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Kupplung Mondeo Bj. 96

Ford
Themenstarteram 30. August 2009 um 20:01

Hallo Zusammen,

nachdem mich meine Kupplung bei 235tkm verlassen hatte, habe ich mich an den Wechsel gemacht.

Zusammenfassend ein kurzer Erfahrungsbericht.

1,6L 90PS Turnier Benziner.

Ich habe mich dazu entschlossen Motor und Getriebe als komplette Einheit nach oben aus den Motorraum aus zu bauen.

Ford baut beides in Teilen nach unten aus. Dazu muss jedoch der Motorhilfsrahmen demontiert werden. In diesem Rahmen liegt auch die Servolenkung. Ich hatte keine Lust die kompl. Lenkung zu demontieren und nach Demontage des größten Teiles der Vorderachse die Spur und Sturz neu einstellen zu lassen.

Ich habe um den maximalen Platz zu erhalten den Kühler, sowie den Luftfilterkasten demontiert. Die elektrischen Verbindungen sind größtenteils einfach zu trennen. Einmal der Motronikstecker hinter dem Vorratsbehälter der Servolenkung und einmal der Zentralstecker neben dem Luftfilterkasten (beide geschraubt).

Schwieriger sind die wasserseitigen Verbindungen. Die Kühlwasserablassschraube ist unten rechts am Kühler. Wenn man den direkt darunter liegenden Kühlerhalter demontiert, sollte es weniger Sauerei geben als bei mir :-) .

Etwas über 6 Liter sind dann auf zu fangen. Wenn da jemand eine tolle Idee hat wie die Federschlauchschellen zu öffnen sind - ich bin ganz Ohr.

Ich breche mir die Ohren mit verschiedenen Zangen.

Die Kühlwasserschläuche für den Wärmetauscher im Innenraum sind zwischen Motor und Spritzwand zu trennen.

Das Servoöl ist über den Schlauchanschluss der Servopumpe abzulassen. Hier wird übrigens ATF (Automatikgetriebeöl) verwendet.

Jetzt werden die Vorderräder und die Gelenkwellen gelöst. Die Federbeine werden am Dohm gelöst (nicht abschrauben).

Nun geht es auf die Hebebühne. Der Auspuff wird an den federbelasteten Verschraubungen demontiert.

Die Gangschaltung wird abweichend von der Beschreibung im Selbsthilfebuch direkt am Getriebe abgeschraubt. Dort findet sich einmal ein Halter der den Abstand zwischen Getriebe und Schalthebel fixiert (eine Schraube am hinteren Getriebehalter), sowie eine kleine Schraube direkt am Getriebe neben einer Gummimanschette die die Verbindung zum Schaltgestänge herstellt. Diese Schraubverbindung ist fix und nicht zu justieren. Das Erspart ein neues Einstellen der Schaltung.

Das hintere Lager wird komplette demontiert. Dafür muss der Motor nicht abgefangen werden. Die verbliebenen drei Lager sind ausreichend.

Das Hitzeschutzblech von der rechten Gelenkwelle wird demontiert. Damit verliert die Gelenkwelle den Halt im Getriebe und könnte ohne Probleme raus gezogen werden.

Dafür ist es jedoch Notwendig, dass der Dreiecksquerlenker aus dem Federbein gezogen wird. Zur Erleichterung habe ich auch die Spurstangenköpfe abgenommen.

Ist das Federbein frei, kann die Gelenkwelle aus dem Getriebe gezogen werden. Um Beschädigungen zu vermeiden, habe ich sie komplett demontiert.

Nachdem die Gelenkwelle aus dem Getriebe gezogen ist, verliert das Getriebe Öl. Mit einem Stopfen von ca. 4cm Durchmesser ist das Loch zu verschließen. Ich nahm dafür eine 30mm Nuss die ich mit Isolierband provisorisch verschloss. Für die andere Seite nahm ich eine 28mm Nuss die ich halt mit Isolierband aufdichten musste.

Die linke Seite ging bei mir vergleichsweise Schwer aus dem Getriebe. Erst mit einem starken Ruck unter Hilfe eines Montierhebels war die Welle erst frei.

