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Kombi (gebraucht) E-Klasse oder C-Klasse ? Für max. 5000,- Euro gesucht.

Themenstarteram 23. Dezember 2013 um 18:29

Hallo, :confused:

da ich nun leider Schwerbehindert bin, benötige ich einen Kombi.

Kann aber leider nur maximal 5000,- Euro ausgeben.

Was ist denn der Unterschied zwischen einem Mercedes- E-Kombi und C-Kombi ? :confused:

Welchen würdet ihr mir empfehlen?

Freue mich auf Antworten. :p

Vielen Dank.

Gruß

Manfred

Beste Antwort im Thema

Lieber Manfred,

gut sind sie beide: S202 und S210 sind allesamt solide. Wenn du das Alter nicht scheust, kann auch ein S124 (T-Modell von 1985 bis 1996/97) in Frage kommen. Ich würde dir aufgrund den Umweltplaketten und den Steuern (Frage: Schwerbehindert - bist du steuerbefreit/ermäßigt?) einen Benziner empfehlen, am besten mit der komfortablen und ausgereiften Automatik. Die Diesel sind robust, aber entweder weggekauft oder in gutem Zustand übermäßig teuer - muss man nicht haben!

Bei der C-Klasse reicht der 180er-Benziner mit 122 PS vollkommen aus, ist auch die häufigste Motorisierung. Wer ein wenig mehr "Dampf" mag, wählt den C200T mit 136 PS, der aber deutlich seltener zu finden ist. Bei der E-Klasse halte ich es auch mit dem kleinsten Benziner; ausreichend ist der E200T mit 136 PS. Wenn ein Sechszylinder gewünscht ist - der E240T ab Ende '97 mit 170 PS sollte im Rahmen sein, hat aber dem E200 nicht viel voraus, außer dass er etwas mehr braucht. In der Hinsicht ist der E230T mit 150 PS fast noch besser.

An Ausstattungslinien war der Classic immer schon sehr umfangreich; der Elegance bietet ein wenig mehr Zierrat - eigentlich kann man darauf verzichten, es sei denn, man steht auf viel Chrom, viel Holz und viel Plüsch. Ansonsten tut es der günstige Classic auch, wobei sich die Linien heute im Kaufpreis wenig schenken, sucht man in der Gebrauchtwagen-Szene. Bei der E-Klasse spielt Avantgarde eine Rolle, da gibt es dann ein Sportfahrwerk, Aluräder und dunkles Holz sowie bläuliches WD-Glas - wer's braucht. In der C-Klasse empfehle ich die 1999er Sonderserien "Classic Selection" oder "Esprit Selection" - Esprit ist im S202 immer eine nette Linie gewesen, denn hier gibt es farbige Polster, Carbonoptik im Innenraum und ein etwas tieferes Fahrwerk.

An Extras empfehle ich das Schiebedach (sehr angenehm), das Automatikgetriebe und Klimaanlage, aber das haben sehr viele Mercedes dieser Bauart bekommen. Viele Erstbesitzer waren nicht kleinlich und haben sehr viele Extras dazugekauft, noch eher wie bei den Limousinen, die oft relativ karg ausgestattet in die Hand älterer Herren wanderten. T-Modelle waren relativ oft Geschäftsfahrzeuge oder Lifestyle-Kombis, entsprechend gut sind die meist ausstaffiert worden.

Ein Mercedes ist immer eine sehr gute Wahl - wenn er wenige Vorbesitzer hat und das Scheckheft geführt wurde. Einen Mercedes kann man also auch mit hohen Laufleistungen empfehlen und kaufen, wenn die Wartungshistorie passt. Wichtig ist hier: Das teurere Auto muss nicht besser sein, Gleiches gilt für die Laufleistungen - bei einem Benz mit 300.000 Kilometern kann man davon ausgehen, dass alle wichtigen Verschleißteile schon ersetzt wurden, was bei einem mit 100.000 Kilometern vielleicht erst noch kommt. Wobei bei den Baujahren (grob: 1991 bis 2001), die hier in Frage kommen, viele Teile auch schlicht aus Altersgründen der Fahrzeuge längst ersetzt oder zum zweiten Male getauscht wurden. Dennoch: Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste - auch bei einem haltbaren Mercedes alter Schule!

