Kühlkreislauf entlüften nach Tausch des Thermostats
Hallo Zusammen,
ich habe mir kürzlich einen 200 CDI aus 2007 mit 200 tkm zugelegt und möchte gerne das Thermostat tauschen, da die Temperatur nur mit Mühe auf 90 Grad kommt und beim Wechsel in niedrigere Geschwindigkeiten schnell auf 70 Grad abfällt.
Inzwischen habe ich das Original Mercedes Ersatzteil erstanden und mich Dank einer sehr sehr guten Anleitung und diversen Videos schlau gemacht, so dass ich mich dem Tausch an sich gewachsen fühle.
Da das Kühlmittel erst Mitte 2022 von Mercedes getauscht wurde, möchte ich mich auf das Absaugen des Ausgleichsbehälters und Wiederverwenden der Flüssigkeit beschränken.
Sicherheitshalber habe ich aber auch bei Mercedes gleich einen Liter Ersatz mitgekauft. Man darf es übrigens mit dem bei mir vermutlich noch "alten" Mittel mischen.
So weit so gut. Leider finde ich zum Thema Entlüften nach Austausch des Thermostats und Wiederauffüllen des Kühlwassers noch keine abschließende Information und ich verfüge als Privatmann selbstverständlich über keinen Zugang zum WIS.
Was ich gelesen habe ist, das man beim OM 646 angeblich bis 0,8 bar mit Druckluft entlüften soll und danach noch mit elektrischer Pumpe bis 0,9.
Allgemein finde ich häufig den Hinweis, dass man vor dem Entlüften mit dem Diagnosegerät die Funktion "Kühlsystem befüllen/entlüften" aktivieren soll.
Ist das beim OM646 auch so? Von der Unterdruck-Methode bin ich schon überzeugt, aber das macht natürlich nur Sinn, wenn dann kein Thermostat oder sonstwas im Kühlkreislauf nicht geöffnet ist.
Hoffe, ihr könnt mir schnell helfen. Ich möchte die Aktion gerne kurzfristig starten.
Viel Grüße
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19 Antworten
Absaugen und ablassen am Kühler. Anschließend das Kühlmittel durch einen Kaffeefilter laufen lassen. Mache ich selbst auch. Du wirst staunen wie viele schwarze Schwebeteilchen durch das System laufen und im Filter häng3n bleiben. Das Zeugs braucht sehr lange, daher parallel zur Arbeit filtern damit die Zeit sinnvoll genutzt wird.
Ich befülle nur noch mit Unterdruck. Dieses ganze altmodische Heizung auf Max, Gebläse auf Max ist völlig outdated und dauert ewig, und man verfährt Kraftstoff ohne Sinn. Kaufe aber keinen chinesischen Nachbau des Adapters. Investiere Geld und kaufe ein ordentliches System, z. B. von Astro. Unterstütze die Firmen die Zeit und Geld in die Entwicklung qualitativ hochwertiger Produkte stecken und nicht diejenigen die nichts können außer kopieren.
Vielen Dank für die Tipps. Daraus ergibt sich für mich eine weitere Frage. "Absaugen und Ablassen am Kühler".. wie genau funktioniert das? Ich hatte vor, mit einem Schlauch direkt aus dem Ausgleichsbehälter abzusaugen. Angeblich reicht es, den leer zu machen, so dass dann beim Ausbau des alten Thermostats nichts mehr ausläuft.
Und könntet ihr das Prozedere der Unterdruckbefüllung einmal für einen Doofie wie mich erklären?
Adapter auf die Öffnung des Ausgleichsbehälters, Druckluft auf das Ventil geben, das habe ich verstanden und auch in Videos gesehen. Aber was ist mit der oben erwähnten Ansteuerung der Funktion "Kühlsystem befüllen/entlüften" über ein Diagnosegerät? Und was ist mit den angeblich beim OM 646 erforderlichen zwei Methoden (zuerst Druckluft, dann mit elektrischer Pumpe).
Ich hatte mich schon total gefreut, das ich das heute fertig machen kann und hatte mir alle Werkzeuge und das Ersatzteil besorgt. Bis ich dann als Laie auf das Thema Entlüften gestoßen bin. Und jetzt bin ich total verunsichert und die Stimmung ist im Keller..
Im Ausgleichsbehälter ist ja nur ca 1.5 Liter drin. In den Schläuchen von und zum Block ebenfalls. Wenn du keine Sauerei haben willst am Kühler den Hahn öffnen und ablaufen lassen. Je mehr rauskommt desto weniger läuft nachher aus dem Block und desto mehr kannst du wiederverwenden.
Wie das ganze mit Unterdruck zu befüllen geht zeigen dir unzählige YouTube Videos.