Nachdem der Wagen abgelassen wurde kommt der Motorkran zum Einsatz. Nachdem der Motor am Kran hängt werden die restlichen Lager demontiert. Wenn der Motor erst einmal am Haken hängt kann des Hydrolager demontiert werden. Der zusätzliche Platz ist nützlich um sich später nicht den Hauptbremszylinder zu demolieren.

Kupplungswechsel wie gehabt. Aufwand 15min.

Ich musste meinen Zentralausrücker mit ersetzen. Ist eh sinnvoll wenn man sich die Arbeit macht.

Übrigens die Kupplungspreise schwanken zwischen 60,-€ und 560,-€.

Ich habe mich für eine Sachskupplung entschieden. Regulärer Preis bei mir Zuhause war 480,-€.

Im Internet habe ich einen Händler gefunden der mir Kupplung für 290,-€ verkauft hat.

Suchen lohnt sich.

Ich rate dringend davor ab diese Arbeit in der Garage zu beginnen. Ohne Hebebühne und Motorkran geht da nichts. Da ist eine Selbsthilfewerkstatt angeraten.

Ich plante zwei Tage für die Arbeit ein.

Bremsflüssigkeit, Servoöl und Frostschutz neu auffüllen. Getriebeölstand kontrollieren und ggf. mit einer Spritze auffüllen. Bei mir fehlten ca. 350ml.

Ich benötigte ca. 14 Std. für die Arbeit (macht man halt nicht so oft) und das weitgehend alleine.

Werner

Ohne Worte
Ausrücker neu
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7 Antworten

na ja jetzt weist du ja wie es geht :-))

und im nachhinein was würdest du sagen leicht oder schwer.......... relativ gesehen??!!!

Zitat:

Original geschrieben von werners mondeo

Hallo Zusammen,

nachdem mich meine Kupplung bei 235tkm verlassen hatte, habe ich mich an den Wechsel gemacht.

Zusammenfassend ein kurzer Erfahrungsbericht.

1,6L 90PS Turnier Benziner.

Ich habe mich dazu entschlossen Motor und Getriebe als komplette Einheit nach oben aus den Motorraum aus zu bauen.

Ford baut beides in Teilen nach unten aus. Dazu muss jedoch der Motorhilfsrahmen demontiert werden. In diesem Rahmen liegt auch die Servolenkung. Ich hatte keine Lust die kompl. Lenkung zu demontieren und nach Demontage des größten Teiles der Vorderachse die Spur und Sturz neu einstellen zu lassen.

Ich habe um den maximalen Platz zu erhalten den Kühler, sowie den Luftfilterkasten demontiert. Die elektrischen Verbindungen sind größtenteils einfach zu trennen. Einmal der Motronikstecker hinter dem Vorratsbehälter der Servolenkung und einmal der Zentralstecker neben dem Luftfilterkasten (beide geschraubt).

Schwieriger sind die wasserseitigen Verbindungen. Die Kühlwasserablassschraube ist unten rechts am Kühler. Wenn man den direkt darunter liegenden Kühlerhalter demontiert, sollte es weniger Sauerei geben als bei mir :-) .

Etwas über 6 Liter sind dann auf zu fangen. Wenn da jemand eine tolle Idee hat wie die Federschlauchschellen zu öffnen sind - ich bin ganz Ohr.

Ich breche mir die Ohren mit verschiedenen Zangen.

Die Kühlwasserschläuche für den Wärmetauscher im Innenraum sind zwischen Motor und Spritzwand zu trennen.

Das Servoöl ist über den Schlauchanschluss der Servopumpe abzulassen. Hier wird übrigens ATF (Automatikgetriebeöl) verwendet.

Jetzt werden die Vorderräder und die Gelenkwellen gelöst. Die Federbeine werden am Dohm gelöst (nicht abschrauben).

Nun geht es auf die Hebebühne. Der Auspuff wird an den federbelasteten Verschraubungen demontiert.

