Korrosionsschutz des W211 sehr fragwürdig - eine Empfehlung
Hallo,
ich habe mir heute Morgen zusammen mit dem Mercedes-Meister meines Vertrauens meinen W 211 von unten angesehen. Auch wenn es nur minimale Korrosionsspuren gibt (z.B. an den Antriebswellen, wo die Lackierung abplatzt - auch ein schlimmer Fehler) war ich ziemlich entsetzt: es gibt keinerlei Unterbodenversiegelung. Lediglich die Nähte der Bleche sind versiegelt, ansonsten ist da nur das dünn lackierte nackte Blech zu sehen. Auch unter den Kunststoffverkleidungen gibt es nur nacktes Blech, wenn auch verzinkt. Mein Meister sagte, er habe schon ganz andere W 211 gesehen, meiner zeige ja kaum Korrosion. Mein Fahrzeug wurde bisher im Winter kaum gefahren, und diese Entscheidung war nach dem, was ich gesehen habe, korrekt.
Bevor jetzt jemand anfängt zu mosern: ich bin ordentlicher Professor, habilitierter Physikochemiker und verstehe eine ganze Menge von Elektrochemie und Korrosion. Moderator AKL33 kennt meine Identität.
Kurze Einführung:
Jedes Metall korrodiert, manche nur an der Oberfläche mit wenigen Monolagen (Platin, Gold), manche in der Volumenphase (Eisen bzw. Karosseriestahl). Wie jeder weiß, kann sich Eisen vollständig in die Oxide (= Rost) umwandeln. Das hat elektrochemische Gründe. Leichtmetalle und Legierungen aus Leichtmetallen wie Aluminium, Magnesium und Zink bilden deckende und manchmal selbstpassivierende Oxidschichten. Diese Schichten (beim Edelstahl: Chromoxid) verhindern aus kinetischen Gründen die weitere Korrosion. Das gelingt mit Aluminium, Magnesium und seinen Legierungen, nicht jedoch mit reinem Zink. Eine reine Zinkschicht korrodiert auch nicht sehr viel langsamer als Stahl, die Korrosion ist lediglich gleichmäßiger, d.h. es entsteht in der Regel keine Lochfraßkorrosion in Zinkschichten. Wenn die Zinkschicht verbraucht ist, beginnt das Eisen aber zu rosten. In der Technik wird Zink phosphatiert, d.h. (nur) an der Oberfläche in Zinkphosphat umgewandelt. Diese Schicht reduziert die Korrosion drastisch, solange die Schicht unversehrt ist, da diese Schicht elektrisch nicht leitend ist. Bei einem Steinschlag, der die Zinkschicht absprengt, wird Eisen eine Weile durch das verbleibende Zink kathodisch geschützt (Lokalelement, Zink ist die Opferanode), irgendwann greift der Sauerstoff jedoch das Eisen an, und die Korrosion beginnt. Wenn man das zu spät merkt, können auch verzinkte Bleche völlig durchrosten. Ein wirksamer Korrosionsschutz ist daher immer mehrschichtig. D.h., verzinktes und phosphatiertes Blech muss im Unterboden mit einem sehr elastischen Material beschichtet sein, mehrschichtig lackiert und dann mit einem hochelastischen Wachs versiegelt werden. Steinschläge werden dann abgefedert, die Wachsschicht ist selbstheilend, und Korrosion hat in der Regel keinerlei Chance. Von Bitumen-aehnlichen Schichten im Unterboden ist abzuraten, da diese Schichten irgendwann aushärten, spröde werden, Wasser und Salz durchlassen und dann unter der "Schutzschicht" die Korrosion losgeht.
Aus wissenschaftlicher und technischer Sicht muss ich die Rostvorsorge am Unterboden des W 211 als mangelhaft bis ungenügend einstufen. Es ist ein schlimmer Anfängerfehler, zu glauben, dass es reicht, das verzinkte Blech nicht zu schützen. Gerade am Unterboden darf das nicht passieren, Mercedes bei der hochpreisigen E-Klasse schon 2x nicht.
Mensch, was machen die für einen Blödsinn....
