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Korrosion Vorderwagen Achsträger und Getriebeölleitungen mit Automatic?

Mercedes E-Klasse W211
Themenstarteram 15. März 2010 um 15:10

Hallo Leute!

Habe seit Januar 2010 einen E 500 T Avandgarde mit 7-G-Tronic. Das Fahrzeug ist EZ 12/2003, aus zweiter Hand, scheckheft bei MB und hat jetzt ca 170TKM. Der Wagen steht optisch und technisch extrem gut da. Ausserdem ist eine lückenlose Historie von MB vorhanden, was zum Schluss auch meine Kaufentscheidung war. Habe bereits einiges an MB Erfahrung, muss ich dazu sagen. Nun zum Problem.

Da ich den Wagen doch einige Jahre fahren wollte, stand jetzt ein vorsorglicher Termin zur Getriebeölspülung nach TE an. Nachdem dafür die Unterbodenabdeckungen am Vorderwagen entfernt wurden, traute ich meinen Augen kaum. Der gesamte Vorderwagen war im Bereich des Achsträgers sowie aller Leitungen für die Führung des Getriebeöls extrem stark koordiert. Die Schraubverbindungen der Öl führenden Schläuche, wo das System von TE angeschlossen wird, waren zum lösen zu stark verrostet. Auch die Schläuche selbst waren bereits dünn wie Papier. Es war nicht möglich die Schraubverbindungen zu lösen ohne die Schläuche abzureissen. Die Getriebeölspülung wurde daraufhin erstmal nicht durchgeführt.

Ich habe im Anschluss sofort einen Kulanzantrag über meinen freundlichen gestellt. Dieser wurde sowohl was die Öl führenden Schäuche als auch den Achsträger betrifft mit den Hinweis auf das Alter und die Laufleistung von MB abgelehnt. Auch eine telefonische Beschwerde meinerseits bei MB erbrachte nach gut einer Woche Bearbeitungzeit kein positives Ergebnis. Wobei die bearbeitende Dame extrem nett war;)

Jetzt die Frage an euch. Ist es normal, bei einem 6 Jahre und 3 Monate alten Fahrzeug, dass dort diese Teile (alles abgedeckt und nicht einsehbar) dermaßen stark verrostet sind? Habt ihr bei euch schon mal Korrosion festgestellt?

Ich war der Meinung beim 211er gehört das Thema Korrosion der Vergangenheit an, nach dem Desaster mit dem 210er. Auch aus diesem Grund, kann ich die Verweigerungshaltung von MB garnicht verstehen. Habe ich noch weitere Möglichkeiten der Kulanzantragstellung bei MB? Gibt es zb eine größere NL mit einer angegleiderten Schiedsstelle?

Danke für eure Aufmerksamkeit und Gruß Uwe

PS: Damit wir uns nicht falsch verstehen, der Wagen ist eine Wucht und ich bin dermaßen zufreiden mit ihm!

Beste Antwort im Thema
Themenstarteram 9. Juni 2010 um 16:31

Hallo Leute! Heute mal ein Update wie der ganze Schlamassel ausgegeangen ist!

Bei meinem Fahrzeug sind ja wie bekannt der stark verrostete Vorderachsträger und die Getriebeölleitungen von mir bemängelt worden. Kulanzanträge wurden zum einem direkt über meinen Händler (sofortige negative Entscheidung) sowie einen Tag später von mir telefonisch über Maastricht gestellt. Auch dieser wurde nach einer Woche negativ entschieden. Kurzfristig hat sich dann noch die Kurvenlichtfunktion des linken Scheinwerfers sowie die Dichtigkeit der Airmatik an der HA verabschiedet. Bei der Airmatik waren beide Ausgleichsbehälter am Anschluß korrodiert, so dass sich hier ein schleichender Druckverlust ergab und sich der Wagen nach einer Standzeit von mehr als 8 Std komplett absenkte.