Keine Ahnung von wegen mit Diagnose das Kühlmittel befüllen. Wo hast du das denn gelesen? Da der Kreislauf zwecks Heizung ja zu ist kommt es weder Kühlmittel raus noch geht Luft rein beim entleeren.
Das Kühlsystem ist keine Raketenwissenschaft. Und beim 211er brauchst Du zu 100% kein System um das System zu entlüften. Erst Recht nicht, wenn Du es nur einmal machen möchtest und keine Werkstatt bist. Mir erschließt sich der Sinn nicht @Mackhack warum man den Firmen viel Geld in den Rachen als Privatmann werfen sollte?
An den TE, wenn Du wie von Mackhack beschrieben, einen Kaffeefilter verwendest, dann reicht das aus. Es kommt auf die Geschwindigkeit des Einfüllens an. Wenn man wenig Zeit und keine Geduld hat, sollte man das sein lassen. Die Luft muss die Chance haben zu entweichen. Das kann sie, wenn man ganz ganz langsam das Kühlwasser einfüllt.
Dank an Euch beiden schon mal. Ich habe gerade noch dieses Video gefunden. Da wird ab der Stelle 1 min 40 sec die von mir oben genannte elektrische Unterdruckpumpe ins Spiel gebracht. Könnt ihr euch das bitte ansehen und mir erklären, was das soll? In dem Video ist es zwar kein OM646, aber in irgendeinem Forum hatte ich gestern per Google einen Beitrag gefunden, in den das auch so für den OM646 beschrieben war.
Hier der Link zum Video: https://youtu.be/DC3qLnr4JYM?si=4keGmKd8ZnI6hz0o
@Mackhack: Die Sache mit dem Aktivieren der Funktion fürs Entlüften per Diagnose suche ich gleich auch noch raus und teile den Link (ist jedoch kein Mercedes, sondern ein neuerer VW).
Es gab hier mal den Tipp, den Wagen beim Befüllen schräg zu stellen. Das war allerdings für einen OM642.
So habe ich es auch gemacht.
Den Ausgleichsbehälter voll gemacht und dann den Wagen vorne beideseitig hochgebockt.
Heizung auf max und den Motor gestartet, bis das Thermostat öffnet.
Das hat bei mir sogar sehr gut funktioniert.
Nach dem Abkühlen habe ich den Füllstand richtig gestellt, dann musste ich noch einmal etwas nachfüllen
und nach einer längeren Fahrt von ca. 1-2000 Km kam noch eine kleine Blase.
Seit dem bewegt sich mein Füllstand nicht mehr.
Danke. Ich tendiere aktuell sehr zu der Unterdruck-Methode (mittels Venturi-Ventils).
Ich kann aber nicht einschätzen, ob die in dem oben verlinkten Video beschriebene Prozedur mit der zusätzlichen elektrischen Pumpe erforderlich ist.
Hier noch der angekündigte Link zu einem weiteren Video, wo auf die Verwendung des Diagnosegeräts (das war ja meine andere Fragestellung oben) verwiesen wird: https://youtu.be/wyul_QJFBOQ?si=OqDRFjlJgcvN3jvx Bitte ab Stelle 7 min 10 sec ansehen. Ist das nur bei moderneren Fahrzeugen erforderlich oder auch schon beim OM646?
Manche Motoren haben geregelte Kühlmittelpumpen. Da macht es Sinn, dass man mit der Diagnosesoftware die Pumpe beim Entlüften auf maximalen Durchfluss regelt. Auch eine verbaute elektrische Zusatzpumpe wäre denkbar, die in Intervallen ein- und ausgeschaltet wird, um das Wasser und die eingeschlossene Luft in Bewegung zu bringen. Beim 211er braucht's das alles nicht.
Gruß
Achim
Zitat:
@general1977 schrieb am 21. Juli 2024 um 12:40:16 Uhr:
Manche Motoren haben geregelte Kühlmittelpumpen. Da macht es Sinn, dass man mit der Diagnosesoftware die Pumpe beim Entlüften auf maximalen Durchfluss regelt. Auch eine verbaute elektrische Zusatzpumpe wäre denkbar, die in Intervallen ein- und ausgeschaltet wird, um das Wasser und die eingeschlossene Luft in Bewegung zu bringen. Beim 211er braucht's das alles nicht.
Gruß
Achim
Danke! Endlich einer der es versteht
Danke Achim. Das bestätigt meine laienhafte Vermutung, dass das für mein Schätzchen aus 2007 noch nicht gilt. Eine Sorge weniger...
Dann versuche ich morgen irgendwo vor Ort ein Set mit Venturi-Ventil zu finden. Alles andere habe ich ja schon am Start.