Auch wenn ich Mercedes-Fan und -Fahrer bin: Es gibt Schattenseiten. Nicht viele, aber eine, die es in sich hat, das ist der Rost. Die E-Klassen vom Typ 210 sind stärker betroffen als die C-Klassen (202). Viel Rost ist eher kosmetischer Natur, aber manchmal kann es auch wirklich bedrohlich werden. Bei halbwegs scheckheftgewarteten Fahrzeugen übernimmt Mercedes oft noch aus Kulanzgründen Anteile an der Entrostungsgebühr. Die E-Klasse 124 mit ihren T-Modellen ist auch ein grundsätzlicher Roster, vor allem ab 1992/1993 - aber es gibt von allen drei Baureihen rostarme oder entrostete Fahrzeuge, die gut gepflegt sind. Kantenrost an Türen und Klappen gehört dazu, bei den T-Modellen sind die Heckklappen (Scheibenrahmen etc.) ein zusätzliches Thema. Die C-Klasse W202/S202 schätze ich vom Rost her von den drei Baureihen am stabilsten ein, wobei hier die 1998er Baujahre durch eine neuartige, minderwertige Grundierung übler rosten können als andere Jahrgänge.

Wichtig: Mit einem durchschnittlich fünfzehn bis zwanzig Jahre alten Auto, auch wenn es von Mercedes kommt, erwirbt man sich kein Rundum-Sorglos-Paket. Im Low-Budget-Segment ist ein Mercedes sicherlich noch eine der besseren und problemloseren Möglichkeiten, Auto zu fahren, aber ganz gefeit ist man vor Macken auch hier nicht. Dafür sind bei Mercedes die Ersatzteile sehr günstig und überall zu beschaffen, und die Wartungsarbeiten erfordern bei 124ern, 202ern/210ern keine Spezialisten. Wer will und kann, kann hier selbst zur Hand gehen und zusätzlich sparen.

Grundsatzfrage: Gut sind sie beide - die E-Klassen haben mehr Platz und sind eher Nutzwertkombis. Für Leute, die häufiger viel zu transportieren haben oder sperriges Gut befördern, sind die E-Klasse T-Modelle klar die bessere Wahl: Ob 124er oder 210er, ist eine Geschmacksfrage. Wer mit dem Alter leben kann, macht mit dem Klassiker keinen schlechten Kauf; einen guten E200T Automatik mit Scheckheft und überschaubarem Vorleben sollte man für 5.000 Euro locker finden. Die C-Klasse wurde als T-Modell eher als Antwort auf Audi 80 Avant und BMW 3er touring konzipiert, ist also ein Lifestyle-Kombi mit weniger Platz und mehr Design. Er bietet zwar immer noch etwas mehr Raum als Audi und BMW, aber spürbar weniger als die E-Klasse.

Für das gleiche Geld solltest du beide finden, in einem altersentsprechend durchaus guten Zustand. Ich rate dir, auch wenn ich begeisterter W210-Fahrer (allerdings Limousine) bin, einen rostarmen E200T Automatik vom Typ 124 zu kaufen, Baujahr 1993-1995, oder alternativ einen 200TE/220TE/230TE (230er bis 8/1992, 200/220 ab 9/1992). Für 5.000 Euro kriegt man hier eine Menge Auto, auch wenn viele selbsternannte Experten das nicht für möglich halten. Alternative: E200T (210) Automatik, bevorzugt als Classic-Ausstattung (wenn du für selbes Geld einen Elegance findest und er dir eher zusagt oder vom Blech her besser ist - nehmen; es kommt auf das Blech und die Vergangenheit an, nicht auf die Ausstattung).

Weitere Informationen geben die Mercedes-Foren; ich empfehle besonders das W210-Forum und das W124-Forum sowie das W202-Forum.

Hoffe, ich konnte helfen. Viel Erfolg, Manfred, und frohes Fest!

