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Kann man heutzutage noch ein Auto fürs Leben kaufen?

Themenstarteram 1. Juli 2020 um 7:47

Hallo,

ich habe mich in letzter Zeit viel mit Nachhaltigkeit beschäftigt. Ist ja in letzter Zeit ein großes Thema in den Media. Ich habe für mich überlegt, das dieser Begriff für mich bedeutet und was man selber tut oder tun kann, um seine Lebensweise ebenfalls nachhaltiger zu gestalten.

Ich fand es früher schon immer faszinierend, wenn Leute sich ein Fahrzeug kauften und bis ins hohe Alter pflegten und erhielten. Für mich war und ist das der Inbegriff der Nachhaltigkeit. Als Automobilnarr stellt das auch die ultimative Bindung an ein KFZ dar.

Habe mich gefragt, ob das heutzutage überhaupt noch möglich ist. Direkteinspritzung, AGR und massig Elektronik lässt doch die meisten Fahrzeuge zu tickenden Zeitbomben werden.

Ist es heutzutage überhaupt noch möglich ein Fahrzeug fürs Leben zu kaufen oder muss man dann zwangsweise auf Old- und Youngtimer zurückgreifen?

Ich sehe mich schon seit geraumer Zeit nach einem Old- oder Youngtimer um, der diese Kriterien erfüllt, jedoch ist man in einem Zwiespalt aus Nachhaltigkeit und Sicherheit gefangen, da moderne Autos einfach ein vielfaches Mehr an Sicherheit bieten, was mir vor allem für die kleinen Mitfahrer auf der Rückbank sehr wichtig ist.

Beste Antwort im Thema

Ich breche mal die gängige Meinung des Threads. Ich vermute, dass aktuell die beste Zeit ist ein KFZ zu erwerben welches einen viele Jahre begleiten soll. Die Qualität der veredelten Metalle wurde immer besser, die Fertigungstolleranzen sind immer genauer geworden. Rost ist auch bei den meisten Herstellern kein Problem mehr. Ersatzteilversorgung ist dank der Globalisierung noch nie so einfach gewesen und wo hört man heute noch von wirklichen motorseitigen Fehlkonstruktionen?

Ich verstehe nicht woher der Mythos kommen soll: "Alte Autos halten ewig"? Ich sehe nämlich kaum welche. Entweder sind es Liebhaberfahrzeuge mit extrem viel Pflege die den Winter in der Garage verbringen und nur wenige Sommerfahrten bekommen. So dürfte man jedes Fahrzeug auf 40 Jahre bringen. Oder die Mercedes Vorkammerdiesel Legenden mit den geknackten Millionen Kilometer. Die gibt es heutzutage auch in diversen Taxi Dieseln oder den Toyota Hybriden. Der Rest ist an Motorschäden verreckt oder ganz einfach weggerostet.* >Überspitzt gesagt.<

Dieses Forum ist für jeden frei zugänglich. Mit etwas Zeitaufwand kann man die robustere technik recherchieren. Zum Beispiel die Liste im Thread der Saugrohreinspritzer durchgehen oder bauartbedingte verschleißende Automatikgetriebe meiden. Sorglicher Umgang, Fahrzeugpflege und Wartung sind das A und O. Dann wird ein 2020er Fahrzeug einen sicherlich 2 oder 3 Jahrzehnte begleiten können. Aber schaut mal auf die Straßen wie die Leute mit den Fahrzeugen umgehen. Da wird mit kalten Motor die Sporen gegeben. Sinnlose Ampelsprints in der Stadt vollzogen oder mit Plattfuß über die BAB gedonnert. Mutter hat mich letztens angesprochen warum ich denn gerade nur 80 fahren würde. Ich sagte der Motor sei noch kalt, warmfahren eben. "Achja. Stimmt, hat der Opa im Granada früher auch immer gemacht." Die Leute sind frühere eben auch viel sorgsamer mit den Fahrzeugen umgegangen.