Wie ihr euch vorstellen könnt, wurde mein Brass immer größer und ich habe alles fein säuberlich in einem Anschreiben an Dr. Dieter Zetsche direkt mit einer CD-Rom mit Bildern per Post mitgeteilt. Nach gut 4 Wochen habe ich dann einen sehr freundlichen Anruf seitens MB bekommen und wurde nochmals an meinen Händler verwiesen. Hier wurde eine Tatbestandsaufnahme vorgenommen mit folgenden Ergebnis: starke Korrosion an VA Träger, starke Korrosion an den Getriebölleitungen, extrem starke Korrosion Hochdruckleitung der Servolenkung, defekter linker Scheinwerfer (Kurzvenlichtfunktion) und defekte Airmatik HA (Druckverlust aufgrund von Korrosion an beiden Ausgleichsbehältern). Die Gesamtkosten zur Behebung der Schäden nach Vorgabe MB wurde seitens meines Händlers auf vorsichtig über 5500,-€ beziffert, eher mehr. Diese Schadensaufnahme wurde zur Sachbearbeiterin nach MB gesendet und einen Tag später hatte ich folgende Zusage:

Komplette Übernahme des VA Trägers sowie aufgrund der anderen defekten Sachen eine einmalige Kostenbeteiligung von 500,-€ seitens MB. Eine Reparaturvorgabe erfolgte nicht!

Der Wagen wurde daraufhin eine Woche später zum Händler gegeben und stand dort vier Tage zur Reparatur: Der VA Träger sowie die Getriebölleitungen und die Servolenkungsleitung wurden errneuert. Hierbei musste der Lüfter für den Kühler ausgebaut werden und auch dieser war am Stecker komplett abgerostet und ohne Funktion. Auch dieser wurde komplett erneuert. Das Kurvenlicht wurde mittels Stardiagnose dektiviert, da mir ein neuer Scheinwerfer defenitiv zu teuer war und ich auf die Kurvenlichtfunktion gut verzcihten kann! Die Airmatik wurde seitens meines Händlers repariert. Hierfür wurden beide Schläuche vom Luftbalg zum Ausgleichsbehälter abgenommen. Der korrodierte Anschluss des Ausgleichsbehälters wurde gesäubert und versiegelt. Anschließend wurde die Schläuche mittels zwei neuer Schellen und einem Spezialdichtmittel wieder befestigt. Seitdem (gut drei Wochen) hält alles dicht. Die Reparaturmethode ist zwar von MB so nicht empfohlen. Aber mein Händler kennt die Probleme der Airmatik und hat hier einiges in Petto und versucht zu reparien und nicht nur zu tauschen.

Alles in allem musste ich nach Übernahme des VA Trägers und der Sonderzahlung in Höhe von 500,-€ einen Eigenanteil von knapp 1500,-€ zahlen. Immer noch recht viel wie ich finde, trotzdem besser als alles.

Es zeigt sich mal wieder, dass Behaarlichkeit sich am Ende meist auszahlt. In meinem Falle hat es mir bei den durchgeführten Reparaturen zumindest einen Vorteil von ca 1700,-€ gebracht. Hätte ich mich mit den abgelehnten Kulanzanträgen zufrieden gegeben, wäre ich auf diesen Kosten sitzen gebleiben.

Gruß Uwe

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Zitat:

Original geschrieben von C32AMG T

Auch die Schläuche selbst waren bereits dünn wie Papier. Es war nicht möglich die Schraubverbindungen zu lösen ohne die Schläuche abzureissen.

Verständnisfrage: Wieso sind die Schläuche dünn?

Sind sie von innen vom Mittel abgetragen oder von außen abgenutzt?

Was sagt der Werkstattmeister dazu?

Platzen die dann bald?

Gruß

Ulicruser

Themenstarteram 15. März 2010 um 16:22

Zitat:

Original geschrieben von UliCruiser

 

Verständnisfrage: Wieso sind die Schläuche dünn?

Sind sie von innen vom Mittel abgetragen oder von außen abgenutzt?

Was sagt der Werkstattmeister dazu?

Platzen die dann bald?

Gruß

Ulicruser

Die Schläuche (Druckleitungen) sind von aussen dermaßen verrostet, dass beim lösen der Schrauben diese gebrochen wären. Diese Stellen befinden sich überwiegend im Bereich der Verschraubungen. Von diesen zieht sich der Rost an den Druckleitungen unter deren Lackierung weiter. Der Werkstattmeister meinte nur, dass ist nicht normal und hat deshalb auch sofort einen Kulanzantrag gestellt. Man müsste bei starken Vibrationen mit einem brechen der Leitungen rechnen. Wann dies der Fall ist, ist reine Spekulation. Aber auch eine Platzen bei Druckanstieg sei möglich. Undicht sind die Schrauben und Schläuche noch nicht.

