- Startseite
- Forum
- Auto
- Ford
- Sierra & Scorpio
- Kann man den Motor ohne Zylinderkopfdeckel starten?
Kann man den Motor ohne Zylinderkopfdeckel starten?
Ich habe einen alten 2 Liter Sierra Vergasermotor, der merkwürdige Geräusche macht. Er klackert wie eine Nähmaschine. Ich habe versucht, das Geräusch mit einem Stethoskop einzugrenzen und vermute nun, dass es von unter dem Zylinderkopfdeckel kommt. Vielleicht ist ein Kipphebel lose oder es ist was an der Nockenwelle.
Hydrostößel hat der alte Motor ja nicht und das Ventilspiel habe ich eigentlich vor ca 6 Wochen einstellen lassen (das Geräusch war aber vorher schon da).
Ich will morgen Mal den Deckel abmachen und schauen. Aber meistens kann man ja am stehenden Objekt nicht viel sehen. Daher meine Frage: Kann man den Motor auch ohne den Kopfdeckel mal starten, um zu sehen/hören, woher genau das Geräusch kommt? Oder gibt das augenblicklich eine heillose Sauerei mit Ölfontänen in der ganzen Werkstatt?
Danke für Euren Rat.
Ähnliche Themen
13 Antworten
Gute Frage
Ich hatte mal gesehen wie bei einem alten Landcruiser der Motor ohne Deckel gelaufen ist, und man konnte in Ruhe zuschauen.
Große Ölföntänen glaube ich persönlich nicht.
Falls Du es probierst, bitte berichten
Ventildeckel (VD) heißt das Ding.
Ich würde erstmal den VD abnehmen, Ventilspiel prüfen (kannste ganz einfach mit der Fühlerlehre selber machen) und dann eventuell mal Zündkerzen raus nehmen (um die Kompression weg zu nehmen) und per Hand den Motor durch drehen, um zu gucken, ob dir irgendwas auffällt.
Zum Weiterdrehen des Motors beim Ventilspiel am besten den höchsten Gang einlegen und das Auto schieben.
Wird sonst noch was von der Nockenwelle angetrieben, außer den Ventilen?
Aber eigentlich sollte das gehen. Gibt im schlimmsten Fall halt ne Mordssauerei. Wobei ich vielleicht lieber die Spritzufuhr kappen würde und den Motor mit dem Anlasser drehen lassen. Dann sind die Drehzahlen nicht so hoch und du siehst vielleicht tatsächlich was. Und wenn du auch hier die Zündkerzen raus nimmst, steigt zwar die Drehzahl, aber der Anlasser müht sich nicht so.
Danke Euch. Da Ihr mir nicht dazu ratet, das bleiben zu lassen, weil tierische Sauerei, mache ich den VD über's WE Mal ab. Wenn sich der Schaden nicht ohne Starten findet, werde ich ihn vorsichtig starten und berichte dann hier.
Video!!!
Auf YouTube gerade gesehen, c Kadett ohne Ventildeckel, lief ohne Sauerei.
Dürfte beim Sierra ohc ähnlich sein
Zitat:
@hase_im_pfeffer schrieb am 9. August 2024 um 09:15:17 Uhr:
Video!!!
Auf YouTube gerade gesehen, c Kadett ohne Ventildeckel, lief ohne Sauerei.
Dürfte beim Sierra ohc ähnlich sein
Hab mir das angeschaut. Sieht sauber aus. Die Nockenwelle beim OHC hat aber eine WURF-Schmierung!
Bei >4000 U/Min suppt das Öl (zumindest bei mir) sogar aus dem Ventildeckel oben raus, wenn der Stopfen nicht drauf ist. Das ist der Grund, warum ich Angst habe, den ohne Deckel zu starten ... :-) Aber nur Versuch macht glaube ich klug...
Über der Nockenwelle verläuft ein dünnes Ölrohr mit Bohrungen nach unten zur Schmierung der Nocken. Da kommt im Leerlauf nicht die Welt an Öl raus. Zuir Sicherheit kannst Du einen oben u. unten offenen Karton um den Kopf stellen. Wahrscheinlich ist ein Nocken "eckig" geworden, eingelaufen, dann klackern die so. Mit der Hand Motor durchdrehen und genaue Sichtprüfung der Nocken oben. Man kann das auch mit dem Finger fühlen.
