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Kaltlaufprobleme Atlantic 125 - Wer weiß Rat?
Meine Atlantic (Bj. 2002) habe ich vor 2 Jahren mit einer Laufleistung von 1.350 km erworben. Inzwischen sind es 16.000. So lange die Temperaturen über 10 Grad liegen, ist sie quasi unschlagbar: schnell, handlich, gutmütig, sparsam!
Nähern wir uns aber der 5 Grad - Grenze wird es kritisch; sie springt zwar praktisch sofort an, jedoch wird die Startautomatik quasi ignoriert: keine erhöhte Drehzahl, gibt man kein Gas, stirbt der Motor sofort wieder ab. Startautomatik ausgetauscht. Keine Besserung.
Standgas höher eingestellt: Bleibt sie im kalten Zustand so grade eben an, fährt sie auf Betriebstemperatur ohne Gas bereits 45 km/h. Unbefriedigend.
Der 29er Walbro-Vergaser soll für die Schwierigkeiten verantwortlich sein. Also gegen den ab 2004 verwendeten 30er Keyno(?)-Vergaser ausgetauscht. Keine Besserung.
Außerdem: Lichtmaschine überprüft. Ergebnis: Okay. Kerze ausgetauscht. Batterie ausgetauscht. Keine Besserung.
Bei Temperaturen um 0 Grad verschlimmert sich die Problematik: Starte den Motor (mit Gas), fahre los, sobald ich Gas reduziere (z.B. an Kreuzungen) stirbt der Motor unrettbar ab. Interressanterweise läßt er sich aber praktisch sofort (wieder mit Gas geben) starten und dieses Spiel wiederholt sich, bis der Motor Betriebstemperatur erreicht hat.
Habe das Unterdrucksystem in Verdacht und eine neue Unterdruckdose (erfüllt wohl die Funktion einer Benzinpumpe) bestellt. Händler ist mit seinem Latein seit dem Vergasertausch am Ende, außer dem Unterdrucksystem habe ich auch keine Idee mehr. Schläuche sind alle überprüft und in Ordnung, bliebe also nur noch die Dose.
Durch das ständige Starten wird die Batterie auf Dauer sehr geschwächt, obwohl ich den Roller für den Arbeitsweg nutze und erstmal 20 km Autobahn zu fahren habe. Wo kann die Ursache noch liegen?
Bin für jeden Tip dankbarer Zuhörer
Ulrich
P.S. Im Aprilia-Forum werden die Roller seit Jahren nicht mehr besprochen. Außer dem Tip mit dem Vergasertausch habe ich dort auch nichts finden können. Gibt es noch andere Seiten?
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9 Antworten
Servus, wurde auch der Ansaugflansch getausch? An diesen Gummis gibt's manchmal trickreiche Risse, durch die Falschluft gezogen wird.
Als andere Seite fällt mir höchstens noch das Forum von SCOOTER & Sport ein (im Netz leicht zu finden), da geht's nur um Roller und folglich entsprechend sachkundige Teilnehmer.
Danke, optisch sind die Gummis in Ordnung, aber ausgebaut und wirklich überprüft wurden sie noch nicht. Werde es ansprechen, wenn die Unterdruckdose eingesetzt wird.
Ich mag den Roller auch. In meiner großen Familie gibt es auch einen AA125 (2006er) und der ist die Zuverlässigkeit in Person, auch bei Minusgraden und nach längerer Standzeit. Nur sparsam ist er nicht. Da
muß ich widersprechen. 4 bis 4,5 Literchen reichen auch deutlich größeren Scootern.
Den KEIHIN-Vergaser einzubauen ist sicher erstmal das Mittel der Wahl, jedoch waren beim Walbro noch andere Probleme im Vordergrund...
Bei dir spricht aber ALLES dafür, dass es ein Problem mit der Startautomatik gibt. Auch wenn das KSV gewechselt wurde, allein das beschriebene Anspringverhalten bei kalter Witterung spricht imho eine eindeutige Sprache...
LG
Tina
Die Ursache liegt in der Temperatur.
Das Problem haben alle Vergaser-Motoren mehr oder weniger ausgeprägt.
Einspritzer regeln das Gemisch so schnell und feinfühlig, zerstäuben den Sprit so fein in der Ansaugluft, dass man nur selten etwas von schlechter Gasannahme spürt und ein absterben die absolute Ausnahme ist.
Je größer der Motor, desto geringer wird das Problem. Das Verhältnis von normaler Strömung zu turbulenter Randströmung mit Spritkondensation an den Wänden wird immer besser.
Nach dem meist problemlosen Motorstart drehe ich den Gasgriff ganz langsam und feinfühlig um die Gasannahme zu testen. Dauert je nach Temperatur ein paar Sekunden, bis er einkuppeln und losfahren kann.
Dann beginnt die Chokenadel auch schon auszufahren und das Gemisch abzumagern. Jetzt muß man Gas geben, sonst geht er aus. Mit leicht geöffnetem Gashahn und Hinterradbremse an Kreuzungen und Ampeln ranfahren, dann bleibt der Motor an. Zwischen 200m und 1-2km muckt mein Doodo, danach ist das Problem erledigt.
