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Kinder im Strassenverkehr

Themenstarteram 3. Januar 2007 um 4:58

Sind Kinder in Unfälle verwickelt, hört man ja oft "Argumente" wie mangelnde Verkehrserziehung usw. usf..... egal ob mit oder ohne, egal ob deswegen schonmal auf den Hintern (Zitat aus einem anderen Thread) oder auch nicht.... damit kann man nie rechnen und gerade die männlichen User sollten verstehen warum....

Im Prinzip verhält es sich bei den Kindern mit Strassenverkehr und Spielen ähnlich wie bei Männern und Sex.

Wie man ja klischeehaft sagt, setzt bei Männern mit zunehmender G**** der Verstand aus, Regeln oder das letzte Nudelholz der Gattin auf dem Kopf sind aus dem Gedächtnis schlagartig verschwunden. Auch reflexartige Aussetzer soll es geben.... je kürzer der Rock, desto schneller die Kopfdrehung. Wir können nichts dafür, wir sind halt so ;)

Und genauso ist es halt bei Kindern und ihrem Spieltrieb. Egal was sie an Regeln kennen, egal was es schon für Anpfiffe gab.... wird der Spieltrieb gereizt, was Interessantes gesehen... dto. Die können da nichts dafür, die sind halt so ;)

Warum ich das poste? Ich hab einfach in der letzten Zeit viel in der Art gelesen: Kind war schuld blabla usw. usf. ... das ist halt ziemlicher Unsinn, da wir hier nicht von bewusstem Fehlverhalten reden, sondern von Reflexen. Und da wir "Grossen" das doch wissen, sollten wir bewusst damit rechnen und entsprechend agieren.

Also, denkt daran wenn ihr im Strassenverkehr ein Kind seht. Mit allem rechnen, runter vom Gas und bremsbereit, egal was die Regeln gerade erwarten lassen. Evtl. denkt ihr ja mit einem Schmunzeln das nächste Mal daran... ;)

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222 Antworten

Dein Vergleich ist ... lustig ;)

Natürlich gilt als oberstes Gebot: Sobald Kinder auf der Straße sind (sein könnten), Fuß vom Gas und bremsbereit - da gebe ich dir 100%ig recht, denn Kinder sind in der Beziehung unberechenbar.

Aber zu behaupten, dass dieser Spieltrieb (auf der Straße) ein Reflex ist und sich nicht eindämmen lässt, finde ich ehrlich gesagt auch ein wenig zu pauschal formuliert.

Ich bin der Meinung, dass man kleinen Kindern (ab dem Alter in dem sie alleine auf der Straße spielen können) SEHR WOHL beibringen kann, welche Gefahren der Straßenverkehr bereithält und welche Regeln deshalb gelten. Es ist auch möglich, bereits im Kindesalter ein Bewusstsein dafür zu schaffen, wieso es diese Regeln gibt und warum es besser ist, sich daran zu halten -

klar: ein "du darfst nicht auf die Straße rennen" funktioniert nicht.

Wenn ich dem Kind aber sage: "Pass auf wenn du über die Straße gehst. Guck immer nach links und rechts und lauf ERST dann, weil da Autos kommen können, die dich nicht sehen", dann kann es das auch verstehen und macht's in Zukunft richtig...

Ein weiterer wichtiger Faktor in dem Zusammenhang ist garantiert auch das bewusste Vorleben der Eltern - wenn Papa und Mama immer (scheinbar) ohne zu gucken über die Straße laufen, dann kann Junior das auch. Wenn sie aber jedes Mal stehen bleiben, deutlich nach links, rechts und wieder nach links schauen und ERST DANN die Straße überqueren, dann ist die Wahrscheinlichkeit, dass der Kleine es lernt, wesentlich höher.

 

Dass das alles kein Patentrezept ist und manchmal halt doch der Spieltrieb durchkommt, ist aber auch klar... mich störte lediglich der Unterton, dass Eltern überhaupt nichts dafür können, wenn die Kinder im Straßenverkehr "unaufmerksam" sind.

Gruß

Ralle

am 3. Januar 2007 um 7:32

Wir (Autofahrer) sind die Stärkeren.

