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Kotletten - ACHTUNG - nur lesen bei Interesse

Harley-Davidson
Themenstarteram 5. September 2005 um 20:23

Moin Leute

Wie schon im letzten Thread erwähnt, habe ich meine fiese Erkältung hinter mir gelassen. Ich habe mich heute mal wieder hingesetzt und was geschrieben.

BITTE: Leute die sich ein Urteil bilden, aber nicht über ein gewisses Maß an Niveau verfügen, ersparen sich bitte jeden Kommentar.

Besserwisser oder andere genervte klicken einfach den Zürückbutton in ihren Browser (das ist das Programm, welches es ermöglicht Internetseiten anzusehen) :~) Man muß nämlich nicht zu jedem und allem seinen Senf dazugebend.

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Urlaub mit Kotletten

 

Frau erzählte mir eines Tages, sie hätte in nicht allzu ferner Zukunft Urlaub. Mist dachte ich. Das heißt mindestens zwei lange Wochen volle Kontrolle und Unterwerfung. Nicht das ich den Anschein erwecken möchte, ich sei ein Weichei. Nein, aber es ist so.

Ich habe mich schon lange damit abgefunden, deshalb bin ich auch Rocker. Wäre ich kein Weichei, dann müsste ich mich nicht so unheimlich männlich geben. Ich möchte das aber eigentlich nicht weiter vertiefen, denn es geht ja auch niemanden etwas an.

Urlaub! Ich hasse Urlaub. Immer wenn man Urlaub hat, haben mindestens acht andere Bundesländer auch Urlaub und verbringen einen Teil ihres Urlaubes auf den Autobahnen. Ich stelle soeben fest – wenn man ein bestimmtes Wort mehrfach wiederholt, verliert es an Bedeutung. Wirkt bei mir aber nicht. Ich habe „Urlaub“ jetzt schon bestimmt eintausendmal laut vorm Spiegel ausgesprochen und trotzdem hat Frau welchen. Ich kann ihn also nicht wegsprechen. Übrigens entdecke ich vorm Spiegel gerade mein Gesicht neu. Ich stelle einige altersbedingte Veränderungen fest. Nun, ich gehöre bei weitem nicht zum alten Eisen, einen Gehstock brauche ich auch noch nicht, doch habe ich schon vier graue Haare an meinen Kotletten gezählt. Auch so ein bescheuertes Wort. Ich sagte dann mehrmals laut in den Spiegel K-O-T-L-E-T-T-E-N. Nur so, also jetzt nicht mit gewolltem Bedeutungsverlust - ich hätte auch „Frau“ sagen können.

Ich verspürte schon seit geraumer Zeit in das Land der Wikinger zu fahren. Nee, nicht wegen Odin oder so, auch nicht wegen Ikea, denn das habe ich selbst vor der Tür. Und außerdem, wie sieht denn das aus, wenn man mit einem neuen Schrank auf dem Mopped der Autobahn nach Hause fährt. Genug Zurrzeug hätte ich zwar, aber Frau will ja schließlich auch noch mit.

Ich habe also Frau die prächtige Idee mit den Wikingern vorgeschlagen. Während sie in meinen Kotletten wühlte und mir ein graues Haar herausriss hat sie zugesagt. Mist, dachte ich so. Das graue Haar war mir aber egal. Ich wusste doch genau, daß Frau den Norden nicht mag. Wegen dem Wetter und so. Hat sie mir mal vor einigen Jahren nebenher erzählt und mir einen getrennten Urlaub vorgeschlagen, deshalb machte ich ja auch diesen Vorschlag. Aber ich saß wieder mal in der Falle. Es war ausweglos und drei Wochen Später ging es auch schon los.

