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Längerer Radstand - Besseres BAB Fahrverhalten?
Für 60.000km pa mit hohem Autobahnanteil suche ich, wie in einem Thread im Finanzierungsforum geschrieben, ein passendes Auto. Als wichtigen Anhaltspunkt für die BAB Fahreigenschaften wurde mir der Radstand genannt, weshalb auch z.B. ein größeres Auto als ein Golf empfohlen wurde. Beim Betrachten der Radstände verschiedener PKW ergab sich folgendes Bild:
Ford Focus II: 2,62m
Passat Variant 4C: 2,71m
Opel Vectra Caravan C: 2,83
BMW 5er Touring E60 2,89m
Erkennbar ist, dass der Passat (Mittelklasse) 9cm mehr Radstand besitzt, als der Focus II (Kompaktklasse). Dem Passat schreibt man nun unter anderen genau deshalb eine deutlich bessere Langstreckentauglichkeit zu. Umgekehrt besitzt ein Vectra Caravan, der ebenfalls zur Mittelklasse gehört, nochmal 12cm mehr Radstand als schon der Passat. Eigentlich müsste er nochmal deutlich besseres Fahrverhalten auf der BAB zeigen. Immerhin hat er ja nur 1cm weniger Radstand als ein Audi A6 und nur 6cm weniger als der 5er BMW, denen man ja nochmal um einiges bessere Autobahnfahrverhalten zuschreibt.
Dieser Thread soll nochmals einer objektiven Bewertung der Radstandthematik dienen. Lässt sich wirklich so einfach vom Radstand auf positives Fahrverhalten auf der BAB schließen?
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11 Antworten
nun...das ist ein sehr subjektives thema!
was nützt dich ein radstand von 5 metern (folglich müsste ja das fahrverhalten sehr gut sein), wenn alles andere wie federn/dämpfer/achsen mindere qualität besitzen und deshalb die fahreigenschaften massivst verschlechtern....
hier kommt es auf die qualität bzw. abstimmung des ganzen fahrwerkes an...und da das auch wieder von jedme anders empfunden wird, wird dir letztendlich nichts anders übrigbleiben als die deine entsprechenden favoriten einfach mal über wochenende zu leihen und ausgiebigst zu testen!
dabei nicht nur auf das fahrwerk, sondern auch auf die lärmbelastung die auf dich als fahrer einwirkt achten, denn was nützt dich ein butterweiches fahrwerk, wenn du das gefühl hast vom geräusch her neben einem schiffsdiesel zu sitzen!
und aus eigener erfahrung kann ich dir vom focus nur abraten!
Da hilft IMHO nur eine Probefahrt. Zum Langstreckenkomfort gehört mehr als langer Radstand oder gutes Fahrwerk. Zum Beispiel gute oder besser gesagt passende Sitze (der Aufpreis für die "orthopädischen" lohnt meistens) oder die Klimatisierung und das schon angesprochene Geräuschniveau.
Vieles ist dabei sehr subjektiv. Beim Geräusch zählt neben der Lautstärke noch mehr ob es als angenehm empfunden wird oder nicht. Viele finden beispielsweise einen "guten" Motorsound trotz höherer Lautstärke angenehmer als Wind- oder gar Klappergeräusche. Letztere stören subjektiv erheblich obwohl sie objektiv gegen die Gesamtgeräusche nur einen minimalen Anteil ausmachen. Ok, klar soll ein Auto nicht klappern, war auch nur als Beispiel für subjektive Wahrnehmung gedacht.
Beim Sitz ist es ähnlich, der kann kaum einer 1,50m-45kg-Frau genauso passen wie einem 1,95m-100kg-Mann. Erstere wird den Sitz wahrscheinlich als gross und straff gepolstert empfinden, letzterer ggf. schon als zu klein und zu weich.
Hier geht eindeutig probieren über studieren
Gruß Meik
Vergiss auch nicht, deine Probefahrt auf die Autobahn auszudehnen. Wie hoch dreht der Motor bei welcher Geschwindigkeit und wie empfindest du das Geräusch? Achte dabei besonders auf die Geschwindigkeiten, die immer wieder als Limit auftauchen (30, 50, 60, 70, 80, 100) und natürlich auf die Höchstgeschwindigkeit, die du später zu fahren gedenkst. Wie ist die Getriebeabstufung? Findest du für jede Geschwindigkeit den optimalen Gang?
Um es an einem beliebigen Beispiel festzumachen:
Ich hatte kürzlich einen Leihwagen - etwas kleineres Schwestermodell des gleichen Herstellers, "Sportversion" Benziner mit einer Handvoll Pferden mehr, als mein Diesel.
Habe ihn zunächst so gefahren, wie meinen Diesel: 1. Gang anrollen - 2. bis 30 - 3. bis 50 - 4. bis 75 - dann 5. für den Rest. Subjektives Empfinden: fährt sich gut, klingt gut, Sitz etwas eng, aber von den Pferden ist wohl die Hälfte gerade frühstücken. Also Fahrverhalten geändert und den Motor jubeln lassen. Ab 4500 Touren gings dann zur Sache - Schluss ist bei über 7000.
