- Startseite
- Forum
- Auto
- Volkswagen
- Transporter
- T1, T2 & T3
- Ladedruckeinstellung am Wastegate
Ladedruckeinstellung am Wastegate
Moinsen,
habe an meinem JX die Oettinger Umbauversion mit WLLK usw...der Umbau umfasst unteranderem auch, dass von der Leitung zum Wastegate ein Abzweig abgeht, der in den Ansaugluftweg vor den Lader führt. Somit wird der Ladedruck erhöht.
Wollte jetzt mal anfangen das Ganze in den Originalzustand zu versetzen und den Ladedruck dann über das Wastegate einzustellen.
Jetzt habe ich festgestellt, dass der Ladedruck am Wastegate nicht mehr weiter eingestellt werden kann. Max Ladedruck sind 0,7 bar...mit der Oettingervariante komme ich auf 0,85 bar.
Der Lader ist 1 Jahr alt und original BorgWarner 14K.
Welche Ursachen kommen dafür in Frage?
Wieviel Ladedruck sollte der K14 rein theoretisch max aufbauen können?
Und, kann mir jemand sagen, in welchem Drehzahlbereich (in etwa) der Ladedruck aufgebaut wird, bzw. in welchem Drehzahlbereich der max Ladedruck erreicht sein sollte.
Danke vorab...
Gruß Guido
Ähnliche Themen
12 Antworten
Hallo Guido
Deine Problembeschreibung reicht mir noch nicht ganz um das alles zu verstehen.
Erstmal zu den Fachbegriffen:
Wastegate ist - glaube ich - das Abblasventil am Ansaugkrümmer das ist aus schwarzem Kunststoff und ist nur die letzte Notbremse vor zu hohen Ladedrücken.
Dann gibts aber noch das Bypassventil das beim JX am Turbolader selbst verbaut ist. Das hat eine kleine Rohrleitung in die einstellbare Druckdose aus Metall.
Normalerweise ist diese Feder in der Druckdose so eingestellt daß die Dose bei ca. 0.8 bar aufmacht (bitte korrigiert mich wenn diese Angabe nicht genau stimmt) und dadurch einen Nebenschluß von der Ansaugseite zur Verdichterseite des Turboladers öffnet.
Wenn dieses Bypassventil versagt (das übrigens stetige Regelcharakteristik hat) erst dann macht das Wastegate auf - das eine unstetige Charakteristik hat - (das äußert sich durch einen plötzlichen Leistungsabfall z.B. bei Bergauffahrt - gleichzeitig hört man ein schnarrendes Geräusch während abgeblasen wird).
Wenn aus irgendeinem Grund das Bypassventil nicht mehr aufmacht z.B. weil es festsitzt ( - durch Rußablagerung - tritt sehr gerne auf wenn die LDA Dose an der Einspritzpumpe nicht mehr arbeitet und die Fördermenge nicht mehr erhöht wurde wenn der Ladedruck stieg) oder weil die kleine Druckleitung zum Bypassventil undicht war - dann gibts Probleme mit Leistungsabfall und dem Wastegate das dann immer dann aufmacht wenn Leistung gefordert wird.
Was die Ladedrücke angeht.. Also das ist nicht nur von der Motordrehzahl abhängig sondern auch davon wieviel Leistung gerade abgefordert wird - sprich wie hoch die verbrannte Kraftstoffmenge und damit Abgasvolumen. Ob sich Ladedruck aufbaut sieht man wenn man oben auf die LDA Dose draufschaut und am Gashebel ordentlich Gas gibt. Dann muß Leben in die LDA Mechanik kommen und der LDA Stößel muß die Fördermenge erhöhen. Wenn da nichts passiert ist entweder die LDA Dose kaputt (Membran)oder aber der Ansaugtrackt undicht oder der Turbolader defekt.
Den Ladedruck des Bypassventils kann man schön einstellen indem man sich ein Manometer mit einem kleinen T-Stück in die Schlauchverbindung zur LDA Dose einbaut. DAs Manometer sollte ca. 1- 1,5 Bar Skalenendwert haben. Dann kann man sich sogar während der Testfahrt den Ladedruck anzeigen lassen. Einstellen sollte man das Bypassventil nur dann wenn die restlichen Komponenten funktionieren.