... und als solche haben wir die Verantwortung für die Schwächeren. Dabei ist es egal, ob es sich um Kinder, Senioren, Fahradfahrer oder einfach nur Frauen :) handelt.

Dieser Verantwortung, die mit dem Betrieb eines Kraftfahrzeuges beginnt, müssen wir uns beim Umdrehen des Schlüssels bewusst werden. Ziel muss es sein, vollkommen ohne Fremdberührung ein gesamtes "Autofahrerleben" durchzustehen.

Dies wird leider nicht allen gelingen. Die Gründe hierfür sind so vielfältig, wie die Menschen. Deshalb kann man nicht oft genug sagen, dass wir auf die Schwächeren aufzupassen haben.

Fußgänger gegen Auto ist grundsätzlich schlecht.

Kind, Hilfsbedürftiger oder älterer Mensch ist immer Autofahrers Schuld.

Wer sich das nicht merken kann, der bekommt früher oder später ein ernsthaftes Problem.

Zitat:

§ 1 StVO Grundregeln

(1) Die Teilnahme am Straßenverkehr erfordert ständige Vorsicht und gegenseitige Rücksicht.

(2) Jeder Verkehrsteilnehmer hat sich so zu verhalten, dass kein Anderer geschädigt, gefährdet oder mehr, als nach den Umständen unvermeidbar, behindert oder belästigt wird.

....

§ 3 StVO Geschwindigkeit

...

(2a) Die Fahrzeugführer müssen sich gegenüber Kindern, Hilfsbedürftigen und älteren Menschen, insbesondere durch Verminderung der Fahrgeschwindigkeit und durch Bremsbereitschaft, so verhalten, dass eine Gefährdung dieser Verkehrsteilnehmer ausgeschlossen ist.

Meine Meinung:

Der Einstiegsvergleich von tec-doc war eine Katastrophe,

die Themenwahl nicht.

am 3. Januar 2007 um 9:21

Zitat:

Original geschrieben von madcruiser

Fußgänger gegen Auto ist grundsätzlich schlecht.

Kind, Hilfsbedürftiger oder älterer Mensch ist immer Autofahrers Schuld.

Wer sich das nicht merken kann, der bekommt früher oder später ein ernsthaftes Problem.

ist das so gemeint das egal was passiert immer der autofahrer schuld ist???

 

als ich 20 war, habe ich auf einer hauptstraße ein 8 jähriges kind überfahren (ging glimpflich aus) ich war unschuldig, dank vieler zeugenaussagen. es wurde sogar der schaden am auto bezahlt.

am 3. Januar 2007 um 10:05

Bei der zivilrechtlichen Verteilung der Schadenskosten wird der schwarze Peter vielleicht regelmäßig mit dem Hinweis auf die Gefährdungshaftung den Autofahrern (bzw. deren Versicherungen) zugeschoben. So werden die Sozialkassen entlastet und die angeblich Leistungsfähigen belastet. Diese Regelung ist zwar politisch opportun, sie weckt aber die (unerfüllbare) Erwartungshaltung, Autofahrer könnten durch Vorsicht und Rücksicht alles Unglück von anderen Verkehrsteilnehmern fernhalten.

Bitte bedenken: Die verunfallten Kinder und deren Angehörige müssen mit den Folgen einer Unfalls leben. Im Extremfall kann das eine lebenslange Behinderung bedeuten. Ob sich die Eltern in solchen Fällen auch auf den natürlichen Spieltrieb berufen oder sich wohl Vorwürfe machen, ob die Erziehung doch nicht ausreichend war?

Also: Besser Vorbeugen und mit den Kindern die Teilnahme am Straßenverkehr üben! Kinder haben durchaus ein Gefühl für "Richtig" und "Falsch" und für "Erlaubt" und "Verboten".

Als ich zur Grundschule ging, konnten Kinder den Weg dorthin selbständig gehen. Heute müssen sie mit dem SUV gebracht werden. Was früher erlernbar war, soll heute die Kinder überfordern? Da frage ich mich: Wann sollen junge Menschen Schritt für Schritt lernen, selbst Verantwortung für ihr Leben zu übernehmen? Das Verantwortungsbewusstsein setzt doch nicht schlagartig mit 8, 10 oder 12 Jahren ein.