Ein Ziel hatten wir, nur das Land in dem es Wasa und Moskitos satt gibt, ist eben doch etwas größer. Was wäre Frau ohne mich. Habe ich mich darum gekümmert, eine Bleibe zu finden, oder was? Habe ich, und ganz allein. Nämlich – ich habe eine Bekannte, die wollte mit einem Schwung anderer Moppedfahrer zur selben Zeit dorthin. Die haben sich ein Haus gemietet. Das Fand ich wahnsinnig toll, weil das Haus in einem Wald lag. Vielleicht könnte ich da auf einen Baum klettern. Ich durfte das als Kind nie. Meine Eltern mochten das nicht, wenn ich mich mit einem Anzug und Krawatte auf einen Baum begebe. Da war ich acht. Dort wollte ich dann jedenfalls hin.

Die Klamotten waren gepackt. Mein Mopped war beladen wie ein griechischer Esel. Da stand sie so, meine Harley. Ich habe auf das Putzen vor der Reise verzichtet. Hatte mehrere Gründe. Einer wäre erwähnenswert – Ich putze mein Mopped niemals. Wenn sich mal einer einen Jux machen will – dann putzt der mein Mopped. So richtig, mit Null Dever oder wie das Zeug heißt. Der kann sich dann darauf gefasst machen, daß er spätestens mit Beendigung der Aktion eine Ladung Sprengstoff im Rektalbereich sitzen hat. Und mit dem roten Knopf an dem kleinen schwarzen Kästchen in meiner Hand mach ich dann mein Mopped wieder so richtig schmutzig.

Ich hatte mir vorher mal sicherheitshalber die Adresse von dem Haus im Wald geben lassen. Wer weiß denn schon, ob wir in den richtigen fahren? Außerdem gibt es da auch bestimmt mehrere Häuser.

Um das ganze Hafenzeugs hat sich Frau bemüht. Was weiß denn ich, wann da was abgeht. Ich kann mich ja nun schließlich nicht um alles kümmern.

Während wir die innerstädtische Zumutung hinter uns gelassen haben waren wir auch schon auf der Autobahn gen Norden. Wie widersprüchlich. Motorrad auf der Autobahn. Ist genauso bescheuert wie Fußgänger auf der Fahrbahn. Es gibt ja schließlich auch keine Fußbahn, jedenfalls noch nicht. Na, wenigstens kann ich noch unkontrolliert denken während Frau hinter mir sitzt. Ich kann sie im Rückspiegel sehen, aber ich muß auch nicht reinschauen wenn ich nich möchte.

Wir fahren da so lang. Die Fähre sollte um viertel nach zwölf ablegen. Wir fuhren schon um neun los und wir hielten das Zeitfenster für groß genug um nach Ankunft im Hafen noch mal `nen Kaffee zu schlürfen. Ein Stau. Wie erwartet. Wenn ich mal Rocker bin und Harley fahre, dann lassen mich die Autofahrer freiwillig durch. Das dachte ich damals, als ich noch versuchte mit dem Fahrrad durch Staus durchzufahren. Gut, damals war ich auch erst fünfundzwanzig und etwas naiv. Heute bin ich und hab ich, trotzdem klappt das nicht so ganz.

Die Zeit rannte uns davon. Sie rannte genauso schnell wie der, der meine Harley geputzt hat. Und mir wurde deutlich, wie schnell der rennen kann. Wir mussten uns also beeilen, um noch rechtzeitig an den Wasaexpress zu gelangen. Man kann mir nachsagen was man will. Was ich schaffen will, das schaffe ich auch. Gut, die Sache mit Frau ist etwas aus der Kontrolle geraten, aber das muß ja keiner wissen.

Ich hatte die siebzig Liter Rolle vor dem Lenker verzurrt wie eine Atombombe auf `nem russischen Laster. Nur das da keine Atombombe drin war, sondern die Klamotten von Frau. Meine Sachen befanden sich hinten Links in der kleinen Satteltasche. Ja, zum Glück habe ich die Rolle vorn auf dem Lenker so verzurrt, sonst hätte ich jetzt einen Abdruck im Gesicht. Ich habe alles, wirklich alles von ihr verlangt. Ich habe sie achtlos getreten. Die Vibrationen schüttelten mehrere Teile ab und eins meiner beiden meiner Rohre lag zweihundert Meter hinter uns im Graben hinter der Leitplanke. Das musste jetzt wirklich schnell gehen, denn Das Wasadings würde nicht auf uns warten.

