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Kupplungsrutscher

Honda
Themenstarteram 13. Juli 2008 um 21:07

Hallo,

ohne Umschweife zur Sache:

Ich war ca 10km Landstraße und 5km Stadt unterwegs, sehr gemächlich, sehr defensiv. Ich rollte langsam auf eine rote Ampel, die dann, kurz bevor ich stand, auf grün sprang.

Ich hatte den zweiten Gang drin, hätte eigentlich auch in den ersten schalten können (was ich normalerweise dann auch tu), hab ihn aber belassen, und kuppelte mit etwas Gas ein, hielt die Drehzahl über 1500. Dieser Kupplungsvorgang dauert natürlich länger, und die Kupplung "schliff" länger. Als ich komplett eingekuppelt hab, gab ich 3/4 Gas und die Drehzahl ging hoch, jedoch gab es keinen Vortrieb. Ich trat die Kupplung, schaltete in andere Gänge, die sich ohne Widerstand einlegen ließen (was ja eigentlich nicht so ist). Die Kupplung ließ ich erst nach ca 5 Sek wieder kommen, als ich wieder in den zweiten schaltete. Ab da war alles wie immer. Es breitete sich nur ein bestialischer Gestank im Auto aus, der wohl von der Kupplung kam, da diese sehr heiß wurde (offenbar).

Ich hatte eine solche Situation, in der ich quasi aus dem zweiten anfahre schon gelegentlich, aber nie mit Problemen.

Was soll ich jetzt davon halten? Hat bisher nie Mucken gemacht, ich schalte auch immer sehr sanft etc, obwohl ich generell ein zügiger Fahrer bin. 54.400km

Danke im vorraus

Beste Antwort im Thema
am 15. Juli 2008 um 15:50

Zitat:

Original geschrieben von faulerLennert

Kann mir das bitte nochmal jemand für Technik-Idioten erklären? :D

Wie macht ihr das?

Ich versuch's mal:

Wie ein Getriebe funktioniert sollte dir klar sein. Durch unterschiedlich große Zahnräder gibt es unterschiedliche Übersetzungen. Wichtig zu wissen ist, das die Geschwindigkeit der Zähne identisch ist (klar sind ja auch im Eingriff). Das wechseln eines Ganges bewirkt das die Geschwindigkeiten der Zähne unterschiedlich ist, außer die Drehzahlen des Getriebeausgangs und Getriebeeingangs passen zueinander.

Hochschalten ohne Kupplung:

Gang raus --> Leerlauf --> Motor abtouren lassen (soweit wie es für den nächst höheren Gang in dieser Geschwindigkeit notwendig ist) --> nächsten Gang rein

Runterschalten ohne Kupplung:

Gang raus --> Leerlauf --> Zwischengas (soweit hochdrehen wie es für den nächst niederen Gang in dieser Geschwindigkeit notwendig ist) --> nächst niedrigeren Gang rein

Das Ganze funktioniert mit etwas Übung, ist aber nicht sonderlich empfehlenswert, da sich so die Synchronringe schneller abnutzen. Diese zu tauschen ist sicher teuerer als eine Kupplung, die wenn richtig bedient, sehr alt werden kann...

Grüße,

Zeph

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am 13. Juli 2008 um 21:12

Hm, merkwürdige Geschichte. Kupplung und Bremsen sind ja recht ähnlich vom Materialaufbau. So gesehen kann es auch bei einer Kupplung zum "Fading" kommen (diese ist ja wesentlich schlechter gekühlt als die Bremsen), dann würde sie ebenfalls bei Überhitzung rutschen. Wenn deine Kupplung wieder ohne Probleme tut, dann würde ich das Problem auf kurzfristige Überhitzung zurückführen. Ich glaube nicht das das Problem nochmal auftritt. Mit 54tkm ist die Kupplung sicherlich nicht abgenutzt (habe selber 65tkm nun drauf, keine Probleme).

Allzuoft sollte man sowas nicht machen, auch Kupplungsbeläge können verglasen....

Grüße,

Zeph

am 13. Juli 2008 um 21:15

such mal nach meinem beitrag kupplungsproblem. dürfte vlt das gleiche prob sein.