Ach ja ... bei der Fahrt mit Manometeranzeige im Führerhaus sieht man den Ladedruck erst so ab 2000 - 2500 rpm
Bei 3000rpm ist dann auch schon der maximale Ladedruck erreicht wenn ich mich recht erinnere. Aber bitte das sind keine Leerlaufangaben da muß schon Leistung abgefordert werden.
Hallo und erstmal vielen Dank für dein Feedback.
Das Wastegate ist das Bypass-Ventil, nicht das Abblasventil am Ansaugkrümmer.
Das Abblasventil habe ich auf etwas über 1 bar eingestellt. Das Bypass-Ventil scheint das Problem zu sein, denn dort lässt sich der Ladedruck nicht über 0,7 bar einstellen.
Das Problem wurde hier an anderer Stelle an einem JP Lader beschrieben. Leider ohne Ergebnis.
Das Wastegate scheint deutlich zu früh komplett zu öffnen, sodass der Ladedruck auf diese Weise nicht erhöht werden kann.
Der Ladedruck wird mittels Manometer natürlich unter Last gemessen. Der Druckaufbau beginnt bei etwas über 2000 U/min und erreicht sein Maximum bei rund 3500 U/min.
Also wenn Du den maximal möglichen Ladedruck ermitteln willst, dann schraub doch einfach die kleine Verbindungsleitung zur Druckdose am Lader ab - dann bläst der bis Maximum (weil das Wastegate dann überhaupt nicht mehr öffnet), dann muß auch das Ventil am Ansaugkrümmer unter Vollast (Bergfahrt) aufmachen. Wenn dann der Druck immer noch nicht über 0.7 bar hochgeht (dann wird auch nicht abgeblasen) dann würde ich davon ausgehen daß der Ansaugtrakt oder der Abgastrakt nicht dicht ist. Bei mir waren es in diesem Fall schon zweimal die Dichtungen am Auspuffkrümmer direkt am Zylinderkopf die kaputt waren - bzw. Die Stehbolzen waren teils abgerissen. Leider ist das eine wirklich unangenehme Fummelarbeit. Am schnellsten findet man die Lecks anhand der Rußspuren die sie im Motorraum hinterlassen. Oft ist auch der Auspuffkrümmer verzogen und muß erst plan geschliffen werden - das ist gar nicht so einfach weil man eine Halterung bauen muß um den Krümmer einspannen zu können. Ich weiß da aber jemand der so was machen kann und so eine Aufspannvorrichtung speziell für den Auspuffkrümmer des JX gebaut hat. Der hat mir das auch schon mal perfekt gemacht.
Könnte aber auch sein daß die Membran an der LDA Dose einen Riß hat und die Fördermenge nicht mehr voll erhöht wird - war bei mir so. Tückischerweise bewegte sich der Stößel der LDA Dose durchaus ein bißchen weil der Riß in Nullstellung fast dicht war - erst beim Aufregeln wurde der undicht - dadurch erreichte die LDA nicht mal den halben Schubweg .. Die Fördermenge blieb klein ... der Ladedruck stieg nicht weiter an - weil zu wenig Diesel verbrannte.
Die Membran für die LDA Dose bietet jemand in der Bucht an. Ich hab mir die gekauft und die funktioniert seit Jahren gut. Die LDA Dose kann man gut testen: Man bläst die mit einer Fahrradluftpumpe über einen Gummischlauch auf bis der Stößel voll ausgefahren ist, dann knickt man den Gummischlauch ab so daß der abdichtet - der LDA Stößel muß dann ausgefahren bleiben - wenn der zurückgeht -> höchstwahrscheinlich Membran defekt.
Moin,
also die LDA-Dose ist dicht, das hatte ich bereits getestet.
Und der Ladedruck lässt sich ja, durch den Abzweig an der Zuleitung zum Bypass-Ventil, auf etwa 0,85...0,9 bar erhöhen. Somit gehe ich davon aus, dass der Turbolader in Ordnung ist und auch entsprechend mehr Druck aufbauen kann. Das müsste ich somit nicht extra testen, indem ich das Bypass-Ventil "stilllege".
Eine Undichtigkeit im Ansaug- oder Abgastrakt kann ich bisher leider nicht ausschließen und leider auch nicht ausreichend testen.