Wenn der Unterboden des W 211 nicht nachbehandelt wird, sind die ersten Durchrostungen beim W 211 so 2007 zu erwarten. Dann heißt es wieder, das seien ja nur Einzelfälle. Da greift auch nicht die 30-jährige Garantie, denn die gilt nur für Durchrostung von innen nach aussen. Wegen der Materialwahl ist das nur bei den Scwellern und den Türen zu erwarten. Der Unterboden wird gewiss nicht von innen nach aussen rosten.
Meine Empfehlung, die ich jedem von euch ans Herz lege: lasst den Unterboden nachbehandeln. Die Mercedes-Werkstaetten bieten an, den gesamten Unterboden (also auch unter den Verkleidungen) mit einem hochelastischen Wachs zu beschichten. Die Kosten bei einer E-Klasse werden so um 250 Euro liegen. Oder geht zu den Jungs von TimeMax www.timemax.de, dort kostet eine Behandlung aber gleich um die 1100 Euro.
Auf die Frage, ob der eingesparte Unterbodenschutz mit der EU-Altautoverordnung oder den Sparmaßnahmen zusammenhängt, meinte mein Meister: das sind ganz klar die Sparmaßnahmen. Er meinte auch, dass sich die Sparmaßnahmen nun beim W210 schon bitter rächen und Mercedes schon viel Geld durch Nachbehandlungen am W210 verloren hat. Aber, die Reparaturen können auch beim W210 nicht von Dauer sein. Man müsste das Fahrzeug ja schon komplett zerlegen und die Konstruktionsfehler ausmerzen.
Ich werde Mercedes in meiner Funktion als Universitätsprofessor demnächst ein ausführliches Schreiben senden und ihnen meine Sicht der Dinge darstellen.
Nochmals zu AUDI: Klar, hier im Forum kann es nur wenige AUDI-Fans geben, viele tragen halt eine rosarote Mercedes-Brille. Mein Meister meinte jedoch, dass AUDI von allen Herstellern wohl am konsequentesten in die Rostvorsorge investiert.
Euer Ferrocen
Beste Antwort im Thema
Hallo,
ich habe mir heute Morgen zusammen mit dem Mercedes-Meister meines Vertrauens meinen W 211 von unten angesehen. Auch wenn es nur minimale Korrosionsspuren gibt (z.B. an den Antriebswellen, wo die Lackierung abplatzt - auch ein schlimmer Fehler) war ich ziemlich entsetzt: es gibt keinerlei Unterbodenversiegelung. Lediglich die Nähte der Bleche sind versiegelt, ansonsten ist da nur das dünn lackierte nackte Blech zu sehen. Auch unter den Kunststoffverkleidungen gibt es nur nacktes Blech, wenn auch verzinkt. Mein Meister sagte, er habe schon ganz andere W 211 gesehen, meiner zeige ja kaum Korrosion. Mein Fahrzeug wurde bisher im Winter kaum gefahren, und diese Entscheidung war nach dem, was ich gesehen habe, korrekt.
Bevor jetzt jemand anfängt zu mosern: ich bin ordentlicher Professor, habilitierter Physikochemiker und verstehe eine ganze Menge von Elektrochemie und Korrosion. Moderator AKL33 kennt meine Identität.
Kurze Einführung:
Jedes Metall korrodiert, manche nur an der Oberfläche mit wenigen Monolagen (Platin, Gold), manche in der Volumenphase (Eisen bzw. Karosseriestahl). Wie jeder weiß, kann sich Eisen vollständig in die Oxide (= Rost) umwandeln. Das hat elektrochemische Gründe. Leichtmetalle und Legierungen aus Leichtmetallen wie Aluminium, Magnesium und Zink bilden deckende und manchmal selbstpassivierende Oxidschichten. Diese Schichten (beim Edelstahl: Chromoxid) verhindern aus kinetischen Gründen die weitere Korrosion. Das gelingt mit Aluminium, Magnesium und seinen Legierungen, nicht jedoch mit reinem Zink. Eine reine Zinkschicht korrodiert auch nicht sehr viel langsamer als Stahl, die Korrosion ist lediglich gleichmäßiger, d.h. es entsteht in der Regel keine Lochfraßkorrosion in Zinkschichten. Wenn die Zinkschicht verbraucht ist, beginnt das Eisen aber zu rosten. In der Technik wird Zink phosphatiert, d.h. (nur) an der Oberfläche in Zinkphosphat umgewandelt. Diese Schicht reduziert die Korrosion drastisch, solange die Schicht unversehrt ist, da diese Schicht elektrisch nicht leitend ist. Bei einem Steinschlag, der die Zinkschicht absprengt, wird Eisen eine Weile durch das verbleibende Zink kathodisch geschützt (Lokalelement, Zink ist die Opferanode), irgendwann greift der Sauerstoff jedoch das Eisen an, und die Korrosion beginnt. Wenn man das zu spät merkt, können auch verzinkte Bleche völlig durchrosten. Ein wirksamer Korrosionsschutz ist daher immer mehrschichtig. D.h., verzinktes und phosphatiertes Blech muss im Unterboden mit einem sehr elastischen Material beschichtet sein, mehrschichtig lackiert und dann mit einem hochelastischen Wachs versiegelt werden. Steinschläge werden dann abgefedert, die Wachsschicht ist selbstheilend, und Korrosion hat in der Regel keinerlei Chance. Von Bitumen-aehnlichen Schichten im Unterboden ist abzuraten, da diese Schichten irgendwann aushärten, spröde werden, Wasser und Salz durchlassen und dann unter der "Schutzschicht" die Korrosion losgeht.