Themenstarteram 14. Juli 2008 um 14:35

Macht momentan auch keine Probleme, alles wie immer. Ich hab nur eben Angst dass ich bei 105.000Km mit ner abgenuffelten Kupplung dasteh, weil irgendwas fehlerhaft ist. Ich weiss ja nu nicht was ne neue fürn Civic kostet, wird aber sicherlich nicht wenig sein.

am 14. Juli 2008 um 17:55

Zitat:

Original geschrieben von Zephyroth

Hm, merkwürdige Geschichte. Kupplung und Bremsen sind ja recht ähnlich vom Materialaufbau..., dann würde sie ebenfalls bei Überhitzung rutschen. Wenn deine Kupplung wieder ohne Probleme tut, dann würde ich das Problem auf kurzfristige Überhitzung zurückführen....

Allzuoft sollte man sowas nicht machen, auch Kupplungsbeläge können verglasen....

Grüße,

Zeph

Ja, Danke Zeph., genau so ist es. Früher hatte man dem Belag Asbest beigemischt, dessen Fasern bekanntlich hitzebeständig sind. Aufgrund der enormen Gefährlichkeit dieser Asbestfasern, die sich als feiner und gefährlicher Staub in der Lunge festhaken und Lungenkrebs verursachen, hat man diesen Naturstoff aus den Brems- und Kupplungsbelägen verbannt. Der Ersatzstoff nannte sich dann "Cosid" o.ä. und es kann u.U. durchaus vorkommen, dass die Beläge verglasen, wenn die Oberfläche plötzlich sehr heiß wird, was man dann auch riechen kann: die Kupplung "stinkt" sozusagen. Das führt zur Minderung der Reibleistung und dann zu ständigem Durchrutschen der Kupplungsscheibe zw. den Reibflächen der Schwungmasse und der Druckplatte. Dann ist die Mitnehmerscheibe mit dem Belag hinüber und kann getauscht werden. Mitunter kann schon eine Überhitzung zum Verziehen der Druckplatte führen, dann rutscht die Kupplung ebenfalls ständig, obwohl zB. der Belag noch völlig ok. ist. Eine weitere Ursache kann auch ein undichter Nehmerzylinder der hydraulischen Betätigung sein, wobei das Hydauliköl die Beläge verölt und die Kupplung danach nur noch rutscht.

Ein kurzzeitiges Rutschen der Kupplung (auch mit "Geruch") ist jedoch noch nicht bedenklich, wenn man die Drehzahl dabei nicht gerade in utopische Höhen treibt. Eine Ursache des Rutschens kann z.T. auch eine nicht bündig anliegende Druckplatte nach dem Betätigen sein zB. durch Verkanten dieser beim Einkuppeln (die Ritzen sind meist voll von trockenem Abrieb und daher kann die Druckplatte auch mal einseitig "haken" ). Die Kupplung danach mehrfach betätigen und vorsichtig Gas geben, sie greift dann sehr schnell wieder und baut allmählich wieder Haftreibung auf.

Kupplung nie lange schleifen lassen, das ist ihr langsamer Tod. (es ist ja eigentlich nur eine "Anfahrkupplung":D und schalten kann man bei ausreichend Übung sogar auch ohne die Kupplung;)).

Eine neue Mitnehmerscheibe selbst dürfte so um die 180-200 EUR kosten, der kpl. Wechsel in der Werkstatt mindestens doppelt so viel, denke ich.

Gruß, Sven.

Themenstarteram 14. Juli 2008 um 20:37

Naja, das wäre im äußersten Falle ja noch finanziell zu verkraften. Ja schleifen lass ich generell nicht lange. Ich bin wie gesagt ein zügiger Fahrer, handele aber auch möglichst materialschonend. Sprich warmfahren, nicht über Bordsteine fahren (bei 18" ohnehin gefährlich), nicht zu unterourig (also nicht großartig unter 1500 Umin) fahren usw.

am 15. Juli 2008 um 10:11

@Pete Pike:

Die Kupplung dient ja in erster Linie zur Verbindung (Herstellung des Kraftschlusses) zwischen Motor und Getriebe vorrangig zum Anfahren und zum kurzzeitigen Trennen des Kraftflusses beim Schalten.

Man kann aber auch ohne Kupplung schalten, wenn man die Kupplung schonen will und genügend Übung (und Gefühl :-)) hat. Das Getriebe ist vollsynchronisiert und man kann bei ausreichend Erfahrung auch die Gänge ohne Kupplung schalten. Geht sogar ohne Zähneknarren, Klappern oder harte Geräusche, erfordert jedoch einiges an Übung im Gasfuß und in der Schalthand.

