Keine A6 TDI mehr ohne DPF
Hallo allerseits,
ich weiß nicht ob Ihr's schon alle mitbekommen habt, aber zur Info: seit dem 1. April kann der Audi A6 nur noch mit Partikelfilter (DPF) bestellt werden. Bisher hatte man ja noch die Wahl. Das gilt sowohl für den 2.0 TDI Vierzylinder mit Pumpe-Düse-Einspritzung, als auch für die beiden Sechszylinder Common-Rail-Diesel mit 2.7 und 3.0 Liter Hubraum. So kostet der günstigste Diesel nicht mehr wie bisher 33.200 EUR in der Grundausstattung, sondern 33.770 EUR. Höchstgeschwindigkeit, Verbrauch und Beschleunigung sollen sich dadurch nicht geändert haben.
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11 Antworten
Sind denn mittlerweile auch DPF zur Nachrüstung erhältlich?
Die Audi Internetseite hält sich da ja bedeckt.
Hi,
also für den 2.0 TDI mit Motorkennbuchstaben BLB sowie für den 2.7 TDI mit Kennbuchstaben BPP kannst Du Dir einen Partikelfilter von HJS nachrüsten lassen.
http://www.hjs.com/download/DPF_Katalog_2006.pdf
Im Gegensatz zu den sog. "geschlossenen Systemen" der Hersteller handelt es sich bei den Filtern von HJS (wie auch von Twintec) um "offene Systeme", die nicht ganz so effektiv filtern. Während bei geschlossenen System die Partikelmasse praktisch auf Null sinkt (0,025 g/km => 0,001 g/km), reduziert sich die Partikelmasse bei offenen Systemen nur um etwa 40 Prozent. Dafür aber sollen laut Aussagen der Produzenten die als besonders gefährlich eingestuften Kleinstpartikel mit den offenen Systemen besonders gut reduziert werden und es ist weniger Aufwand nötig, da sich der Filter nicht zusetzen kann.
Was den Beginn der Nachrüstung der Fahrzeuge mit geschlossenen Systemen betrifft, so habe ich dazu bisher noch nichts aktuelles gehört. Um ein geschlossenes System nachrüsten zu können, muss auch die Motorelektronik entsprechend angepasst sein, etwa um bei erhöhtem Staudruck durch Beigabe einer Nacheinspritzung ein Abbrennen des Rußes im Filter zu veranlassen. Das ist beim 2.0 TDI bisher nur beim Motorkennbuchstaben BRE möglich. Beim 2.7 TDI kann ich es leider nicht sagen.
und mein Freundlicher wollte mir noch den DPF ausreden - das können sie doch nachrüsten, wenn es vom Staat "bestraft" wird. Ich war im Dezember schon sehr skeptisch. Gott sei Dank - deshalb fahre ich jetzt einen 2.7TDI; geplant war 2.0TDI, den gab es aber nicht mit DPF. Glück gehabt, mein Avant mit 180 PS ist ein echter Kracher.
Zitat:
Original geschrieben von A6 Treiber
Im Gegensatz zu den sog. "geschlossenen Systemen" der Hersteller handelt es sich bei den Filtern von HJS (wie auch von Twintec) um "offene Systeme", die nicht ganz so effektiv filtern. Während bei geschlossenen System die Partikelmasse praktisch auf Null sinkt (0,025 g/km => 0,001 g/km), reduziert sich die Partikelmasse bei offenen Systemen nur um etwa 40 Prozent. Dafür aber sollen laut Aussagen der Produzenten die als besonders gefährlich eingestuften Kleinstpartikel mit den offenen Systemen besonders gut reduziert werden und es ist weniger Aufwand nötig, da sich der Filter nicht zusetzen kann.
vielleicht ist die Formulierung etwas missverständlich, aber warum sollten mit einem geregelten bzw. geschlossenen DPF
weniger Kleinstpartikel reduziert werden, als mit einem ungeregelten System?
der DPF im 2.7 und 3.0 TDI filtert Russpartikel bis zu 0,1 µm und der kann auch original von Audi nachgerüstet werden, da diese Motoren dafür vorbereitet sind, dann muss man allerdings mal wieder einen finden der das dann auch einbauen kann
Zitat:
Original geschrieben von rufux
Der DPF im 2.7 und 3.0 TDI filtert Russpartikel bis zu 0,1 µm und der kann auch original von Audi nachgerüstet werden, da diese Motoren dafür vorbereitet sind, dann muss man allerdings mal wieder einen finden der das dann auch einbauen kann
Sind denn alle 3.0TDI schon vorbereitet? Oder gibt es die Vorbereitung erst ab einem bestimmten Stichtag?