Die Autobahn wurde schlechter und ich fragte mich, was die wohl mit meinen Steuergeldern machen würden. Diese Frage stelle ich mir nun nicht mehr, da ich keine mehr Zahlen muß.

Wir haben den Hafen erreicht. Seit der ersten Pisastudie ist mir klar, warum man sich in unserem Land nicht verfahren kann, auch wenn man nur die vierte Klasse erreicht hat. Die Schilder auf den Autobahnen kann man einfach nicht nicht verstehen. Selbst ich komme an.

Allerdings legte die Wasa gerade ab, als wir in den Hafenbereich einfuhren. Jetzt hatten wir sogar für zwei Kaffee Zeit. Wir haben uns dann doch noch einen dritten besorgt und mussten auch nur noch vier Stunden warten.

Wir haben uns das das so gemütlich gemacht. `Ne bunte Illustrierte für Frau, für mich die Werbebeilage. Ich hatte das dann nach etwa zwei Stunden durchgelesen und musste auch mal wieder aufstehen. Ich ging mal nachsehen, wer sich noch alles so auf Reisen befindet. Ich lief durch die Autoreihen. Ich habe mir als Kind immer Autonummern notiert, warum – keine Ahnung. Ich hatte leider keinen Stift dabei.

Man, was manche so mitschleppen? Ganze Kolonnen dieser Wohnmobile. Nur zu unterscheiden am Kennzeichen. Sicher habe ich mir deshalb damals die Nummern notiert. Denn ich werde den Eindruck nicht los, daß die Dinger alle eierschalenweiß oder grau sind.

Hektik macht sich im Hafen breit. Viele lassen die Motoren an, einige rennen wie auf der Flucht in die Autos. Ich habe erst nicht verstanden was das soll. Dann sah ich am Horizont die Wasa 2 kommen. Nun, es wurde auch für mich Zeit zurück zu meinem Mopped und Frau zu gehen. Nach etwa zwei Tonnen Kohlendioxid und vierzig Minuten später legte die blaue Blechwanne an. Moppeds hatten Vorrang. Nein, nicht wie ich erst dachte. Ich dachte mir nämlich, daß Rocker wie ich zuerst drauf dürfen. Das hatte aber dann doch nur rein organisatorische Gründe. Ich habe dann im Bauch des schwimmenden Blecheimers noch mal richtig am Hahn gedreht. Das hat nichts damit zu tun, daß ich die Schwimmerkammer des Vergasers noch mal leeren wollte, sondern mehr mit einem primitiven Revierverhalten. Ein Löwe hätte vielleicht gebrüllt.

Wir legen ab und wir stehen oben. Es ist etwas windig und ich habe vergessen, mir aus der Satteltasche ein Jäckchen mitzunehmen.

Hunger ist ein elementares Grundbedürfnis. Den verspüren wir. Ich beschließe was zu besorgen. Ich stelle mich ein Deck tiefer an eine Schnelltheke in die Reihe weiterer Hungriger. Es riecht nach leckerem. Ich kann auf den Tafeln, welche lieblos mit Kreide bekrakelt sind noch nichts erkennen. So bestelle ich quasi blind zwei Mahlzeiten. Es geht schnell und noch schneller war ich einen Betrag im Wert einer deutschen Autotankfüllung los. Ja, es ist Urlaub und ich habe Frau fest versprochen mich darüber nicht aufzuregen, also schreie ich auch nur die Bedienung hinter dem Tresen an. Die Mahlzeit war schon wieder vergessen und wir versuchten uns mal ab jetzt auf die freie Zeit zu freuen. Als wir da so in die Wellen schauten kam ich so ganz ab von allem und konnte nur durch starkes rütteln an meinem Arm wieder zurück in die Gegenwart geholt werden. Es war Frau. Sie machte mich auf eine Familie mit zwei Kindern hinter uns aufmerksam. Gut, ich habe die schon beim betreten des Oberdecks wahrgenommen, aber nur, weil die scheinbar mein Hahnaufreißen im Bauch des schwimmenden Ungeheuers nicht wahrgenommen und deshalb die noch einzige freie Bank besetzt haben. Aber Frau versuchte mir mit geschlossenen Mund etwas zu vermitteln. Nach etwa einer Viertelstunde habe ich das dann auch verstanden. Ich drehte mich unauffällig um und ich habe es gesehen. Mir gelang es meine Mahlzeit nur unter größter Anstrengung noch in mir zu halten. Die Frau auf der Bank hinter uns hatte nämlich Haare. Überall Haare. Sie war eben eine Naturverbundene Frau. Nichts dagegen, aber in diesen Haaren waren überall Tropfen und bildeten zusammen mit den Haaren eine braune, klebrige Masse. Hätte ich mir mein Gehör damals nicht mit Stromgitarrenmusik empfindlich zerstört, so hätte ich das Anklatschen der braunen, klebrigen Masse an ihren weißen, verschwitzten Körper hören können. Man, so viele Haare. Zum Glück gibt es Rockmusik.

