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Kündigung wegen zu hoher Schadensquote
Hallo Leute,
ich vermiete seit 9 Jahren Arbeitsbühnen gewerblich als Selbstfahrer, aufgebaut auf Sprinter 3,5 t und MAN TGL 7,5 t. Die Bühnen haben ein eigenes Kennzeichen, sind also über meine Haftpflicht versichert, Vollkasko (Maschinenversicherung) ebenfalls.
Nun hatten meine Kunden im Laufe der Jahre immer mal wieder einen Haftpflicht- oder Kaskoschaden verursacht, zwar nicht oft, aber insgesamt eben zu hoch, so dass meine Versicherung mir jetzt gekündigt hat.
Bei einer anderen Versicherung hat mein Makler jetzt ein Angebot erhalten, was allerdings etwa 4 Mal höher ist. Das ist ja fast schon existensbedrohend, die Summe könnte ich gar nicht auf die Mieter umlegen. Aber ohne Haftpflicht darf man eben nicht.
Ich begreife ja nie, warum ich bzw. meine Versicherung für die Schäden, die andere verursacht haben, einspringen muss. Mittlerweile weiß ich eben nur, dass es so ist. Selbst meine Kunden wollten manche Schäden über ihre eigene Betriebshaftpflicht abrechnen, bekamen aber jedesmal als Antwort, dass die Bühnen ja ein eigenes Kennzeichen haben und damit deren Versicherung einspringen muss.
Gibt es keine Möglichkeit, dass meine Kunden eine eigene Versicherung für gemietete Geräte abschließen können ? So wäre das Risiko breit aufgeteilt.
Habt ihr sonst einen Ratschlag für mich, oder was ich sonst machen könnte ?
Mittlerweile sind alle Mieter "geimpft", dass sie ja sorgsam fahren und arbeiten, kein Eile, defensiv, usw. .
Danke und VG, Andre
Beste Antwort im Thema
Ich würde mir einen anderen Makler suchen, denn Dein jetziger scheint nicht das zu tun, was ein Makler tun sollte, nämlich unter allen Versicherer den besten für Dich zu suchen. Es gibt mit Sicherheit Makler, die eine Sondervereinbarung für selbstfahrende Arbeitsgeräte mit einem Versichere ausgehandelt haben. Letztendlich ist eine motorisierte Arbeitsbühne ein selbstfahrendes Arbeitsgerät, denn es fallen einige KFZ-Risiken wie das Lade und Entladerisiko weg.
Frage mal bei deinem Verband bzw Kollegen nach einem Fachmakler, den es sicher gibt.
Ich kenne für viele Sparten spezielle Makler, welche für eine Sparte einen ganz speziellen spartenorientierten Deckungsumfang erstellt und bei den Versicherungen unter Deckung gebracht haben.
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46 Antworten
Hi,
dieses Problem sollte man sauber lösen und für die ganzen Mietwagenabieter gibt es ja auch Lösungen.
Frage mal dort: https://www.bav.de/ oder dort https://www.vdaev.de/ nach, die können Dir sicherlich einen Hinweis geben.
Zitat:
@urquattrofan schrieb am 19. November 2019 um 21:07:16 Uhr:
Ich begreife ja nie, warum ich bzw. meine Versicherung für die Schäden, die andere verursacht haben, einspringen muss. Mittlerweile weiß ich eben nur, dass es so ist.
weil die kraftfahrzeug-haftpflichtversicherung glücklicherweise eine pflichtversicherung ist.
schäden an gemieteten kraftfahrzeugen (dazu zählt auch deine mobile hebebühne) sind in aller regel vom versicherungsschutz bspw. der privat-haftpflichtversicherung ausgeschlossen. warum? weil man sich in aller regel selbst dagegen versichern kann (vollkasko) und das risiko im schadenfall nicht einfach auf den haftpflichtversicherer des mieters abwälzen kann. ergo kann man sich auch als mieter nicht extra wegen schäden an dem fahrzeug versichern.
du bist bereits umfangreich versichert. das ist schon mal positiv.
du solltest eventuell deine mietpreise besser kalkulieren, ich kenne da den markt allerdings nicht..