Die Gangschaltung wird abweichend von der Beschreibung im Selbsthilfebuch direkt am Getriebe abgeschraubt. Dort findet sich einmal ein Halter der den Abstand zwischen Getriebe und Schalthebel fixiert (eine Schraube am hinteren Getriebehalter), sowie eine kleine Schraube direkt am Getriebe neben einer Gummimanschette die die Verbindung zum Schaltgestänge herstellt. Diese Schraubverbindung ist fix und nicht zu justieren. Das Erspart ein neues Einstellen der Schaltung.

Das hintere Lager wird komplette demontiert. Dafür muss der Motor nicht abgefangen werden. Die verbliebenen drei Lager sind ausreichend.

Das Hitzeschutzblech von der rechten Gelenkwelle wird demontiert. Damit verliert die Gelenkwelle den Halt im Getriebe und könnte ohne Probleme raus gezogen werden.

Dafür ist es jedoch Notwendig, dass der Dreiecksquerlenker aus dem Federbein gezogen wird. Zur Erleichterung habe ich auch die Spurstangenköpfe abgenommen.

Ist das Federbein frei, kann die Gelenkwelle aus dem Getriebe gezogen werden. Um Beschädigungen zu vermeiden, habe ich sie komplett demontiert.

Nachdem die Gelenkwelle aus dem Getriebe gezogen ist, verliert das Getriebe Öl. Mit einem Stopfen von ca. 4cm Durchmesser ist das Loch zu verschließen. Ich nahm dafür eine 30mm Nuss die ich mit Isolierband provisorisch verschloss. Für die andere Seite nahm ich eine 28mm Nuss die ich halt mit Isolierband aufdichten musste.

Die linke Seite ging bei mir vergleichsweise Schwer aus dem Getriebe. Erst mit einem starken Ruck unter Hilfe eines Montierhebels war die Welle erst frei.

Nachdem der Wagen abgelassen wurde kommt der Motorkran zum Einsatz. Nachdem der Motor am Kran hängt werden die restlichen Lager demontiert. Wenn der Motor erst einmal am Haken hängt kann des Hydrolager demontiert werden. Der zusätzliche Platz ist nützlich um sich später nicht den Hauptbremszylinder zu demolieren.

Kupplungswechsel wie gehabt. Aufwand 15min.

Ich musste meinen Zentralausrücker mit ersetzen. Ist eh sinnvoll wenn man sich die Arbeit macht.

Übrigens die Kupplungspreise schwanken zwischen 60,-€ und 560,-€.

Ich habe mich für eine Sachskupplung entschieden. Regulärer Preis bei mir Zuhause war 480,-€.

Im Internet habe ich einen Händler gefunden der mir Kupplung für 290,-€ verkauft hat.

Suchen lohnt sich.

Ich rate dringend davor ab diese Arbeit in der Garage zu beginnen. Ohne Hebebühne und Motorkran geht da nichts. Da ist eine Selbsthilfewerkstatt angeraten.

Ich plante zwei Tage für die Arbeit ein.

Bremsflüssigkeit, Servoöl und Frostschutz neu auffüllen. Getriebeölstand kontrollieren und ggf. mit einer Spritze auffüllen. Bei mir fehlten ca. 350ml.

Ich benötigte ca. 14 Std. für die Arbeit (macht man halt nicht so oft) und das weitgehend alleine.

Werner

Hast du einen Schattten oder was ? ??

Zerkleg doch gleich die ganze Karrre ! ! !

Zitat:

Hast du einen Schattten oder was ? ??

du mußt nicht gleich beleidigend werden,

ich habe im april meinen simmerring selber gewechselt,

da die werkstatt A.. nicht in der lage war es richtig zu machen.

drei mal war der wagen wegen nem leckenden simmering da,

seit ich es gemacht habe ist er trocken.

hab das getriebe nach unten ausgebaut,

aus/einbau hat 8 stunden gedauert.

Na , da siehst daß se auch einfacher geht !

Der Mondeo ist nun mal kein kein einfaches Auto !

Aber wer schon mal einen Schraubendrehern in der Hand gehabt hat kommt auch mit einem Mondeo klar ! ! !

Ich wollte um Gottes Willen niemanden beleidigen ! ! !

Aber wir leben nicht mehr in den Zeiten von Sierra !

Schade , aber es ist vorbei !

Sorry wenn ich jemand beleidigt haben sollte !

