1. Startseite
  2. Forum
  3. Wissen
  4. Fahrzeugtechnik
  5. Motoren & Antriebe
  6. Lambdasprungsonde zeigt konstant 0,3-0,4 Volt - defekt oder Multimeter zu träge?

Lambdasprungsonde zeigt konstant 0,3-0,4 Volt - defekt oder Multimeter zu träge?

Themenstarteram 9. September 2024 um 8:04

Guten Tag @Forum,

habe gerade eben meine Lambdasondenspannung (graues und schwarzes Kabel, 4 - adrige, also beheizte Sprungsonde) ausgemessen. Bei warmgelaufenem Motor blieb die Spannung recht kontant bei obigem Wert. Meines Wissens müsste sie immer zwischen 0,1 Volt (mager) und ca. 0,8 Volt (fett) ausgeben.

Nun stellt sich die Frage, ob sie eventuell defekt ist, oder nur mein Multimeter zu träge ist?

Jemand Tipps / Erfahrungen?

Ähnliche Themen
19 Antworten

Vor- oder Nachkat?

Themenstarteram 9. September 2024 um 8:31

Vorkat. Danach befindet sich keine (Euro 2 - Motor mit 49 cm³).

Zitat:

@abm_70 schrieb am 9. September 2024 um 10:04:19 Uhr:

...

Nun stellt sich die Frage, ob sie eventuell defekt ist, oder nur mein Multimeter zu träge ist?

Probier's doch mal mit einem solchen Taschenoszilloskop.

Ansonsten könntest du die Verbindung der Sonde zum Steuergerät (ECU) auftrennen und mit der hier beschriebenen Methode die Lambdasonde testen.

Gruß Wolfi

Edit: In diesem Beitrag aus dem Elektronikforum 'transistornet.de' dreht es sich um die Erzeugung einer Gleichspannung von 0,1 bis 0,9 Volt, was bspw. im oben verlinkten Beitrag auf 'kfztech.de' lapidar als manuelle Simulation beschrieben ist. ;)

Taschenoszilloskop
Themenstarteram 9. September 2024 um 9:10

An ein Oszilloskop dachte ich auch, ja. :)

am 9. September 2024 um 9:14

Ne, das dürfte passen. Zwar ist die Kennlinie der Sprungsonde sehr steil (Lambda < 0.9 ergibt 0.8V, Lambda > 1.1 ergibt 0.1V). Dazwischen ist sie recht linear und Lambda 1 entspricht etwa 0.4-0.5V. Auf das regelt die Motorelektronik, wenn der Motor warm ist. Gibst du Gas, müsste die Spannung kurz nach oben (fett) gehen.

Zitat:

@DerSprechendeKolben schrieb am 9. September 2024 um 11:14:02 Uhr:

... Gibst du Gas, müsste die Spannung kurz nach oben (fett) gehen.

Die Frage ist halt, ob die Beschleunigungsanreicherung beim Wechsel in den OL (Open Loop) mit einem gewöhnlichen Digitalmultimeter sichtbar ist.

Im CL (Closed Loop) liegt die Regelfrequenz zwischen fett/mager und umgekehrt bei ca. 0,5 bis 4 Hz, was mit einem analogen Voltmeter teilweise erkennbar sein sollte.

Für das 50 ccm Rollermotörchen des TS empfiehlt sich meines Erachtens der Gang in eine Fachwerkstatt, die dort das spezifische 'Kymco FI Diagnostic Tool' anschließt und damit auch die Funktion der Lambdasonde prüfen kann.

Gruß Wolfi

PS: Ohne geeignetes Testequipment - der TS besitzt ja offensichtlich kein Oszilloskop - ist die Bewertung einer korrekten Lambdasondenfunktion nahezu unmöglich. Die bereits durchgeführte Spannungsmessung an der Lambdasonde mittels Digitalmultimeter kann bestenfalls als ein Indiz betrachtet werden, daß die Sonde nicht komplett ausgefallen ist. Eine Vergleichsmessung bei kaltem Motor und kalter Lambdasonde sollte ein anderes Meßergebnis hervorbringen.