es wäre bspw. auch nicht unüblich, dass du auch in deiner kraftfahrzeug-haftpflichtversicherung eine selbstbeteiligung vereinbarst. inwiefern du die im schadenfall auf deine mieter umlegen könntest, weiß ich nicht.
für vollkaskoschäden am mietobjekt selbst kannst du bei vertragsabschluss ja auch selbstbehalte vereinbaren. so machen es die großen autovermieter ja auch. je niedriger der selbstbehalt, desto teurer der mietpreis.
vielleicht wendet sich dein makler noch mal an die aktuelle versicherung, welche möglichkeiten es evtl. gibt, den vertrag fortzuführen.
viel erfolg!
Dir wird nichts anderes übrig bleiben, als das auf die Mieter "umzulegen".
Denkbar wäre ja auch eine SB als Kaution.
Hallo, danke für eure Antworten.
Bei den Autoverbänden werde ich mal reinschauen.
Meine Mietpreise haben nicht mit der Versicherung zu tun.
Bei der VK gibt es eine SB, bei der Haftpflicht erst ab 100 KFZ.
Trotzdem habe ich im Vertrag mit meinen Mietern eine SB in der Haftpflicht von 1000 Euro gegen einen extra Pflichtbeitrag. Das ist sogar mit dem Versicherungsmakler so besprochen und für gut befunden.
Dies ist nicht dazu gedacht, um mich im Schadensfall zu bereichern, also vom Mieter 1000 Euro zu kassieren und vom Versicherer ebenfalls (weil ich ja keine SB habe). Sondern darum, Schäden bis zu dieser Höhe von der Versicherung fernzuhalten und erst gar nicht zu melden. Der Schaden wird also direkt und nur mit dem Mieter abgerechnet.
Dasselbe bei der VK, da habe ich eine niedrigere SB als die der Kunden, aus demselben Grund wie vor.
Ich tue also schon etwas, um Schäden von der Versicherung fernzuhalten. Allerdings zahle ich jetzt schon mehrere tausend Euro im Jahr selber, weil ich die Versicherungsbeiträge nicht komplett auf die Mieter umlegen kann, dann wäre ich teurer als die Mitbewerber.
Im nächsten jahr wede ich aber alles erhöhen müssen und dann sogar eine weitaus größeren Anteil noch selber zahlen so wie es jetzt aussieht.
Was aber kein einziger Laie verstand, ich habe mit vielen Leuten und Bekannten darüber geredet, ist, wenn man beim arbeiten (nicht beim fahren auf der Strasse) mit dem Arbeitskorb z.B. an eine Alufassade kommt und diese beschädigt, dass dann meine Versicherung eintritt.
Der Mieter lenkt den Korb unvorsichtig und zu schnell gegen die Fassade, er macht das mit seinen Händen, wie beim normalen arbeiten unten auf dem Boden, dann sollte doch seine Betriebshaftpflicht zahlen. Denn weder ich noch die Arbeitsbühne können da was für. Und genau diese Meinung teilten alle, selbst einige Mieter dachten so.
Andersrum würde das bedeuten, dass eine Handvoll Mieter in 5 Jahren ausreicht, um einen Vermieter pleite zu machen.
Das hängt nunmal mit der Betriebsgefahr des KFZ zusammen.
Ich verstehe Dich (und Deine Sorgen) im Grunde TE..., aber bezüglich Deines letzten Absatzes liegst Du (als auch Deine Bekannten/Freunde) deutlich mit Ihrer Einschätzung daneben!
Vergleiche es doch mal mit einem ausgeliehenem Auto?!?
Auch da muss nicht der Fahrer selbst für den verursachten Schaden aufkommen, sondern die Haftpflicht (oder auch ggfs. die VK) des Autos selbst...
Zitat:
@urquattrofan schrieb am 19. November 2019 um 21:07:16 Uhr:
Nun hatten meine Kunden im Laufe der Jahre immer mal wieder einen Haftpflicht- oder Kaskoschaden verursacht, zwar nicht oft, aber insgesamt eben zu hoch, so dass meine Versicherung mir jetzt gekündigt hat.