Es ist schon eine Höllen- Arbeit den Mondeo am Leben zu halten !

Kollegas ich entschuldige für die große Fresse ! ! !

Themenstarteram 1. September 2009 um 22:02

Ob einfach oder nicht? Also einfach ist die Sache mit Sicherheit nicht.

Ohne Schraubererfahrung sollte sich da keiner drauf einlassen.

Eventuell ist die Demontage nach unten doch einfacher und schneller, da dabei nicht alle Verbindungen zum Motor demontiert werden müssen. Da ist aber immer noch der Auspuff, sowie die Servolenkung im Wege.

Ich hatte bei den 14 Std. für ca. 2 Std. Hilfe. Den Rest habe ich alleine machen müssen. Da schaut man schon mal zweimal hin bevor man den Motor abläßt.

Eine Frage habe ich noch nicht beantworten können. Am Getriebe gibt es zwei Geber. Einer sitzt gleich oben auf dem Getriebe und ein zweiter sehr versteckt zwischen Getriebe und Motorspritzwand oberhalb des Schaltgestänges. Kann mir einer Verraten wofür die zwei sind? Einer muss ja für den Rückfahrscheinwerfer sein.

Und der Zweite?

Werner

Hallo.

 

Der Stecker auf der Schaltbox (rechteckig, einreihig fünf Pins, nur zwei davon belegt) ist für den sogenannten "Getriebeschalter". Dessen einzige Aufgabe ist es, die Rückfahrleuchten einzuschalten.

Spritzwandseitig befindet sich am Getriebe (genauer auf dem Gehäuse des Ausgleichgetriebes [Differential]) der sogenannte "VS- Sensor".

Dessen Stecker ist dreieckig und dreipolig (alle Pins belegt). Der VS- Sensor erzeugt das Geschwindigkeitssignal für den elektronischen Tacho und das Motorsteuergerät ("Antriebsstrangsteuermodul", "PCM").

Das Signal wird ggfs auch für Zusatzausstattung (Radio mit GALA, Tempomat...) durchgeschleift.

Grüsse,

 

Hartmut

 

am 14. Dezember 2009 um 18:17

Ich habe mit Hilfe dieses Threats begonnen die Kupplung an meinem 95er Mondeo aus zu tauschen.

Meine Erfahrungen als Autoschrauber sind zwar fast bei Null, aber ich gehe das Risiko gegen alle Ratschläge mal ein.

Nach den ersten gemütlichen 4 Stunden bin ich noch nicht wirklich weit gekommen.

Trotzdem bin ich mal so dreist und gebe an paar Tips weiter.

Feder-Schlauchschellen: Mit einer gebogenen Spitzzange (Telefonzange) noch besser mit einer Gripzange hatte ich bei den bisher gelösten keine Probleme. Mit der Gripzange kam ich nur nicht an alle dran. Ich denke mit der Gripzange wird auch der Zusammenbau am einfachsten, wenn man sich vorher Gedanken über den Weg von Schelle und Zange macht und in der Zange die Schelle passend festklemmt. Wenn man unterwegs umgreifen muss ist vermutlich die Telefonzange besser.

Külflüssigkeit ablassen: Die Idee mit dem Kühlerhalter abbauen ist nicht verkehrt. Altersbedingt und da mein Mondeo Zeit seines Lebens draussen stand, sagte mit Blick auf den Halter: "Lass es oder lerne Schweißen um einen neuen drann zu bekommen". Die Alternative:

Ebenfalls auf der rechten Seite ist ein T-Stück im unteren Kühlwasserschlauch. Der dünnere Abgang führt zu einem Rohr und weiter nach hinten (wohin genau weiß ich noch nicht).

Wieder mit einer Gripzange und zwei Metallstreifen (sollten keine Scharfen Kanten haben / gerade Gabelschlüssel gehen auch) habe ich den Schlauch abgequetscht und am Übergang zum Rohr abgemacht. Ein Eimer drunter hat knapp 1 Liter aufgefangen. Den Schlauch habe ich in die Öffnung eines Kanisters gesteckt und die Gripzange auf gemacht. Sauerei in der Grube "minimal".

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