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Kunststoff-Tiefenglanz-schwarz wieder herstellen
Mahlzeit,
folgendes Problem im Anhang.
Möchte bei den Splittern vorne wieder tiefschwarzen Glanz erreichen.
Den Diffusor kann ich polieren. Der ist lackiert. Die Lippe vorne sollte auch lackiert sein, also auch polieren.
Aber die Splitter sind höchst wahrscheinlich Kunststoff-Hochglanz-schwarz gespritzt.
Wie bekomme ich diese wieder tiefschwarz?
Ja klar kann ich folieren oder Sprühfolie einsetzen. Suche aber Alternative.
Bild 1 Lippe vorne, wahrscheinlich lackiert und polierbar
Bild 2 Splitter sehr ausgeblichen}}hier ist das Problem
Bild 3 Vergleich neue Flaps mit Diffusor, hier polieren
Bild 4 Diffusor starker Milchschleier, muss poliert werden
Dankeschön im Voraus.
Beste Antwort im Thema
In der Regel sind hochglänzende Kunststoffe im Automotivebereich PC/ABS-Polymereblends oder Polyamide. Die glänzende Oberfläche erhalten diese Kunststoffe beim Spritzgießen. Die Kavität in die gespritzt wird ist an entsprechender Stelle hochglanzpoliert. Folglich entsteht der Glanz am Bauteil wegen der polierten Oberfläche in der Spritzgussform.
Ich rate hier dringend davon ab mit Polituren jedweder Art zu arbeiten. Ist die Oberfläche erstmal weg, erscheint unter der ehemals glatten Oberfläche, matter Kunststoff.
Edit: Verdünner oder Isopropylalkohol sind pures Gift für PC- und vorallem für Polyamid-Bauteile. Keine Ahnung welche "Trägerflüssigkeiten" bei Poliermittel eingesetzt werden - vorsichtig wäre ich da aber unbedingt.
Offtopic: Mittels Mono- oder Dualcure UV-Lacken, können diese Kunststoffe super hochglänzend und kratzfest lackiert werden. Know-how vorausgesetzt. Nur ist es eben den Herstellern zu teuer. Daimler verzichtet im Innenraum z.T. komplett auf lackierte Hochglanzflächen. Da wird einfach günstiger Kunststoff mit Glanzoptik verbaut. Bei ersten mal Staubwischen sind dann schon Kratzer drin - einfach weil diese Kunststoffe weich sind. Zusätzlich sind diese Polymerblends amorph und hydrophil. Alles keine guten Voraussetzung um unlackiert im Innenraum verbaut zu werden...
Im aktuellen Seat Leon kann man gegenteiliges beobachten. Hier hat man gemerkt, dass man diese Kunststoffe lackieren sollte. Hier hat man aber bei der Auswahl des Lieferanten gespart. Ergebnis ist eine glänzende "Orangenhautlandschaft" rundherum um den Schaltknauf.
Edit2: Seit Anfang 2019 setzt man wohl auch PP (also Polypropylen) im Exterieurbereich ein. Gerade für Kühlergrills wird PP verwendet. Diese werden dann im Pressgussverfahren hergestellt. Meiner Erfahrung nach ist PP deutlich widerstandsfähiger gegen chemische Einflüsse. Ob es allerdings polierbar ist vermag ich nicht zu sagen.
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12 Antworten
Ich habe mit Amor All gute Erfahrungen gemacht.
Ich habe meine alten Kontakte zu Daimler spielen lassen.
Es ist wie ich gesagt habe, Kunststoff-Hochglanz-schwarz gespritzt. Es sind Ausbleichungen tief aus dem Material. Wenn man poliert wird es noch viel schlimmer, trüber und noch milchiger. Eigentlich kann man gar nichts machen. Da hilft nur lackieren, folieren oder Sprühfolie.
Übrigens hat die neue A und B Klasse im Interieur sehr viel Klavierlack. Das ist aber kein wirklich lackierter Klavierlack. Man nennt es so aber es ist wie meine Splitter vorne. Vor de polieren solcher Flächen sollte man sich informieren, ob es wirklich lackierter Klavierlack ist.
Gruß Marco
Zitat:
@eigentlichnicht schrieb am 12. Februar 2020 um 15:11:07 Uhr:
Ich habe meine alten Kontakte zu Daimler spielen lassen.
