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Kann man bei 2 Kanal-Endstufen mit getrenntem Netzteil die Kanäle brücken

Themenstarteram 22. November 2003 um 10:53

Ich hab mir eine Precision Power PPI-2200AM (2Kanal-Endstufe mit 2x200WRMS an 4Ohm, angeblich 0,5Ohm stabil)gekauft, jetzt hat der Verkäufer mir aber geschrieben, dass die auf Grund der getrennten Netzteile nicht gebrückt werden kann.

Ich denke nicht dass das stimmt, da in der Endstufe ja sowieso nach dem Netzteil die Spannung gleichgerichtet wird (Beispiel: ein normales Netzteil einer Endstufe liefert nach dem gleichrichten etwa 2x30V in der Form -30V - 0V - +30V, dann würde ein Doppelnetzteil 2x2x30V liefern).

Da Endstufentransistoren das Eingangssignal (gehen wir von Sinussignal aus) verstärkt, würde für die angeschlossenen Lautsprecher (rein theoretisch) ein Sinussignal mit einer Spitze-Spitze-Spannung von 60V (Amplitude 30V) zur Verfügung stehen.

Da beim Brücken i.d.R. die Endstufenausgänge in Reihe geschaltet werden (somit doppelte Spannung bei gleichem Strom (in Ausnahmen werden die Ausgänge parallel geschaltet, wodurch die Endstufe niedrigere Impedanzen verkraftet, also gleiche Spannung aber doppelter Strom)) würde (theoretisch) für den Brückenbetrieb bei Sinuseingangssignal 2x2x30V=120V (Spitze-Spitze, Amplitude also 60V) zur Verfügung stehen.

Ich verstehe also nicht, wo das Problem sein sollte, eine 2Kanal Endstufe mit 2 getrennten Netzteilen zu brücken? Oder hab ich etwas in meiner theoretischen Überlegung übersehen (abgesehen davon, dass die Spannungen als Beispiele und noch dazu als ideal betrachtet werden)?

Kennt sich sonst noch jemand mit den Precision Power-Endstufen aus und kann mir Leistungsdaten oder ähnliches geben (im Netz findet man leider nicht wirklich viel)?

Hoffe ich konnte das einigermaßen anschaulich erklären, worauf ich hinaus will. Danke auf jeden Fall schonmal für Eure Antworten!

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10 Antworten

Hallo,

hab auch eine 2Kanal Endstufe mit getrennten Netzteilen.

Hab aber keine Probleme die zu brücken.

Ach ja, ist ´ne Audio Art 100HC.

Kannst du das nicht einfach mal ausprobieren, oder kann dabei

was kaputtgehen?

Gruß Michael

Themenstarteram 22. November 2003 um 20:14

Ich hab sie noch nicht da, aber sobald ich sie hab, werde ich das mal probieren (bzw. mir mal den Innenaufbau anschaun). Ich bin auch der Ansicht, dass es funzen sollte.

Themenstarteram 22. November 2003 um 20:14

*verdammt, ich habs doppelt gepostet*

zum brücken müsste aber mindestens ein Kanal gedreht werden.

Der eine Kanal soll ja die positive Halbwelle übertragen, der 2te die negative...

Themenstarteram 24. November 2003 um 18:05

Ich hab die Endstufe heut bekommen. Ich kann die Kanäle tatsächlich nicht brücken (noch nicht).

Ich hoffe, das ich das irgendwie modifizieren kann.

@Wirrer81:

wie müssen denn die Kanäle genau geschaltet werden?

Ich hab mal ein Bild von einem Kanal gemacht. Jeder der beiden Kanäle besteht aus 2x6 Transistoren. 3 PNP (2N6490 an der positiven Spannung) und 3 NPN Transistoren (2N6487 an der negativen) bilden jeweils eine Hälfte des Kanals, die 6 anderen Transistoren die andere Hälfte des Kanals. Der Emitter der Transistoren ist jeweils an der Spannung (+ bzw. -) angeschlossen, der Kollektor ist der Ausgang.

Ich kenne es eigentlich sonst so, dass ein Anschluss des Kanals auf Masse liegt (ist hier eben nicht so).

