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Lagerschalen Schadensbild - hat jemand sowas schonmal gesehen?
Moin!
Ich habe einen klassischen Lagerschaden an einem Kurbelwellenlager,
beim demontieren der Kurbelwelle sind weitere Schäden an zwei der anderen Lager aufgefallen.
Es sind jedoch keine Riefen oder Schleifspuren zu erkennen sondern ein ca. 1mm tiefer Lochfrass. (siehe Bilder)
Ist mir ein Rätsel wie sowas passieren kann???
Es sind auch keine Verfärbungen des Metalls die auf starke Hitzeeinwirkung hindeuten würden erkennbar.
Hat das schonmal jemand gesehen oder eine Idee was die Ursache sein könnte?
Herzlichen Dank für jede Info!
LG
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22 Antworten
Kavitationsschaden. Entsteht durch Unterdruck im Lager und verdampfender Flüssigkeit. Meist durch Benzinverdünnung oder Dieselverdünnung des Motoroel und den damit herabgesetzten Siedepunkt. Fallen die Dampfblasen schlagartig in sich zusammen, können Partikel aus der Oberfläche herausgelöst werden.
Kavitationsschäden sind eher bekannte bei Schiffsschrauben und Wasserpumpen.
Zitat:
@85mz85 schrieb am 1. August 2023 um 21:23:44 Uhr:
Kavitationsschaden. Entsteht durch Unterdruck im Lager und verdampfender Flüssigkeit. Meist durch Benzinverdünnung oder Dieselverdünnung des Motoroel und den damit herabgesetzten Siedepunkt. Fallen die Dampfblasen schlagartig in sich zusammen, können Partikel aus der Oberfläche herausgelöst werden.
Kavitationsschäden sind eher bekannte bei Schiffsschrauben und Wasserpumpen.
Vielen Dank!!
Meinst du der "Hauptschaden" ist dann höchstwahrscheinlich auch durch Diesel im Öl entstanden?
Das sagt Mahle dazu:
BEFUND
In der Laufschicht des Gleitlagers sind partielle Materialausbrüche erkennbar (Abb. 1a+b).
URSACHEN
Diese Ausbrüche entstehen durch eine Materialermüdung des Gleitlagerwerkstoffs, die wiederum bedingt sein kann durch:
- Eine ungleichmäßige Belastung: Durch einen Flüssigkeitsschlag ist die
Pleuelstange verbogen worden.
- Die Pleuelstange ist vor dem Einbau nicht ausgewinkelt worden.
- Die Gleitlagerzapfen sind nicht ordnungsgemäß nachbearbeitet worden, d. h. die Oberfläche ist entweder ballig, konisch oder konkav.
- Das Gleitlager ist durch Tuning oder durch eine reduzierte Tragfähigkeit
des Motoröls überlastet worden. Eine geringe Tragfähigkeit des Motor-
öls kann durch eine mangelhafte Ölqualität oder Fremdstoffe im Öl wie
Kraftstoff oder Kühlmittel hervorgerufen werden.
Zitat:
@NavaraD22 schrieb am 1. August 2023 um 22:14:38 Uhr:
Zitat:
@85mz85 schrieb am 1. August 2023 um 21:23:44 Uhr:
Kavitationsschaden. Entsteht durch Unterdruck im Lager und verdampfender Flüssigkeit. Meist durch Benzinverdünnung oder Dieselverdünnung des Motoroel und den damit herabgesetzten Siedepunkt. Fallen die Dampfblasen schlagartig in sich zusammen, können Partikel aus der Oberfläche herausgelöst werden.
Kavitationsschäden sind eher bekannte bei Schiffsschrauben und Wasserpumpen.
Vielen Dank!!
Meinst du der "Hauptschaden" ist dann höchstwahrscheinlich auch durch Diesel im Öl entstanden?
Bei dem Schadensbild des unteren Pleuellagers kannst du aber die Kurbelwelle wegschmeißen. Das wird nichts mehr mit Abdrehen lassen. Da müßten bei dem Materialausbruch mindestens 2 mm abgetragen werden.
