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Kangoo 1.5dci Bremsenwechsel vorne, Drehmomente

Renault Kangoo II (W)

Hallo zusammen,

morgen wechsel ich am Kangoo 1.5dci von 2014 mit 90Ps die vordere Bremse (Scheiben+Klötze), die korrekten Teile habe ich schon. Nur finde ich nirgends die Anzugsdrehmomente, speziell für den Bremssattel, hat die zufällig jemand parat?

Danke :cool:

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9 Antworten

Hab ich in 29 Jahren Renault noch nie benötigt . Macht auch nur Sinn wenn du alle Schrauben neu machst , was Reno natürlich gern hätte . Wer selber schraubt sollte ein Gefühl dafür haben wanns passt . Und nein ich hab noch keine Schrauben verloren .

Achja und mit nem Drehmomentschlüssel vom Aldi kannste das eh gleich vergessen . Das sind dann die Kunden die wir in der Werkstatt haben nach Missglückten selbst Basteleien .

Hallo,

beim Kangoo 1 sind es 40 Nm laut Buch.

Da wird es beim 2-er nicht viel anders sein.

Danke euch! Ja ich helfe einem Bekannten, deshalb wollte ich es schon ordentlich machen. Hab bei meinen Fahrzeugen hierfür auch nur selten mit Drehmoment angezogen und war auch nie was, stimmt schon.

Neue Schrauben sind bei den ATE-Bremsen dabei, die verbau ich natürlich.

Aber wenn wir schon dabei sind, habt ihr das Drehmoment auch zufällig vom Bremssattelträger?

Ansonsten auch Gefühl ;)

Der Sattelträger wird mit 100 Nm angezogen.

Ist aber nicht unbedingt so Superwichtig, es ist ein Feingewinde, Feingewinde sind Selbsthämmend, die drehen sich also nicht so leicht auf durch Vibrationen oder so.

Zitat:

@camelffm-2 schrieb am 19. Juni 2021 um 09:42:45 Uhr:

Der Sattelträger wird mit 100 Nm angezogen.

Ist aber nicht unbedingt so Superwichtig, es ist ein Feingewinde, Feingewinde sind Selbsthämmend, die drehen sich also nicht so leicht auf durch Vibrationen oder so.

Das Feingewinde wird hier nicht wegen "Selbsthemmung", sondern wegen der höheren Kräfte verwendet, die der größere Kerndurchmesser der Schraube übertragen kann. Das ist sehr wichtig beim Sattelträger, weil der ja kraftschlüssig mit dem Nabengehäuse verbunden wird. Die nötige Kraft dafür müssen die Schrauben erzeugen und die brauchen dafür 100Nm Anzugsmoment Wenn man sie nicht fest genug anzieht kann es passieren, dass Kräfte beim Bremsen über die Schrauben abgeführt werden, was eine Scherbeanspruchung verursacht, die im besten Fall dazu führt, dass sich die Schrauben nie wieder öffnen lassen, im schlimmsten Fall brechen die Schrauben, was fatal wäre...

Die Schrauben brauchen 100Nm und nicht mehr oder weniger!

... und ganz viel Schraubensicherung hochfest dran machen damit der nächste beim abschrauben das komplette Innengewinde vom Achsschenkel mit raus dreht . Alles schon selber erfahren müssen . Manchen Schraubern sollte man jegliche Tätigkeiten an einem KFZ verbieten .

Übrigens würden die 100Nm auch durch eine Schraube M14x2 übertragen werden. Allerdings wäre diese Gewindesteigung nicht SELBSTHÄMMEND !

Das eine gehärtete Schraube M14X1 bei nur 80Nm kraftübertragung durch Scheerkräfte am Sattel abgescheert wird halte ich für absoluten NONSENS ! Dazu muss das alles schon Klappern, also total lose sein. Und selbst dann, ist der Kerndurchmesser der Schraube immer noch da und die Scheerkräfte die Nötig sind um diese Schraube abzuscheeren treten da garnicht auf. Es sei denn das Fahrzeug ist Gnadenlos überladen und man macht eine Vollbremsung auf extra haftbarem Untergrund.

Aber soweit ich weis wird Traction Bite garnicht auf den Straßen ausgebracht. Das nutzt man nur bei Dragsterrennen.

Zitat:

@camelffm-2 schrieb am 19. Juni 2021 um 12:30:44 Uhr:

Übrigens würden die 100Nm auch durch eine Schraube M14x2 übertragen werden. Allerdings wäre diese Gewindesteigung nicht SELBSTHÄMMEND !