Bei einer anderen Versicherung hat mein Makler jetzt ein Angebot erhalten, was allerdings etwa 4 Mal höher ist. Das ist ja fast schon existensbedrohend, die Summe könnte ich gar nicht auf die Mieter umlegen. Aber ohne Haftpflicht darf man eben nicht.
Hat sich dein Makler in den vergangenen Jahren (also vor der Kündigung) nicht mal mit dem Versicherer in Verbindung gesetzt, um Möglichkeiten für eine Sanierung des Vertrages auszuloten?
Ich würde mir einen anderen Makler suchen, denn Dein jetziger scheint nicht das zu tun, was ein Makler tun sollte, nämlich unter allen Versicherer den besten für Dich zu suchen. Es gibt mit Sicherheit Makler, die eine Sondervereinbarung für selbstfahrende Arbeitsgeräte mit einem Versichere ausgehandelt haben. Letztendlich ist eine motorisierte Arbeitsbühne ein selbstfahrendes Arbeitsgerät, denn es fallen einige KFZ-Risiken wie das Lade und Entladerisiko weg.
Frage mal bei deinem Verband bzw Kollegen nach einem Fachmakler, den es sicher gibt.
Ich kenne für viele Sparten spezielle Makler, welche für eine Sparte einen ganz speziellen spartenorientierten Deckungsumfang erstellt und bei den Versicherungen unter Deckung gebracht haben.
Ich habe einen anderen Makler beauftragt. Mein jetziger hatte etwa 4 Versicherungen, mit denen er zusammenarbeitete, war aber ziemlich groß, bestimmt 15 Leute arbeiten dort.
Der neue jetzt ist klein, arbeitet mit viel mehr Versicherungen zusammen. Beim ersten gespräch kam er mir viel kompetenter und erfahrener vor, er gab sich viel zielorientierter. Mal sehen, was sich jetzt ergibt. Er möchte alle meine Versicherungen bei einer Gesellschaft versichern, damit diese meine Bühne eben auch dazu nimmt.
Angeblich hat mein alter Makler ausgiebig mit der Versicherung geredet, am 11.9.19 schon, und letzten Freitag kam erst die Kündigung. Das verstehe ich gar nicht, wieso liegen da 2 Monate zwischen, da hätte er mich doch schon vorher informieren sollen. Und zumal der auch sagte, bis jetzt haben die sich nicht gemeldet, dann wird da wohl auch nichts mehr kommen (an Kündigung meinte er). ich hatte die Gefahr der Kündigung nämlich nach dem letzten Unfall im Frühjahr selber schon angesprochen.
Ich hab mir die letzten Tage sehr viele links über google angesehen, überall gibts es zwar bestimmte Anbieter, aber jeder möchte verdienen. Versicherungen möchten Gewinne machen, sie versichern einen nicht weil sie einen gut leiden können.
Ich habe meinen Mietern ein zweiseitiges Schreiben aufgesetzt, um sie über die Problematik zu informieren. Natürlich sag ich denen das auch mündlich. Und fast alle sind dafür nicht verantwortlich, die Info ist eben nur vorsorglich.
Um euch mal ein Info über die Prämie zu geben: Knapp 30 tE pro Jahr soll ich für HF und VK zahlen für 5 Bühnen.
Wenn ich euch mal die Art der Schäden erzählen würde, da kann man nur mit dem Kopf schütteln, denn jeder Schaden wäre vermeidbar gewesen. Bei keinem einzigen Schaden war nur annähernd ein Dritter beteiligt, der für den Schaden mitverantwortlich gewesen wäre. Alles geschah durch Unvorsichtigkeit oder Zeitdruck. Ich verstehe nicht, warum manche Mieter mit einem teuren gemieteten Gerät so umgehen. Da sollte man besonders vorsichtig sein. Vlt denken die sich, ist ja sowieso versichert. Ich würde so tierisch aufpassen mit einem gemieteten Gerät.
Seit diesem September habe ich unseren Sohn bei mir eingestellt, er soll später den Laden fortführen, wir sind jetzt nur 2 Leute also. Jetzt stellt euch mal vor, wie man den Beitrag aufbringen soll, vor allem wenn demnächst noch ein Unfall kommt und die neue Versicherung wieder kündigen würde, dann hätte ich gar keine Versicherung, das wäre ja die Katastrophe für uns.