Natürlich gibt es nach STVO die Sorgfaltspflichten gegenüber schwächeren Verkehrsteilnehmern. Aber: Kinder und Eltern dürfen sich nicht darauf verlassen, dass diese Pflichten stets wahrgenommen werden. Wer sich selbst einmal als erwachsener Fußgänger oder Radfahrer in einer Großstadt bewegt, wird regelmäßig auf seine Vorrechte verzichten müssen, um Gesundheit und Leben nicht zu gefährden. Mit diesem Hintergrundwissen sollten dann auch die Kinder zu ständiger Vorsicht im Straßenverkehr erzogen werden.

Oliver

am 3. Januar 2007 um 10:19

Es geht meiner Meinung eben gerade nicht dareum, Kindern ein verkehrsgerechtes Verhalten einzuprügeln, sondern dem stärkeren Verkehrsteilnehmer bewusst zu machen, dass er nicht allein auf der Straße ist.

Dass dies Verzicht auf Vorfahrt bedeutet, langsamer zu fahren als die zulässige Höchstgeschwindigkeit, ggf. anzuhalten ist in vielen Köpfen noch nicht angekommen.

Statt in einer Tempo 30 -Zone 20 km/h zu fahren, wird hier bei MT häufig diskutiert, ob man nicht doch noch mit 45 km/h nach Tacho an der Radarfalle ungeschoren vorbeikommt. Das macht die Grundeinstellung deutlich.

Warum haben eigentlich die europäischen "Südstaaten" weniger verkehrstote Kinder als wir Deutschen??? - Weil wir auf unser (vermeintliches) Recht bestehen!

am 3. Januar 2007 um 11:24

Zitat:

Original geschrieben von kandidatnr2

Es geht meiner Meinung eben gerade nicht dareum, Kindern ein verkehrsgerechtes Verhalten einzuprügeln, sondern dem stärkeren Verkehrsteilnehmer bewusst zu machen, dass er nicht allein auf der Straße ist.

Dass dies Verzicht auf Vorfahrt bedeutet, langsamer zu fahren als die zulässige Höchstgeschwindigkeit, ggf. anzuhalten ist in vielen Köpfen noch nicht angekommen.

Statt in einer Tempo 30 -Zone 20 km/h zu fahren, wird hier bei MT häufig diskutiert, ob man nicht doch noch mit 45 km/h nach Tacho an der Radarfalle ungeschoren vorbeikommt. Das macht die Grundeinstellung deutlich.

An einen derartigen Thread kann ich mich nicht erinnern, aber ich lese noch nicht so lange mit. Im Allgemeinen werden die Leute in Internetforen und an Stammtischen immer sehr politisch korrekt, wenn es um die Einhaltung der Tempolimits in Wohngebieten, vor Kindergärten etc. geht. Wie auch immer.

Die gleichen Leute, die meinen, als Autofahrer über den Verkehrsregeln zu stehen, wirken zu anderer Zeit in ihrem Tagesablauf an der Erziehung ihrer Kinder mit und dort zeigt sich dann das von mir bemängelte Verhalten: Verkehrserziehung sei überflüssig und zwecklos, die anderen müssen ihr Verhalten ändern und vorsichtiger sein.

Manchmal hat man ja in Alltagssituationen das "Vergnügen", andere bei der Erziehung ihrer Kinder beobachten zu dürfen: Im Wartezimmer, beim Einkaufen, in der Bahn etc. Meiner Meinung nach sind viele Eltern schlicht überfordert und bräuchten selbst Training...

Zitat:

Original geschrieben von kandidatnr2

Warum haben eigentlich die europäischen "Südstaaten" weniger verkehrstote Kinder als wir Deutschen??? - Weil wir auf unser (vermeintliches) Recht bestehen!