Aus wissenschaftlicher und technischer Sicht muss ich die Rostvorsorge am Unterboden des W 211 als mangelhaft bis ungenügend einstufen. Es ist ein schlimmer Anfängerfehler, zu glauben, dass es reicht, das verzinkte Blech nicht zu schützen. Gerade am Unterboden darf das nicht passieren, Mercedes bei der hochpreisigen E-Klasse schon 2x nicht.
Mensch, was machen die für einen Blödsinn....
Wenn der Unterboden des W 211 nicht nachbehandelt wird, sind die ersten Durchrostungen beim W 211 so 2007 zu erwarten. Dann heißt es wieder, das seien ja nur Einzelfälle. Da greift auch nicht die 30-jährige Garantie, denn die gilt nur für Durchrostung von innen nach aussen. Wegen der Materialwahl ist das nur bei den Scwellern und den Türen zu erwarten. Der Unterboden wird gewiss nicht von innen nach aussen rosten.
Meine Empfehlung, die ich jedem von euch ans Herz lege: lasst den Unterboden nachbehandeln. Die Mercedes-Werkstaetten bieten an, den gesamten Unterboden (also auch unter den Verkleidungen) mit einem hochelastischen Wachs zu beschichten. Die Kosten bei einer E-Klasse werden so um 250 Euro liegen. Oder geht zu den Jungs von TimeMax www.timemax.de, dort kostet eine Behandlung aber gleich um die 1100 Euro.
Auf die Frage, ob der eingesparte Unterbodenschutz mit der EU-Altautoverordnung oder den Sparmaßnahmen zusammenhängt, meinte mein Meister: das sind ganz klar die Sparmaßnahmen. Er meinte auch, dass sich die Sparmaßnahmen nun beim W210 schon bitter rächen und Mercedes schon viel Geld durch Nachbehandlungen am W210 verloren hat. Aber, die Reparaturen können auch beim W210 nicht von Dauer sein. Man müsste das Fahrzeug ja schon komplett zerlegen und die Konstruktionsfehler ausmerzen.
Ich werde Mercedes in meiner Funktion als Universitätsprofessor demnächst ein ausführliches Schreiben senden und ihnen meine Sicht der Dinge darstellen.
Nochmals zu AUDI: Klar, hier im Forum kann es nur wenige AUDI-Fans geben, viele tragen halt eine rosarote Mercedes-Brille. Mein Meister meinte jedoch, dass AUDI von allen Herstellern wohl am konsequentesten in die Rostvorsorge investiert.
Euer Ferrocen
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99 Antworten
Zitat:
Beim 211 er ist nun alles was zumindest das Fahrwerk betrifft aus Alu.Der Unterboden ist völlig mit Kunstoff verkleidet.Wenn er jetzt anfängt zu rosten ,sieht man es auf jeden Fall nicht mehr.
:-)
Das war die Aussage des Kd-Meisters meines Vertrauens.
Ich hatte die Vermutung AltautoVO vor langer Zeit geäußert.
Falls es wirklich eine Einsparaktion ist oder sein sollte,hätte DC ja nichts aus dem Desaster des 210 gelernt.