Es ist wie ich gesagt habe, Kunststoff-Hochglanz-schwarz gespritzt. Es sind Ausbleichungen tief aus dem Material. Wenn man poliert wird es noch viel schlimmer, trüber und noch milchiger. Eigentlich kann man gar nichts machen. Da hilft nur lackieren, folieren oder Sprühfolie.
Übrigens hat die neue A und B Klasse im Interieur sehr viel Klavierlack. Das ist aber kein wirklich lackierter Klavierlack. Man nennt es so aber es ist wie meine Splitter vorne. Vor de polieren solcher Flächen sollte man sich informieren, ob es wirklich lackierter Klavierlack ist.
Gruß Marco
Auch unlackierte Kunststoffe (Polykarbonat) Hoch glänzend (Klavier lack Optik) kann man durch polieren wieder zu ihrem alten Glanz verhelfen.
Die B-C Säulen Verkleidungen von VW und Audi auch von vielen anderen Fz.Herstellern kann man aufarbeiten.
Die Problematik beim TE ist , es sind viele Bereiche welche man zumindest Maschinell nicht erreichen kann, die Zugänglichen Bereiche Maschinell und die unzugänglichen händisch, hier würde man die Übergänge sehen.
Maschinell ist es ohne weiteres möglich diese wieder in ihren alten Zustand zu versetzen,entsprechende Schleifmittel, Geräte und Kenntnisse voraus gesetzt !
Welche Mittel, welches Werkzeug, sowohl manuell wie auch maschinell. Am wichtigsten welche Polituren, welche Pads etc.
Mir hat man nahe gelegt es sein zu lassen.
Ich weiß jetzt nicht welcher Kunststoff es genau ist. PC könnte natürlich sein. Vielleicht aber PUR oder ABS was ich nicht glaube.
Die B-Säulen bei meinem CLA bleichen nicht aus. Die Fensterleisten sind lackiert, aber nicht die B-Säule meines Wissens nach.
Zitat:
@eigentlichnicht schrieb am 12. Februar 2020 um 22:28:43 Uhr:
Welche Mittel, welches Werkzeug, sowohl manuell wie auch maschinell. Am wichtigsten welche Polituren, welche Pads etc.
Mir hat man nahe gelegt es sein zu lassen.
Ich weiß jetzt nicht welcher Kunststoff es genau ist. PC könnte natürlich sein. Vielleicht aber PUR oder ABS was ich nicht glaube.
Die B-Säulen bei meinem CLA bleichen nicht aus. Die Fensterleisten sind lackiert, aber nicht die B-Säule meines Wissens nach.
Polykarbonat wird es sein, mit Sicherheit kann ich das aber nicht sagen, fast mit Sicherheit kann ich aber sagen das sie nicht "Gespritzt" oder Lackiert wurden !
Nehmen wir mal Klavierlack, wirklich Klavier lack, hier wird der "Hochglanz" durch ein sehr sehr, sehr aufwendigen Lackierverfahren in mehreren Schichten Klarlack erreicht.
In der Produktion für Fahrzeuge "von der Stange" wäre der Aufwand viel zu groß und unbezahlbar.
Mit Polykarbonat kann man diesen Klavierlack Effekt sehr einfach nachahmen, daher glaube ich das es wohl möglich Polykarbonat ist.
Wegen den zumindest Maschinell nicht zugänglichen Ecken würde ich dir ebenfalls raten es bleiben zu lassen.
Polykarbonat ist erstmal ein Kunststoff, die Oberfläche sehr,sehr empfindlich hier muss man mit milden Polituren (diese gut durcharbeiten) was manuell kaum möglich ist, dann muss man im Schliff immer feiner werden, die Härte der Polierpads müssen beeinflusst, geändert werden bei gleichbleidem Schleifmitteln !
Zu abrassive Schleifmittel oder Polierpad's hat man die sehr weiche Oberfläche irreparabel ruiniert !
In der Regel sind hochglänzende Kunststoffe im Automotivebereich PC/ABS-Polymereblends oder Polyamide. Die glänzende Oberfläche erhalten diese Kunststoffe beim Spritzgießen. Die Kavität in die gespritzt wird ist an entsprechender Stelle hochglanzpoliert. Folglich entsteht der Glanz am Bauteil wegen der polierten Oberfläche in der Spritzgussform.