Da der TS von einem (Roller-)Motor mit Euro-2 Abgasnorm spricht, darf man getrost von einem älteren Fahrzeug ausgehen, welches beim Trennen der Sonde keinerlei Einschränkungen im Motorlaufverhalten hat. Eine ggf. aufleuchtende MKL lässt sich ohne großen Aufwand "deaktivieren". :D

Zitat:

@DerSprechendeKolben schrieb am 9. September 2024 um 11:14:02 Uhr:

Ne, das dürfte passen. Zwar ist die Kennlinie der Sprungsonde sehr steil (Lambda < 0.9 ergibt 0.8V, Lambda > 1.1 ergibt 0.1V). Dazwischen ist sie recht linear und Lambda 1 entspricht etwa 0.4-0.5V. Auf das regelt die Motorelektronik, wenn der Motor warm ist. Gibst du Gas, müsste die Spannung kurz nach oben (fett) gehen.

Also schwankt die Spannung nicht zwischen 0,1 und 0,8 V hin und her, wie man es auf einem Osziloskop sieht? Und warum "das Motorsteuergerät regelt..."? Die Sonde selbst erzeugt die Spannung!

Na, das Motorsteuergerät möchte Lambda 1 einregeln und dreht am Gemisch so lange, bis die Sonde 0.4V liefert.

Und nein, die Spannung sollte nicht hin- und herspringen. Bei funktionierender Regelung sollte sie im Leerlauf nahezu konstant sein.

Einspruch!

Eine Lambdaregelung mit einer Sprungsonde besteht typischerweise aus einem Zweipunktregler, d. h., er kennt nur zwei Zustände. Die langsame Trimregelung hinter Kat schafft es tatsächlich, eine Sprungsonde auf ca. 0,4 bis 0,5 V zu halten, aber vor Kat nicht.

Zitat:

@abm_70 schrieb am 9. September 2024 um 18:17:35 Uhr:

Also schwankt die Spannung nicht zwischen 0,1 und 0,8 V hin und her, wie man es auf einem Osziloskop sieht?

Der Lambdaregelkreis bei einer Spannungssprungsonde funktioniert eben genau durch dieses Verhalten der Sonde und ist zum optimalen Betrieb eines 3-Wege-Katalysators zwingend erforderlich.

Das weiter oben verlinkte Taschenoszilloskop reicht für die Darstellung der sich periodisch ändernden Spannung im Closed-Loop Betrieb locker aus. Ein gewöhnliches, hochohmiges Digitalvoltmeter zeigt nur eine Art "Mittelwert" an und eignet sich daher kaum zur Funktionsanalyse.

Gruß Wolfi

PS: Die Spannungsschwankungen der Sonde werden durch das Steuergerät initiiert, d.h. ohne den periodischen Wechsel zwischen Anfettung und Abmagerung kommen auch keine Spannungswechsel zustande. Insofern ist es also kein alleiniger Test der Sonde sondern vielmehr eine zusammenhängende Regelkreisprüfung.

Ui. Da hab ich mich wirklich geirrt. Das Ding springt tatsächlich periodisch zwischen 0.1-0.8V herum. Hätte ich nicht geglaubt.

Ich meine mich sogar zu erinnern, dass ich in einem Reparaturbuch gelesen habe, dass der Wert mit Multimeter 0.5V sein soll.

Sorry für die Falschmeldung.

Ein analoges Voltmeter müsste für sowas eigentlich gehen.

... hat aber fast niemand mehr. Und allzuviel weiter als 5 Hz reichen die meisten von denen auch nicht. Das könnte je nach Regelgeschwindigkeit also schon knapp werden.

Ganz ohne etwas wenigstens halbwegs Oszilloskop-ähnliches sollte man daher nicht erwarten, allzu weit zu kommen bei der Diagnose von elektronischen Signalen im Kfz. Und bei den heutigen Preisen und Beschaffungsmöglichkeiten sollte man sich das wirklich gönnen können.

Das Problem ist weniger die Anschaffung eines Oszis, sondern in dessen Bedienung, wenn man aussagekräftige Bilder bekommen will. Und das ist mal gar nicht so einfach. Triggerlevel, Triggerflanke, Auto/Norm-Trigger, Singleshot, Pretrigger. Das sollte einem schon alles mal was sagen....

Der Kolben hat gesprochen.

Deine Antwort
Ähnliche Themen