Falls dem wirklich so ist (Quelle?) fallen mir noch einige andere mögliche Gründe dafür ein: Verkehrsdichte, Unterschiede in der Erziehung, andere Verkehrsmittel für den täglichen Schulweg etc. Wer schon mal Südländer im Straßenverkehr gesehen hat, mag an deren rücksichtsvolles und vorausschauendes Fahrverhalten nicht so recht glauben. ;-)

Oliver

am 3. Januar 2007 um 11:48

Recht bedeutet auf deutschen Straßen, dass ich innerhalb geschlossener Ortschaft 60 nach Tacho fahren darf, in Tempo 30 – Zonen 40 ... und wenn ich dann doch mal geblitzt werde, wird die Genauigkeit des Radargerätes und der Messung angezweifelt.

Dabei wird vergessen, dass die vorgeschriebenen Geschwindigkeiten Höchstgeschwindigkeiten sind und nicht Richtgeschwindigkeiten. Die häufig bereits eingeplanten 20+ , ... weil dann gibt es ja nur Verwarnungsgeld und keine Punkte - machen deutlich, wo der Egoismus her kommt.

Achtung, jetzt komm ich, macht alle Platz!

Wenn dann mal ein Kind nicht aufpasst und vom Fahrzeug erfasst wird, finden Gutachter und findige Anwälte einen Weg, den Fahrer von Schuld freizusprechen. Dabei werden dann die Verzögerungswerte und die Verformungen am Blech genauestens analysiert.

Dabei ist „das Kind längst in den Brunnen gefallen“. Dieses „Recht bekommen“ (um fast jeden Preis), daran krankt unsere Gesellschaft.

Viel wichtiger wäre eine Prävention durch „wie gehen wir miteinander um“ im Straßenverkehr. Kein ADAC-Sicherheitstraining für die Beherrschung des Fahrzeugs im Grenzbereich, sondern eine „Gehirnwäsche“, verbunden mit einem Anti-Aggressionstraining wäre hilfreicher.

Ziel sollte es sein, an den anderen zuerst zu denken und ihn vor Schaden zu bewahren. Dann kämen wir alle zu einem freundlicheren Miteinander.

Statistik:

http://www.spiegel.de/auto/aktuell/0,1518,385645,00.html

am 3. Januar 2007 um 12:15

Zitat:

Original geschrieben von kandidatnr2

Viel wichtiger wäre eine Prävention durch „wie gehen wir miteinander um“ im Straßenverkehr. Kein ADAC-Sicherheitstraining für die Beherrschung des Fahrzeugs im Grenzbereich, sondern eine „Gehirnwäsche“, verbunden mit einem Anti-Aggressionstraining wäre hilfreicher.

Ziel sollte es sein, an den anderen zuerst zu denken und ihn vor Schaden zu bewahren. Dann kämen wir alle zu einem freundlicheren Miteinander.

Statistik:

http://www.spiegel.de/auto/aktuell/0,1518,385645,00.html

Hast Du mal beim ADAC am Sicherheitstraining teilgenommen? Das erste, was man dort lernt, ist richtig zu bremsen. Ich glaube, Du verwechselst das ADAC Sicherheitstraining mit Rennstrecken-Events einiger Premiumhersteller.

Irgendwie habe ich den Eindruck, Du wünscht Dir eine Gehirnwäsche bei "den Anderen".

Es würde ja schon genügen, wenn wirklich mal Radarfallen in den Tempo 30 Zonen aufgestellt wären. Ist leider (fast) nie der Fall. Auf meiner Stammstrecke hier in München steht sie immer in einer Tempo 60 Zone auf der Landshuter Allee. Dort kann man in der Regel mit Tempo 80 gut im Verkehrsstrom mitschwimmen...

Hast Du den verlinkten Artikel mal bis zum Ende gelesen?

Zitat:

Den größten Einfluss aber schreibt Anette Kieckbusch den häuslichen Vorbildern zu. Und hier sieht sie noch Defizite. "Ich würde mir wünschen, dass die Eltern uns nicht nur als Polizisten sehen, die Dinge so und so machen müssen. Sondern dass sie sich inhaltlich mit dem beschäftigen, was wir tun. Und dass sie ein bisschen nachdenken und nicht alles entschuldigen mit Stress oder Zeitmangel - sondern wirklich versuchen, ihr Kind an den Straßenverkehr heranzuführen und das die ersten Jahre auch pflichtbewusst durchzuziehen."

am 3. Januar 2007 um 12:35

1. Ja, habe ich teilgenommen, sowohl fürs Auto, als auch für das Motorrad. Viel wichtiger ist jedoch meine mehr als 30-jährige Fahrpraxis.