Ich rate hier dringend davon ab mit Polituren jedweder Art zu arbeiten. Ist die Oberfläche erstmal weg, erscheint unter der ehemals glatten Oberfläche, matter Kunststoff.
Edit: Verdünner oder Isopropylalkohol sind pures Gift für PC- und vorallem für Polyamid-Bauteile. Keine Ahnung welche "Trägerflüssigkeiten" bei Poliermittel eingesetzt werden - vorsichtig wäre ich da aber unbedingt.
Offtopic: Mittels Mono- oder Dualcure UV-Lacken, können diese Kunststoffe super hochglänzend und kratzfest lackiert werden. Know-how vorausgesetzt. Nur ist es eben den Herstellern zu teuer. Daimler verzichtet im Innenraum z.T. komplett auf lackierte Hochglanzflächen. Da wird einfach günstiger Kunststoff mit Glanzoptik verbaut. Bei ersten mal Staubwischen sind dann schon Kratzer drin - einfach weil diese Kunststoffe weich sind. Zusätzlich sind diese Polymerblends amorph und hydrophil. Alles keine guten Voraussetzung um unlackiert im Innenraum verbaut zu werden...
Im aktuellen Seat Leon kann man gegenteiliges beobachten. Hier hat man gemerkt, dass man diese Kunststoffe lackieren sollte. Hier hat man aber bei der Auswahl des Lieferanten gespart. Ergebnis ist eine glänzende "Orangenhautlandschaft" rundherum um den Schaltknauf.
Edit2: Seit Anfang 2019 setzt man wohl auch PP (also Polypropylen) im Exterieurbereich ein. Gerade für Kühlergrills wird PP verwendet. Diese werden dann im Pressgussverfahren hergestellt. Meiner Erfahrung nach ist PP deutlich widerstandsfähiger gegen chemische Einflüsse. Ob es allerdings polierbar ist vermag ich nicht zu sagen.
Zitat:
@eigentlichnicht schrieb am 12. Februar 2020 um 15:11:07 Uhr:
Ich habe meine alten Kontakte zu Daimler spielen lassen.
Es ist wie ich gesagt habe, Kunststoff-Hochglanz-schwarz gespritzt. Es sind Ausbleichungen tief aus dem Material. Wenn man poliert wird es noch viel schlimmer, trüber und noch milchiger. Eigentlich kann man gar nichts machen. Da hilft nur lackieren, folieren oder Sprühfolie.
Übrigens hat die neue A und B Klasse im Interieur sehr viel Klavierlack. Das ist aber kein wirklich lackierter Klavierlack. Man nennt es so aber es ist wie meine Splitter vorne. Vor de polieren solcher Flächen sollte man sich informieren, ob es wirklich lackierter Klavierlack ist.
Gruß Marco
.
Habe gute Erfahrungen mit Polieren von milchig und zerkratztem Kunststoff Klavierlack gehabt.
Eine entsprechend milde Politur sowie ein weiches Pad vorausgesetzt.
In der Mittelkonsole kann man zbs. mit einem Küchenmikrofaserputztuch ( wer macht so was ??) bei leichtem Wischen die Oberfläche mit Kratzer zerstören.
Soll heißen das die Mittel zur Entfernung der defekte geeignet sein müssen.
Mikrofasertuch ab 600gsm
Polierpad zum Wachsauftrag
Politur 4000 oder besser noch Display oder Plastik Politur.
Gruß Pfanni
Sieht gut aus. Hast du Plastx, wie auf dem Foto verwendet? Hast du handpoliert oder mit der Maschine?
Maschine und Menzerna 4000.
Das Plast X zum Finish ,das hat weniger Cut kann aber gut von Hand verarbeitet werden.
Nur Plast X geht auch, aber bei Kratzern welche man schon mit dem Fingernagel ertasten kann
dauert das echt lange.
Mittelkonsole hatte Kratzer von Uhrarmband und Ring.
Hier habe ich mit der Menzerna 15Min. und 5Min. Plast X zum Finish benötigt.
Nur Plast X hätte geschätzt 1-2h gedauert.
Die Türblenden haben immer nur max. 5 Min Plast X gesehen.
Mehr war nicht notwendig da ich Erstbesitzer und Zwei Eimer Wäscher bin.