Zitat:
Original geschrieben von Oliver986
Sind denn alle 3.0TDI schon vorbereitet?
Ja.
Zitat:
Original geschrieben von rufux
vielleicht ist die Formulierung etwas missverständlich, aber warum sollten mit einem geregelten bzw. geschlossenen DPF
weniger Kleinstpartikel reduziert werden, als mit einem ungeregelten System?
So war das auch nicht gemeint Wollte sagen, dass die offenen, ungeregelten Systeme zwar nicht so viel Masse filtern, dafür aber die kleinen Partikel besonders gut - nur absolut betrachtet, nicht im Vergleich zu den geschlossenen, geregelten Systemen.
Re: Keine A6 TDI mehr ohne DPF
Zitat:
Original geschrieben von A6 Treiber
Höchstgeschwindigkeit, Verbrauch und Beschleunigung sollen sich dadurch nicht geändert haben.
Laut Audi-Prospekt braucht mein A6 mit DPF etwas mehr. Begründung: bei Fahrten nur in der Statdt muss das Filter abgebrannt werden, dafür braucht man ein wenig Diesel. Tatsächlich macht jedes Filter auch einen Druckverlust, der sich nachteilig auf die Leistung auswirkt (wie ein Kat, Auspufftopf, etc.).
Durch die öffentliche Meinungsmache kam alles zu früh: Bosch in Bamberg testet 3000 bar Einspritzpumpen (statt etwa 1600 bar), da sind die Tröpfchen so klein, dass sie vollständig abbrennen. Dann braucht man einen DPF nicht mehr.
Ich bezog mich auf die Technischen Daten des 2.0 TDI, nicht auf die des 2.7 TDI. Und laut diesen ist der Verbrauch identisch, egal ob mit oder ohne Filter.
Logischerweise ist der Abgasgegendruck mit Filter immer höher, als ohne Filter. Ferner muss ein geregeltes Filter im Kurzstreckenbetrieb von Zeit zu Zeit freigebrannt werden. Auf den ersten Blick erhöht das den Verbrauch.
Andererseits eröffnet die Verwendung eines Filters bei der Abstimmung der Motorsteuerung Freiheiten, die man ohne Filter nicht hat, wenn man die 0,025 g/km von EU4 einhalten will. Nur zwei Beispiele:
1. um bei sehr niedriger Drehzahl (1000-1400/min) die Rauchgrenze nicht zu überschreiten, darf in diesem Bereich nur sehr wenig Kraftstoff eingespritzt werden, da der Turbolader hier praktisch noch keinen Ladedruck aufbaut. Verbrannter Kraftstoff wäre aber nötig, um den Turbolader auf Touren zu bringen. Ein Teufelskreis. Das ist mit der Grund, weshalb aktuelle EU4-Diesel mit hoher Literleistung (=großem Turbolader) trotz VTG wieder ein sehr deutlich spürbares Turboloch haben, was Ende der 90er schon fast ausgerottet schien. Mit Partikelfilter dagegen kann bedenkenlos ein paar Zehntelsekunden lang deutlich über der Rauchgrenze eingespritzt werden, um den Turbo auf Touren zu bringen, ohne das gleich beim Partikelausstoß "bezahlen" zu müssen. Das Ansprechverhalten verbessert sich deutlich. So kann das Fahrzeug beim EG-Verbrauchszyklus z.B. in diesem Drehzahlbereich gefahren werden, was beim Fahrzeug ohne DPF nur schwer möglich ist.
