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Kolbenringe tauschen?

VW Golf 1 (17, 155)
Themenstarteram 24. Juni 2008 um 7:44

Hallo,

Ich überlege bei meinem 1.8l PF Motor die Kolbenringe und auch gleich die Pleuellagerschalen (incl. Dehnschrauben natürlich) gegen neue zu ersetzen.

Der Motor zieht sich immer zwischen 0.75 und 1.3l Öl (10W40 Castrol) auf 1000km hinein.

Blauen Rauch (auch nicht wenn man vom Gas geht - Schubbetrieb) und Ölflecken sieht man nicht. Der Motor zieht noch sehr gut, verbraucht kein Wasser und hat auf allen Zylindern knapp über 14 bar Kompression, gemessen nach einer Liquid-Moly Motorreinigung.

Wo kann der Ölverbrauch herkommen, Kopf?

Brauch ich Spezialwerkzeug um die Kolbenringe zu tauschen? Gibt’s schon eine Anleitung?

Wo gibt es die Ringe und Lager zu kaufen?

Netten Gruß

David

 

 

Beste Antwort im Thema
am 24. Juni 2008 um 21:21

und wieder mal kleine kolbenkunde.

 

öl im verbrennungsraum trotz (gerade wegen) hoher kompression.

 

also, ich will es mal so erklären, daß es auch laien verstehen.

in unseren kolben sitzen die ringe, die er tauschen wollte.

an sich, ist er da schon auf einem guten weg, denn:

mit der zeit nutzen sich diese ringe nun mal an der außenkante

ab. das stoßmaß vergrößert sich. das allein ist noch nicht

kriegsentscheident, da die spalte auf 120-180grad zueinander

verdreht sind. was aber begünstigend hinzu kommt, ist:

auf die laufleistung hin, kommt es zu einer schmiedewirkung

zwischen kolben und kolbenringen in den verdichtungsringnuten

der kolbenringzone.

wenden wir uns also im detail dem berei unterhalb des feuersteges zu.

und zwar genauer gesagt - dem axialspiel (höhenspiel).

dieses vergrößert sich mit der zeit und wird sogar so groß,

daß es fühlbar wird. das heißt, die ringe lassen sich in der

ringnut aufwärts und abwärts bewegen. hier kommt es zum

problem, einer pumpwirkung.

wenn sich jetzt der kolben abwärts bewegt, dann befinden sich

die ringe an der oberkante der nut, bedingt durch die gegenreibung

an der zylinderwand. wenn sich die kolben aufwärts bewegen,

dann befinden sich die ringe an der unterkante der nut,

bedingt durch die gegenreibung an der zylinderwand.

in der abwärtsbewegung des kolbens, wo sich die ringe an der

nutoberkante befinden, kann das öl an der nutuntekante vorbei,

hinter den ring fließen und befindet sich dann zwischen kolben

und ring. wenn sich der kolben dann aufwärts bewegt und der

ring an der nutunterkante anliegt, fließt das öl dann über dem

ring an der nutoberkante vorbei, über den feuersteg vorbei,

in den verbrennungsraum. dieses wird dann dadurch verstärkt,

das der motor eine hohe verdichtung hat, was die pumpwirkung

maßgeblich zum guten beeinflußt.

 

konntet ihr mir so weit folgen?

ich könnte das thema sonst noch einwenig ausführen,

da ich jetzt schon ein wenig stichworthaft geschrieben habe.

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Entschuldige wenn ich das sage bei 14 bar kompression würde ich mir nich die mühe machen die kolben ringe zu machen kannst dir ab ca 8 bar kompression sorgen machen.

Aber irgentwo muss das öl ja bleiben nur bei den kompressionswerten kann ich mir das nicht vorstellen.

:) Grüße Jakob

am 24. Juni 2008 um 8:23

Wenn Kompression vorhanden und richtig gemessen,.. unwahrscheinlich die Kolbenringe. Dennoch möglich.

Blauer Rauch deutet wiederum schon sehr eindeutig auf eine Verbrennung des Öls hin.

ZKD defekt?

Was beim G gerne der Fall ist,.. er saugt sich das Öl durch defekte Ladersimmeringe an und verbrennt es.

Zieht er bei dir durch die Kurbelgehäuse entlüftung Öl an?

Ist dein Heck verdreckt? Auspuff, Stoßstange mit Ölresten?

 

am 24. Juni 2008 um 8:47

Vermutlich sind die Ventilschaftdichtungen spröde und undicht.

Wie Jakob 1982 schon sagt,glaube ich auch nicht das die Kolbenringe undicht sind.

Zudem müssten dann auch die Zylinder gehohnt werden und Übermassringe rein.

Nicht billig.

Grüße

wieso soll das nix mit den kolbenringen zu tun haben ? wenn der kompressionsring noch ok iss, aber der ölabstreifring nicht, haste top-kompression bei hohem ölverbrauch...oder lieg ich da falsch ?

Nur wie soll er sich dann das öl in den brennraum ziehen?! Bei 14bar kompression undenkbar.

Würde auch schaftis tippen wie Hajo45 genannt hatte. Aber es kann auch wo anders wegkommen dazu würde ich empfehlen den kopf runter zu nehmen.

:) Grüße Jakob

Themenstarteram 24. Juni 2008 um 10:39

danke für die schnellen Antworten.