Zur 4000 sei gesagt das sie maximal wenn mit weichem Schaumpad bis zum verfall der Schleifkörner gearbeitet wird immer noch bei sehr genauem hinsehen einen minimalen Grauschleier hinterlässt.
Deshalb habe ich obwohl die 4000 immer im Haus ist noch zusätzlich das Plast X angeschafft.
Das kann man auch zum entfernen von Swirls an Tacho und Navi Displays gut nutzen.
Achtung das Pad oder Microfasertuch müssen unbedingt sehr weich sein.
Achtung Sarkasmus ( PlastX auf der grünen Seite eines Scotch schwamm entfernt keine Kratzer )
Dies soll verdeutlichen wie wichtig ein Weiches Auftragemittel ( Schwamm / Tuch ) hier ist.
Gruß Pfanni
Zitat:
@eigentlichnicht schrieb am 12. Februar 2020 um 15:11:07 Uhr:
Ich habe meine alten Kontakte zu Daimler spielen lassen.
Es ist wie ich gesagt habe, Kunststoff-Hochglanz-schwarz gespritzt. Es sind Ausbleichungen tief aus dem Material. Wenn man poliert wird es noch viel schlimmer, trüber und noch milchiger. ...
Deine Kontakte müssen aber sehr alt sein.
Lass dir gesagt sein, die Hersteller und Fachwerkstätten haben selber keinen blassen Schimmer wie ihre eigenen Produkte optimal gepflegt werden bzw. wie man sie wie in diesem Fall aufbereiten kann.
@Pfanni1 super Arbeit
Vorab vielen Dank für die zahlreichen und vor allem fachlichen Kommentare.
Ich selbst bin industriemeister Chemie und industriekaufmann und arbeite seit 20 Jahren im Bereich Oberflächentechnik Automotive, Projekte Karosserie oder Anbauteile.
Stoßfänger sind zu über 90% aus PP-EPDM.
Manchmal aber sehr selten auch aus PUR, aber nur bei Luxus-Nobelkarossen.
Türaussengriffe sind aus Polyamid 12.
Vollflächige Schweller (keine Leisten) aus PP-EPDM
Spoiler ABS Kunststoff.
Leider weiß ich halt nicht, da ich jetzt im Einkauf schon länger arbeite (5 Jahre), wie die Materialien heutzutage im Exterieur-Interieurbereich beschaffen sind.
Kollege "Blap" hat natürlich recht mit dem Hochglanz direkt beim Spritzen. Wobei es nicht nur die polierte Fläche des Werkzeuges ist, sondern das richtige und exakte schnelle Abkühlen der Form zu einen bestimmten Zeitpunkt. Dadurch legen sich die Molekühle an der richtigen Stelle und Höhe der oberen Kunststoffschicht.
Die C-Klasse, hier Mittelkonsole kann natürlich noch bearbeitet werden wenn es wirklich "lackiert" ist.
Außerdem ist ebenfalls richtig, dass Klavierlackteile im Mono bzw. Dualcore-Verfahren mit UV-Trocknung lackiert werden. Heutzutage nutzt man auch Carbonstrahler dafür.
Diese Mono bzw. Dualcore-Lacke besitzen genauso Polyurethan oder Epoxidharze als Bindemittel, enthalten zusätzlich spezielle Photoinitiatoren um den Polymervernetzungsvorgang in Gang zu setzen.
Reine PP-Teile sind eher weich und schwer zu schleifen bzw. zu polieren. PC-Teile sind hart und spröde.
Trotz allem bleibt die Frage aus welchem Material die Frontsplitter sind. Die B-Säulen und Fensterleisten sind nicht ausgeblichen und diese habe ich schon poliert und sind wieder schön schwarz.
Natürlich habe ich schon mit Maschine und einer sehr milden Politur, Menzerna 3800, versucht zu polieren. Es ist nichts passiert. Weder besser noch schlechter.
Trotzdem danke ich allen für die Hilfe.
Ich denke ich werde sie wohl folieren oder mit Sprühfolie dippen. Wenn ich Sprühfolie nutzen sollte, dann Plasti-Dip mit Glossfiber, da ich gelesen habe, dass Plasti-Dip glänzender ist als Foliatec.
Gruß
M.
Schön, wenn ein Forum so funktioniert. Ehrlicher Ehrfahrungsaustausch und fundierte Beiträge mit Sichtweisen verschiedener Professionen.