Hans

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3 Antworten
am 23. Dezember 2013 um 18:35

die e-klasse ist deutlich größer und eben eine fahrzeugklasse höher.

das kofferraumvolumen setzt schon seit jahren den maßstab in der fahrzeugklasse.

die frage ist:

was brauchst du?

Lieber Manfred,

gut sind sie beide: S202 und S210 sind allesamt solide. Wenn du das Alter nicht scheust, kann auch ein S124 (T-Modell von 1985 bis 1996/97) in Frage kommen. Ich würde dir aufgrund den Umweltplaketten und den Steuern (Frage: Schwerbehindert - bist du steuerbefreit/ermäßigt?) einen Benziner empfehlen, am besten mit der komfortablen und ausgereiften Automatik. Die Diesel sind robust, aber entweder weggekauft oder in gutem Zustand übermäßig teuer - muss man nicht haben!

Bei der C-Klasse reicht der 180er-Benziner mit 122 PS vollkommen aus, ist auch die häufigste Motorisierung. Wer ein wenig mehr "Dampf" mag, wählt den C200T mit 136 PS, der aber deutlich seltener zu finden ist. Bei der E-Klasse halte ich es auch mit dem kleinsten Benziner; ausreichend ist der E200T mit 136 PS. Wenn ein Sechszylinder gewünscht ist - der E240T ab Ende '97 mit 170 PS sollte im Rahmen sein, hat aber dem E200 nicht viel voraus, außer dass er etwas mehr braucht. In der Hinsicht ist der E230T mit 150 PS fast noch besser.

An Ausstattungslinien war der Classic immer schon sehr umfangreich; der Elegance bietet ein wenig mehr Zierrat - eigentlich kann man darauf verzichten, es sei denn, man steht auf viel Chrom, viel Holz und viel Plüsch. Ansonsten tut es der günstige Classic auch, wobei sich die Linien heute im Kaufpreis wenig schenken, sucht man in der Gebrauchtwagen-Szene. Bei der E-Klasse spielt Avantgarde eine Rolle, da gibt es dann ein Sportfahrwerk, Aluräder und dunkles Holz sowie bläuliches WD-Glas - wer's braucht. In der C-Klasse empfehle ich die 1999er Sonderserien "Classic Selection" oder "Esprit Selection" - Esprit ist im S202 immer eine nette Linie gewesen, denn hier gibt es farbige Polster, Carbonoptik im Innenraum und ein etwas tieferes Fahrwerk.

An Extras empfehle ich das Schiebedach (sehr angenehm), das Automatikgetriebe und Klimaanlage, aber das haben sehr viele Mercedes dieser Bauart bekommen. Viele Erstbesitzer waren nicht kleinlich und haben sehr viele Extras dazugekauft, noch eher wie bei den Limousinen, die oft relativ karg ausgestattet in die Hand älterer Herren wanderten. T-Modelle waren relativ oft Geschäftsfahrzeuge oder Lifestyle-Kombis, entsprechend gut sind die meist ausstaffiert worden.

Ein Mercedes ist immer eine sehr gute Wahl - wenn er wenige Vorbesitzer hat und das Scheckheft geführt wurde. Einen Mercedes kann man also auch mit hohen Laufleistungen empfehlen und kaufen, wenn die Wartungshistorie passt. Wichtig ist hier: Das teurere Auto muss nicht besser sein, Gleiches gilt für die Laufleistungen - bei einem Benz mit 300.000 Kilometern kann man davon ausgehen, dass alle wichtigen Verschleißteile schon ersetzt wurden, was bei einem mit 100.000 Kilometern vielleicht erst noch kommt. Wobei bei den Baujahren (grob: 1991 bis 2001), die hier in Frage kommen, viele Teile auch schlicht aus Altersgründen der Fahrzeuge längst ersetzt oder zum zweiten Male getauscht wurden. Dennoch: Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste - auch bei einem haltbaren Mercedes alter Schule!