Haoo Ferrocen,
danke für Deine Ein- und Ausdrücke - ich werde mich mit meiner Werkstatt demnächst in Verbindung setzen, und bin gespannt, was die dazu sagen.
Da ich vorhabe, das Auto erstmals länger als drei Jahre zu fahren muß ich mir da sicher was überlegen.
Zu Audi - es ist sicher bekannt, das Audi schon immer ein gewisses Rostkonzept verfolgt hat, und dieses Auto auch selten Mängel am Blech zeigt - bei Audi stört mich nur der Support - der stimmt dort im ganzen Konzern nicht - deshalb wurde es für mich ein Mercedes.
Dankende Grüße aus Wien
Chris
Toller, hochinteressanter Beitrag! Danke Ferrocen!
Das macht mich schon sehr sehr nachdenklich bzgl. meiner W211-Kaufpläne!
Ich bin nämlich ein komischer Kunde und will mein nächstes Auto (wieder) lange behalten!
Vielleicht fahre ich da doch besser meinen 124er 230E weiter. Der hat erst 205000 km runter und rostet bei täglichem Gebrauch... nach 18 Jahren immer noch nicht ...
und macht auch sonst keine Probleme ...
Deinen Brief an MERCEDES kannst Du Dir übrigens sparen! Der interessiert die soviel, wie ein umgefallenes Fahrrad in China!
Du wirst eine sehr höfliche nichtssagende Antwort bekommen, in der sinngemäß steht, daß Mercedes bereits den bestmöglichen Rostschutz verarbeitet ...
Ich hätte noch eine Frage:
Was hältst Du vom Rostschutz beim 5er BMW?
Da ist ja z.B. der komplette Vorderwagen aus Alu... an die Restkarosserie aus Stahl... geklebt ... und genietet ... (zur Sicherheit und wegen der nötigen guten elektrischen Verbindung zu den Geräten im Motorraum).
Gibt das nicht auch irgendwann tolle elektrochemische Effekte?
Mein Gott bin ich froh, diese Gurke gewandelt zu haben...die Hiobsbotschaften um den W211 reissen ja nicht ab.
Ich schaue mir das bei Inspektionen immer gerne an der Annahmebühne an. Bis jetzt sieht er von unten makellos aus. Ich denke, das liegt daran, dass er noch sehr neu ist und ich im Winter häufig eine Unterbodenwäsche machen lassen habe.
Da ich ihn noch zwei Jahre bei bester Pflege fahre, wird er 2007 noch in Topform sein. Dann wird ein Nachbesitzer vier Jahre ohne Wartung abreiten und dann geht er -wie fast alle alten Mercer - in den Libanon. Bis dahin wird er nicht zerfallen sein und wird dann auch kaum noch weiter korrodieren.
Zitat:
Original geschrieben von Rambello
Toller, hochinteressanter Beitrag! Danke Ferrocen!
Ich hätte noch eine Frage:
Was hältst Du vom Rostschutz beim 5er BMW?
Da ist ja z.B. der komplette Vorderwagen aus Alu... an die Restkarosserie aus Stahl... geklebt ... und genietet ... (wegen der nötigen guten elektrischen Verbindung zu den Geräten im Motorraum.
Gibt das nicht auch irgendwann tolle elektrochemische Effekte?
Unter einen 5er BMW oder einen A6 habe ich noch nicht schauen können. Wenn die Kontaktstelle Leichtmetall-Vorderwagen/Stahlkarosserie nicht perfekt (!) abgedichtet ist, kommt es irgendwann zur Kontaktkorrosion. Dann korrodiert das Leichtmetall. Die Leichtmetallkorrosion ist aber nicht so ganz dramatisch, da sich bei Aluminium-Legierungen selbstpassivierende Oxidschichten bilden. Ich hätte da eher bzgl. des Stahls Bauchweh. Da muss man wohl abwarten, wie sich diese Verbindung in der Zukunft entwickelt.
Au weia, was passiert bloß bei Mercedes. Ich hoffe, das Facelift der E-Klasse behebt diesen schweren Fehler. Ich fuerchte aber eher, dass nur die Preise weiter angehoben werden.
Vielleicht reagieren die bei Mercedes, wenn ein Schreiben eines Professors eintrudelt - man soll die Hoffnung ja nie aufgeben.