Wir näherten uns dem Land, in dem der Wald mit dem Haus sein musste. Das Wetter war gut und waren nach den Ereignissen immer noch guter Dinge. Das Mopped gestartet und wieder richtig am Hahn gedreht. Warum weiß ich nicht mehr. Wahrscheinlich war die Freude einfach zu groß. Ein Löwe hätte jetzt gebrüllt.

Wir also auf die Autobahn. Ich hatte den Zettel mit der Adresse vom Haus im Wald in der Jackentasche. Frau hatte die Karte zwischen uns geklemmt. Ha, als wenn das das einzige wäre, was zwischen uns ist.

Von hier an ging alles recht schnell und es fing an von oben etwas feucht zu werden. Es wurde auch langsam dunkel und mussten laut Karte die Autobahn nach etwa zweihundert Kilometern verlassen. An der Autobanhausfahrt gab mehrere Möglichkeiten. Wir nahmen spontan eine von drei Landstraßen.

Nein, verfahren haben wir uns nicht, aber sicher waren wir uns auch nicht. Wir haben die Fahrt unterbrochen um auf die Karte zu sehen, doch die war weg. Es war nun nichts mehr zwischen uns. Nein, schlimm fand ich das nicht, denn ich hatte ja noch eine Telefonnummer auf dem Zettel stehen, wo auch die Adresse vom Haus im Wald drauf war. Frau hat ein Mobiltelefon. Ich versuchte also im Scheinwerferlicht die Nummern einzutippen. Das hat auch gut funktioniert, doch leider hatten wir keinen Empfang. Nach mehreren Versuchen haben wir beschlossen, irgendwo unser Zelt aufzustellen. Aus Platzgründen haben wir nur ein Einmannzelt mitgenommen, für den Notfall. Den hatten wir ja jetzt. Leider war es sehr dunkel und wir konnten nichts sehen. Natürlich sieht man im dunkeln nichts, nur so zur Verdeutlichung.

Die Nacht verlief ohne größere Zwischenfälle und als Frau morgens aus dem Zelt kam und mich weckte, war ich glücklich. Ich war glücklich, denn mein Mopped war noch da. Frau auch, denn die hat mich ja geweckt und ich war auch noch da. Das nächste mal werde ich mich von meinem Mopped wecken lassen.

Wir setzten die Fahrt fort. Wir hatten weder Wasser, noch hatten wir Lust die Zahnbürsten aus der Rolle zu kramen. Eine Tankstelle versprach Hoffnung und wir hielten dort an. Als erstes hab’ ich mir eine gedreht und mir einen Kaffe besorgt. In dieser Zeit hat sich Frau in der Nasszelle vergnügt. Die mussten auch denken, wir haben zu Hause kein Bad.

Frau hat eine neue Karte besorgt und der Ort mit dem komischen Namen, den ich bis heute nicht aussprechen kann, den hat sie auch gleich gefunden. Wir waren nur einige Kilometer entfernt. Da sagte Frau forsch zu mir, sie hätte sich die Nacht im kalten und feuchten Zelt auch sparen können. Ich wollte keinen Streit. Ich wollte ankommen.

