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Laden mit EVCC
Hallo zusammen,
meine erste Idee zum Laden meines neuen T3 war ihn überwiegend zu Hause mit Strom aus unserer PV-Anlage zu laden. Diese gibt ca. 9kWp. Der Speicher liefert ca. 9 kWh.
Dabei soll an "normalen" Sonnentagen erst der Speicher laden, das ist um 11:00 Uhr locker erledigt, und dann will ich mit 7,4 KW das Auto mit diesem Teil an der Kraftstromdose laden.
@skymaster erwähnte u.a. den Einsatz von EVCC mit entsprechenden Wallboxen. Ich habe mich dazu mal etwas belesen und finde das Thema interessant. Wer von euch nutzt EVCC?
- Welche Wallbox setzt ihr ein und warum? Welche Vorteile hat diese ggü. anderen?
- Auf welcher Plattform habt ihr das System laufen?
- Welche Erfahrungen habt ihr gesammelt? Welche Funktionen sind für euch der Hauptnutzen für das Laden eures T3?
Gruß mokki
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3 Antworten
Zitat:
@mokki schrieb am 21. Januar 2025 um 19:49:31 Uhr:
Hallo zusammen,
- Welche Wallbox setzt ihr ein und warum? Welche Vorteile hat diese ggü. anderen?
- Auf welcher Plattform habt ihr das System laufen?
- Welche Erfahrungen habt ihr gesammelt? Welche Funktionen sind für euch der Hauptnutzen für das Laden eures T3?
Gruß mokki
1. Ich nutze eine Keba P30 (Slave)
Nach einiger Suche, u.a. welche WB von OpenWB oder evcc unterstützt werden habe ich diese Keba gefunden.
Meine erste Idee war einen WB selbst zu bauen (z.B. mit Simple EVSE), weil die meisten WB mit etwas Ausstattung >700€ kosten. Selbstbau wäre deutlich günstiger.
Wunschausstattung: DC-Fehlerstromüberwachung (Pflicht!, alternativ DC-Fi (sehr teuer)), Stromzähler, Umschaltung 1p/3p, mA-Regelung (wegen PV Überschuss).
optional Anzeige.
Allerdings kommt seit 1.1.2024 die Pflicht zur Abregelung der WB. Deshalb ist eine Anmeldung nötig und "Eigenbau" kommt im Anmeldeformular nicht so gut.
OpenWB ist auch teuer geworden und unterstützt kaum noch Fremd-WRs.
Auf der Suche bin ich dann bei Mitnetz auf den Sonderpreis für die P30 Slave gestoßen.
299€, dafür bekomme ich auch den Eigenbau nicht hin, incl Gehäuse und Anzeige.
Für die Umschaltung 1p/3p wird ein externer Schütz benötigt, die 2 Phasen abschaltet und über max. 24V gesteuert wird.
Das gibts fertig (Schütz, Relais, Netzteil, Sicherung) kann aber jeder Elektriker zusammenschalten.
Das Slave-Model ist eigentlich für z.B. Garagenanlagen mit einem Master und mehreren Slave vorgesehen und hat kein Webinterface sondern nur UDP und Modbus-Steuerung. Für evcc voll ausreichend.
Es gibt andere Keba P30-Modelle für viel mehr Geld und weniger Ausstattung!
2. Aktuell läuft evcc auf einer VWware-VM (zusätlich zu Volkszähler und fhem in der gleichen VM).
Ein Betrieb auf einem Raspi-3 (der ein auch ein Bediendisplay in der Garage betreibt) war zu instabil.
Min. 1x am Tag blieb der Raspi stehen, Grund unbekannt. Nur als Anzeige ist es besser aber nicht 100% befriedigend.
Wird bald gegen ein altes Android-Tablet oder Handy ersetzt (Akku raus, Dauerversorgung und Fullscreenbrowser).
evcc wird auf eine Proxmox-VM auf einem "alten" NUC umziehen (dernächst gibts viele alte, gute, Hardware die kein W11 können)
3. Bis jetzt sehr zufrieden. Überschussladen funktioniert gut, jetzt im Winter Zielladen, also "voll" zur geplanten Abfahrtszeit.
Zusätzlich Berücksichtigung von CO2-Preis (variabler Stromtarif wäre möglich, aber ich sehe bei mir den Vorteil noch nich).