*Ein anderes großes Problem sehe ich darin: Die Leute wollen einfach nach 10 Jahren ein neues KFZ. Rein exemplarisch mal: "Neuer Zahnriemen fällig, Bremesen rundrum und ein neuer Satz Reifen. 2500€?! Achim, das lohnt sich ja gar nicht. Da können wir uns auch einen neuen holen für 20.000€." So ähnlich trief dies nämlich auch auf meine Eltern zu die ihren 10 Jahre alten Vectra austauschten. Da wird sich ein neues Auto immer schön gerechnet. Der alte kommt dann in den Export. Kann also durchaus sein, dass ein großer Satz unserer Altwagen noch irgendwo unterwegs ist, was etwas mit meiner Aussage oben kollidiert. Aber ich bin mir sicher die sind dann jenseits von TÜV-sicher unterwegs.

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Nö, kannst Du nicht, weil in 20 Jahren Verbrenner aus dem urbanen Umfeld verschwinden werden und bei den E-Autos hält keine Batterie länger als 15-20Jahre.

Sehr interessante Frage.

Ich denke, es dürfte heute äußert wenig Neufahrzeuge geben, die in 50 Jahren noch fahren können. So wie es viele Oldies ja vormachen. Egal, aus welchen Ländern sie kommen. Ob es die Elektronik, das Blech oder was auch immer ist, wer weiß.

Natürlich können die Autos heute alles mögliche, was früher noch was für James Bond gewesen wäre. Aber, ob wir das wirklich alles brauchen? Dafür ist man bereit, immer mehr Geld auszugeben mit dem Wissen, dass es noch viel schneller kaputt gehen wird, als die Autos von damals, die deutlich weniger Anteil vom Jahresgehalt von Papa verschlungen haben.

Wenn du ein Fahrzeug suchst ohne Direkteinspritzung, AGR, usw. dann musst du mindestens 20 Jahre zurück.

Da gab es aber schon auch Autos mit passiver Sicherheit.

Oder du pfeifst auf Sicherheit und gehst noch weiter zurück.

Ich hab mir vor einem Jahr wieder einen E30 (BMW) zugelegt. Vor 30 Jahren war das mein Alltagsauto, da hat sich auch keiner Gedanken gemacht. Da gab es Airbags, ESP, ... nur in der teuren Ober/Luxusklasse.

Und wir waren auch zufrieden.

Kauf dir einen 20-25 Jahre alten Daimler mit nicht viel Laufleistung, pflege ihn gut, und du kriegst eine Wertsteigerung zusätzlich zur Nachhaltigkeit dazu.

am 1. Juli 2020 um 8:10

Ich glsube solche Autos hat es so wirklich noch nie gegeben.

Ok der eine oder andere hat sein Auto 20 oder mehr Jahre gefahren aber fürs Leben? Die Kannst du an einer Hand abzählen.

Es ist ja auch so: man hat sich z.B. mit dem ersten eigenen Geld ein Auto gekauft. War klein man hatte nicht soviel Geld. Dann wurde geheiratet und Kinder kamen da war es deutlich zu klein und dann wurde ein neues gekauft.

Und wie in einem anderen Thread schon geschrieben: Elektronik muß nicht anfälliger sein wie Mechanik. Mechanik Verschleißt auch und muß gewartet werden und wohlmöglich eingestellt und geschmiert. Elektronik ist da erheblich unempfindlicher.

Und aktuell ist es sowieso fraglich was aus Autos wird. Fahren wir bald alle elektrisch? Fshren wir in den Städten überhaupt noch selbst oder fahren wir mit Öffis?

Die Akkus halten zwar aktuell nur ein paar Jahre aber die kann man austauschen und recyceln.

Ich werfe mal in den Raum ob Nachhaltigkeit unbedingt an einer Person/Käufer festgemacht werden muss?

Das gilt nicht nur für Autos und schließt auch sinnvolles Recycling und wiederverwendung von Wertstoffen ein...

Wir hier in der westlichen Welt bauen auf ein Wirtschaftssystem was auf regelmäßigen Konsum aufbaut und daher auch zwingend Produktinovationen fordert, was wiederum den Wohlstand sichert ...