Auch wenn ich Mercedes-Fan und -Fahrer bin: Es gibt Schattenseiten. Nicht viele, aber eine, die es in sich hat, das ist der Rost. Die E-Klassen vom Typ 210 sind stärker betroffen als die C-Klassen (202). Viel Rost ist eher kosmetischer Natur, aber manchmal kann es auch wirklich bedrohlich werden. Bei halbwegs scheckheftgewarteten Fahrzeugen übernimmt Mercedes oft noch aus Kulanzgründen Anteile an der Entrostungsgebühr. Die E-Klasse 124 mit ihren T-Modellen ist auch ein grundsätzlicher Roster, vor allem ab 1992/1993 - aber es gibt von allen drei Baureihen rostarme oder entrostete Fahrzeuge, die gut gepflegt sind. Kantenrost an Türen und Klappen gehört dazu, bei den T-Modellen sind die Heckklappen (Scheibenrahmen etc.) ein zusätzliches Thema. Die C-Klasse W202/S202 schätze ich vom Rost her von den drei Baureihen am stabilsten ein, wobei hier die 1998er Baujahre durch eine neuartige, minderwertige Grundierung übler rosten können als andere Jahrgänge.

Wichtig: Mit einem durchschnittlich fünfzehn bis zwanzig Jahre alten Auto, auch wenn es von Mercedes kommt, erwirbt man sich kein Rundum-Sorglos-Paket. Im Low-Budget-Segment ist ein Mercedes sicherlich noch eine der besseren und problemloseren Möglichkeiten, Auto zu fahren, aber ganz gefeit ist man vor Macken auch hier nicht. Dafür sind bei Mercedes die Ersatzteile sehr günstig und überall zu beschaffen, und die Wartungsarbeiten erfordern bei 124ern, 202ern/210ern keine Spezialisten. Wer will und kann, kann hier selbst zur Hand gehen und zusätzlich sparen.

Grundsatzfrage: Gut sind sie beide - die E-Klassen haben mehr Platz und sind eher Nutzwertkombis. Für Leute, die häufiger viel zu transportieren haben oder sperriges Gut befördern, sind die E-Klasse T-Modelle klar die bessere Wahl: Ob 124er oder 210er, ist eine Geschmacksfrage. Wer mit dem Alter leben kann, macht mit dem Klassiker keinen schlechten Kauf; einen guten E200T Automatik mit Scheckheft und überschaubarem Vorleben sollte man für 5.000 Euro locker finden. Die C-Klasse wurde als T-Modell eher als Antwort auf Audi 80 Avant und BMW 3er touring konzipiert, ist also ein Lifestyle-Kombi mit weniger Platz und mehr Design. Er bietet zwar immer noch etwas mehr Raum als Audi und BMW, aber spürbar weniger als die E-Klasse.

Für das gleiche Geld solltest du beide finden, in einem altersentsprechend durchaus guten Zustand. Ich rate dir, auch wenn ich begeisterter W210-Fahrer (allerdings Limousine) bin, einen rostarmen E200T Automatik vom Typ 124 zu kaufen, Baujahr 1993-1995, oder alternativ einen 200TE/220TE/230TE (230er bis 8/1992, 200/220 ab 9/1992). Für 5.000 Euro kriegt man hier eine Menge Auto, auch wenn viele selbsternannte Experten das nicht für möglich halten. Alternative: E200T (210) Automatik, bevorzugt als Classic-Ausstattung (wenn du für selbes Geld einen Elegance findest und er dir eher zusagt oder vom Blech her besser ist - nehmen; es kommt auf das Blech und die Vergangenheit an, nicht auf die Ausstattung).

Weitere Informationen geben die Mercedes-Foren; ich empfehle besonders das W210-Forum und das W124-Forum sowie das W202-Forum.

Hoffe, ich konnte helfen. Viel Erfolg, Manfred, und frohes Fest!

Hans

Themenstarteram 24. Dezember 2013 um 12:42

Hallo Hans, vielen vielen Dank für die umfangreichen Infos. TOLL!!! Nur, wie soll ich mir das alles merken? Ich versuche es. Werde Deinen Bericht sicherlich noch oft lesen.

Die C-Klasse gefällt mir natürlich viel besser (Optik) außen.

Die E-Klasse besser von der Optik im Innenbereich.

Ich stehe auf Chrom und Holz und den ganzen Schnick-Schnack.