Der Achsträger (schwarz lackiert) ist von den Kanten her verrostet so dass man bereits größere Stücke mit der Hand herausbrechen kann. Auch nur noch eine Frage der Zeit, bis dieser instabil wird.

Gruß Uwe

Hallo,

könnte es ggfs. daher kommen, dass der Wagen nie eine ordentliche Unterbodenwäsche nach dem Winter bekommen hat, sich somit das Streusalz schön durchfressen konnte?

Bilder wären bestimmt sehr angebracht!

LG Alex

Themenstarteram 15. März 2010 um 17:59

Zitat:

Original geschrieben von 4042alexander

Hallo,

könnte es ggfs. daher kommen, dass der Wagen nie eine ordentliche Unterbodenwäsche nach dem Winter bekommen hat, sich somit das Streusalz schön durchfressen konnte?

Bilder wären bestimmt sehr angebracht!

LG Alex

Daran kann es defenitiv nicht liegen, zumal eine Unterbodenwäsche garnicht den betroffenen Bereich erreichen würde, da ja alles von den Unterbodenplatten abgedeckt ist. Der betroffene Bereich befindet sich zwischen unterer Stoßstange/Kühler und dem Achsträger. Hinter der Achse ist keine Korrosion festzustellen. Ich vermute, dass die Gischt von vorausfahrenden Fahrzeugen in den Bereich durch die Öffnungen unter dem Kennzeichen eindringt und dort aufgrund der Wärme vom Motor sehr schnell antrocknet und sich damit eine gute Grundlage für Korrosion bildet. Wäre dem so, handelt es sich um einen Kontruktionfehler in Verbindung mit schlechten Materialien die nicht korrosionbeständig sind. Nur müssten dann diverse E-Klassen von diesem Problem betroffen sein. Und dies vermute ich auch, da man diesen Bereich normaleweise nie einsieht als Kunde. Nur weil ich mich für die TE Spülung und deren Durchführung interressiert habe, ist es mir aufgefallen.

Bilder werden folgen, da ich diese auch für mich brauche, da ich MB auch nochmal schriftlich mit Bildern über den Zustand informieren möchte. Ich überlege auch AutoBild mit einzuschalten.

Gruß Uwe

am 15. März 2010 um 18:18

Hallo,

Gammel am Vorderachsträger in Verbindung mit der unteren Motorraum-Verkleidung ist doch eigentlich eine Spezialität des 210ers.

Bitte unbedingt mal Bilder einstellen.

Ist der Wagen definitiv unfallfrei ??!!

Schon mal selber die Schichtdicke gemessen ?!

 

Grüße

Sternengleiter

Zitat:

Original geschrieben von sternengleiter

Schon mal selber die Schichtdicke gemessen ?!

Kann man das selber messen ohne Equipment? Was benötigt man dazu?

Gruß

Ulicruiser

am 15. März 2010 um 18:49

Dafür gibt es Lackschichtdickenmeßgeräte.

Kein Hexenwerk, hat jeder Gutachter, Lacker und ggf. eine gute Werkstatt.

Kenne nun nicht den Sollwert an Achsteilen. Da sich MB aber hier großzügig die Versiegelung gespart hat, ist man der Wahrheit ja schon ganz nah.

Auf Karosserieteilen liegt der Sollwert (werksseitige Lackierstraße) jedenfalls so bei 85-90 µ. Nacharbeiten haben eine höhere Schichtstärke.

Grüße

Zitat:

Original geschrieben von sternengleiter

 

Auf Karosserieteilen liegt der Sollwert (werksseitige Lackierstraße) jedenfalls so bei 85-90 µ. Nacharbeiten haben eine höhere Schichtstärke.

Grüße

Normal ist bis 130 µm. Ab diesem Wert darf der Freundliche erst im Werk nachfragen, ob Nacharbeiten vor Auslieferung stattgefunden haben. Diese werden nämlich nur auf Nachfrage bestätigt oder erwähnt.

