Miko
Kenne mich mit Deiner Einspritzung kenne ich mich ja leider nicht aus.
Beim Vergasermotor funktioniert es ganz gut wenn Benzin direkt in den Vergaser reingekippt wird, für den Start und einige Umdrehung reicht das meisstens.
Evtl hast Du ja die Möglichkeit bei Deinem Motor Benzin "Pur" in den Luftfilter zu kippen um zu testen ob der überhaupt anspringt.
Hallo Jürgen,
Benzin oder Starpilot möchte ich nicht in den Luftverteiler
kippen, da es dann nur wieder zu einer unkontrollierten
Fehlzündung kommt. Das Problem ist offensichtlich der
fehlende Unterdruck im Ansaugtrakt und dieser Unterdruck
wird durch die Kolben in der Abwärtsbewegung erzeugt.
Was mich halt wundert, ist die Tatsache dass keiner der
4 Zylinder einen Sog erzeugt.
Gruß Miko
Bei einem halbwegs funktionsfähigen Motor spürt man beim Durchdrehen zyklisch erheblichen Widerstand (wenn man die Kompression aufbaut) und hört dann auch in ruhiger Umgebung oft ein Zischen, wenn die komprimierte Luft an den Undichtigkeiten vorbeibläst.
Zitat:
Die Zündung haben wir ebenfalls mehrfach kontrolliert und den OT mit
Messuhr festgelegt.
Wie das? Durchs Kerzenloch? Wie kann man bei einem zusammengebauten Motor den OT mit einer Messuhr finden?
Grüße,
Michael
Hallo zusammen,
lese hier seit geraumer Zeit mit.
Die Gretchenfrage für mich ist, ob der Motor jemals (auch vom Vorbesitzer) auseinander genommen wurde und beim Zusammenbau die Nockenwelle und/oder die Verteilerantriebswelle richtig eingebaut wurden. Siehe hierzu H.R. Etzold "So wird´s gemacht" Seiten 40 ff und 168 ff.
Die Folgen einer falsch eingebauten Nockenwelle können unpassend öffnende Ein-/Auslaussventile sein - z.b. öffnen die Auslaß- anstelle der Einlassventile. Der OT aller Zylinder ist annäherungsweise durch die Kerbe in der Riemenscheibe definiert. Selbst eine richtig eingebaute Verteilerantriebswelle heilt dieses Problem nicht.
Ein Kolben der im Ansaugtakt gegen ein geschlossenes Einlaßventil arbeitet, erzeugt keinen Unterdruck.
Ist nur so eine Idee.
Gruß
Christian
Hallo,
den OT kannst Du bei ausgebautem Motor mit der Messuhr
im Kerzenloch genau ermitteln. Entweder verwendest Du
eine Uhr mit Magnetstativ oder einen entsprechenden
Adapter der in das Kerzenloch geschraubt wird. Um ganz
sicher zu gehen, kannst Du auch zusätzlich die Ventildeckel
entfernen. Wenn der OT auf Zylinder 1 erreicht ist, sind beide
Ventile offen (Überschneidungsphase) und auf dem gegen-
überliegenden Zylinder 3 sind beide Ventile geschlossen.
Der Motor ist schon einmal geöffnet worden, was man unschwer
am Dichtungskleber an den Fugen der Motorhälften erkennen kann.
Lt. Vorbesitzer hat dieser Motor aber problemlos in einem US-Cabrio
gelaufen. Allerdings nahm der Motor nach langer Standzeit kein Gas
mehr an und ist ständig abgesoffen (original Aussage). Ich habe dieses
Teil bei Ebay, als AJ-Motor, von einem "erfahrenen Käferschrauber"
(vier Käfer davon ein 58er Ovali) ersteigert. Der Motor entpuppte sich als
normaler AS-Motor mit Einspritzanlage vom AJ. Die Einspritzanlage war
komplett kaputt repariert (Luftmassenmesser geöffnet und verstellt,
sämtliche Schrauben vergriesgnaddelt und sogar das Doppelrelais
aufgemacht und zerstört. Die Verteilerwelle war verdreht eingebaut
und der Versuch die Wärmetauscher und die Auspuffanlage der Vergaser-
version mit dem Abgasfilter des AJ zu verbinden war gescheitert. Im Motor
selbst befand sich jede Menge Öl-Benzingemisch. Klar, dass dieses Teil in
dieser Konstelation niemals gelaufen hat. Getreu dem Motto, das Dummheit
bestraft werden muß, habe ich mich daran gemacht, die Reste der Einspritzanlage
abzubauen. Von meinem alten AJ-Motor habe ich sämtliche Teile übernommen,
gereinigt, gestrahlt, pulverbeschichtet, ultraschallgereinigt, lackiert und soweit
möglich mit Neuteilen auf den AS-Rumpf aufgebaut. Den Motorthemperaturfühler
habe ich von außen am Kopf des 4.Zylinders befestigt und sämtliche Einstellarbeiten
mit äußerster Sorgfalt vorgenommen. Das Ergebnis von ca. 6 Monaten Wochenend-
arbeit kann sich zwar sehen, jedoch nicht hören lassen. Ich bin mir sicher, dass der
Umbau eines AS-Motor auf die AJ-Version machbar ist, allerdings müssen dann alle
Komponenten auch funktionieren. In meinem Fall jedoch ziehe ich jetzt die Reißleine
und beerdige das Projekt. Mein alter Motor wird als nächstes zerlegt und neu aufgebaut.