Ich fahre im Jahr nicht viele km. Brauche das Auto für den Rollstuhl.

Ich habe eine schwere COPD. Das Laufen fällt mir zunehmend schwerer.

OK, solltest Du zufällig mal ein passendes Modell für mich entdecken

(Nur wenn es zufällig ist) wäre ich für den Tipp sehr dankbar.

Steuerlich bin ich befreit, die grüne Umweltplakette müsste es aber sein.

Noch einmal recht Herzlichen DANK !!!!!!!!

Wünsche Die und Deiner Familie auch ein sehr schönes Fest und einen guten Rutsch.

Meine E-Mail:

manfred.weingarten@gmx.de

LG

Manfred

aus Bonn

Zitat:

Original geschrieben von italeri1947

Lieber Manfred,

gut sind sie beide: S202 und S210 sind allesamt solide. Wenn du das Alter nicht scheust, kann auch ein S124 (T-Modell von 1985 bis 1996/97) in Frage kommen. Ich würde dir aufgrund den Umweltplaketten und den Steuern (Frage: Schwerbehindert - bist du steuerbefreit/ermäßigt?) einen Benziner empfehlen, am besten mit der komfortablen und ausgereiften Automatik. Die Diesel sind robust, aber entweder weggekauft oder in gutem Zustand übermäßig teuer - muss man nicht haben!

Bei der C-Klasse reicht der 180er-Benziner mit 122 PS vollkommen aus, ist auch die häufigste Motorisierung. Wer ein wenig mehr "Dampf" mag, wählt den C200T mit 136 PS, der aber deutlich seltener zu finden ist. Bei der E-Klasse halte ich es auch mit dem kleinsten Benziner; ausreichend ist der E200T mit 136 PS. Wenn ein Sechszylinder gewünscht ist - der E240T ab Ende '97 mit 170 PS sollte im Rahmen sein, hat aber dem E200 nicht viel voraus, außer dass er etwas mehr braucht. In der Hinsicht ist der E230T mit 150 PS fast noch besser.

An Ausstattungslinien war der Classic immer schon sehr umfangreich; der Elegance bietet ein wenig mehr Zierrat - eigentlich kann man darauf verzichten, es sei denn, man steht auf viel Chrom, viel Holz und viel Plüsch. Ansonsten tut es der günstige Classic auch, wobei sich die Linien heute im Kaufpreis wenig schenken, sucht man in der Gebrauchtwagen-Szene. Bei der E-Klasse spielt Avantgarde eine Rolle, da gibt es dann ein Sportfahrwerk, Aluräder und dunkles Holz sowie bläuliches WD-Glas - wer's braucht. In der C-Klasse empfehle ich die 1999er Sonderserien "Classic Selection" oder "Esprit Selection" - Esprit ist im S202 immer eine nette Linie gewesen, denn hier gibt es farbige Polster, Carbonoptik im Innenraum und ein etwas tieferes Fahrwerk.

An Extras empfehle ich das Schiebedach (sehr angenehm), das Automatikgetriebe und Klimaanlage, aber das haben sehr viele Mercedes dieser Bauart bekommen. Viele Erstbesitzer waren nicht kleinlich und haben sehr viele Extras dazugekauft, noch eher wie bei den Limousinen, die oft relativ karg ausgestattet in die Hand älterer Herren wanderten. T-Modelle waren relativ oft Geschäftsfahrzeuge oder Lifestyle-Kombis, entsprechend gut sind die meist ausstaffiert worden.

Ein Mercedes ist immer eine sehr gute Wahl - wenn er wenige Vorbesitzer hat und das Scheckheft geführt wurde. Einen Mercedes kann man also auch mit hohen Laufleistungen empfehlen und kaufen, wenn die Wartungshistorie passt. Wichtig ist hier: Das teurere Auto muss nicht besser sein, Gleiches gilt für die Laufleistungen - bei einem Benz mit 300.000 Kilometern kann man davon ausgehen, dass alle wichtigen Verschleißteile schon ersetzt wurden, was bei einem mit 100.000 Kilometern vielleicht erst noch kommt. Wobei bei den Baujahren (grob: 1991 bis 2001), die hier in Frage kommen, viele Teile auch schlicht aus Altersgründen der Fahrzeuge längst ersetzt oder zum zweiten Male getauscht wurden. Dennoch: Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste - auch bei einem haltbaren Mercedes alter Schule!