2. Ja, dort lernt man bremsen. Muss man auch lernen, denn man war ja viel zu schnell vorher!!! (Genau das ist das Problem)

3. Ich habe den Artikel wegen der Zahlen genommen, nicht wegen des Textes. Aus den Zahlen kann sich jeder selbst seine Meinung bilden, dafür brauche ich keinen Journalisten.

Oft ist die Schuld bei den Autofahrern zu suchen, ja!

ABER: Ist hier schonmal jemandem aufgefallen, wie viele Kinder morgens bei Dunkelheit in dunklen Klamotten und ohne Licht mit dem Fahrrad durch die Gegend fahren? Als "Reflex" kann ich sowas schonmal nicht gelten lassen :rolleyes:

Kinder verhalten sich in erster Näherung genau so, wie sich auch die Eltern und andere Erwachsene verhalten. Sie richten sich danach, was man ihnen durchgehen lässt. Der Fehler ist also erstmal bei uns Erwachsenen zu suchen!

ciao

Themenstarteram 3. Januar 2007 um 13:54

:p ...herrje, schön locker bleiben... ich wollte nur einen plakativen Vergleich und nicht die Grundfeste des guten dt. Regelverhaltens aus den Angeln heben.

K2 hat verstanden um was es mir ua dabei ging (und er liegt imho mit seiner Sicht richtig). Kinder sind die Schwächeren und man muss bei ihnen immer damit rechnen, dass sie wider besseren Wissens (!!) affektiv handeln (wie beim Männerklischee plakativ dargestellt).

DAS ist der Punkt!

Zitat:

Verkehrserziehung sei überflüssig und zwecklos, die anderen müssen ihr Verhalten ändern und vorsichtiger sein.

... und sinngemässe...

Aha. Und wo habe ich das gesagt? Ich sagte: "da wir hier nicht von bewusstem Fehlverhalten reden, sondern von Reflexen."

Es ist doch selbstredend, dass eine gewissenhafte Verkehrserziehung erfolgen muss. Es ist aber (gerade aus dem Vergleich) auch selbstredend, dass man sich auf deren 100% Umsetzung seitens des Kindes nicht verlassen kann und darf! Und das ist eben völlig unabhängig vom Wissensstand oder Einprügelniveau des Kindes. Da Kinder nunmal affektiver reagieren als Erwachsene, ist es einfach ignorant, sich auf die "gesetzliche" Regelkonformität ihres Verhaltens zu verlassen... hier wird klar eine höhere Mitverantwortung abgeschoben bzw. ignoriert. Eine Frage dabei an die Fachtheoretiker diesbezüglich: Habt ihr selber Kinder?

Zitat:

Ob sich die Eltern in solchen Fällen auch auf den natürlichen Spieltrieb berufen oder sich wohl Vorwürfe machen, ob die Erziehung doch nicht ausreichend war?

Ob sich der Autofahrer dabei auf das evtl. regelwidrige Verhalten des Kindes lehnt oder ob er damit ebenso ein Leben lang mit sich kämpft? Ob da RECHTHABEN als Ausgleich langt?

Zitat:

Es würde ja schon genügen, wenn wirklich mal Radarfallen in den Tempo 30 Zonen aufgestellt wären

Ein Klassiker aus der Traumwelt des dt. Regeldenkens... Verstand und Vernunft ist durch Regeln nicht ersetzbar. Der Vernünftige wird auch ohne Schild und Radar vernünftig sein, der Unvernünftige so oder so unvernünftig. Dies befriedigt bestenfalls den Drang nach der Schuldfrage und RECHTSklarheit.... hilft dann nix mehr.

Zitat:

Warum haben eigentlich die europäischen "Südstaaten" weniger verkehrstote Kinder als wir Deutschen??? - Weil wir auf unser (vermeintliches) Recht bestehen!