Ich will meinen ja auch noch bis 2009 fahren, um den Nachfolger der E-Klasse abzuwarten. Vielleicht hat man bis dahin ja aus den Fehlern gelernt. Der W 211 scheint mir jedenfalls nicht für die Ewigkeit zu taugen. Ich fürchte (glaubt mir, ich hoffe, dass ich mich irre), dass der W 211 mal genau so eine Rostlaube wird wie der W 210. Evtl. dauert es ein bisschen länger. Beim nächsten Fahrzeugkauf werde ich mich dem Korrosionsschutz ganz besonders widmen.
@Mercer-Richie
so pragmatisch kann man das natürlich auch sehen. So scheinen die Bosse bei Mercedes wohl auch zu denken - nach mir die Sintflut
Zitat:
Original geschrieben von Rambello
Toller, hochinteressanter Beitrag! Danke Ferrocen!
Ich hätte noch eine Frage:
Was hältst Du vom Rostschutz beim 5er BMW?
Da ist ja z.B. der komplette Vorderwagen aus Alu... an die Restkarosserie aus Stahl... geklebt ... und genietet ... (wegen der nötigen guten elektrischen Verbindung zu den Geräten im Motorraum.
Gibt das nicht auch irgendwann tolle elektrochemische Effekte?
Unter einen 5er BMW oder einen A6 habe ich noch nicht schauen können. Wenn die Kontaktstelle Leichtmetall-Vorderwagen/Stahlkarosserie nicht perfekt (!) abgedichtet ist, kommt es irgendwann zur Kontaktkorrosion. Dann korrodiert das Leichtmetall. Die Leichtmetallkorrosion ist aber nicht so ganz dramatisch, da sich bei Aluminium-Legierungen selbstpassivierende Oxidschichten bilden. Ich hätte da eher bzgl. des Stahls Bauchweh. Da muss man wohl abwarten, wie sich diese Verbindung in der Zukunft entwickelt.
Au weia, was passiert bloß bei Mercedes. Ich hoffe, das Facelift der E-Klasse behebt diesen schweren Fehler. Ich fuerchte aber eher, dass nur die Preise weiter angehoben werden.
Vielleicht reagieren die bei Mercedes, wenn ein Schreiben eines Professors eintrudelt - man soll die Hoffnung ja nie aufgeben.
Ich will meinen ja auch noch bis 2009 fahren, um den Nachfolger der E-Klasse abzuwarten. Vielleicht hat man bis dahin ja aus den Fehlern gelernt. Der W 211 scheint mir jedenfalls nicht für die Ewigkeit zu taugen. Ich fürchte (glaubt mir, ich hoffe, dass ich mich irre), dass der W 211 mal genau so eine Rostlaube wird wie der W 210. Evtl. dauert es ein bisschen länger. Beim nächsten Fahrzeugkauf werde ich mich dem Korrosionsschutz ganz besonders widmen.
@Mercer-Richie
so pragmatisch kann man das natürlich auch sehen. So scheinen die Bosse bei Mercedes wohl auch zu denken - nach mir die Sintflut
Das ist ja eigentlich nahezu unglaublich - sowas habe ich aus dem Hause Mercedes nicht erwartet.
Bin nur froh, dass ich einen Audi fahre...
hier wurde einige male der 124er als gutes beispiel für perfekte rostvorsorge genannt.
die tatsachen entsprechen dem aber leider nicht. beim 124er gibt es z.b. am unterboden sehr wohl stellen ohne ausreichende konservierung - z.b. die ränder der bodengruppe zum schweller hin. fahrwerksteile sowieso. hab mir deshalb seinerzeit aufs ce cabrio ein flüssiges durchsichtiges wachs auftragen lassen beim DC freundlichen weil ichs eigentlich lange behalten wollte. war noch nichtmal so teuer. da es aber nicht im jungfräulichen neuzustand behandelt wurde habe ich auch zweifel an einer längeren positiven wirkung da wenn der gammel schon mal sitzt kannste drüber spritzen wasse willst.
beim 211 ist es mir relativ wurst da ich den eh nicht ewig fahren will. andererseits sollte es heute aber möglich sein ein auto weitestgehend rostfrei bauen zu können - wie z.b. porsche seit längerem.