Keine Ahnung, wie es die anderen Vermieter von Arbeitsbühnen machen, die sind alle länger im Geschäft, sollten aber doch auch Unfälle haben.
Ich werde die SB ziemlich hoch ansetzen müssen, so bestimmt auch 5000 Euro, aben manche anderen sogar auch. Finde ich sehr viel, denn stellt euch mal vor, en kleiner Handwerker macht einen Schaden und muss plötzlich 5000 Euro zahlen.
dann muss der handwerker eben einen aufpreis auf den mietpreis zahlen, wenn er den sb von 5000 euro auf meinetwegen 500,-- oder 1000,-- euro senken will... nicht anders machen es ja die autovermietungen. ich miete bspw. nur mit 0,-- euro selbstbehalt an und zahle dann auch gerne den aufpreis. manche sehen das aber anders... in erster linie solltest du deine vertragsgestaltung und mögliche eigenbeteiligungen der mieter auf den prüfstand stellen.
Vermietest Du nur diese Bühnen, also ist das Dein Hauptgewerbe?
Manche Vermieter geben tatsächlich dem Mieter die Wahl, geringer Beitrag und hohe SB oder umgekehrt.
Ich hab heute nachmittag mal drüber nachgedacht, in der Tat geht man als Mieter erstmal ziemlich gedankenlos so eine Miete an, man weiß ja, dass man versichert ist. War bei mir früher auch so, als ich noch Bühnen gemietet hatte. Man macht sich da gar keine Gedanken drüber, weiß aber auch gar nichts über die Folgen.
Jetzt, wo meine Mieter diesen Zettel bekommen, den sich alle vor Mietbeginn durchlesen, bekommen alle große Augen und sind überrascht. Ich hoffe, ihnen damit mal zu eröffnen, worum es geht, sie merken, dass sie aufgrund von Schäden mitverantwortlich sind für die hohen Beiträge und SB.
Ein anderer meinte sogar, das ist eine gute Idee und bewirkt eine Abschreckung.
Naja, so als Abschreckung möchte ich das nicht bewerten, ich greife ja niemanden an oder warne mit Folgen, aber jeder merkt jetzt, dass er besonders vorsichtig fahren und arbeiten soll.
Ich habe noch weitere Standbeine, aber die Arbeitsbühnenvermietung hab ich in den letzten Jahren am weitesten ausgebaut und so soll es auch bleiben.
Ok, also möchtest Du die Dinger auch gerne weiterhin vermieten.
Ich würde die Kalkulation ganz einfach neu auf den Prüfstand stellen. Du schreibst ja selbst, trotz der separaten Versicherung (welche die Mieter bei Dir zahlen), musst Du noch "dazuschießen".
Ich würde das so kalkulieren, dass die Kosten gedeckt sind und natürlich noch Gewinn übrig bleibt, weil ansonsten ist das Geschäftsmodell nicht tragfähig.
Wenn Du damit teurer bist als die Konkurrenz, dann ist es eben so. Es wird ja in Deinem Ort nicht 10 Vermieter solcher Bühnen geben.
Und wer mehrfach Schäden hatte, der bekommt keine mehr.
So ist der Plan, aber ich kann keine 70 oder 80 Euro als Versicherungsbeitrag nehmen von den Kunden, obwohl die den Grund jetzt kennen. Max. 35-40 Euro wären möglich, ich müsste mich rantasten und auf die Reaktionen der unfallfreien Mieter achten.
Damals hatte ich die Hoffnung, dass wir von den Versicherungsbeiträgen runterkommen wieder, aber das klappte eben nicht.
Ja, ich werde wahrscheinlcih die Mieter, die jetzt noch einen Unfall bauen und er problemlos vermeidbar gewesen wäre, weil er unter Zeitdruck oder eben Unvorsichtigkeit geschah, entfernen. Ist natürlich das Problem dabei, dass manche Mieter schon Jahre dabei sind, wir haben mit allen Mietern ein gutes Verhältnis.
Ich werde also erstmal abwarten müssen, was mein neuer Makler sagt, ob er eine Versicherung für uns findet.