Kompression wurde vom ÖAMTC (wie der ADAC, nur Österreich) gemessen.

Wieso soll der Ölabstreifring verschlissen sein, wenn die Verdichtungsringe anscheinend noch in Ordnung sind... gute Frage!

Blauen Rauch gibt es nicht, Heck, Auspuff nicht verdreckt, Verbrauch 7.5-8l/100km MKB PF, Laufleistung 188tkm. ZKD schaut von außen gut aus, keine weißen Wasserflecken. defekt keine Ahnung? Kann man das irgendwie überprüfen?

Zitat:

Zieht er bei dir durch die Kurbelgehäuse entlüftung Öl an?

Wie kann ich das feststellen? Luftfiltergehäuse und Luftfilter, Drosselklappe sind nicht verölt.

Kann überhaupt 1l Öl über abgeriebene Ventilschaftdichtungen verloren werden?

 

 

 

Ist alles möglich sogar mehr ;)

Die enlüftung passiert über diese runde dose auf dem ventildeckel von da aus sollte nen schlauch an die ansaugbrücke gehen denn kannst mal lösen abmachen wenn der schon voll öl steht bzw im ansaugbereich es schwarz und schmierig is hast dann wohl den oder die übeltäter gefunden.

:) Grüße Jakob

Themenstarteram 24. Juni 2008 um 10:58

okay schau ich mir am nachmittag an, was ist dann auszutauschen?

Wenn der ansaugbereich im öl steht würde ich mal als erstes so wiso kopf revidieren sitzringe neu einschleifen lassen neue schaftdichtungen.

Eventuell kommt dann sogar nen unverhoffter schaden an der ZKD zum vorschein.

:) Grüße Jakob

Sorry noch was vergessen :)

Wenn der kopf mal unten ist kannst dir auch mal dein kolbenspiel ansehen ob es noch im rahmen ist oder im besten falle keins vorhanden ist :)

Beim VR6 neulich aufm 1sten zylinder bei ca 180000km nen kolbenspiel von nem halben mm gehabt :eek: war nicht gerade schön :(

:) Grüße Jakob

Themenstarteram 24. Juni 2008 um 20:23

So komm gerade vom Motorraum...der Schlauch der Ventildeckelentlüftung ist nicht verölt. Soweit ich mit den Fingern in den Entlüftungsraum komme, ist da ein leichter Ölfilm an den Wänden, der sich anscheinend mit der Zeit angelagert hat.

Ist das normal?

 

jop.

Solange im ansaugbereich alles gut is.

Wirst wohl nicht rumkommen.

Kopf runter bzw was sagt denn das kerzen bild? Fett schwarz?

:) Grüße Jakob

am 24. Juni 2008 um 21:21

und wieder mal kleine kolbenkunde.

 

öl im verbrennungsraum trotz (gerade wegen) hoher kompression.

 

also, ich will es mal so erklären, daß es auch laien verstehen.

in unseren kolben sitzen die ringe, die er tauschen wollte.

an sich, ist er da schon auf einem guten weg, denn:

mit der zeit nutzen sich diese ringe nun mal an der außenkante

ab. das stoßmaß vergrößert sich. das allein ist noch nicht

kriegsentscheident, da die spalte auf 120-180grad zueinander

verdreht sind. was aber begünstigend hinzu kommt, ist:

auf die laufleistung hin, kommt es zu einer schmiedewirkung

zwischen kolben und kolbenringen in den verdichtungsringnuten

der kolbenringzone.

wenden wir uns also im detail dem berei unterhalb des feuersteges zu.

und zwar genauer gesagt - dem axialspiel (höhenspiel).

dieses vergrößert sich mit der zeit und wird sogar so groß,

daß es fühlbar wird. das heißt, die ringe lassen sich in der

ringnut aufwärts und abwärts bewegen. hier kommt es zum

problem, einer pumpwirkung.

wenn sich jetzt der kolben abwärts bewegt, dann befinden sich

die ringe an der oberkante der nut, bedingt durch die gegenreibung

an der zylinderwand. wenn sich die kolben aufwärts bewegen,

dann befinden sich die ringe an der unterkante der nut,

bedingt durch die gegenreibung an der zylinderwand.

in der abwärtsbewegung des kolbens, wo sich die ringe an der

nutoberkante befinden, kann das öl an der nutuntekante vorbei,

hinter den ring fließen und befindet sich dann zwischen kolben

und ring. wenn sich der kolben dann aufwärts bewegt und der

ring an der nutunterkante anliegt, fließt das öl dann über dem

ring an der nutoberkante vorbei, über den feuersteg vorbei,

in den verbrennungsraum. dieses wird dann dadurch verstärkt,

das der motor eine hohe verdichtung hat, was die pumpwirkung

maßgeblich zum guten beeinflußt.

 

konntet ihr mir so weit folgen?

ich könnte das thema sonst noch einwenig ausführen,

da ich jetzt schon ein wenig stichworthaft geschrieben habe.

Das Problem mit der Pumpwirkung kenn ich. Aus reinem Interesse kannste das gerne noch weiter ausführen. Was ich nur net verstehe warum verstärkt ne hohe Kompression das Problem? (Auch gerne per PN. Nur wenn lust besteht, ist bei mir nur aus reiner technischer Neugierde:))

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