Hallo Ferrocen,
danke für den interessanten Bericht. Es ist also doch wahr! Wie ich es vermutet hatte und wir schon an anderer Stelle hier im Forum geschrieben haben.
Ich denke auch, MB sollte mit der Modellpflege viel Geld investieren. Man kann beim 210er sehen, was dies nach Jahren für Geld und Imageschäden mit sich bringt.
Aber: Man sieht: Mercedes hat aus seinen Fehlern NICHT gelernt!
Die Fahrzeuge werden mit extremen Wertverlust zu kämpfen haben, wenn rauskommt, das diese auch rosten, wie dies beim 210er der Fall ist.
Einen sehr guten Schutz soll auch das Korrosionsschutzfett von Mike Sander bringen:
http://www.mike.british-cars.de/ Hier im Forum oft aufgetaucht und hochgelobt.
Sicher kann es sein, dass der 124er kein Musterbeispiel der Rostvorsorge ist, aber im Vergleich zum 210er ist dieser ein Traum. Porsche ist ein hervorragendes Beispiel. Es kann doch nicht angehen, das ein Premiumhersteller wie MB an Korrossionsschutzmassnahmen spart! Mercedes macht sich seinen Namen, der viele Jahrzehnte gut aufgebaut wurde in wenigen Jahren kaputt.
Schade drum.
Viele Grüsse
Daniel
Hallo,
habe gerade die Bild der Wissenschaft (07/2005) vor mir liegen. Ab Seite 101 ist ein sehr schöner Bericht über den Korrosionsschutz von Stahl, wie ich in dem anderen Thread auch schon mal andeutete. Ich zitiere aus der BdW, Seite 102:
"Ein handelsübliches Stahlblech mit 7,5 µm Zinkauflage ist nach dieser 5-tägigen Tortur (In der Salzsprühkammer mit 5-%iger Kochsalzlösung besprüht) fast vollständig von Rost überzogen. Ein Blech mit einer bloß halb so dicken Beschichtung aus Magnesium-Zink trägt nur auf rund 2% seiner Fläche Rostspuren ...."
Der Stahlindustrie kann man wirklich keinen Vorwurf machen, da wird, wenn auch aus anderen Gründen, an dem Korrosionsschutz von Stahl gearbeitet. Ich sags jetzt mal ganz provozierend: nur Mercedes setzt sich (wieder einmal) auf das hohe Ross und behauptet, optimal in den Rostschutz zu investieren. Was ich an meinem Fahrzeug heute gesehen habe, treibt mir die Tränen in die Augen. Ich bin aber sicher, dass der Meister meines Vertrauens den Wagen sehr gut nachkonservieren wird, zumal es bisher nur an den Antriebswellen Rostspuren gibt. Wer weiß, wie der Unterboden aussehen würde, wenn ich den Wagen die beiden Winter regelmäßig gefahren hätte.
In dem Bild der Wissenschaft-Artikel wird die Korrosion von Stahl in verständlicher Form dargestellt. Das kann man auch ohne Studium verstehen. Demnächst berichten die übrigens auch über meine Arbeiten ... Dann bin ich hier vollends enttarnt
Ich mache gerne eine Kopie und schicke den Artikel per Post, einfach eine PN senden.
Gruß
Frank
Zitat:
Original geschrieben von Gnarf
Hallo Ferrocen,
danke für den interessanten Bericht. Es ist also doch wahr! Wie ich es vermutet hatte und wir schon an anderer Stelle hier im Forum geschrieben haben.
Ich denke auch, MB sollte mit der Modellpflege viel Geld investieren. Man kann beim 210er sehen, was dies nach Jahren für Geld und Imageschäden mit sich bringt.
Aber: Man sieht: Mercedes hat aus seinen Fehlern NICHT gelernt!
Die Fahrzeuge werden mit extremen Wertverlust zu kämpfen haben, wenn rauskommt, das diese auch rosten, wie dies beim 210er der Fall ist.
Einen sehr guten Schutz soll auch das Korrosionsschutzfett von Mike Sander bringen:
http://www.mike.british-cars.de/ Hier im Forum oft aufgetaucht und hochgelobt.