2. Alle aktuellen EU4-Diesel spritzen im Teillastbetrieb aus thermodynamischer Sicht gesehen zu spät ein, um die Verbrennungstemperatur niedrig zu halten und damit den Stickoxidausstoß gering zu halten. Das kostet aber bis zu 20% Wirkungsgrad in diesem Betriebsbereich. Alternativ könnte man auch auch zum thermodynamisch günstigsten Zeitpunkt einspritzen und den Verbrauchsvorteil mitnehmen, dafür müsste man allerdings mit höheren Abgasrückführungswerten fahren, um nicht zu viel Sauerstoff im Brennraum zu haben. Da dies jedoch nur schwer zu kontrollieren ist, bestünde ohne Partikelfilter latent die Gefahr zu viel Partikel auszustoßen. Mit Filter kann das vernachlässigt werden.
Das sind nur zwei Beispiele, welche Vorteile ein Partikelfilter auch im Verbrauch bringen kann, wenn er nicht nur als geduldetes Bauteil in den Abgasstrang geschraubt wird, sondern das gesamte Motorkonzept darauf abgestimmt wird.
Dass ein neues Einspritzsystem von Bosch mit 3000 bar die Partikel auf Null reduzieren wird, wage ich dagegen stark zu bezweifeln. Mit Pumpe-Düse Einspritzung ist man bereits jetzt bei 2200 bar angelangt und trotzdem ist der Partikelausstoß weit davon entfernt bei Null zu liegen. Im Gegenteil: zwar verringert sich die Partikelmasse proportional zu Einspritzdruck und Verringerung der Lochgrößen, aber die gerüchtigten Kleinstpartikel verschwinden dadurch nicht.
Zitat:
Original geschrieben von A6 Treiber
Andererseits eröffnet die Verwendung eines Filters bei der Abstimmung der Motorsteuerung Freiheiten, die man ohne Filter nicht hat, wenn man die 0,025 g/km von EU4 einhalten will.
Ich stimme A6 Treiber voll zu. Wir dürfen nicht vergessen, dass auch ein Filter einen Durchschlag hat , das wären dann die sehr kleinen Teilchen. Für diese scheint die Lungenwand kein Hindernis zu sein, die gehen einfach durch. Die Sache bleibt ein Problem, die Frage ist nur, wie groß das eigentlich ist. "Zahlen" müssen wir für unseren hohen Lebensstandard.
Würde man höhere Stickoxid-Werte zulassen, wäre sicher auch der Russausbrand besser und damit die ausgestoßene Masse pro km (dumme Norm, kleine Teilchen sind natürlich leichter als große) geringer.
Zitat:
Original geschrieben von A6 Treiber
Dass ein neues Einspritzsystem von Bosch mit 3000 bar die Partikel auf Null reduzieren wird, wage ich dagegen stark zu bezweifeln. Mit Pumpe-Düse Einspritzung ist man bereits jetzt bei 2200 bar angelangt und trotzdem ist der Partikelausstoß weit davon entfernt bei Null zu liegen. Im Gegenteil: zwar verringert sich die Partikelmasse proportional zu Einspritzdruck und Verringerung der Lochgrößen, aber die gerüchtigten Kleinstpartikel verschwinden dadurch nicht.
so siehts aus die Partiekel werden dabei nur immer kleiner und damit medizinisch sogar problematischer und das gilt übrigens leider auch für direkteinspritzende Benziner im Homogenbetrieb und im Schichtladebetrieb haben die übrigens auch ein Probleme mit NOx, genauso wie Diesel allgemein.
deshalb wird für die kommende EU5 sowohl ein Partikelfilter als auch ein spezieller Denox Kat für beide Antriebsarten vorgeschlagen!
schaun wir mal was dann wirklich kommt?
das Verhältniss Abgasgegendruck und Ladedruck beim Turbolader bietet jedenfalls zukünftig sowohl in Bezug auf die Abgas-, als auch die Leistungswerte immer weniger Spielraum für unautorisierte Manipulationen, d.h. also schlechte Zeiten für Chiptuner