Man kann ja meckern wie man will und wo Sonne da auch Schatten, da bin ich persönlich aber so egoistisch und möchte nicht in einem korrupten Drittewelt oder Schwellenland leben, wo man diktatorischen Stimmungsschwankungen gnadenlos ausgeliefert ist ... Ich rede jetzt nicht davon, das eine Regierung beschließt das eine bestimmte Abgasklasse Zonenverbote bekommt, sondern Regierungen die massiv Leben, Besitz und Freiheit angreifen..

Zurück zum Auto, wenn ich hier einen frische Gebrauchten Leasingrückläufer kaufe, den dann mit ~10 Jahren in den Export gebe und dort dann viele weitere Jahre rumfährt, bis schlussendlich der Alumotor oder Karosserie recycelt und als ein ganz neues Produkt wieder irgendwo auftaucht ... finde ich im Grunde genauso nachhaltig als würde man selber das Auto 30 Jahre lang fahren...

Zitat:

@atkins89 schrieb am 1. Juli 2020 um 09:47:34 Uhr:

Ich fand es früher schon immer faszinierend, wenn Leute sich ein Fahrzeug kauften und bis ins hohe Alter pflegten und erhielten.

wobei auch früher oft erst 10 bis 15 Jahre nach Markteinführung klar war, WELCHE Autos sich längerfristig erhalten lassen!

(und welche auch dem begnadetsten Schweisskünstler unter dem Ar*** weggerostet sind!)

also am besten ein Modell mit Markteinführung zwischen 1990 und 2005 suchen, das sich als haltbar erwiesen hat - davon ein rostfreies Exemplar suchen - dieses gut konservieren und kontinuierlich in Schuss halten!

Geht m.E. nur mit Verbrenner und wenn die Abnutzung nicht so hoch ist (geringe Jahreslaufleistung).

Meinen 211er (2004er) hätte ich bestimmt bis 2024 gehabt, wenn ich mich nicht kurzfristig in 2013 zu einem Wechsel hätte hinreißen lassen.

Jetzt versuchen wir das Maximum mit dem 212er. Sehe das auch als deutlich nachhaltiger an.

Zitat:

@eribetty schrieb am 1. Juli 2020 um 10:03:06 Uhr:

Wenn du ein Fahrzeug suchst ohne Direkteinspritzung, AGR, usw. ...

Dacia Lodgy wurde bis Mitte 2019 als"SCe 100" mit dem Nissan HR16DE-Motor mit Saugrohreinspritzung angeboten ...

Ich denke, das hängt immer von beiden Komponenten ab. Einmal das Fahrzeug und einmal den Fahrer. Auch die äußeren Einflüsse und das Nutzungsverhalten spielen da mit rein, wie nachhaltig man ein Fahrzeug benutzen kann. Somit erhöht/reduziert sich auch die Nutzungsdauer. Ist wie bei allen Maschinen oder Gebrauchsgegenständen.

Ist natürlich auch immer eine Frage der Investitionsbereitschaft.

Tauchen bei meinem Wagen nach 15 Jahren Lebenszeit Probleme im 5-stelligen Bereich auf, dann könnte es schon fraglich werden. Bis mittlerer 4stelliger-Betrag wäre ich aber sicher dabei. ;)

Ganz schlimm sind natürlich solche Fälle mit einer emotionalen Bindung an den Wagen :D. Dann hält man den auf Teufel komm raus.

Zitat:

@atkins89 schrieb am 1. Juli 2020 um 09:47:34 Uhr:

Ist es heutzutage überhaupt noch möglich ein Fahrzeug fürs Leben zu kaufen oder muss man dann zwangsweise auf Old- und Youngtimer zurückgreifen?

Anders rum gefragt: Wusste man bei den Autos, die heute Old- oder Youngtimer sind, schon bei Kauf, dass man diese überhaupt fürs Leben erhalten kann?

Ich unterstelle mal einen gewissen "Survivor"-Bias, weil man nur noch die wenigen alten Autos auf der Straße sieht, die aus diversen Gründen überlebt haben, z.B. dank viel Pflege / Wartung, Losglück (= kein Montagsmodell) oder nicht zu vielen Kilometern. Die vielen anderen Exemplare von Brot-und-Butter-Modellen, die verrostet oder dank sonstiger Defekte mittlerweile auf der Halde gelandet sind, sieht man ja einfach nicht mehr.

