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Kleines Problem wird immer größer

Audi A6 C7/4G
Themenstarteram 17. Mai 2024 um 9:47

Fahrzeug: A6 4G Avant Allrad, 3,0 TDI, 200 kW, EZ 4/2017, 98 Tkm

Hallo zusammen,

soeben erlebe ich, wie ein kleines Problemchen zu einer immer größeren Katastrophe wird. Derzeit darf ich noch 140 km fahren, danach muss ich die Kiste stehenlassen - keine Ahnung, für wie lange. Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht und eventuell den einen oder anderen Tipp für mich?

Die Vorgeschichte:

Mitte April 2024 kam eine Warnung, dass das AdBlue noch für 1.500 km reiche. Also nachgetankt, 12,4 Liter bei einem 17-Liter-Tank, das klingt nicht ungewöhnlich. Meldung war weg, alles gut. Jedoch nur bis zum 29.04.2024, dann meldete das Display nämlich mit einem schrillen Piepsen, dass nach 1.000 km der Motor nicht mehr starten würde, weil ... Ende des AdBlue-Vorrats.

Der Weg führte natürlich fast sofort zum :), wo die AdBlue-Tankfüllung geprüft wurde (fast voll, Qualität passt). Woher die Meldung kommt, konnte sich keiner erklären, aber es sollte versucht werden, sie "zurückzusetzen".

Nach dem Versuch jedoch wurde mir mitgeteilt, dass das Prüfgerät angeblich immer nach ein paar Minuten die Verbindung verlieren würde und es nicht gelänge, bis dahin vorzudringen, wo man die AdBlue-Meldung zurücksetzen könne. Es sei wohl ein Steuergerät defekt, das den Zugriff per Prüfgerät verhindere. Erst wenn das Steuergerät ausgetauscht sei, könne man nochmal einen Versuch starten, die Meldung zurückzusetzen.

Wohl oder übel habe ich dem Austausch des Steuergeräts zugestimmt; Kostenvoranschlag schlappe 1.400 Euronen, davon über 600 für das Steuergerät, das erst bestellt werden musste, der Rest für Arbeitszeit. Parallel habe ich den Sachverhalt schriftlich der Audi Kundenbetreuung geschildert und praktisch sofort eine Vorgangsnummer zugeteilt bekommen.

Nach erfolgtem Austausch des Steuergeräts bekam ich vom :) die Mitteilung, dass es immer noch nicht möglich sei, mit dem Prüfgerät auf die Fahrzeugeinstellungen zuzugreifen. Unverändert werde die Verbindung nach einigen Minuten getrennt, so dass man nicht an die relevante Stelle komme. Nachdem das ausgetauschte Steuergerät nicht ursächlich war, müsse es wohl ein anderes sein; es gäbe ja noch genügend, die dafür in Frage kämen (sehr beruhigend, echt!). Es solle aber zuerst bei Audi nachgefragt werden, ob die nicht eine bessere Idee hätten, oder ob sie wüssten, welches Steuergerät am zunächst wahrscheinlichsten die Verbindung verhindert.

Nachdem das Auto inzwischen in Summe schon mehrere Tage beim :) stand und ich alle früheren Servicetermine immer bei Vertragswerkstätten wahrgenommen hatte, fragte ich nach der berühmten und beworbenen Mobilitätsgarantie, musste jedoch erfahren, dass die nur einspringt, wenn das Fahrzeug wirklich technisch nicht mehr fahrtüchtig ist. Sofern ein Stillstand "nur" angedroht wird, reicht das nicht. Und auf Kulanz brauche ich bei "diesem" Alter und bei "dieser" KM-Leistung sowieso nicht hoffen, hieß es.

Von der Audi Kundenbetreuung habe ich seit der Zuteilung der Nummer, auch auf Nachfrage, nichts wieder gehört. Der :) stellt mir zwar die Verbindungsaufnahme mit Audi (wg. oben beschriebener Rücksprache) prompt in Rechnung, aber auf die nicht so prompte Antwort warte ich noch immer. Aus seiner Sicht könne er ohne einen Vorschlag von Audi nur ein Steuergerät nach dem anderen austauschen, bis das Prüfgerät Verbindung habe, und dann erst nach der eigentlichen Fehlerursache für das AdBlue-Problem suchen. Kosten: unbekannt; Dauer: unbekannt; Erfolgsaussichten: unbekannt. Das Auto steht in der Werkstatt, ich bin mit einem Mietwagen unterwegs (auf meine Kosten natürlich), und es geht absolut nichts vorwärts.

Vielleicht sollte ich zumindest die verbliebenen 140 km "Restreichweite" abfahren und dann irgendwo liegenbleiben, um zumindest die Mobilitätsgarantie zu aktivieren? Kann dadurch zusätzlich etwas kaputtgehen? Und hat jemand schon mal Erfahrungen mit der Mobilitätsgarantie gemacht? Nicht, dass ich dann noch zusätzlich monatelang deren Leistungen hinterherlaufen darf?

Mit inzwischen verzweifelten Grüßen

Nemetona aka Angelika

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12 Antworten

Leider ist es nicht ungewöhnlich, dass die Audi-Vertragswerkstatt keine Ahnung hat.

Ich würde ein ernsthaftes Gespräch mit dem Chef führen.

 

Austauschen auf Verdacht und dann im Regen stehen lassen und weitere Kosten ankündigen ist einfach eklig.

Theoretisch kann das ein Kabelbruch sein oder eine sonstige Störung auf dem Datenbus. Da muss eine Diagnose gemacht werden ehe man weiter austauscht. Das können die feinen Leute in den Glitzertempeln nicht mehr.

„Nach einigen Minuten getrennt“ ist auch Kappes. Dann muss man doch in diesen Minuten mal was tun können.

Wo steht das Auto denn, vielleicht kennt dort jemand eine kompetente Werkstatt.

Themenstarteram 17. Mai 2024 um 10:22

In der Nähe von Wasserburg am Inn (Eiselfing). Direkt in Wasserburg gibt es noch eine zweite Audi-Vertretung, aber schon als ich dort zur Tür reinkam, habe ich mir einen derart arroganten Spruch eingefangen, dass ich auf dem Absatz umgedreht bin.

Dort, wo ich früher war (Waldkraiburg), kann ich aus Zeitgründen leider nicht mehr hin. Die Öffnungszeiten sind mit meinen Arbeitszeiten derart inkompatibel - ich arbeite in Wasserburg -, dass Waldkraiburg völlig unmöglich ist. Wasserburg <-> Waldkraiburg sind ca. 30 km durch gefühlte tausend Dörfer. :(

Schei*e…

 

Aber vielleicht findet sich noch jemand mit einem Tipp.

 

Trotzdem würde ich auch den Chef in der aktuellen Werkstatt besuchen.

Was das Thema Kulanz angeht:

Hier hat einer 1.000€ Kulanz bekommen, bei einem Q5, bei dem bei 136.000 km der Drucksensor des AdBlue-Systems kaputt war. Die Werkstatt hatte bei dir wohl einfach keine Lust, einen Kulanzantrag auszufüllen.

Was die 140 km angeht: Der Motor geht dann nicht einfach aus, aber er lässt sich nicht mehr neu starten, wenn man die Zündung ausgemacht hat.

So, jetzt zum eigentlichen Fehlerbild:

Zitat:

@Nemetona schrieb am 17. Mai 2024 um 11:47:00 Uhr:

Fahrzeug: A6 4G Avant Allrad, 3,0 TDI, 200 kW, EZ 4/2017, 98 Tkm

Hallo zusammen,

soeben erlebe ich, wie ein kleines Problemchen zu einer immer größeren Katastrophe wird. Derzeit darf ich noch 140 km fahren, danach muss ich die Kiste stehenlassen - keine Ahnung, für wie lange. Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht und eventuell den einen oder anderen Tipp für mich?

Die Vorgeschichte:

Mitte April 2024 kam eine Warnung, dass das AdBlue noch für 1.500 km reiche.

Die erste Warnung muss bei 2.400 km kommen. Also wenn plötzlich eine Warnung mit 1.500 km kommt, ohne dass vorher eine mit 2.400 km angezeigt wurde, muss der Füllstandssensor kaputt sein, oder die Signalübertragung ist fehlerhaft, oder es hat jemand AdBlue aus dem Tank rausgeklaut.

Der Grund dafür, dass die Werkstatt nicht ins Steuergerät reinkommt, kann also durchaus der gleiche Grund sein wie der, durch den der Füllstand falsch gemeldet wird, also fehlerhafte Signalübertragung.

Zitat:

@nunkistar schrieb am 17. Mai 2024 um 12:12:48 Uhr:

Leider ist es nicht ungewöhnlich, dass die Audi-Vertragswerkstatt keine Ahnung hat.

Ich würde ein ernsthaftes Gespräch mit dem Chef führen.

Theoretisch kann das ein Kabelbruch sein oder eine sonstige Störung auf dem Datenbus. Da muss eine Diagnose gemacht werden ehe man weiter austauscht.

Das ist sogar die wahrscheinlichste Ursache, denn falls es keine Störung der Signalübertragung ist, müssten zwei Sachen unabhängig voneinander kaputt sein: der Füllstandssensor und ein weiteres Steuergerät.

Themenstarteram 18. Mai 2024 um 7:57

Update 18.05.2024:

Ein längeres Gespräch mit der Chefin beim :), die offenbar auch technisch nicht ganz unbeleckt ist, hat neue Erkenntnisse gebracht. Sie konnte belegen, dass so elementare Dinge wie verbogene Pins beim Prüfgerät, Kabelbrüche, lose Drähte etc. ausgeschlossen wurden. Es kamen mehrere Prüfgeräte zum Einsatz, wobei das Verhalten bei allen gleich ist: Man steckt es an, es kommen nach und nach Ergebnisse an, und plötzlich ist die Verbindung einfach weg. Abstecken, anstecken, das Ganze von vorne - kurz darauf Verbindung weg. Das dauert übrigens keine mehreren Minuten, eher wohl kaum eine. (Dabei frage ich mich, warum der "einfache Fußsoldat" mir gegenüber sowas nicht bzw. falsch kommuniziert.)

Inzwischen scheint auch Kommunikation zwischen Audi und dem :) stattgefunden zu haben, wobei diese wohl immer noch zweigleisig (und damit aneinander vorbei) läuft: Auf einem Gleis die Kundenbetreuung, die sich offenbar inzwischen beim :) gemeldet hat, auf dem anderen Gleis die technische Anfrage bei Audi, die beantwortet wurde mit: "Ein weiteres Steuergerät austauschen." Besagte Chefin hat zugesagt, sich zu bemühen, alle Waggons an nur einen Zug zu koppeln, damit da endlich was vorwärts geht. (Und wieder die Kommunikationsfrage: Wieso teilt Audi mir nichts mit? Ich soll hier offenbar dumm sterben?)

Das zweite Steuergerät, das jetzt bestellt wurde, war übrigens immerhin (gut versteckt) im Kostenvoranschlag über die 1.400 Euro schon enthalten; es kommen also "nur" noch etwa drei Stunden Arbeitszeit dazu. Sobald das Steuergerät da ist, Anfang nächster Woche, wie es aussieht, soll es weitergehen.

Ich werde berichten. (Nebenher: Dank an alle, die hier ein offenes Ohr haben. Das allein hilft schon, von den Tipps ganz abgesehen. :-))

Danke für die Rückmeldung. Viel Glück und gib Bescheid, was passiert…

Themenstarteram 23. Mai 2024 um 14:15

Update 23.05.2024:

Inzwischen ist fast eine Woche vergangen, und das Auto steht noch immer beim :). Das zweite Steuergerät ist getauscht, und die Kommunikation zwischen Prüfgerät und Fahrzeug klappt noch immer nicht. Die Kommunikation zwschen Audi Kundenbetreuung und mir übrigens auch nicht: Mittlerweile hat sich zwar jemand gemeldet, aber nur gesagt, dass er nichts sagen könne, solange die Werkstatt nichts sagen kann. Die Wörter waren zwar etwas anders gewählt, aber im Prinzip war die einzige Aussage, ich könnte das Auto entweder reparieren lassen, was nun mal Geld kostet, oder eben nicht, das sei (wörtlich) "allein Ihre Entscheidung". Ein Entgegenkommen von Audi, ein Anzünden eines Lichtleins irgendeiner Art, und sei es nur z. B. mit einem Zuschuss bei den Mietwagenkosten ... absolute Fehlanzeige.

Vom :) ist zu erfahren, dass das Auto dort in zerlegtem Zustand herumsteht und auf eine Anweisung von Audi gewartet wird, was jetzt weiter zu tun ist. Ich wurde befragt, ob ich die Kiste getunt oder sonstwie umgebaut hätte, was völlig absurd ist. Ich kaufe meine Autos immer so, wie ich sie haben will, nachträglich basteln wäre mir viel zu umständlich. Genau deswegen hat die Kiste von der Anhängerkupplung über selbstschließende Türen bis hin zu verdunkelten Scheiben so einige Spielereien - bewusst, wohlgemerkt. Da wurde noch nicht mal ein fabrikatsfremder Scheibenwischer angebracht. Und gekauft wurde sie auch nicht in einem dunklen Hinterhof, sondern vom Audi Gebrauchtwagenzentrum in Eching bei München. Mir scheint eher, jetzt beginnt die Suche nach Ausreden und Stohhalmen, um sich nicht Schuhe anziehen zu müssen, die äußerst unbequem sind.

Und um der Sache die Krone aufzusetzen: Zwischen den Textteilen des heutigen Telefonats wurde mir vom :) mitgeteilt, ich möge doch nicht jeden Tag anrufen; sie würden sich schon melden, wenn es Neuigkeiten gäbe. Also schön still sein, brav zahlen, aber ja nicht den extrem langsamen Gang der Dinge stören!

Das gleiche Problem hatte ich vor Jahren mit einem Citroën C4 meiner Frau. Das zog sich über Wochen und Monate hin.

Dann machte ich eins: Facebook und Instagram. Und zack hat sich die Sache mit einem neuen Motor wie von selbst gelöst. Sieh dies aber nur als letzten Strohhalm an, um nicht komplett abzusaufen.

Themenstarteram 2. Juni 2024 um 11:37

Momentan finde ich es extrem schwierig, einen sachlichen Bericht abzuliefern. Deshalb musste ich seit Freitag auch etwas Zeit vergehen lassen, um mich wieder einzukriegen. Hier ein Versuch, die Abläufe möglichst emotionslos zu schildern:

Update 31.05.2024:

Am 29.05.2024 wurde ich angerufen, ich könne am Nachmittag mein Auto vom :) abholen - gegen sofortige Zahlung natürlich. Dem Mitarbeiter am Telefon war nicht zu entlocken, was nun letztendlich als Ursache ermittelt wurde. Deswegen telefonierte ich der Chefin hinterher. Als ich sie endlich erreichte, eröffnete sie mir, dass anlässlich einer soeben durchgeführten Probefahrt alles in Ordnung sei, jedoch sei gerade die Motorkontrollleuchte angegangen, und die Meldung ließe sich nicht "zurücksetzen". Also sei es wohl besser, ich würde vorbeikommen, um den ausstehenden Teil der Rechnung zu zahlen, aber das Auto trotzdem noch dortlassen. So käme ich nämlich nicht durch den TÜV (fällig 07/2024). Vor auf den Tag genau einem Monat, bei Abgabe des Fahrzeugs, wurde mir gesagt, dass die (seit dem AdBlue-Problem leuchtende) Motorkontrollleuchte wohl ein Folgefehler von AdBlue sei und verschwinden würde, wenn das AdBlue-Problem behoben sei. Die MKL war während des gesamten Monats und wirklich vielen Telefonaten nie ein Thema, nicht einmal am Rande. Und jetzt sollte ich deswegen das Auto noch weiter beim :) lassen? Da der 30.05.2024 in Bayern ein Feiertag war, danach Freitag und zwei Tage Wochenende, lehnte ich das rundweg ab; sollte sich die Sinnhaftigkeit herausstellen, würde ich das Auto im Juni wiederbringen. Also wurde vereinbart: Ich komme am späten Nachmittag zum Zahlen und nehme das Auto mit; in der KW 23 besprechen wir, wie es weitergeht.

Beim Abholtermin ein äußerst denkwürdiges Zwischenspiel: Ich hatte mich im Vorfeld geweigert, die "Feldmaßnahme 23EV" (Softwareupdate Motorsteuergerät) durchführen zu lassen. Diesen meinen Unwillen sollte ich per Unterschrift dokumentieren. Die Chefin legte mir ein mit "Reparatur-Auftrag" überschriebenes Papier vor, das sie "für ihre Unterlagen" brauche. Teile des Wortlauts darauf: "S405, 23EV Aktionen möchte Kunde durchführen lassen. Unterschrift:" Daraufhin angesprochen, dass ich genau das NICHT möchte, reagierte die Chefin deutlich verärgert, vernichtete den Auftrag und druckte einen neuen, nun korrekten aus, pfefferte ihn mir aber hin und knallte den Kugelschreiber drauf, als hätte ich sie persönlich beleidigt.

Nun fragte ich, was nach dem Austausch der zwei Steuergeräte (gänzlich ohne Erfolg) weiter passiert war, denn nach dem wenig subtilen Hinweis vom 23.05.2024, ich solle nicht ständig nerven, wußte plötzlich niemand mehr etwas Neues, und die Chefin war - zumindest für mich wohl - nicht zu erreichen. Nach etwas Herumgedruckse und mehreren (gar nicht mal ungeschickten) Versuchen, vom Thema abzulenken, rückte sie damit heraus, dass wohl letztlich ein Kabelbruch vorgelegen habe. Als ich fragte, wieso dann für über 2.000 Euro intakte Steuergeräte ausgetauscht wurden, redete sie sich darauf heraus, dass der Austausch im Zuge der Fehlersuche unumgänglich gewesen und von Audi empfohlen worden sei. Sie müsse sich schließlich an das halten, was Audi vorschreibe. Aber immerhin habe sie mit der Kundenbetreuung telefoniert; Audi würde sich an den Kosten beteiligen. Ein Mitarbeiter von Audi würde sich bei mir melden und mir das selber mitteilen. Und außerdem war der Kabelbruch ja nur ein Teil des Fehlers; nachdem das qualitativ minderwertige (ach so? Hattet ihr doch zu Anfang für teuer Geld als gut geprüft!) AdBlue ausgetauscht und die Einspritzdüse gereinigt war, sei der eigentliche Fehler ja schließlich weg. Und das sei ja die Hauptsache - neben der Rechnung natürlich, die ich bitte sofort zahlen möge; das Auto werde dann für mich bereitgestellt. Per Karte? Überhaupt kein Problem.

Auffällig bei der Rechnung: Nicht ein Stundensatz, überall nur Pauschalbeträge; die aufzudröseln, wäre angeblich heute nicht mehr zu schaffen. Und 18 Liter AdBlue berechnet ... bei einem 17-Liter-Tank. Klar, Peanuts, aber ein weiteres Puzzlestück im Gesamtbild. Leute, wir reden hier von einem offiziellen Audi-Servicepartner! Für diese Preise erwarte ich da deutlich mehr Sorgfalt und Transparenz. Eine "Sorgfalt" konnte ich feststellen - der Rechnung ist unten angefügt: "NOX SENSOR DEFEKT - Kosten Ersatzteil 750,00 Euro". Ich habe zu wissen verlangt, welcher NOX-Sensor defekt sei: 4G0907807AJ hieß es. Immerhin lagen die beiden ausgetauschten Steuergeräte im Auto, denn ich hatte gefordert, mir die Dinger zu übergeben, obwohl dem :) deutlich daran gelegen war, sie für mich "kostenfrei zu entsorgen". Ach ja, und einen Ausdruck des Fehlerspeichers dürften sie mir nicht geben - aus Datenschutzgründen.

Start der Zündung: Kein AdBlue-Ultimatum, keine andere ungewöhnliche Anzeige, "nur" die MKL. Aber: über 400 km mehr auf dem Tacho, und der vorher fast volle Tank im unteren Drittel. Spritsparend fahren geht irgendwie anders. Tausend Dinge verstellt, von Spiegeln über Ambientelicht und HUD bis Abstandsmesser, Schildererkennung und Navi-Anzeige. Nachdem ich fast einen Monat mit einem Mietwagen mit Elektroantrieb unterwegs war, fühlt sich Diesel ... naja, ungewohnt an. Also: Auf nach Hause. Unterwegs kommt mir immer mehr komisch vor: Beim Gasgeben hatte ich den Drang nach vorne stärker in Erinnerung, und die "Diesel-Gedenksekunde" ist mir auch noch nie so deutlich aufgefallen. Dann kurz im Display, aber gleich wieder weg, eine Textmeldung: Irgendein Gerät meldet Ausfall. Keine Minute später wieder zwei Textmeldungen in schneller Folge: ESP und ABS seien fehlerhaft ... aber auch gleich wieder weg. Dann nichts mehr, bis zuhause. Auch am Freitag auf dem Weg zur Arbeit nicht.

Da ich aber ohnehin beschlossen habe, eine "zweite Meinung" einzuholen, fahre ich zum Audi-Partner meines Vertrauens im oben schon beschriebenen Waldkraiburg. Der hängt sicher gerne mal einen Tester dran, auch wenn wir Nachmittag an einem Brückentag-Freitag haben. Fragen an ihn:

1. Welche Fehlermeldungen werden angezeigt? Seit wann?

2. Welchen Softwarestand hat das Motorsteuergerät?

Antwort: P229F00 NOx Sensor 2 Bank 1 Signal unplausibel, P207F00 AdBlue Wirkungsgrad zu gering, beide seit 29.05.2024 kurz vor Mittag. Und SW-Stand 0007, unverändert seit 2020.

Unterwegs nach Hause kommt es ganz dick: Eine wahre Lichtorgel an Textmeldungen, so schnell hintereinander, dass ich weder mitlesen noch mitzählen kann. Sieben? Acht? Neun? Aber alle verschwinden fast sofort wieder, hinterlassen nicht einmal das bekannte Ausrufezeichen. An "Bildchen" leuchtet allein die MKL einsam vor sich hin. Doch dann schlagartig viele neue Lichter: (PING!) Partikelfilter, MKL aus, MKL an, Partikelfilter aus, eine Dieselspule blinkt orange, (PING!) Partikelfilter an, nebenher nochmal eine Reihe Textmeldungen. Die Texte gehen weg, ohne Ausrufezeichen, die Bildchen bleiben. Die Kiste nimmt kaum mehr Gas an, ich krieche mit Warnblinker und 80 auf der Autobahn dahin, bergauf gar nur mit 60. Viele LKW-Hupen und Schweißtropfen später: Die Ausfahrt. Mehr schlecht als recht komme ich zuhause an, und seitdem steht die Kiste da. Wie ich morgen in die Arbeit komme? Woher soll ich das wissen? ÖPNV gibt's hier nicht.

Sollte jemand die Nase noch nicht voll genug haben: Die Audi Kundenbetreuung hat sich gemeldet. Sie beteiligen sich an den Kosten aus Kulanzgründen ... mit vollen 300 Euro brutto. Die Reparaturkosten belaufen sich bis jetzt auf satte 4.204,71 Euro, dazu Mietwagenkosten für einen Monat - ist das ein Witz?!? Kommentar des Audi-Mitarbeiters: "Es zwingt Sie ja niemand, das Geld anzunehmen."

20240503-re
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20240529-res2
+1

Falls die Reparaturvorgaben von Audi schlecht oder falsch sind, kann die Vertragswerkstatt tatsächlich wenig machen. Schlussfolgerungen wie in meinem Beitrag weiter oben dürfen die nicht einfach ziehen, nicht mal dann, wenn sie dazu vom Verständnis des Systems her in der Lage wären. Das ist auch nicht nur bei Audi so :(

@Nemetona

 

Katastrophe…

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