Persönliches Fazit: so ne Krawallbüchse kann richtig Spass machen, aber zum entspannten Kilometerfressen auf der AB ist das nix für mich, denn 4500 Umdrehungen ist ein Bereich, den mein Diesel nur in ganz seltenen Ausnahmefällen erreicht. Der Benziner mit 5 Gängen dreht bei 110 im 5. schon höher als mein 6 Gang bei 180, da nerven zwar die Windgeräusche ein wenig, dafür bleibt der Motor akustisch unaufdringlich.
Zum Thema Radstand: ein längerer Radstand ist auf der Autobahn angenehmer, sofern alle anderen Faktoren (Federung, Stoßdämpfer, Lenkung usw.) gleich sind, dafür vergrößert sich aber der Wendekreis, wenns mal eng wird, z.B. im Parkhaus.
Auch die Lenkung hat einen sehr großen Einfluss auf das Fahrverhalten. So empfinde ich eine elektrische und geschwindigkeitsabhängige Servolenkung als sehr viel angenehmer als eine geschwindigkeitsunabhängige Servolenkung. Gerade wenn letztere sehr direkt agiert, ohne aber Kontakt zur Fahrbahn zu vermitteln, finde ich das Fahren sehr anstrengend.
Diese nackten Zahlen können eine Testfahrt wirklich nicht ersetzen.
Ein hohes Gewicht macht sich auf der BAB meist auch bezahlt, das Fahrverhalten wird dadurch verbessert und die Federung ist einfach abzustimmen. Allerdings kommt dies auch davon das die Luxusklasse wesentlich schwerer ist als die Kompaktklasse.
Wenn du nicht zwingend nen Kombi brauchst gäbe es den Skoda Superb, den 3er meines Vaters fahre ich auf der Langstrecke deutlich weniger gern als meinen Focus. Ich finde im 3er keine geeignete Sitzposition...
generell ist ein längerer radstand erstmal besser. bei modellen die es in mehrere radständen gibt (vans z.b.) kann man davon ausgehen, dass der längere radstand besser ist, der rest ist ja identisch.
bei unterschiedlichen modellen und erst recht unterschiedlichen herstellern ist das nicht so einfach zu sagen, zumal hier ja noch der persönliche eindruck ne rolle spielt. der eine mags lieber weich, der andere lieber hart - wie immer im leben da hilft wohl nur ne probefahrt.
warum hier allerdings vom focus abgeraten wird verstehe ich nicht, ford hat exzellente fahrwerke, nicht umsonst hat VW für den golfV viele ford-ingenieure abgeworben. ich fand das fahrwerk vom focus I super, auch bei den geringer motorisierten modellen.
Moin,
Also ... einen cm oder auch 5 cm ... wirst du vermutlich nicht bemerken ... aber einen Unterschied z.B. zwischen 2.50m und 2.90m ... den wirst du, sofern die restliche Abstimmung und Fahrwerksqualität vergleichbar ist ... durchaus merken.
Sehr trivial ist diese Fragestellung also nicht ... es kommt schon noch auf Randbedingungen an.
MFG Kester
Hi,
weil auch schon jemand was von der (Servo)Lenkung geschrieben hat: Ein 5er mit Aktivlenkung (wenn Du auch mal von der Autobahn runter bist) und DynamicDrive (Wenn Du auf der AB auch mal schneller fährst) ist m.E. eines der besten Langstrecken-Autos.
Durch das DynamicDrive kann die Federung Querfugen gut ansprechen, auch bei einseitig auftretenden Anregungen. Kurven (dann versteifen die Stabis) kannst Du aber subjektiv "wie auf Schienen" fahren, da das Auto praktisch keine Seitenneigung bekommt.
Gibt es glaub ich mittlerweile auch von Audi, weiß ich aber nicht genau.
Einbayer
Moin,
und gibt es schon "etwas" länger als sogenanntes Active Body Control in der S-Klasse und im CL
MFG Kester
Also generell ist hierfür auch der Antrieb wichtig.
Der E 60 als Heckantrieb plus 50:50 Gewichtsverteilung sollte deinen Anforderungen am besten gerecht werden.
Der reine Radstand ist hier nicht das entscheidende Kriterium sondern die gesamte Abstimmung des Wagens ist hier entscheidend.
Reifen, Felgen, Fahrwerk, Gewichtsverteilung, Antrieb, etc...dynamic drive ja/nein...
Grüße,
NIUBEE
Was heißt denn "Autobahnfahrverhalten"?
Grundsätzlich gilt immer noch - Länge läuft, längerer Radstand gleich weniger Hektik, mehr Komfort.
Falls Du den schnellen zügigen Spurwechsel bevorzugst wäre ein kürzerer Radstand dann eben entsprechend agiler.