CO2-Preis ist nur fürs Gewissen und berücksichtigt die Erzeuger im Netz (Kohle, Wind usw.).
Einfache Bedienung.
Berücksichtigung von weiteren Verbrauchern bei PV, bei mir Heizstab f. WW.
Wenn Auto nicht angeschlossen ist geht der Überschuss bis 2kW ins WW. Wenn jetzt das Auto kommt wäre ja u.U. kein Überschuss mehr da. evcc weiß aber dass das Auto Vorrang hat und startet trotzdem die Ladung mit dem verfügbaren Überschuss. Die WW-Heizung wird von evcc deaktiviert.
Da evcc den SoC des Autos kennt (über VW-API) kann man auch im evcc Ziel-Ladestände vorgeben ohne am Auto die Einstellung ändern zu müssen.
Auch Abregelung vom Netzbetreiber und auch Überwachung den Hausanschluss gegen Überlastung ist möglich.
Zitat:
@1skymaster schrieb am 21. Januar 2025 um 21:17:54 Uhr:
Zitat:
@mokki schrieb am 21. Januar 2025 um 19:49:31 Uhr:
Hallo zusammen,
- Welche Wallbox setzt ihr ein und warum? Welche Vorteile hat diese ggü. anderen?
- Auf welcher Plattform habt ihr das System laufen?
- Welche Erfahrungen habt ihr gesammelt? Welche Funktionen sind für euch der Hauptnutzen für das Laden eures T3?
Gruß mokki
Erst einmal vielen Dank für die ausführliche und kompetente Antwort.
Zitat:
1. Ich nutze eine Keba P30 (Slave)
Nach einiger Suche, u.a. welche WB von OpenWB oder evcc unterstützt werden habe ich diese Keba gefunden.
Meine erste Idee war einen WB selbst zu bauen (z.B. mit Simple EVSE), weil die meisten WB mit etwas Ausstattung >700€ kosten. ...
Auf der Suche bin ich dann bei Mitnetz auf den Sonderpreis für die P30 Slave gestoßen.
299€, dafür bekomme ich auch den Eigenbau nicht hin, incl Gehäuse und Anzeige.
Hast du da vielleicht einen Link zu diesem Angebot oder ist das schon zu lange her? 300 € wäre auch bei mir so der Preis, den ich für die rein technische Ladelösung ok finde. Auf der Suche nach guten WB ist man wirklich sehr schnell bei hohen 3 stelligen Beträgen für "einen Stromanschluss".
Zitat:
Für die Umschaltung 1p/3p wird ein externer Schütz benötigt, die 2 Phasen abschaltet und über max. 24V gesteuert wird.
Das gibts fertig (Schütz, Relais, Netzteil, Sicherung) kann aber jeder Elektriker zusammenschalten.
Ohne diese Komponenten habe ich dann vermutlich nicht die Möglichkeit den Ladestrom weiter zu reduzieren und würde dann bei zu wenig Sonne nicht mehr laden?
Liege ich falsch oder ist die Umschaltung bei anderen WB zwischen 1/3 Phasen nicht mit im Funktionsumfang?
Zitat:
2. Aktuell läuft evcc auf einer VWware-VM ...
Ein Betrieb auf einem Raspi-3 (der ein auch ein Bediendisplay in der Garage betreibt) war zu instabil.
Min. 1x am Tag blieb der Raspi stehen, Grund unbekannt...
Wird bald gegen ein altes Android-Tablet oder Handy ersetzt (Akku raus, Dauerversorgung und Fullscreenbrowser)
Schade. Der Raspi wäre jetzt meine Wahl gewesen. Windows ist mir zu hakelig und eine VM aufzusetzen wäre mir (erst einmal) zu aufwendig. Eventuell aber auch einfach erst mal nur auf dem Handy/ Tab. Wenn ich das alles richtig verstanden habe, sollte das zu Bedienung völlig ausreichen.
Zitat:
3. Bis jetzt sehr zufrieden. Überschussladen funktioniert gut, jetzt im Winter Zielladen, also "voll" zur geplanten Abfahrtszeit.
Das höre ich eigentlich von nahezu allen, die eine solche Lösung benutzen. Du schaffst es sogar im Winter mit Überschuss zu laden?! Ich weiß gar nicht wann ich hier in Berlin das letzten mal die Sonne gesehen und den Speicher voll geladen habe.