Sicher kann es sein, dass der 124er kein Musterbeispiel der Rostvorsorge ist, aber im Vergleich zum 210er ist dieser ein Traum. Porsche ist ein hervorragendes Beispiel. Es kann doch nicht angehen, das ein Premiumhersteller wie MB an Korrossionsschutzmassnahmen spart! Mercedes macht sich seinen Namen, der viele Jahrzehnte gut aufgebaut wurde in wenigen Jahren kaputt.
Schade drum.
Viele Grüsse
Daniel
Zitat:
Original geschrieben von Gnarf
Hallo Ferrocen,
Aber: Man sieht: Mercedes hat aus seinen Fehlern NICHT gelernt!
Das ist ja das Schlimme, was mich irgendwie wütend macht.
Zitat:
Original geschrieben von Gnarf
Die Fahrzeuge werden mit extremen Wertverlust zu kämpfen haben, wenn rauskommt, das diese auch rosten, wie dies beim 210er der Fall ist.
Ich hoffe, das passiert nicht (allein schon im eigenen Interesse), es ist aber zu befürchten.
Zitat:
Original geschrieben von Gnarf
Einen sehr guten Schutz soll auch das Korrosionsschutzfett von Mike Sander bringen:
http://www.mike.british-cars.de/ Hier im Forum oft aufgetaucht und hochgelobt.
Ich habe gesehen, dass die Jungs von TimeMax auch das Produkt von Mike Sander verwenden. Ich bin mal gespannt, wie mein Fahrzeug nach der Behandlung bei Mercedes nun ausschaut, wenn es auch ein anderes Produkt ist. Die Jungs haben sich wohl ziemlich viel Mühe gegeben. Wahrscheinlich lesen die hier auch mit. Ich werde dann meine Eindrücke berichten.
Re: Korrosionsschutz des W211 sehr fragwürdig - eine Empfehlung
Hallo,
also, ich habe meinen Wagen wieder. Die Jungs in meiner Mercedes-Werkstatt haben sich wirklich sehr viel Mühe gegeben, und ich glaube, die lesen hier mit und haben mich identifiziert. Sie haben alle Verkleidungen am Unterboden und in den Radhäusern sowie alle Schutzbleche nebst der Auspuffanlage abmontiert und mehrere Stunden an der Versiegelung gearbeitet. Die haben die Antriebswellen, die ganzen Leichtmetall-Träger im Unterboden und auch noch den Motorraum mit einem Motorraum-Wachs versiegelt. Das Wachs ist recht weich und kriechfähig. Kurz und gut, mindestens so hätte ich mir das von Anfang an gewünscht. Ich denke, die Jungs haben mir einen Sonderpreis gemacht, knapp 300 Euro. Der Meister meines Vertrauens sagte mir, dass man das früher (vor W 210/211) häufiger so gemacht hätte. Der Pferdefuß wird aber wohl sein, dass nun jedes Staubkorn haften bleibt. Wir haben uns darauf geeinigt, dass wir gemeinsam jedes Frühjahr den Unterboden inspizieren und dann ggf., wo nötig, nachbehandeln.
Mein Verkäufer teilte mir dann noch mit, dass Mercedes wohl eine Art Agenda 2007 hat. D.h., bis 2007 will man (bei Neufahrzeugen) von allen Premiummarken die beste Qualität liefern. Ich bin mal gespannt, wie sich die Preise entwickeln. Zumindest mein Verkäufer war bzgl. der Preisentwicklung ein wenig nachdenklich. Auch der Korrosionsschutz soll weiter verbessert werden. Ich habe ihn gebeten, mir eine Adresse mitzuteilen, wo ich mich mit meinen Empfehlungen hinwenden kann.
Vielleicht wird ja wieder Alles gut beim Daimler
Also, lasst eure W 211 professionell nachkonservieren, wenn ihr die Wagen noch ein paar Jahre fahren wollt. Ich bleibe dabei, dass die ersten Unterboden-Durchrostungen beim W211 so 2007 auftreten werden, wenn nicht gescheit konserviert wird. Ich hoffe aber wirklich, dass ich mich irre.
Moin,
habe grad mit meinem KD-Meister gesprochen und die hier angeführten Bedenken geäußert.Wir werden zur nächsten Inspektion die Unterbodenverkleidung abbauen und den Wagen nachversiegeln.
Grüße
Rudolf
PS:meine Frau die das Telefonat mithörte sagte:" der nächste wird aber ein Audi"