Geübte Fahrer schonen die Kupplung, weil es schon ein etwas größerer Aufwand ist, eine Kupplung zu wechseln: Getriebe vom Motor abflanschen und ggf. absenken, Deckel mit Automat u. Druckplatte lösen, Scheibe rausnehmen, neue Scheibe reinsetzen und beim Festschrauben des Kupplungsdeckels zentrieren, Getriebewelle mit Verzahnung einfädeln und Getriebe wieder anflanschen. Ggf. muss man auch noch vorher die Antriebe mit dem Tripode-Stern herausnehmen, hab ich beim Civic noch nicht gemacht aber ist hier sicher notwendig, wenn man nicht den kpl. Motor ausbauen will.

Also schön weiter schonend fahren, die Kupplung und natürlich die Geldbörse bedanken sich sehr lange dafür:-))

Gruß, Sven.

am 15. Juli 2008 um 11:38

Zitat:

Original geschrieben von falke_eastend

Man kann aber auch ohne Kupplung schalten, wenn man die Kupplung schonen will und genügend Übung (und Gefühl :-)) hat.

Äääähm, wie genau muss ich mir das vorstellen? Einfach den nächsten Gang einlegen OHNE Kupplung zu treten?!? Das kann ich doch nicht richtig verstanden haben, oder? :confused:

am 15. Juli 2008 um 12:09

Zitat:

Original geschrieben von faulerLennert

Zitat:

Original geschrieben von falke_eastend

Man kann aber auch ohne Kupplung schalten, wenn man die Kupplung schonen will und genügend Übung (und Gefühl :-)) hat.

Äääähm, wie genau muss ich mir das vorstellen? Einfach den nächsten Gang einlegen OHNE Kupplung zu treten?!? Das kann ich doch nicht richtig verstanden haben, oder? :confused:

Also Auskuppeln ohne Kupplungstritt dürfte bei vollsync Kupplungen kein Problem sein, aber das Einkuppeln auch bei sync. Kupplungen dürfte nicht so einfach sein, ohne viel Übung sowie Feingefühl und eventuell einer kaputten Scheibe :)

Themenstarteram 15. Juli 2008 um 14:45

Zitat:

Original geschrieben von falke_eastend

@Pete Pike:

Die Kupplung dient ja in erster Linie zur Verbindung (Herstellung des Kraftschlusses) zwischen Motor und Getriebe vorrangig zum Anfahren und zum kurzzeitigen Trennen des Kraftflusses beim Schalten.

Man kann aber auch ohne Kupplung schalten, wenn man die Kupplung schonen will und genügend Übung (und Gefühl :-)) hat. Das Getriebe ist vollsynchronisiert und man kann bei ausreichend Erfahrung auch die Gänge ohne Kupplung schalten. Geht sogar ohne Zähneknarren, Klappern oder harte Geräusche, erfordert jedoch einiges an Übung im Gasfuß und in der Schalthand.

Weiss ich, ist mit dem Motorrad auf der Rennstrecke Gang und Gäbe

am 15. Juli 2008 um 15:10

Kann mir das bitte nochmal jemand für Technik-Idioten erklären? :D

Wie macht ihr das?

Themenstarteram 15. Juli 2008 um 15:23

Hab ich mit dem Auto nie probiert, da m. E. unnötig. Und wenn ich dir erklär wies auf dem Mopped geht bringt's dir nichts ;) Ist aber vielleicht auch das gleiche Spiel, ich weiss es nicht ;)

am 15. Juli 2008 um 15:50

Zitat:

Original geschrieben von faulerLennert

Kann mir das bitte nochmal jemand für Technik-Idioten erklären? :D

Wie macht ihr das?

Ich versuch's mal:

Wie ein Getriebe funktioniert sollte dir klar sein. Durch unterschiedlich große Zahnräder gibt es unterschiedliche Übersetzungen. Wichtig zu wissen ist, das die Geschwindigkeit der Zähne identisch ist (klar sind ja auch im Eingriff). Das wechseln eines Ganges bewirkt das die Geschwindigkeiten der Zähne unterschiedlich ist, außer die Drehzahlen des Getriebeausgangs und Getriebeeingangs passen zueinander.