Gruß

Stequ

Themenstarteram 15. März 2010 um 21:08

Zitat:

Original geschrieben von sternengleiter

Hallo,

Gammel am Vorderachsträger in Verbindung mit der unteren Motorraum-Verkleidung ist doch eigentlich eine Spezialität des 210ers.

Bitte unbedingt mal Bilder einstellen.

Ist der Wagen definitiv unfallfrei ??!!

Schon mal selber die Schichtdicke gemessen ?!

 

Grüße

Sternengleiter

Hey,

der Wagen ist definitiv unfallfrei. Habe mir zum Kauf selber ein Gerät von meinem freundlichen ausgeliehen und alles nachgemessen. Lediglich der hintere rechte Radlauf wurde mal nachlackiert und weicht etwas in der Lackstärke ab.

Dachte auch, dass mit dem Modellwechsel dieses Problem der Vergangenheit angehört. Beim 210er hatte man wenigstens den Vorteil, dass man die vergammelten Teile von oben zum größten Teil einsehen konnte bei geöffneter Motorhaube. Das geht bei meinem 211er garnicht.

Die Bilder werde ich bei nächster Gelegenheit mal machen. Dafür brauche ich aber erst eine Bühne. Wird so schnell nicht gehen da mir die Möglichkeiten fehlen.

Trotzdem mal eine Frage an Leute die ebenfalls Modelle von 2002-2006 besitzten. Schaut doch bei Gelegenheit mal bei euren Modellen unter der vorderen Unterbodenverkleidung nach wie es bei euch aussieht. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es sich um ein Einzelproblem bei meinem Fahrzeug handelt.

Gruß Uwe

am 15. März 2010 um 22:58

Servus stequ,

miß doch mal (D)einen originalen Wagen an Dach, Tür und Seitenteil durch.

Ich bekomme da überall Werte zwischen 85 und 90µ.

Ist ja wieder klar, daß die sich untereinander schön warm angezogen haben.

Nach meiner Erfahrung bekommt eine freie Lackiererei keine Werte unter 110 hin, eher deutlich aufwärts.

Daher endet meine persönliche Vertrauensskala eben bei max 95µ.

Klar kann es sein, daß auch mal im Werk nachgearbeitet werden mußte, aber perfekt ist es nicht.

@C32: ja, Ende Dezember runter gehabt, wie neu.

Grüße

Zitat:

Original geschrieben von sternengleiter

Servus stequ,

miß doch mal (D)einen originalen Wagen an Dach, Tür und Seitenteil durch.

Ich bekomme da überall Werte zwischen 85 und 90µ.

Ist ja wieder klar, daß die sich untereinander schön warm angezogen haben.

Nach meiner Erfahrung bekommt eine freie Lackiererei keine Werte unter 110 hin, eher deutlich aufwärts.

Daher endet meine persönliche Vertrauensskala eben bei max 95µ.

Klar kann es sein, daß auch mal im Werk nachgearbeitet werden mußte, aber perfekt ist es nicht.

Grüße

Habe ich schon :).

Du hast mit Deinen Aussagen ja auch recht. Die von mir genannten Werte stammen aus den originalen Mercedes-Dokumenten.

Gruß

Stequ

Themenstarteram 19. März 2010 um 9:46

Hallo! Anbei mal einige Bilder der vertrosteten Teile. Bin leider erst heute dazu gekommen. Was meint ihr. Muss ich dass so hinnehmen?

Gruß Uwe

Da sind ja nicht mal nur die Leitungsanschlüsse angerostet,

sondern auch Blechkanten :eek: - nach nicht mal 7 Jahren!

Mir graut schon vorm nächsten Autokauf, wenn unser jetziger

mal die Hufe hebt. Da wir den auch wieder lange fahren werden

wollen, wird der sofort auseinander gerissen, wie´s nur geht,

und komplett gesandert - diese Rostsch**** hört scheinbar

nie auf ...

Ja das Kapitel Rost (lt. Mercedes O-Ton: Oberflächenveränderung) ist schon ein sehr trauriges Kapitel.

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