Es sei denn, man trägt Material auf, so wie die das in Pakistan machen und dreht dann runter. Wird man aber sicher keinen Motorenspezi in Deutschland für finden.
die Kurbelwelle hat doch nichts !
der Schaden ist vor der Ölversorgungsbohrung. dahinter sind keine Durchzieher, ledeglich etwas ( völlig normaler ) Verschleiß
ist kurios, insbesonders weil nur eine Schale so heftig aussieht ...
Alleine der große Ausbruch ist bestimmt 2 + mm tief. Der kleinere Ausbruch links davon mindestens 0,5 mm. Darunter die Kante auch einige 10tel mm. Wenn es nur die Kante alleine wäre, könnte man noch was retten. Aber die Ausbrüche sind zu tief.
Da ist nichts mehr mit abdrehen.
Und wir wissen nicht, wie es auf der anderen Seite des Pleuellagers aussieht.
Das ist ein Kurbelwellenlager. Das nur am Rande.
Sieht eher so aus, als ob die alten Lagerschalen noch drauf sind. Einfach mal nachmessen. Ist das entsprechende Maß deutlich größer als die anderen ist die Schale noch drauf. Und im Pleuel durchgedreht. Pleul dann defekt ( Maß zu groß). Die Kurbelwelle könnte vielleicht unter der Schale noch gut sein, aber normal stark riefig.
Das Lager, wo ich unten meine Markierungen eingezeichnet habe, ist ganz eindeutig ein Lager für ein Pleuel.
Da brauche ich noch nicht mal eine Brille für.
Zitat:
@85mz85 schrieb am 2. August 2023 um 09:10:31 Uhr:
Sieht eher so aus, als ob die alten Lagerschalen noch drauf sind. Einfach mal nachmessen. Ist das entsprechende Maß deutlich größer als die anderen ist die Schale noch drauf. Und im Pleuel durchgedreht. Pleul dann defekt ( Maß zu groß). Die Kurbelwelle könnte vielleicht unter der Schale noch gut sein, aber normal stark riefig.
Das wäre natürlich denkbar !
Zitat:
@85mz85 schrieb am 2. August 2023 um 09:10:31 Uhr:
Sieht eher so aus, als ob die alten Lagerschalen noch drauf sind.
genau so , Schale mitgedreht & festgebacken, passiert auch gerne mal wenn man sie falsch einbaut & die Nasen platt klopft...
Hallo, die Kurbelwelle und einen Pleuel habe ich bereits neu gekauft.
Leider hat es nur für Nachbauteile gereicht. (
Ich würde halt nut gerne wissen wie der Schaden zustande gekommen ist,
damit nach Einbau der neuen Teile nicht nochmal das gleiche passiert....
Wenn Lager festgehen und dann die Nasen abgesichert werden, ist das zu gering. Dann passiert das aber beim ersten starten des Motors oder maximal auf den ersten paar Motorläufen.
Sonst ist es im Regelfall Mangelschmierung. Zuerst frißt das Lager. Danach kommt es zu klopfenden Geräuschen und dann Pleulabriß. Wird der Motor während des Fressens abgestellt, verschweißt sich das Lager mit der Welle. Ein erneuter Startversuch schert dann die schwächeren Haltenasen ab.
Also Mangelschmierung!
Könnte auch die Folge der Hauptlagerschäden sein, da die Pleullager über die Hauptlager geschmiert werden.
ICh habe sicher schon hunderte Lagerschalen in der Hand. meine persönliche (!) Einschätzung wäre Produktionsfehler, das sie fast von Anfang an so ausgesehen haben..denn die Frage die sich mir stellt: Wo ist das ausgebrochene Material hin? Muss ja irgendwo sein....durch die Ölbohung kann es nicht weg da Druckseite, an die Siten würde man sehen (An einer stelle ja..aber die anderen in der Mitte??). Das SChwundmaterial hätte sich m.E. nach in der Lagerschicht einfresen müssen.
Daher...ich tät dem Dink neue Lagerschalen verpassen und gut..an der KW hät ich optisch gesagt ohne MEssung polieren und gut, eventuell o.001 Passlager rein (wenn es ein Ami wäre)