Die Endstufe scheint also vom Aufbau einer 4Kanal-Endstufe zu gleichen, die so aufgebaut ist, dass jeweils 2 Kanäle dauerhaft gebrückt sind, das werde ich gleich mal testen.

 

Ich hoffe ich konnte den Aufbau einigermaßen verständlich beschreiben.

Hat jemand eine Idee, was ich ändern muss, damit das ganze funktioniert? Danke schonmal!

Themenstarteram 24. November 2003 um 20:43

Ich hab eben gerad probiert, was passiert, wenn man den Lautsprecher zwischen Masse (vom Netzteil) und jeweils einem Anschluss eines Kanals anschließt. Genau wie ich bereits befürchtet habe: im Prinzip ist die Endstufe eine 4Kanal, die bautechnisch bedingt auf 2 Kanäle gebrückt wird.

Kann mir jemand sagen, wie / ob ich die Kanäle trotzdem brücken kann?

Das hier hab ich beim Suchen nach vergleichbaren Endstufen von Precision Power über die PPI-2150AM gefunden:

"The PPI M an AM series amplifiers required an external bridging module so that they could operate "bridged". Beginning with the ART series amplifiers, PPI modified the internal circuitry of their amplifiers so that

an external bridging module was not needed."

Kennt jemand entsprechendes Modul oder weiß, wie es aufgebaut ist?

am 25. November 2003 um 1:02

Zitat:

Kennt jemand entsprechendes Modul oder weiß, wie es aufgebaut ist?

das entsprechende modul invertiert einfach nur einen der beiden kanäle.

und geht somit nur mit endstufen die nicht intern schon eine brücke am ausgang haben.

doppelt brücken ist nicht, es sei denn mittels einem transformator - der aber einiges kosten wird bei solchen leistungen!

Zitat:

Ich hab mal ein Bild von einem Kanal gemacht. Jeder der beiden Kanäle besteht aus 2x6 Transistoren. 3 PNP (2N6490 an der positiven Spannung) und 3 NPN Transistoren (2N6487 an der negativen) bilden jeweils eine Hälfte des Kanals, die 6 anderen Transistoren die andere Hälfte des Kanals. Der Emitter der Transistoren ist jeweils an der Spannung (+ bzw. -) angeschlossen, der Kollektor ist der Ausgang.

Ich kenne es eigentlich sonst so, dass ein Anschluss des Kanals auf Masse liegt (ist hier eben nicht so).

bist du sicher???

dann hättest du ne endstufe mit nem spannungsverstärker am ausgang!

prost malzeit!

sei froh wenn das ding nicht bei geringstem clipping oder schwierigen impedanzen wie ein wilder zu schwingen anfängt, und dir deine lautsprecher röstet.

ok, etwas übertrieben - aber nen kollektor ausgang... ich weiss nicht.

irgendwie hat so ziemlich jede firma damit wieder aufgehört, weil die dinger einfach nicht stabil zu bekommen waren.

naja dann,...

mfg.

--hustbaer

p.S.: ahja - du kannst nix ändern damit das funktioniert.

die transistoren halten 60V aus, und schluss.

also spannung verdoppeln ist auch nicht.

entweder du transformierst die ausgangsspannung der kanäle hoch (ausserhalb und nach der endstufe), oder trennst sie mit nem trenntrafor, und brückst sie dann, oder... freust dich einfach über den verstärker so wie er ist.

Themenstarteram 25. November 2003 um 22:41

Na herrlich.

Ich hab in dem anderen Board, wo es um die PPI 2150AM ging, auch noch mal mein Prob gepostet. Das hier kam als Antwort:

"The 2200AM is basically 2 2-channel amps in one chassis. Each amp is bridged already. This amp will put out the following wattage:

2x200 @ 4 ohms

2x400 @ 2 ohms

You were correct about this is being basically a 4 channel amp. I have a ProMOS-425 and on the board it says "2200" so I believe they used the same main boards and for the 4 channel ProMOS amps, they built a small daughter board for the pre-amp. You could probably make yours a 4 channel, but not a 1 channel mono."