Zitat:
@chruetters schrieb am 21. Juli 2024 um 09:37:03 Uhr:
Das Kühlsystem ist keine Raketenwissenschaft. Und beim 211er brauchst Du zu 100% kein System um das System zu entlüften. Erst Recht nicht, wenn Du es nur einmal machen möchtest und keine Werkstatt bist. Mir erschließt sich der Sinn nicht @Mackhack warum man den Firmen viel Geld in den Rachen als Privatmann werfen sollte?
An den TE, wenn Du wie von Mackhack beschrieben, einen Kaffeefilter verwendest, dann reicht das aus. Es kommt auf die Geschwindigkeit des Einfüllens an. Wenn man wenig Zeit und keine Geduld hat, sollte man das sein lassen. Die Luft muss die Chance haben zu entweichen. Das kann sie, wenn man ganz ganz langsam das Kühlwasser einfüllt.
Ich habe vor zig Jahren mal von einem Chemiker der an Kühlflüssigkeiten arbeitet gelernt dass der 15 jährige Intervall nicht gut ist. Im Grunde so schlecht wie ein 25k km Ölwechsel. Die Kühlflüssigkeit verliert bereits nach 3 Jahren wesentliche Eigenschaften zur Vorsorge von Ablagerungen und Rost. Bei mehreren Fahrzeugen die wir haben lohnt sich eben so ein $200 Set das praktisch alle Marken und Modelle abdeckt durch verschiedene Deckel für den Ausgleichsbehälter.
Dir wurde offensichtlich noch nie ein Produkt das du entwickelt hast und viel Geld investiert hast während der Entwicklung von Chinesen geklaut und nachgebaut und um einen Bruchteil deines Preises verkauft. Klar die hatten die Kosten der Entwicklung ja auch nicht. Uns in 2004-2008 schon. Daher kann ich verstehen dass dir das alles egal zu sein scheint. Mir jedenfalls nicht da ich weiß wie es sich anfühlt. Seis drum. Geiz ist geil und billig ist gerade gut genug. Gell?
Jetzt erkläre mir bitte mal warum es ok ist nachgebaute Dinge von Chinesen zu kaufen. Wenn es wenigstens nichts wäre was sie nur kopieren sondern selbst entwickelt hätten, so hätte ich damit kein Problem. Warum muss man täglich den Chinesen reicher machen? So wenig stolz auf seine eigene Industrie? Auch wenn diese täglich dank Chinesen weiter schrumpft?
Zitat:
@general1977 schrieb am 21. Juli 2024 um 12:40:16 Uhr:
Manche Motoren haben geregelte Kühlmittelpumpen. Da macht es Sinn, dass man mit der Diagnosesoftware die Pumpe beim Entlüften auf maximalen Durchfluss regelt. Auch eine verbaute elektrische Zusatzpumpe wäre denkbar, die in Intervallen ein- und ausgeschaltet wird, um das Wasser und die eingeschlossene Luft in Bewegung zu bringen. Beim 211er braucht's das alles nicht.
Gruß
Achim
Macht man beim M113ML z. B. im 211 E55 mit der SD wegen dem Ladeluftkühler unter dem Kompressor indem man die elektrische NTK Pumpe ansteuert, aber bei keinem anderen Motor beim Daimler habe ich diese Anforderung jemals gesehen. Daher die Frage an den TE woher er diese Info hat.
Ich hatte die Info nicht spezifisch für meinen Motor gefunden, sondern in einem der oben verlinkten Videos, welches das Befüllen bei einem VW zeigt.
Was das Vakuum-Befüllgerät angeht... habe ich bei meiner Suche entweder etwas von Hazet für um die 200 Euro gefunden oder aus meiner Sicht "Chinaschrott" bei Amazon / Ebay beginnend bei 30 Euro.
Die Bewertungen der Billiggeräte sind größtenteils vernichtend (Undichtigkeiten, Materialfehler).
Ich habe noch ein, zwei weitere augenscheinlich hochwertige Geräte von kleineren Herstellern gefunden, dort wird der Preis jedoch nur auf Anfrage mitgeteilt.
Er hat ein Video über VW Motoren gesehen, die elektronisch gesteuerte Kühlmittelkreisläufe haben.
Wenn man nicht weiß, dass man das beim ("normalen") 211er nicht machen muss, ist die Frage ja legitim. Man muss nur den Antworten dann auch glauben. Dabei hilft natürlich eine Erklärung, warum es manchmal so ist, hier im Speziellen aber nicht.
Mit Hazet macht man qualitativ im Allgemeinen nichts falsch. Allerdings ist der Preis für Hobbyschrauber, der das Werkzeug nicht oft braucht auch recht hoch.
Gruß
Achim