Mein Sohn ist allerdings schwehr enttäuscht (von mir) weil dadurch diese Cabrio-
Saison für ihn ausfällt.
Gruß Miko
Hallo Miko
es klingt leider wirklich so, der Motor wurde wohl kaputt repariert. Es wird auch wohl kein Weg dran vorbei führen ihn komplett zu zerlegen um sich ein Bild vom Zustand zu machen. Das kostet Geld und Zeit.
Der Umbau von AS auf AJ geht natürlich, aber dafür muss die Basis funktionieren und wenn ich lese wie es der Einspritzanlage ergangen ist möchte ich nicht wissen was mit dem Rest angestellt wurde.
Gruß
Hallo Jürgen,
ich werde diesen Motor nicht reparieren.
Das Teil wird aufgebahrt, auf seinem Motorständer, bis ans
Ende meiner Tage einen Platz in meiner Käfergarage haben
um mir meine Grenzen aufzuzeigen und mich ständig an meine
Dummheit zu erinnern.
Gruß Miko
Na, wenigstens scheinst Du eine große Garage zu haben.
Dann viel Erfolg beim nächsten Projekt!
Grüße,
Michael
Zitat:
Original geschrieben von miko1155
Hallo Jürgen,
ich werde diesen Motor nicht reparieren.
Das Teil wird aufgebahrt, auf seinem Motorständer, bis ans
Ende meiner Tage einen Platz in meiner Käfergarage haben
um mir meine Grenzen aufzuzeigen und mich ständig an meine
Dummheit zu erinnern.
Gruß Miko
Dann bring mir den Rumpfmotor vorbei und ich schau ihn mir an.
Hallo Jürgen,
danke für Dein Angebot.
Aber wenn ich mal irgendwann an meinen Krabbeltieren
nichts mehr zu basteln habe, werde ich mir vielleicht den
Motor zur Brust nehmen um den Grund für seine Schwind-
sucht zu finden.
Gruß Miko
Hast du denn Kompression gemessen?
Ich sehe keinen Grund, warum man einen Käfermotor nicht zum laufen kriegen soll.
Zitat:
Original geschrieben von miko1155
....
den OT...... Um ganz sicher zu gehen, kannst Du auch zusätzlich die Ventildeckel
entfernen. Wenn der OT auf Zylinder 1 erreicht ist, sind beide
Ventile offen (Überschneidungsphase) und auf dem gegen-
überliegenden Zylinder 3 sind beide Ventile geschlossen.
.....
Das ist dann der OT, der für Zylinder3 zum zünden ist.
Halt 7,5 vor oder 5Grad nach, je nach dem Verteiler.
Die Fehlzündungen in den Ansaugtrakt, die du geschildert hast, sehen für mich so aus, als wenn der falsche Zylinder zündet.
Überprüf das einfach nochmals.
Uwe
Hallo,
Du hast natürlich recht, wenn der OT am 1. Zylinder erreicht
ist, befinden sich die Ventile von Zylinder 3 in der Überschnei-
dungsphase.
Die versch. Zündzeitpunkteinstellungen (vor und nach OT) habe
ich mit Prüflampe und Zündzeitpunktpistole durchexerziert - ohne
den gerinsten Erfolg.
Bevor der Motor ausgebaut wird, werde ich die Ventile sowie
die Zündreihenfolge nochmals überprüfen. Außerdem habe
ich inzwischen einen Kompressionsdruckprüfer. Allerdings kann
ich nicht beurteilen, ob die Werte des kalten Motors wirklich aus-
sagekräftig sind.
Was den Anschluß der verschiedenen Unterdruckleitungen an-
belangt bin ich mir inzwischen auch nicht mehr sicher. Beim Googeln
habe ich Videos von laufenden Motoren gesehen, bei denen die
Leitungen anders angeschlossen waren bzw. sogar fehlten.
Gruß Miko