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Kurbelwelle Zentralschraube: Anziehen mit Schlagschrauber: Meinungen ja/nein?

Themenstarteram 27. Februar 2025 um 19:28

Hallo,

mich würden mal hier die Meinungen interessieren:

Es geht um die Zentralschraube der Kurbelwelle, die mit 140 Nm und 90° angezogen werden soll. Alleine ganz schön sportlich, vor allem ohne richtige Gegenhaltvorrichtung am Motor/Kurbelrad.

140Nm habe ich soweit aber geschaft, die letzten 90° aber sind alleine voraussichtlich nicht machbar. Nun also die Idee, dass selbe zu machen wie beim Lösen: Schlagschrauber verwenden. Markierung am Rad und Nuss+Schraube und man sollte die 90° relativ einfach rausbekommen, da man ja auch nicht mehr so stark gegenhalten muss.

Gerne diskutieren, ob hiervon Schäden an der Kurbelwelle oder Hauptlager entstehen könnten oÄ. Ich sehe da ehrlich gesagt nach längerer Überlegung aber keine Probleme, da die Kräfte radial wirken und man im Grunde nur impulsartig festzieht. Gerne lasse ich mich aber eines besseren belehren.

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43 Antworten

Nein

Moin,

ich tendiere auch eher zum „Nein“,…..

WEIL m.M.n. das Drehmoment der einzelnen Schläge des Schraubers nur schlecht einzuschätzen ist. Möglicherweise wird, im Endanzug, die Elastizitätsgrenze der Schraube bei den einzelnen Schlägen doch mal überschritten.

Die 90° Drehwinkel dienen der genau gewünschten Dehnung des Befestigungselements durch die Gewindesteigung.

Der reine Drehmomentanteil wird oft durch unterschiedliche Reibung verfälscht. Von daher scheint es also doch auf Präzision anzukommen. Zusätzlich „setzt“ sich eine so angezogene Verbindung nicht und muss nicht nachgezogen werden.

Die übertragenden Vibrationen auf die Kurbelwelle beim kontrollierten und schrittweisen festziehen bis die 90° erreicht sind, werden auch länger andauern als beim „Lösen“ solch einer Verbindung, die sich dann ja nach 1 oder 2 sek löst. Von daher also auch ein möglicher Risikofaktor,

Ob das (lange Schlagen) dann doch Schäden an Lagern oder anderen Komponenten förderlich sein kann….???

Schlagschrauber sind sicher für das Anziehen von weniger Anspruchsvollen Verbindungen (bspw. an Fahrwerksteilen) hifreich und natürlich generell für das Lösen von stark verrosteten Verbindungen.

An Präzisionsverbindungen …… wohl eher nicht.

Aber….. vielleicht hat jemand praktische Erfahrungen und „ballert“ diese Form von Verbindungen schon immer und ohne Probleme mit einem potenten Schlagschrauber an.

Zitat:

@kasemattenede schrieb am 27. Feb. 2025 um 21:1:55 Uhr:

Aber….. vielleicht hat jemand praktische Erfahrungen und „ballert“ diese Form von Verbindungen schon immer und ohne Probleme mit einem potenten Schlagschrauber an.

Wird in der Praxis tatsächlich so gemacht. Markierung nach Anzug mit Drehmoment machen, dann mit dem Schlagschrauber weiterdrehen. Meine Überzeugung: Da passiert absolut nix.

Natürlich macht das fast jeder so. Schließe mich der Meinung auch an. Genau wie jede Werkstatt Radschrauben mit dem Schlagschrauber montiert und nicht per Hand oder Elfenfinger.

Wenn ich das wüsste dann würde ich so eine Werkstatt/Reifenbude nie wieder aufsuchen.

In den meisten Werkstattanleitungen steht ausdrücklich oft drin das das anziehen von KW Verschraubungen mit Schlagschrauber tunlichst zu unterlassen ist.

Auch wird eine Reifenbude wenn sie was taugt bei geforderten z. B. 120 NM max. mit 90 NM mit dem SS anschrauben aber dann mit dem Drehmomentschlüssel mit dem richtigen Wert anziehen.

Ich hasse es wenn Felgen einfach mit dem SS angeballert werden und sich dann dadurch die Radnabe verzieht oder die Felge geschädigt wird weil einer meint dann mit weit über 120NM anballern zu müssen und man später kaum die Schaube gelöst bekommt.

Wenn ich dann da an die KW denke wird mir übel.

Ich würde mal behaupten, dass eine KW im Fahrbetrieb weitaus höhere Belastungen ertragen muss, als das bißchen Geballer eines Schlagschraubers. Die KW kannst du an der Riememscheibe mit der Hand festhalten, während der Schlagschrauber die Schrauben 90 Grad weiterdreht.

Musst mal gucken, um wie viel Grad sich ne KW eines Dragsters verdreht, nur mal so.

 

Mfg

Mach doch wenn du meinst, ich mache es nicht.

Und wie lange hält ein Dragster Motor so im Durchschnitt???? 0,8 Rennen oder 400 Meter oder wie viel war das noch mal gleich???

So einen Vergleich hab ich noch nie gesehen.

Selbst beim Lösen der Selbigen wird schon heftig diskutiert und viele empfehlen auch hier keinen Schlagschrauber einzusetzen.

Zitat:

@KapitaenLueck schrieb am 28. Feb. 2025 um 10:20:47 Uhr:

Mach doch wenn du meinst, ich mache es nicht.

Sowieso. Wenn Gegenhalten geht, dann wird gegengehalten. Wenn ich den Brocken mit der Hand festhalten kann, dann kommt auch nix an der KW an.

 

Mfg

Zitat:

@KapitaenLueck schrieb am 28. Feb. 2025 um 10:20:47 Uhr:

Und wie lange hält ein Dragster Motor so im Durchschnitt???? 0,8 Rennen oder 400 Meter oder wie viel war das noch mal gleich???

Es ging nur um die auftretenden Kräfte an einer KW. Deshalb der extreme Vergleich.

Was vielmehr ein Thema sein könnte, wenn man einfach so drauf los ballert ist, dass man auch auf Lagern und Steuerketten und deren Spannern rumhämmert.

Gut das ich von dir keine geschraubten Motoren betriebenen FZGe kaufen muss:):)

Wer weiß, wer weiß...vielleicht arbeite ich ja bei "BiEmDabbelju" im Motorenbau.

:)

Ganz sicher tust du das nicht.

Mal naiv (und anders) gefragt:

Was genau spricht dagegen, mit einem entsprechend langen Hebel anzuziehen?

Z.B. Teleskopratsche 1/2"

Dass man eine zweite Person zum Gegenhalten benötigt?

Die Kurbelwelle muss dazu blockiert werden. Wenn das erst am anderen Ende passiert gehe ich persönlich lieber kurz mit einem SS drauf anstatt die ganze Welle auf Torsion zu beanspruchen . Die Audi Fünfender kriegen da iirc 400Nm und die Schraube ist mit Loctite eingesetzt. Die gebe ich lieber ein paar Schläge mit einem LKW-SS drauf als da lange dran rumzubrechen. hatte ich auch noch nie Probleme mit. Ich kann aber beide Seiten verstehen und letztendlich muss das jeder bei seinem eigenen Auto machen wie er es für richtig hält.

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