Zitat:
@Yamahardfan schrieb am 9. August 2024 um 11:28:16 Uhr:
[..] Wahrscheinlich ist ein Nocken "eckig" geworden, eingelaufen, dann klackern die so. [..]
In dem Fall kriegt die Werkstatt eins auf die Nuss. Die NW wurde vor 6 Monaten getauscht und ich bin seitdem erst 1.500 km gefahren. Vor 6-8 Wochen wurden die Ventile eingestellt, eben weil das Ding klappert. Wenn es da Riefen gegeben hätte, hoffe ich, dass man mir was gesagt hätte. Aber mein Vertrauen in Werkstätten sinkt täglich...
Warte doch erstmal ab
So, jetzt ist es gemacht...
Aber um's vorweg zu nehmen, ich habe den Motor nicht ohne den Ventildeckel gestartet. Also diesmal leider kein cooles Video :-)
Das Problem offenbarte sich nämlich schon im Stehen. Die Rückholfedern der Kipphebel waren total locker! Ich konnte von den 8 Kipphebeln 6 hin und her wackeln. Einer war so lose, dass man die Klammer mit 2 Fingern aus der Riefe ziehen konnte. Den Kipphebel konte man 5-6 mm rauf und runter bewegen :-(
Ich habe 4 Klammern, von denen ich dachte, dass sie am losesten waren, ausgebaut und im Schraubstock etwas zusammen gequetscht. Die lockere Klammer hatte 23mm vom Tisch gemessen. Die habe ich auf 19mm zurück gebogen. Gleiches Maß habe ich für die anderen verwendet.
Ich hoffe, das Problem damit gefunden zu haben. Am Ende klappert der Motor aber immer noch, wenn auch subjektiv jetzt deutlich weniger wie vorher.
Da ich aber das Sollmaß dieser Federn nicht kenne und sie auch nicht zu stramm machen will (zu stramm = mehr Verschleiß), habe ich einen Satz neue Klammern bestellt. Die kosten bei Motomobil gerade Mal 30 Euro. Ich werde den Deckel dann irgendwann nochmal ab machen und die neuen Klammern einbauen, in der Hoffnung, dass das Klappern dann weg ist.
Danke Euch allen für die Ratschläge und den geistigen Support :-)
Hätte der Werkstatt aber auffallen müssen!?
Ja, ich werfe der Werkstatt vor, dass die vor 6 Monaten beim Tausch der Welle die verschlissenen Klammern einfach wieder montiert haben, statt für 30 Mäuse neue zu bestellen. Seitdem ist das Klappern nämlich auch schon da. Die eine Klammer, die ich die genannten 4mm korrigiert habe, wurde meines Erachtens sogar beim Montieren verbogen. Das passt leider in mein sich zunehmend verfestigendes Bild, dass die meisten Werkstätten leider keine Ahnung mehr von solchen Motoren haben und man gut beraten ist, alles selbst zu machen oder es zumindest hinterher alles zu kontrollieren...
Das Einstellen der Ventile hat ein Kumpel gemacht, der normalerweise Motorräder repariert. Auch der hätte meines Erachtens die losen Kipphebel sehen und mich drauf aufmerksam machen müssen. Aber nem Freund kann man schlecht an die Karre pissen, jedenfalls nicht, wenn man von dem nochmal in Zukunft einen Gefallen gemacht haben will...
Hey,
ich würde das mit dem Einstellen der Ventile echt selber machen. Da ist nix dabei. Ist eher mühselig als schwierig.
Und dann kannst du dir auch sicher sein, dass es passt!
Ich bin über's WE nochmal mit dem Auto ne Runde gefahren. Das Klappern unter dem Ventildeckel hat sich leider nicht gebessert.
Das oben beschriebene Biegen der Klammern war wohl von sehr kurzer Dauer oder die Verbesserung reine Einbildung. Ich muss wohl auch die Kipphebel am kommenden WE einmal ausbauen und ansehen.
Auf der Suche nach Videos, wie man das macht, habe ich ein (m.E.) gutes HoTo Video gefunden. Sieht machbar aus. Vielleicht hilft's auch dem ein oder anderen von Euch.
https://www.youtube.com/watch?v=4BOA-PpXlvw
In dem Zusammenhang habe ich auch ein Video eines OHC mit geöffnetem Deckel gefunden: