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Knarzen bei voll eingeschlagenen Rädern
Hallo zusammen,
ich fahre seit 6 Wochen einen White Up und bin sehr zufrieden. Mir fällt beim Einparken, wenn die Räder voll eingeschlagen sind, ein merkwürdiges "knarzen" auf. Muss ich mir da Sorgen machen? Gesund hört es sich nicht an. Kennt das jemand?
Danke Euch!
Beste Antwort im Thema
News von VW- Händler!
Ich habe mich heute beim VW- Händler erkundigt. Wie bereits schon vermutet, entsteht das Knarzen durch die Haft- Gleitreibung zwischen den Lamellen der Achsmanchetten, den verwendeten Materialien und Feuchtigkeit. VW hat zum Problem bereits eine interne Nachricht herausgegeben.
Lt. VW führt diese Reibung der Lamellen jedoch nicht zu besonders erhöhtem Verschleiß, wodurch auch keine Reparaturempfehlung verfasst wurde.
Gruß Upilight
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16 Antworten
Kann im simpelsten Fall der Stabi sein, denn eine Servoölpumpe hat er ja nicht, die bei Volleinschlag auf max. Last rödelt..., aber ohne Hörbeispiel schlecht zu beurteilen.
Du hast doch nicht etwa überbreite Reifen auf nicht zugelassenen Felgen (ET) montiert, die jetzt im Radhaus oder am Stoßdämpfer irgendwo anstoßen, oder?
Ne ne, alles Standard - aus dem Alter bin ich raus. Meine Winterreifen könnten auch als Asphalt-Trennscheiben durchgehen. :-)
Okay. Bin gespant, ob noch weitere Up-Fahrer berichten können...
Ist mir beim Rückwärtsfahren mit eingeschlagenen Rädern auch schon mal aufgefallen. Es war aber eher ein kurzes knacken. Das hat unser ex 9n3 auch gemacht und damals war es das bekannte große Querlenkerlager.
Ich muss aber zugeben, dass ich mir die Achse vorne und deren Aufbau noch nicht zu gemüte geführt habe.
Ich werde erstmal nichts unternehmen. Die erste Inspektion steht quasi vor der Türe.
Hallo!
Ich habe bei meinem Up das gleiche Problem. Gefühlsmäßig würde ich sagen, dass es bei Nässe stärker ausfällt. Dieses Klackern/ Rauschen entsteht vor allem bei Volleinschlag und 10 Grad Lenkradwinkel zuvor, sowie langsamer Fahrt. Das Geräusch hatte er definitiv am Anfang nicht (EZ 10/ 2012) und macht mir ebenfalls Sorgen.
Thema Lenkung kann wohl ausgeschlossen werden. Ich tippe auf das leidige Getriebe oder Antriebswellen.
Ich werde mal unseren Freundlichen besuchen und meld mich dann.
Gruß Upilight
VW Move UP 60 PS light blue
1800 km und Pirelli WR
Sicher wird das Ergebnis der meisten Werkstattbesuche zu diesem Thema mit dem Ergebnis enden, kein Befund und Stand der Technik.
Ein Fahrwerk ist darauf konstruiert, geradeaus zu fahren.
Wenn bei extremen Lenkeinschlägen irgendetwas knarrzt oder zirrpt oder rauscht, liegt es meist daran, dass ein auf geradeaus kontruiertes Fahrwerk bei Lenkeinschlag reichlich Differenzialkräfte aufnehmen muss, auf Anschlag geht und reichlich Mechanik "verbogen" wird.
Dass es da etwas knirrscht im Gebälk ist normal!
Hi,
das Knarzen ist mir gerade auch das erste Mal aufgefallen. Draußen war es nass, das Lenkrad voll eingeschlagen und langsam vorwärts bzw. rückwärts rangiert. Das Geräusch verschwindet sofort, sobald ich den Einschlag leicht zurücknehme. Drauf sind die Serien-165'er-GJR.
Mal hören, ob sich bei trockenem Wetter etwas anderes ergibt. Ich könnte auch schwören, dass das Geräusch nicht von Anfang an da war. Nächstes Jahr fahre ich trotz oder gerade wegen der obigen durchaus nachvollziehbaren Erläuterung zum und frage nach.
Gruß
der_alp
Dieses Phenomen zog auch mal durchs Polo-6R-Forum und wenn ich mich recht erinnere, waren es die Achsmanschetten. Bei Nässe und Rangieren mit volleingeschlagenn Rädern, kam es zu fiesen Knirschgeräuschen...eben wie Sand in diesen Plastiklamellen.
Zitat:
Original geschrieben von peppar
Dieses Phenomen zog auch mal durchs Polo-6R-Forum und wenn ich mich recht erinnere, waren es die Achsmanschetten. Bei Nässe und Rangieren mit volleingeschlagenn Rädern, kam es zu fiesen Knirschgeräuschen...eben wie Sand in diesen Plastiklamellen.
apropos: Ist Euch auch schon aufgefallen, dass diese Achsmanschetten früher weich und offenbar aus einer Gummimischung waren, heute aber eher kunststoffartig steif?
Nach Verschleißdefekt li li hab ich an meinem u.g. Fahrzeug jetzt auch so ein steifes Ding und hoffe, dass das wirklich so gut und lange hält wie die früheren Dinger aus Gummi.
Zitat:
Original geschrieben von Taubitz
apropos: Ist Euch auch schon aufgefallen, dass diese Achsmanschetten früher weich und offenbar aus einer Gummimischung waren, heute aber eher kunststoffartig steif?
Gummi und Öl waren im Allgemeinen nie eine besonders gute Kombination. Vielleicht liegt die Materialänderung daran. Nur eine Vermutung, ich bin kein Chemiker.
Nach mehreren Fahrversuchen bin ich mir mit den Achsmanschetten ziemlich sicher. Scheinbar sorgt die Kombi aus Plastik (Ex- Gummi), Nässe und Streusalz wie schon erläutert für dieses Geräusch. Eine Lösung überlasse ich VW. Bin mal gespannt welche Erklärung der Fachmann mir da auftischt.
Gruß Upilight
Zitat:
Original geschrieben von Ben58644
Gummi und Öl waren im Allgemeinen nie eine besonders gute Kombination. Vielleicht liegt die Materialänderung daran. Nur eine Vermutung, ich bin kein Chemiker.
Nur handelt es sich hierbei ja um Fett (wenngleich auf Mineralölbasis) und nicht um Öl als Schmiermittel für das Rzeppagelenk.
Zudem war diese Kombination ja über Jahrzehnte im Automobilbau erfolgreich. Musste nur an meinem Derby I mal so ein Ding wg. Marderbiss wechseln, am 12 Jahre gefahrenen Golf II und dem Golf III Variant nie, dito nicht an den anderen VWs in meiner Familie und Ver- und Bekanntschaft.
Ergo würde ich daher Deine Vermutung als Begründung ausschließen.
Ich trage hier einmal ein paar Informationen über die diskutierten Achsmanschetten aus "Kunststoff" zusammen.
Die von User Upilight angesprochenen Manschetten sind anscheinend aus thermoplastischen Elastomeren (TPE).
Zitat aus einer Fachpublikation für Kunststoffe [1]: "Das wichtigste Marktsegment für TPE bleibt die Kfz-Industrie. Klassische Anwendungen sind Airbag-Abdeckungen und Achsmanschetten, hauptsächlich aus TPE-E."
Zum Material TPE-E liest man an anderer Stelle in [1]: "TPE-E aus Polyetheresterbasis bieten gute Biegewechselsteifigkeit, Öl- und Fettbeständigkeit sowie hohe Dauergebrauchstemperaturen bis 150°C."
Ein Hersteller von Achsmanschetten, GKN/Spidan, schreibt zu seinen Produkten in einer Broschüre [2]: "Die von GKN entwickelten neuen Manschetten aus thermoplastischen Elastomeren (TPE) bieten eine Reihe von Vorteilen:
- Hohe Einsatztemperatur bis 140°C
- Hohe Schlagfestigkeit - selbst bei Schlägen mit hoher Geschwindigkeit, beispielsweise durch Steine
- Überlegene Reißfestigkeit
- Hohe Drehzahlstabilität
- Hohe Widerstandsfähigkeit gegen Innendruckänderungen
- Zusätzlicher Transport- und Montageschutz
- Konstantere Werkstoffqualität
- Verbesserte Verwertbarkeit"
Das Material TPE selbst scheint denn auch nicht von dem einen oder anderen Manschettenhersteller selbst zu kommen sondern von großen Kunststoffherstellern wie DuPont. Die nennen ihr Material Hytrel und erklären die Eigenschaften in [3].
In meinen Augen scheint einiges dafür zu sprechen, dass Achsmanschetten aus Gummi tatsächlich wegen ihrer nachteiligen Eigenschaften denen aus TPE weichen mussten. Meine Vermutung der ungenügenden Öl- und Fettbeständigkeit von Gummi scheint tatsächlich einer der Gründe für den Wechsel hin zu TPE zu sein.
Zuletzt sollte man ggf. Gewichtsvorteile von TPE ggü. Gummi betrachten. Mag sein, dass Gummimanschetten schwerer sind. Und die Suche nach Gewichtsoptimierung im Auto ist heute nicht mehr von der Hand zu weisen.
Letztlich bieten die Beiträge in den Foren und die Erfahrungen einzelner genügend Diskussionsstoff. Es finden sich viele Pro- und Kontrabeiträge auf beiden Seiten. Ich würde zur Vorsicht raten, Einzelaussagen wie "Meine Gummimanschette hat ewig gehalten, und das Plastikding war nach 2 Wochen hin" zu pauschalieren.
Materialfehler bei der einen und der anderen Art sind nie auszuschließen. Zweitens kommt es anscheinend bei der TPE-Variante auf eine sehr sorgfältige - und ggü. Gummi abweichende - Abdichtung drauf an, bei der sich vielleicht im Werkstattbereich (im Aftersales) auch noch Montagefehler einschleichen.
Damit will ich nur sagen: Falls es beim up einen systematischen Defekt an den Gelenkmanschetten geben sollte, dann kann die Ursache dennoch vielfältig sein und ist nicht sofort und pauschal dem Plastik zuzuschreiben. Fertigungsfehler beim Zulieferer der Manschetten kommen ebenso in Betracht wie Montagefehler beim Wellenlieferanten oder Prozessfehler in der Autofabrik.
Danke für's Mitlesen!
[1]: Kunststoffe 10/2002, Seite 106-110
Direct Link: http://www.kunststoffe.de/KU102414
[2]: Manschetten_SPIDAN_DE.pdf
[3]: DuPont Hytrel Markeninformationen
Danke, Ben, für´s Heraussuchen dieser interessanten Informationen!
Werde, wenn ich wieder in HH bin, mal mein schlaues Buch der "Werkstoffkunde Kunststoff im Automobilbau" vorkramen und mich mal wieder einlesen.
Prinzipiell hab ich gar nichts gg. das neue Material.
Ich wunderte mich nur, weil ich aus meiner privaten und beruflichen Schrauberpraxis nicht den Eindruck gewinnen konnte, dass die bisherige Materialauswahl so enorm verschleißanfällig war.
Daher halte ich den tatsächlichen Verschleißschaden an meiner links äußeren Manschette (Riss genau am Übergang zur Klemmschelle auf dem Gelenkwellenschaft) eher für untypisch, denn ich kenne Schäden an den Manschetten eigentlich nur aufgrund von Marderbissen etc., wenn überhaupt (meine eigenen und die hier von mir verarzteten Privatfahrzeuge der Ver- und Bekanntschaft hatten bis auf 2 sowas nie und da reden wir von div. Fahrzeuggenerationen, sämtlich VW seit 1976, aber von MB und anderen Fremdmarken aus meiner berufl. Zeit kenne ich es auch nicht als signifikante Fehlerquelle).
Ich wunderte mich überdies bei Kontrolle der beim Freundlichen reparierten Manschette, dass ich da jetzt offenbar was anderes verbaut bekommen habe.
Und ich meine mich zu erinnern, da in dem Golf V/VI-Foren was gelesen zu haben wg. vorzeitiger Manschettendefekt (kein Marderbiss etc.).
Aber selbstredend nicht in diesen Mengen und Ausmaßen, dass hier von einem Materialproblem die Rede sein könnte.
Gewichtsmäßig mag das ggf. Vorteile haben, aber die halte ich nicht für signifikant, weder in Sachen Verbrauch (geringeres Massenträgsheitsmoment der rotierenden Masse, der Durchmesser so einer Manschette ist ja bei weitem kleiner als z.B. der des Rades selbst...) noch in Sachen ungefederte Massen.
Daher vermute ich ganz stark, wie überall im Automobilbau, erhebliche Kostenvorteile.
Denn dass Steinschlag nun Gummimanschetten beschädigt habe, davon hab zumindest ich noch nie etwas gehört oder gesehen, was zwar kein objektiver Gegenbeweis ist, sich aber schon auf eine recht breite Berufserfahrungsbasis stützt.
Das spricht nicht gg. Deine Ausführungen oben, aber m.M.n. gg. einige der von Dir zitieren Argumente, die ich eher für Schutzbehauptungen halte.
Selbst getriebeseitig dürften zumindest in einem VW keine 140°C und mehr die Manschette belasten.
Ob das z.B. bei einem so eng gebauten Motorraum wie dem eines Porsche 911 der Fall wäre, wg. der Nähe von Auspuffanlagen und/oder Turboladern, steht auf einem anderen Blatt, wäre aber zumindest für up und andere VW-Modelle nicht zwingend relevant.
Nur, wir beide wissen ja, wie´s läuft: Hat der Zulieferer erstmal umgestellt, dann gibt´s eben nur noch dieses und die Vorteile werden einem dann um den Bart geschmiert.
Nur wenige Automobilhersteller verlangen dann aufgrund anderer Schwerpunkte in ihrem Lastenheft dennoch anderes, unterdessen teureres, das ist wie in der Mode. Wer was anderes will, als das, was derzeit en vogue ist, bekommt ziemliche Probleme...
In diesem Sinne ein schönes Weihnachtsfest und danke für die Mühe!
News von VW- Händler!
Ich habe mich heute beim VW- Händler erkundigt. Wie bereits schon vermutet, entsteht das Knarzen durch die Haft- Gleitreibung zwischen den Lamellen der Achsmanchetten, den verwendeten Materialien und Feuchtigkeit. VW hat zum Problem bereits eine interne Nachricht herausgegeben.
Lt. VW führt diese Reibung der Lamellen jedoch nicht zu besonders erhöhtem Verschleiß, wodurch auch keine Reparaturempfehlung verfasst wurde.
Gruß Upilight