Der Wald ist groß. Er ist sogar größer als der Wald in meiner Stadt. Ein gravierender unterschied ist, man kann in dem Wald hier Moppedfahren.

Wir haben es gefunden, das haus im Wald. Ich habe es erkannt. Denn vor dem kleinen, idyllischen Gelände standen mehrere Moppeds. Ich war zu Hause. Alle schliefen noch. Ich hatte den Motor auf Wunsch von Frau abgestellt und habe das Mopped samt Atombombe und Satteltaschen den kleinen Hügel raufgeschoben. Wir waren etwas müde und setzten uns auf die Veranda. Vom gestrigen Grillabend lagen noch einige Reste herum und ich begann eine nicht ganz abgekaute Hühnerkeule abzuknabbern. So lecker war die aber nicht, denn wenn ich was nicht mag, dann ist es kaltes Grillzeug. Wahrscheinlich wurden manche durch unsere Ankunft wach. Meine Bekannte, von der ich den Hinweis auf das Haus im Wald bekommen habe, stand vor uns. Sie sah frisch aus. Irgendwie sehr ausgeschlafen. Schön, so ein Bett und wenn es noch warm dazu ist.

Da meine Bekannte einen nahen Badesee erwähnt hat, ich mich irgendwie etwas schmuddelig fühle, wollte ich da hin. Ich stand dann da mit Frau an einer blubbernden, braunen Pfütze mit einem eingefallenem Steg. Gut, dachte ich so. Es gibt schlimmeres. Dann gehen wir halt zurück zum Haus und nehmen erst mal ein Frühstück ein. Die anderen waren mittlerweile auch schon wach und saßen am Tisch. Jeder nahm sich was aus der Küche und kam mit geschmierten Broten wieder raus. Ich ging auch in die Küche. Mein Blick fiel auf eine Salami am Stück. Man, war ich hungrig. Ich nahm das Teil in die Hand und ließ es wieder fallen. Ich ging raus und meine Hand war voller Blut. Niemand hat sich dafür interessiert, denn alle wussten, daß am Abend davor eine Maus mit erschlagen wurde. Diese arme Maus, dachte ich so und hatte auch keinen Hunger mehr. Ich musste dann mal. Unangenehm irgendwie. Wenn man mal Pinkeln muß, interessiert das niemanden. Aber wehe du musst mal für Männer. Ich werde das Gefühl nicht los, daß mich hinterher jeder anstarrt. Ich kann schon die fragenden Blicke sehen. Ja, ich wasche mir immer die Hände und das ganze Theater mit der Tür ist auch schon bekannt. Ich habe es mir dann doch verkniffen. Nicht weil ich nicht mehr konnte, sondern weil ich ein solches Klo noch nie gesehen habe. Ich wollte mich nur nicht anstecken und extra den ADAC bemühen, der mich dann via Helikopter ins nächste Krankenhaus verfrachtet.

Frau fühlte sich auch nicht so wohl da. Nicht wegen dem Klo und der Salami, sondern sie entdeckte an der Haustür ein kleines Hornissennest. Das macht nichts, meinte dann meine Bekannte. Ihr könnt das kleine Häuschen nebenan haben, da sind keine. Das stand leer, denn das Pärchen ist vor zwei Tagen abgereist. Warum weiß ich nicht. Ich schaute mir mit Frau also dieses kleine Häuschen an. Es war im Klo. Nein, ich meine eigentlich, daß das Klo und das Häuschen zusammen standen. Wir gingen hinein. Nein, erst Frau und als die wieder herauskam, dann ich. Es war etwas eng da. Ich habe mir so die Betten angeschaut und habe mich mal hereingelegt. Das letzte mal, als ich dieser Stellung gelegen habe, war als ich noch in dem Bauch meiner Mama. Trotzdem kam mir diese Stellung vertraut vor und ich fühlte mich unheimlich wohl.