Dem ist wirklich so....bitteschön... Seite 2 von 6... bitte kpl. lesen ;)

http://www.uni-essen.de/.../KU.pdf

Und K2 nennt einen der Gründe für den negativen 1.ten Platz von D völlig korrekt und auch mancher Beitrag zeigt dies: RECHT haben ist wichtig, eine Regel ist wichtig, sich an die Regeln halten langt und entbindet von weiterer Verantwortung. Und wer sich (aus welchem Grund auch immer) nicht daran hält, ist zwangsläufig selber schuld, das Gegenüber aus dem Schneider (juristisch evtl., moralisch nie).

Es ist einfach auch die Mentalität. Gutes genanntes Beispiel ist Italien. Obwohl hier (wie richtig gesagt) gerne scharf gefahren wird, sind die Kinder sicherer als bei uns. Warum? Weil Kinder dort einen höheren Stellenwert besitzen als ein RECHT. Man sieht dort Kinder mehr als Kinder und akzeptiert und berücksichtigt deren kognitive Unterlegenheit, Regeln hin oder her. Einem Kind wird es zugestanden überfordert zu sein, niemand erwartet das Verhaltensmuster eines Erwachsenen von ihm.

Sollte mal jemand in einem ital. Dorf ein Kind überfahren (was ich natürlich nicht hoffe!).... schau, dass Du schnell wegkommst und fahr direkt zur nächsten Polizei. Es könnte sonst durchaus sein, dass man gelyncht wird obwohl man nicht schuld ist. Das rät sogar der ADAC (auf den stehen ja manche so *g*).

Auch wird dort ein Auto häufiger als das gesehen, was es ist: Ein Gebrauchsgegenstand... nur so am Rande für tiefsinnigere Denker ;)

Wer jetzt meinen Appell noch immer nicht verstanden hat oder sich an meinem plakativen Vergleich pickiert.... sorry. Um eine Diskussion zum Verkehrserziehungsstand in D oder Rechtsfragen geht es mir nicht... andere Baustelle.

Ich möchte nur dazu ermuntern, sich trotz aller Regeln und Erziehungsideale auf das Fehlen oder affektive Ignorieren selbiger im Falle von Kindern auf der Strasse einzustellen. Dies sehe ich als moralische Verpflichtung und Verantwortung des Stärkeren, unabhängig seiner Rechtsstellung in dem Augenblick.

Wenn jemand dadurch eine Tragödie verhindern konnte, obwohl das Kind ja quasi nach dt. Recht gezwungenermassen überfahren hätte werden müssen, kann er ja das Kind nebst Eltern noch ordentlich zur S** machen... im Sinne einer "aktiven" Verkehrserziehung.

Nicht mehr und nicht weniger, hoffe das ist jetzt rübergekommen.

Gegenüber dem Schwachen gibt es kein Recht, es gilt nur die Pflicht des Stärkeren!

Hat mal ein König gesagt....

Themenstarteram 3. Januar 2007 um 14:04

Muss ich noch nachschieben, da sich die Argumente hier langsam "vermischen"...

Es geht mir nur um eine Komponente des kindlichen Verhaltens und deren Berücksichtigung/Verständnis unsererseits! Immer im Kopf behalten und danach handeln... viele Tragödien wären vermeidbar!

Alles andere ist schon richtig... Erziehung, Vorbild usw. usf. aber nicht das angesprochene, isolierte Thema treffend... eher ebenso affektiv motivierte Antworten ;)

am 3. Januar 2007 um 14:07

Zitat:

Original geschrieben von kandidatnr2

3. Ich habe den Artikel wegen der Zahlen genommen, nicht wegen des Textes. Aus den Zahlen kann sich jeder selbst seine Meinung bilden, dafür brauche ich keinen Journalisten.

Dann sollte man sich die Zahlen aus einer zuverlässigen (z.B. wissenschaftlichen oder amtlichen) Quelle besorgen und anhand der *ungefilterten* Daten eigene Schlüsse ziehen. Was der Spiegel-Artikel leider verschweigt ist die Tatsache, dass Deutschland bei der Verkehrstoten unter 15 Jahren besser abschneidet, als Europa im Mittel.

Oliver

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