Man könnte natürlich auch von vornherein alles fetter abstimmen, aber dann ist's im warmen Zustand suboptimal.
Also mein Fuffiroller läuft auch bei Temperaturen unter -10°C ab der 1. Sekunde stabil mit, für die Verhältnisse, gutem Ansprechverhalten
Da stirbt nichts ab.
So lange das Problem des TE nur sehr kurz auftritt, würde mich das persönlich nicht weiter stören und so hinnehmen
Zitat:
Original geschrieben von Multitina
Ich mag den Roller auch. In meiner großen Familie gibt es auch einen AA125 (2006er) und der ist die Zuverlässigkeit in Person, auch bei Minusgraden und nach längerer Standzeit. Nur sparsam ist er nicht. Da
muß ich widersprechen. 4 bis 4,5 Literchen reichen auch deutlich größten Scootern.
Den KEIHIN-Vergaser einzubauen ist sicher erstmal das Mittel der Wahl, jedoch waren beim Walbro noch andere Probleme im Vordergrund...
Bei dir spricht aber ALLES dafür, dass es ein Problem mit der Startautomatik gibt. Auch wenn das KSV gewechselt wurde, allein das beschriebene Anspringverhalten bei kalter Witterung spricht imho eine eindeutige Sprache...
LG
Tina
Hallo Tina,
4 - 4,5 Liter? WOW! Ich denke, der Vergaser ist echt zu "großzügig" eingestellt. Ich würde mal eifrig das Gemisch-Schräubchen an der "Rückseite" des Vergasers (dazu den Vergaser lösen und um 90 Grad nach rechts drehen, ist eine kleine, messingfarbene Schlitzschraube direkt neben der Benzinzuleitung; aber vermutlich weißt Du das...) so um 2 Drehungen hereindrehen. Nachdem der KEIHIN (danke, jetzt weiß ich endlich, wie er heißt ;-) ) eingebaut war hatte ich ähnliche Verbrauchswerte (und höher), jetzt bin ich wieder bei gewohnten 3 - 3,2 Litern, und damit läuft sie prima; auf der Bahn über 130, kein Witz! Sie muß halt nur warm sein.
Die Startautomatik verdächtige ich u.a. ja auch; darum habe ich ihr heute kurzerhand mal den Strom geklaut (abgestöpselt) und mal gemessen, ob sie überhaupt mit Strom versorgt wird. Ist mit dem Voltmeter nur ein bisschen schlecht dranzukommen. Am Stecker lag noch Strom, aber HINTER dem Stecker war ich mir nicht so sicher, da hatte ich stark wechselnde Anzeigen zwischen 3 und 12 Volt. Das Anspringverhalten ohne Strom entsprach übrigens dem gewohnt schlechten, das fand ich schon spannend. Also habe ich die Stecker kurzerhand abgeknipst und durch eine Lüsterklemme ersetzt. Beim nächsten Starten ist definitiv die Startautomatik "angesprungen" (So hoch hat sie nach dem Anlassen noch nie gedreht...), aber dann haben Frau und Kind eine Probefahrt verhindert... ;-D
Jetzt bin ich auf Morgen Früh gespannt, angekriegt habe ich sie ja immer, sie ging halt nur beim FAHREN immer wieder aus!
Liebe Grüße,
Uli
Da sind wir uns einig, der Vergaser ist eine sehr grobschlächtige rustikale Art der Gemischzubereitung und kann sich leider nicht so sensibel, wie eine Einspritzung auf die unterschiedlichen Rahmenbedingung anpassen. Genau genommen müßte man den Vergaser in der kalten Jahreszeit etwas fetter abstimmen - klar. Aber ich bleibe dabei, beim TE stimmt was mit der Kaltstarteinrichtung nicht, denn so grob daneben sollte ein LEADER-Vergaser-Triebwerk bei Kälte eigentlich nicht sein.
LG
Tina
Zitat:
Original geschrieben von Sharan16
Also mein Fuffiroller läuft auch bei Temperaturen unter -10°C ab der 1. Sekunde stabil mit, für die Verhältnisse, gutem Ansprechverhalten
Da stirbt nichts ab.
So lange das Problem des TE nur sehr kurz auftritt, würde mich das persönlich nicht weiter stören und so hinnehmen
...ist halt nur ein bisschen unangenehm wenn man in den ersten etwa 8 Minuten ständig ausrollt (wenn der Motor beschließt, abzusterben, weil ich mal kurz vom Gas gehen muß, tut er das, da hilft dann auch kein neuerliches gasgeben mehr...) und erst wieder den Anlasser bemühen muss.... und ganz nebenbei quält es die Batterie zu tode...
8 Minuten!?
Die Startautomatik schliesst normalerweise deutlich schneller (ca. 3 Minuten), könnte das Problem mit der Motortemperatur - sprich Ventilspiel - zu tun haben!?