Mittlerweile hat es sich eingeregnet und einige Moskitos haben sich auch zu uns gesellt. Ameisen waren auch da. Jedenfalls war Frau nicht begeistert. Ich auch nicht und Frau gab mir lustige Zeichen. Ich bin mir sicher, daß jeder andere der Anwesenden diese Zeichen verstanden hat, nur ich nicht. Kurz um: Frau wollte weg.

Schneller als ich denken konnte befanden wir uns wieder auf dem Wasaexpress. Als wir wieder heimischen Boden betreten haben schien die Sonne. Man war das warm. Ich zog mein Jäckchen aus, welches unter der schweren Motorradjacke anhatte. Ich hatte mich mit Frau geeinigt, daß wir den Rest des Urlaubs zu Hause verbringen und uns es richtig gut gehen lassen. Wir waren schon wieder auf der Autobahn. Wir überholten andere Rocker, die wahrscheinlich von einem Treffen kamen und in die selbe Richtung fuhren. Ich halte es nun auch nicht mehr für erwähnenswert, daß uns an einer Baustelle auf der Einspurigen Fahrbahn ohne Standstreifen der Sprit ausging. Auch nicht erwähnenswert ist, daß Lastkraftwagen scharf an meinen Kotletten vorbeidonnerten. Hinterher die anderen Rocker. Ich lief und lies Frau zurück. Ich kam etwa eine Stunde später mit einem Kanister zurück und wir setzten die Fahrt fort. Als wir dann da waren haben wir erst mal richtig bei Aldi eingekauft.

 

Gruß, Jo

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9 Antworten

N'Abend Jo,

schön, was von Dir zu lesen. Hatte schon Sorge, Du hättest die Tasten in die Ecke geschmissen......

Gruss

Pete

ER LEBT!ER LEBT!!!gg

klasse,wie immer!!!!!!

aus dem waren leben gegriffen?von wo bist du gefahren???

vieleicht haben wir uns auf der fähre gesehen?gg

gruß von rügen

Toll dein Urlaubsbericht.

Deine Geschichten gefallen mir sehr gut.

Weiter so.

Rita

reisebericht

 

na got-sei-dank

er schreibt noch.....hab mir schon sorgen gemacht.

(meine) frau fragte schon .....noch nix neues?

weiter so....jeder absatz ein neues schmunzeln..

und doch so ein wenig aus dem leben ! ? !

danke und weiter so

anjasbruder

tach bobber1340,

super story!!! weiter so.

freue mich schon auf die kalten, nassen wintertage, da kommen hoffentlich noch ein paar geschichten rüber.

grüße aus dem süden... rafterman

...das ist KUNST...

...weil...

Kunst kommt von können und nicht von wollen ,sonst würde es Wunst heißen!!!

Hi Jo,

wieviele Seiten (Zeilen) hast Du schon zusammen? Reichts noch nicht für zumindest ein "Taschenbuch"???

Kommt mir alles irgendwie bekannt vor, ich hätt's nur nicht so fein ausdrücken können! ;)

Grüße aus H

Uli

Themenstarteram 9. September 2005 um 20:42

17113 wörter, 33 din a4 seiten. das dürfte für ein taschenbuch reichen.-)

gruß, jo

Das sollte reichen! :)

Aber, da kommt doch noch mehr? Oder?

Das mit den Moskitos kenn ich auch. Die schweben immer in einer Wolke.

Hinter mir :), da wo andere Leuts sich aufhalten. Ich geh im T-Shirt, 5-7 Stiche, andere gehen in "Ganzkörperkondom", Kapuze über beide Ohren, Nase (Gesicht) und Hände (ganze Arme) mit übelst riechenden Flüssigkeiten beschmiert ("Djungle Olja" ist da noch was ganz harmloses), 30-70 Stiche, verschwollene Gesichter Arme, Beine...:(.

Geht halt nichts über Rotweinsaufen ;), Knoblauch (gut gegen Mundgeruch! :) und ähnliches.

Gruß aus H

Uli

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