Der Motor wurde im letzten Jahr komplett überholt und auch alle Anbauteile. Der Abgaskrümmer wurde dabei auch geplant. Aber das schließt eine Undichtigkeit natürlich nicht zwingend aus. Ich kontrolliere immer wieder mal auf Abblaß-/Rußspuren, aber kann im Eingebauten Zustand nicht jede Ecke einsehen.
Meine Vermutung geht auch in Richtung Undichtigkeit der Ansaug- oder Abgaswege. Bin aber mit meinem Latein am Ende, wie ich der Undichtigkeit auf die Schliche kommen kann.
Gruß Guido
Kannst Du mir nochmal möglichst genau beschreiben was Du machst wenn Du den Ladedruck von 0,7 bar mißt ?
Wo mißt Du ?
Steht der Wagen oder mißt Du während der Fahrt ?
Welche Drehzahl hat dann der JX Motor ?
Also...ich sitze im Bus, der sich wiederum auf einer abgelegenen Straße befindet. Ich halte das Lenkrad, mein rechter Fuß bedient das Gaspedal und mein Blick pendelt zwischen Straße, Drehzahlmesser und Ladedruckanzeige ;-)
Nein, im Ernst...Ladedruck wird während der Fahrt gemessen. Vornehmlich im dritten Gang. Die Drehzahl liegt dann bei ca 3500 U/min (kann ich jetzt nicht ganz explizit sagen, müsste ich nochmal konkret beobachten).
Den Druck nehme ich normalerweise am Ansaugkrümmer ab über einen Abzweig zur LDA Dose. Alternativ habe ich den Druck aber auch direkt am Abzweig vor dem Bypass-Ventil abgenommen. Die Werte sind in etwa gleich. Die Differenz, welche durch den LLK entsteht, konnte ich nicht wahrnehmen. Vermutlich ist der Unterschied nicht so ausgeprägt, als das ich ihn so exakt bestimmen kann.
Werde demnächst nochmal das Bypass-Ventil direkt mit Druckluft "ansteuern" und sehen, wie es sich verhält.
Aktuell versuche ich erstmal das Ladeluftsystem abzudrücken...
Also Ladeluft- und Abgassystem scheinen dicht zu sein. Einzig die Verbindung zwischen Turbolader und Hosenrohr lässt n bissl Druck durch.
Hat eine Undichtigkeit nach dem Turbo Auswirkungen auf den Druckaufbau oder die Abdichtung im Lader durch Druckdifferenz?
Na jetzt hast es mir aber super genau beschrieben. Genau so habe ich das auch gemacht als ich ähnliche Probleme hatte. Also ich hätte jetzt noch die Idee: Nimm die Verbindungsleitung weg die das Bypassventil (also das am Turbolader) ansteuert dann macht das nicht mehr auf und es wird sich der maximal mögliche Druck einstellen. Wenn das Wastegateventil an der Ansaugbrücke noch dran ist wird das bei Vollast abblasen - dann kannst auch gleich den Druck messen bei dem das aufmacht.
Bin gespannt wie das weitergeht - ähm was war nochmal dein Ziel ? 2bar im Ansaugtrakt ?? ;-)
Habe das Bypass-Ventil nochmal direkt angesteuert und gemessen. Es beginnt bei ca 0,4 bar zu öffnen und bei ca 0,7 bar dann komplett. Auch durch weiteres Vorspannen, lässt sich dieser Wert nicht erhöhen.
Habe jetzt mittels Doppelringnippel den abgeführten Luftdurchsatz vor dem Bypass-Ventil erhöht und somit den Ladedruck angehoben. Die Feineinstellung des Ladedrucks erfolgt dann wieder übers Bypass-Ventil, allerdings ohne es so stark vorspannen zu müssen.
Der Endgültige Ladedruck steht noch nicht fest. Wird alles noch ausprobiert und feinabgestimmt in Kombination mit entsprechender Einstellung der ESP, wie die Änderung des Anlenkwinkels der LDA-Welle usw...ma gucken
Scheint mir als ob das zu früh aufmacht. Ist jetzt nur mal so ein Schuß ins Schwarze: Ist vielleicht das Gehäuse Deines Turboladers gerissen ? So was gibt´s - dann würde das Bypassventil nicht mehr ganz zumachen ?