Ist es wirklich nur dann nachhaltig, wenn Du ein Auto ein Leben (30 Jahre+) lang fährst oder würde es reichen, es z.B. 10 bis 20 Jahre fahren zu können? In diesem Zeitraum ist zumindest auch die Wahrscheinlichkeit höher, dass man eventuelle Ersatzteile auch noch bekommt - sowohl Mechanik als auch Elektronik. Dank funktionierendem Gebrauchtwagenmarkt besteht ja zumindest die Chance, dass das alte Auto bei einem Bastler/Schrauber oder im Export noch ein weiteres Leben erhält. Wäre ja auch nachhaltig.

 

Themenstarteram 1. Juli 2020 um 8:30

Zitat:

@eribetty schrieb am 1. Juli 2020 um 10:03:06 Uhr:

Wenn du ein Fahrzeug suchst ohne Direkteinspritzung, AGR, usw. dann musst du mindestens 20 Jahre zurück.

Da gab es aber schon auch Autos mit passiver Sicherheit.

Oder du pfeifst auf Sicherheit und gehst noch weiter zurück.

Ich hab mir vor einem Jahr wieder einen E30 (BMW) zugelegt. Vor 30 Jahren war das mein Alltagsauto, da hat sich auch keiner Gedanken gemacht. Da gab es Airbags, ESP, ... nur in der teuren Ober/Luxusklasse.

Und wir waren auch zufrieden.

E30 hatte ich auch schon. Ein tolles Auto, aber wenn ich mich so erinnere, wieviel Platz hinter mir geblieben ist, wenn ich den Sitz auf meine Größe eingestellt habe, glaube ich nicht, dass meine Tochter auf der Rückbank glücklich werden würde.

Ich gucke übrigens auch schon seit geraumer Zeit nach einem E30 als Zweitwagen und die Preisentwicklung seit meinem letzten E30 (2012) ist nicht mehr lustig. Gilt übrigens für alle BMW's auch für die von dir beschriebenen 20 Jahre alten Autos. Jedenfalls, wenn man sich ein Modell aussucht, was einem als Enthusiasten zusagt. Angeguckt habe ich da z.b. E39 530i/d oder E46. Da ziehen die Preise in den letzten 2 Jahre für gute Exemplare auch stark an, da viele verheizt und verbastelt wurden.

Und bevor ich mir einen E39 hinstelle, kaufe ich mir für fast den selben Preis lieber einen E90 (was ich aktuell habe, aber aufgrund diverser baureihenspezifischer Problemchen den Wagen nicht als Wagen für die Ewigkeit sehe).

Ich finde die aktuelle Entwicklung schon sehr krass. Keiner weiß, ob oder wo man Verbrenner in 10 Jahren noch fahren darf. Dennoch ziehen die Preise für gute Fahrzeuge in familiengerechter Größe immer weiter an. Wer kauft sich denn einen Passat für 60k, mit der Ungewissheit, ob man auch trotz Euro 6D in den kommenden Jahren noch überall fahren können wird.

Meiner Meinung nach treibt die Politik die Automobilnutzung eher in eine gegenteilige Richtung. Fahrzeuge werden zwar an sich ökologischer und sauberer, aber Modelle werden viel schneller obsolet und durch politische Repressalien zum Wegwerfprodukt.

Elektronik ist doch keine tickende Zeitbombe. Außerdem, welches Auto hat denn gar keine Elektronik? Selbst Old- und erst recht Youngtimer haben Elektronik, nur war die damals viel unzuverlässiger als sie es heue ist.

Bei den Motoren hat die EU Bürokratie tatsächlich anfällige Konstruktionen gefördert. Aber es sind ja nicht alle Motoren gleich, es gibt auch genug Motoren ohne Direkteinspritzung und ohne Downsizing.

Wenn du nicht verrätst was für ein Auto du suchst wird es natürlich schwierig passende Empfehlungen auszusprechen.

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