Auch wenn ich Mercedes-Fan und -Fahrer bin: Es gibt Schattenseiten. Nicht viele, aber eine, die es in sich hat, das ist der Rost. Die E-Klassen vom Typ 210 sind stärker betroffen als die C-Klassen (202). Viel Rost ist eher kosmetischer Natur, aber manchmal kann es auch wirklich bedrohlich werden. Bei halbwegs scheckheftgewarteten Fahrzeugen übernimmt Mercedes oft noch aus Kulanzgründen Anteile an der Entrostungsgebühr. Die E-Klasse 124 mit ihren T-Modellen ist auch ein grundsätzlicher Roster, vor allem ab 1992/1993 - aber es gibt von allen drei Baureihen rostarme oder entrostete Fahrzeuge, die gut gepflegt sind. Kantenrost an Türen und Klappen gehört dazu, bei den T-Modellen sind die Heckklappen (Scheibenrahmen etc.) ein zusätzliches Thema. Die C-Klasse W202/S202 schätze ich vom Rost her von den drei Baureihen am stabilsten ein, wobei hier die 1998er Baujahre durch eine neuartige, minderwertige Grundierung übler rosten können als andere Jahrgänge.

Wichtig: Mit einem durchschnittlich fünfzehn bis zwanzig Jahre alten Auto, auch wenn es von Mercedes kommt, erwirbt man sich kein Rundum-Sorglos-Paket. Im Low-Budget-Segment ist ein Mercedes sicherlich noch eine der besseren und problemloseren Möglichkeiten, Auto zu fahren, aber ganz gefeit ist man vor Macken auch hier nicht. Dafür sind bei Mercedes die Ersatzteile sehr günstig und überall zu beschaffen, und die Wartungsarbeiten erfordern bei 124ern, 202ern/210ern keine Spezialisten. Wer will und kann, kann hier selbst zur Hand gehen und zusätzlich sparen.

Grundsatzfrage: Gut sind sie beide - die E-Klassen haben mehr Platz und sind eher Nutzwertkombis. Für Leute, die häufiger viel zu transportieren haben oder sperriges Gut befördern, sind die E-Klasse T-Modelle klar die bessere Wahl: Ob 124er oder 210er, ist eine Geschmacksfrage. Wer mit dem Alter leben kann, macht mit dem Klassiker keinen schlechten Kauf; einen guten E200T Automatik mit Scheckheft und überschaubarem Vorleben sollte man für 5.000 Euro locker finden. Die C-Klasse wurde als T-Modell eher als Antwort auf Audi 80 Avant und BMW 3er touring konzipiert, ist also ein Lifestyle-Kombi mit weniger Platz und mehr Design. Er bietet zwar immer noch etwas mehr Raum als Audi und BMW, aber spürbar weniger als die E-Klasse.

Für das gleiche Geld solltest du beide finden, in einem altersentsprechend durchaus guten Zustand. Ich rate dir, auch wenn ich begeisterter W210-Fahrer (allerdings Limousine) bin, einen rostarmen E200T Automatik vom Typ 124 zu kaufen, Baujahr 1993-1995, oder alternativ einen 200TE/220TE/230TE (230er bis 8/1992, 200/220 ab 9/1992). Für 5.000 Euro kriegt man hier eine Menge Auto, auch wenn viele selbsternannte Experten das nicht für möglich halten. Alternative: E200T (210) Automatik, bevorzugt als Classic-Ausstattung (wenn du für selbes Geld einen Elegance findest und er dir eher zusagt oder vom Blech her besser ist - nehmen; es kommt auf das Blech und die Vergangenheit an, nicht auf die Ausstattung).

Weitere Informationen geben die Mercedes-Foren; ich empfehle besonders das W210-Forum und das W124-Forum sowie das W202-Forum.

Hoffe, ich konnte helfen. Viel Erfolg, Manfred, und frohes Fest!

Hans

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