Momentan habe ich noch ein wenig Respekt vor dem zeitlichen Aufwand weil ich gerade vielen um die Ohren und keine Zeit habe mich mega tief in Codeschnipsel oder ähnliches einzuarbeiten Wie würdest du das einschätzen?
Gruß mokki
Die WB gibts wohl noch:
https://shop.enviam.de/.../...ot-wallbox-keba-c-series-client-11kw?c=9
Sogar nur 269€
Hier der Schaltplan für die Phasenumschaltung (Seite 19)
https://www.mobilityhouse.com/.../...er_s10_installationsanleitung.pdf
Zitat:
Ohne diese Komponenten habe ich dann vermutlich nicht die Möglichkeit den Ladestrom weiter zu reduzieren und würde dann bei zu wenig Sonne nicht mehr laden?
Liege ich falsch oder ist die Umschaltung bei anderen WB zwischen 1/3 Phasen nicht mit im Funktionsumfang?
Die Phasenumschaltung ist bei manchen WB dabei und bei anderen nicht.
Auch ohne automatisch Umschaltung funktioniert das Laden immer.
Beim Laden gibt es einen minimal Strom von 6A pro Phase, der eingestellt werden kann , also ca. 4,1kW.
Wenn weniger Überschuss vorhanden ist wird der Rest dann vom Netz oder eine Hausbatterie bezogen.
Auch ein mechanischer Schalter (2-polig an/aus) wäre möglich. (im evcc dann anpassen, sonst stimmt die Berechnung nicht)
Wenn man immer mit mind. 4,1kW laden will brauch man den Umschalter auch nicht.
Man kann so eine WB auch standalone betreiben, dann wird eben mit 3,7 oder 11kW geladen.
Zitat:
Schade. Der Raspi wäre jetzt meine Wahl gewesen. Windows ist mir zu hakelig und eine VM aufzusetzen wäre mir (erst einmal) zu aufwendig.
Man kann mit einem Raspi anfangen. Warum meiner nicht stabil läuft weiß ich nicht.
Alternativ z.B. sowas: HP T630
https://www.esm-computer.de/.../
Ist für evcc schon fast oversized.
Als "Display" geht das persönliche Handy. Ich wollte nur was vor Ort haben.
Zum Testen kann man auch aber einfach mit dem Windows-PC anfangen. Die Config lässt sich durch kopieren von 2 Datenen (evcc.yaml und evcc.db) später kopieren.
Zitat:
Das höre ich eigentlich von nahezu allen, die eine solche Lösung benutzen. Du schaffst es sogar im Winter mit Überschuss zu laden?! Ich weiß gar nicht wann ich hier in Berlin das letzten mal die Sonne gesehen und den Speicher voll geladen habe.
Das Bild war vom November an einem Wochenende. Aktuell bin ich auch froh wenn der Akku voll wird.
Deshalb nutze ich z.Z. das Zielladen zur Abfahrtszeit.
Zitat:
Momentan habe ich noch ein wenig Respekt vor dem zeitlichen Aufwand weil ich gerade vielen um die Ohren und keine Zeit habe mich mega tief in Codeschnipsel oder ähnliches einzuarbeiten Wie würdest du das einschätzen?
Schwierig einzuschätzten weil ich nicht weiß wie fit du mit solchen Sachen bist.
Ich selbst bin Elektroniker und seit >40J hauptberuflich IT in einem Forschungsinstitut.
Am Anfang musste ich für evcc ein wenig suchen weil ich mit der Doku nicht so zufrieden bin.
Die Installation eines Raspi oder HP T630 ist aber ind 1-2h erledigt.
Die Installation von evcc in wenigen Minuten und die Konfiguration von evcc je nach Umfang auch < 1h.
Die Verkabelung der Wallbox (4-6mm²) + LAN-Label brauch man auch noch.
Wichtig zu erwähnen ist noch das man fpr die Keba-WB einen sogenannten Sponsortoken benötigt.
Der kostet z.B. einmalig 100€ (oder als Abo) und ist gut investiert. Allerdings muss man das normalerweise über Github kaufen wozu man dort ein Konto anlegen muss und nur mit Kreditkarte bezahlen kann.
Wenn das alles nicht geht muss du die evcc-Leute direkt anfragen.