Hochschalten ohne Kupplung:

Gang raus --> Leerlauf --> Motor abtouren lassen (soweit wie es für den nächst höheren Gang in dieser Geschwindigkeit notwendig ist) --> nächsten Gang rein

Runterschalten ohne Kupplung:

Gang raus --> Leerlauf --> Zwischengas (soweit hochdrehen wie es für den nächst niederen Gang in dieser Geschwindigkeit notwendig ist) --> nächst niedrigeren Gang rein

Das Ganze funktioniert mit etwas Übung, ist aber nicht sonderlich empfehlenswert, da sich so die Synchronringe schneller abnutzen. Diese zu tauschen ist sicher teuerer als eine Kupplung, die wenn richtig bedient, sehr alt werden kann...

Grüße,

Zeph

am 15. Juli 2008 um 17:25

Super, vielen Dank Zeph!!!

So müssten Erklärungen immer sein, dann verstehs sogar ich :D

am 15. Juli 2008 um 17:37

Zitat:

Original geschrieben von Zephyroth

Zitat:

Original geschrieben von faulerLennert

Kann mir das bitte nochmal jemand für Technik-Idioten erklären? :D

Wie macht ihr das?

... Wichtig zu wissen ist, das die Geschwindigkeit der Zähne identisch ist (klar sind ja auch im Eingriff). Das wechseln eines Ganges bewirkt das die Geschwindigkeiten der Zähne unterschiedlich ist, außer die Drehzahlen des Getriebeausgangs und Getriebeeingangs passen zueinander...

--> Zwischengas (soweit hochdrehen wie es für den nächst niederen Gang in dieser Geschwindigkeit notwendig ist) --> nächst niedrigeren Gang rein...

Das Ganze funktioniert mit etwas Übung, ist aber nicht sonderlich empfehlenswert, da sich so die Synchronringe schneller abnutzen. Diese zu tauschen ist sicher teuerer als eine Kupplung, die wenn richtig bedient, sehr alt werden kann...

Grüße,

Zeph

Danke, Zeph, besser hätte ich´s auch nicht erklären können:).

Hierzu noch ´ne kleine Ergänzung:

Beim Hochschalten nur kurz und leicht das Gas zurücknehmen (sodass Getriebe nicht mehr unter "Zug" steht/also relativ lastfrei ist) und dann den Ganghebel ohne großen Kraftaufwand in den Leerlauf drücken, jetzt einen kleinen Augenblick warten und dabei leichten Druck auf den Schalthebel ausüben, bis der Gang von selbst reinflutscht. Das kurze Warten bewirkt, dass sich die beiden Wellendrehzahlen (Vorgelegewelle und Abtriebswelle im Getriebe), die ja beide unterschiedliche Drehzahlen haben, nun synchron mit etwa gleicher Drehzahl bewegen. Dann lässt sich der höhere Gang problemlos und ohne Knarren einlegen.

Beim Runterschalten aus höheren Gängen hast Du schon das "Zwischengas" genannt, das bewirkt genau das Gleiche: Synchronisierung der beiden Wellengeschwindigkeiten/Drehzahlen im Getriebe. Dabei werden die Synchronringe an der jeweiligen Übersetzungsstufe nicht mehr beansprucht, als beim "normalen" Schalten mit Kupplung. Die Ringe machen genau das, was man mit dem kurzen Warten beim Hoch- bzw. mit dem Zwischengas beim Runterschalten bezweckt: beide Wellendrehzahlen angleichen bzw. synchronisieren. Sie sind keglig ausgeführt und werden ständig durch Schleuderschmierung vom Getriebeöl geschmiert. Halten sollten diese Ringe, ebenso das kpl. Getriebe, mindestens zwei "Motorleben", also weit mehr als 400.000 km. Beim geübten Schalten ohne Kupplung werden die Ringe eher noch geschont, was beim Schalten mit Kupplung nicht geschieht, da müssen die ständig beide Wellendrehzahlen angleichen (während man auf der Kupplung steht) und deren Kegelflächen schleifen dabei kräftig ineinander.

Übrigens schalte ich zB. beim Motorrad (auch eine Honda:D) meist nur so, beim Civic jedoch nur manchmal ohne Einsatz Kupplung, wie ich gerade drauf bin;). Zwischengas gebe ich aber grundsätzlich beim Runterschalten, auch beim Schalten mit Kupplung.

Mal was anderes:

Mein Pedal knarzt jetzt etwas. Das ist auch deutlich im Fuß zu spüren, ich weiß nur noch nicht, ob es von der Totpunktfeder des Pedals kommt, deren Enden in weichem Kunststoff drehbar gelagert sind oder ob es am Lagerbolzen selbst liegt. Begebe mich morgen mal auf die Suche in die Innereien der Pedalerie.

Gruß, Sven.

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