Das eine gehärtete Schraube M14X1 bei nur 80Nm kraftübertragung durch Scheerkräfte am Sattel abgescheert wird halte ich für absoluten NONSENS ! Dazu muss das alles schon Klappern, also total lose sein. Und selbst dann, ist der Kerndurchmesser der Schraube immer noch da und die Scheerkräfte die Nötig sind um diese Schraube abzuscheeren treten da garnicht auf. Es sei denn das Fahrzeug ist Gnadenlos überladen und man macht eine Vollbremsung auf extra haftbarem Untergrund.

Aber soweit ich weis wird Traction Bite garnicht auf den Straßen ausgebracht. Das nutzt man nur bei Dragsterrennen.

Du mischt hier den "statischen" und den "dynamischen" Fall: Im statischen Fall geht es um die Vorspannung mit der der Halter an den Nabenträger gepresst wird. Unter keinen Umständen darf die Radialkraft, die beim Bremsen auftritt größer als diese Vorspannung*Reibungskoeffizient (Stahl auf Stahl) werden, weil sich sonst der Halter bewegen würde und die Schrauben einer Scherbelastung ausgesetzt würden.

Das Anzugsmoment ist nur eine Hilfskonstruktion, um einfach eine Vorspannung einzustellen. Es gibt Tabellen, die für unterschiedliche Gewinde und Materialien angeben, welches Anzugsmoment näherungsweise zu welche Vorspannung führt. Diese Tabellen sind recht "grob", weil jede Schraubverbindung einzigartig ist, "zum Glück" ist der Bereich zwischen "ausreichende Vorspannung" und "Schraube wird überdehnt" sehr groß, sodass man ruhigen Gewissens ein Anzugsmoment aus der Mitte wählen kann. Da man aber die Auslegung nicht kennt, würde ich mich sehr genau an der Herstellervorgaben halten!

Bei einer M14 10.9 Schraube kommt man mit Normalgewinde locker auf 75000N (fünfundsiebzigtausend!) mit Feingewinde über 80kN. Wenn man zwei Schrauben hat und von einer Haftreibungszahlen von 0.15 ausgeht, rechnet Renault mit eine Kraft von 24000N, die über die Verbindung geht. Wenn man solche Kräfte per Formschluss über die Schrauben weitergeben wollte, müssten die min. M18 sein... Eine M14 wäre damit hoffnungslos überlastet...

Die Sache mit der Traktion passt nicht, weil es hier um Drehmomente geht und der Hebelarm zwischen Radmitte und Lauffläche deutlich größer ist, als der zwischen Radmitte und Bremsträgerverschraubung. Die Kräfte an der Bremse sind dadurch deutlich höher.

 

Ich kenne das Problem auch sehr gut, besonders wenn der Wagen "nur" mit dem Wagenheber aufgebockt wurde, ist es schwer, die nötigen Drehmomente zu erreichen. Viele sagen sich dann "Die Schrauben sind so dick, die müssen ja nicht so doll angezogen werden" Diesen Menschen ist gar nicht bewusst, wie groß die Kräfte sind, die beim Bremsen entstehen und sogar M14 Schrauben abgeschert werden können! Niemand, der Ahnung hat, würde an dieser kritischen Stelle auf die Idee kommen, Kraft- und Reibschluss zu kombinieren! Meist gehen nur die Schrauben kaputt und lassen sich nur mit extremer Gewalt lösen, aber wenn die Gewalt "zu groß" wird, tausche ich auch schon mal den Sattelträger, besonders dann, wenn sein Innengewinde schon gelitten hat. Einen Gewindeschneider sieht das Gewinde nur, wenn ich die Reste der Schraubensicherung entfernen will, aber niemals, wenn sich das Gewinde verzogen hat!

 

Die "Selbsthemmung" ist ein netter Nebeneffekt, aber Renault scheint der nicht zu trauen, weil immer "mittelfeste Schraubensicherung" bei diesen Verschraubungen gefordert ist...

Die Schraubensicherung wird nur wegen der Sicherheitskennung V2 drauf gemacht.

Ich habe in 23 Jahren bei Renault nicht einen einzigen Bremssattel gesehen wo Schrauben abgescheert wurden, aber sehr viele wo die Schrauben lose waren.

Aber lassen wir das, es macht keinen Sinn sich hier aufzuschaukeln.

Prinzipiell hast Du recht. Es gibt eine Vorgabe wie das zu machen ist und fertig.

Ob das Übertrieben ist oder nicht obliegt den Konstrukteuren.

Im übrigen bin ich nicht nur KFZ Techniker, ich hab nebenbei auch noch einen Gesellenbrief Industrie Maschinenbau Fachrichtung Feinwerktechnik.

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