 

@Hustbaer:

Ich hab mir das Datenblatt von ST gezogen (obwohl das Zeichen auf den Transistoren von Motorola ist, aber bei denen hab ich kein Datenblatt gefunden) und mir dann angeschaut, wie die Transistoren geschaltet sind. Das sollte also schon so stimmen, wie ichs geschrieben hab. Leider hab ich (noch) nich so viel Checkung von Schaltungstheorie. Kann man sowas in irgendeinem Buch nachlesen (ich mein speziell über Audio-Verstärker) oder weißt Du sowas?

Ich frage mich immernoch, warum eine 2Kanalendstufe gebaut wird, die man nicht brücken kann (weil es eigentlich eine 4-Kanal ist, die bereits auf 2 Kanäle gebrückt ist).

Es ist ja auch nicht gerad so, dass es sich um ein Noname-Produkt handelt. Hat Precision nicht unter anderem auch die beste 4-Kanalendstufe auf dem Markt (vor der Soundstream Human Reign)?

Muss ich mir halt überlegen, was ich damit mache...

Danke nochmal für die Antworten!

am 26. November 2003 um 0:16

hmpf.

also.

warum man sowas baut - naja - weil viel power rauskommt :)

SO viel checkung von schaltungstheorie hab ich ja nun auch nicht, aber ich hab mir sagen lassen dass so ziemlich jeder verstärker der ne emitterschaltung am ausgang hat (also emitter auf fixem potential = "+" und "-") in speziellen fällen zu schwingen anfangen kann.

und ein verstärker darf viel, aber schwingen darf er nicht.

das problem ist dass die stromverstärkung der ausgangs-transistoren stark von der frequenz und dem strom (glaube basis-strom, aber bitte nagelt mich darauf nicht fest) der durchfliesst abhängt.

und wenn die ausgangs-transistoren dann eben auch noch einen teil der spannungs-verstärkung übernehmen, dann kann das eben - je nach last - und je nachdem ob man den verstärker ins clipping fährt oder nicht - zu problemen führen.

der vorteil einer solchen schaltung allerdings ist, dass man recht schön einen LFA (low feedback amplifier) aufbauen kann, mit eigentlich beliebig hohem ruhestrom (z.b. class A betrieb bis 10W ausgangsleistung, oder nur 1W - oder auch 100W - muss man nur ein (zwei) poti verstellen) aufbauen kann.

da die ausgangsstufe einen teil der spannungsverstärkung übernimmt kann man so verstärker bauen die recht wenig bauelemente im signalpfad haben (man spart eine spannungsverstärker-stufe ein) - was zu einer grösseren open-loop bandbreite führt etc.

d.h. man bekommt einen verstärker hin, der verdammt schnell ist (hohe slew-rate), einen einfach festzulegenden und unkritischen arbeitspunkt hat (viel ruhestrom möglich), daher kaum IM (nulldurchgang) verzerrungen hat, einen guten dämpfungsfaktor etc.

in einem elektor buch war mal so ne schaltung drin - wie ich das gelesen hab (vor vielleicht 5-6 jahren oder so) war ich hellauf davon begeistert.

später bin ich allerdings draufgekommen dass viele leute über das teil meckern weil es eben hin und wieder zum schwingen neigt.

klingen soll es saugeil.

hiess damals glaube ich einfach "LFA".

kann aber auch sein dass das ding (also deiner) mit irgendwelchen zusatzschaltungen vollgepackt ist, die solche schwing-orgien verhindern.

um das zu beurteilen fehlt mir dann auch irgendwie der durchblick...

aber wie gesagt - einen trafo (übertrager) kannst du immer anhängen ;) - und NACH dem trafo kannst du brücken was du willst!

ist nur eben wie erwähnt teuer.

mfg.

--hustbaer

Themenstarteram 26. November 2003 um 13:21

Wie muss so ein Trafo eigentlich aufgebaut sein. Logisch ist natürlich, dass der Leiterquerschnitt ausreichend groß sein muss.

Kann man eigentlich über das Wicklungsverhältniss eine Art Impedanzanpassung machen (zumindest theoretisch) oder hab ich da einen Denkfehler?

Problematisch sind sicherlich auch die Verluste durch den Trafo...

Ich glaube nicht, dass ich mir die Arbeit machen will, aber es ist interessant zu wissen.

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