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Laster auf der Subventionitis-Spur

Themenstarteram 28. Oktober 2005 um 20:38

Heute mal ein Einwurf von mir zum Thema Laster auf der Autobahn. Die dicken Schwestern und Brüder meines zierlichen Elchs nerven mich zunehmend. Sie vermehren sich rasant und unkontrolliert. Bilanz eines Jahres:

A12 Berlin-Frankfurt +200% Lasterverkehr

A13 Berlin-Cottbus +240% Lasterverkehr

A 4 Dresden-Frankfurt/M. +180% Lasterverkehr

Der Autobahnbau hechelt in Planung und Realisierung hoffnungslos hinterher.

Und dann noch dies. In der Schweiz rollt seit heute ein Teil der Güterbahn auf's Abstellgleis. Auf Druck der EU bewegen sich jetzt auch 40 Tonner durch das Ländle und machen SBB Cargo zum Sanierungsfall.

http://www.sbbcargo.com/index/mec_news.htm?memi=37

Die Laster-Lobby hat ganze Arbeit geleistet. Zwar heißt es freier Wettbewerb zwischen Bahn, Laster, Schiff und Jet. Doch dieser führt in den Stau-Kollaps, wenn keine marktgerechten Preise gezahlt werden. Aircargo ohne Kerosinsteuer, Laster mit Billigst-Maut (deckt laut Bericht der Uni Dortmund nur 6% der reellen Kosten). Kassenpatienten, PKW-Fahrer, Steuerzahler u.v.a. Gruppen übernehmen derzeit viele Folgekosten des LKW-Verkehrs. Das ist dümmliche Staatswirtschaft pur. Mit reellen Transportkosten würden regionale Lohnunterschiede in produzierenden Bereichen wieder relaitiviert werden und zu einer Beruhigung auf dem Markt der Produktionsverlagerungen führen.

Außerdem wären wir Elchtreiber in einer Win-Win-Situation: Wir könnten wieder mit nahezu konstanter Geschwindigkeit auf einer mäßig gefüllten Autobahn reiten. :D

Mein Fazit: Mittelfristig werden leere EU- und Staatskassen einen Heilungsprozess beim chronischen LKW-Subventionitisfieber einleiten. ;)

Die Gurke - heute mal staatstragend :D

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45 Antworten

Gutes Thema! Jaja ich weiss, "freie Marktwirtschaft und so.." Ich bin aber Meinung, Nord-Südtransporte, sollten Grundsätzlich auf die Schienen gebracht werden! Wer profitiert? Die Umwelt, die Steuerzahler (weniger Strassenschäden) und allgemein der Verkehr, den man eh nicht abstelllen kann..

Wieso muss ein holländischer Laster mit Milch, nach Italien fahren um dort dann Yogurth nach Holland mit zurück zu nehmen, das aus der vortägigen Milchlierung hergestellt wurde? Wieso geht das nicht mit der Bahn?

Themenstarteram 28. Oktober 2005 um 20:57

Genau meine Meinung. Maut in 15 einzelnen Jahresschritten europaweit auf marktgerechten Preis. So bleibt Zeit für Anpassungsprozesse. Und dann freie Fahrt für die Bahn im Fernverkehr....und natürlich für uns ;)

Die Gurke

seltsame geschichte mit der sbb. das rekordergebnis von vtc erklært sich ja fast von selbst, wenn man deine zahlen ueber zunehmenden lkw-verkehr liest. langfristig habe ich aber vollstes vertrauen darin, dass der lkw-verkehr wieder abnehmen wird, da eine mauterhøhung ja fast zwangslæufig regelmæssig kommen wird.

lieb gruss

oli

Re: Laster auf der Subventionitis-Spur

 

Zitat:

Original geschrieben von Spreewald-VOLVO

Der Autobahnbau hechelt in Planung und Realisierung hoffnungslos hinterher.

Ja, dieses Phänomen bewundere ich auch jedesmal wieder auf's Neue.

 

Bin diesen Sommer über die neue Ostseeautobahn A 20 nach Stralsund gefahren und konnte es einfach nicht fassen: Da wird eine neue Autobahn gebaut und dann LEDIGLICH VIERSPURIG....*kopfschüttel*

 

Der vorhandene Platz rechts und links der Autobahn hätte ohne Probleme für sechs Spuren ausgereicht. In einigen Jahren wird diese Autobahn sicherlich wieder mit Milliardenaufwand verbreitert...

Themenstarteram 28. Oktober 2005 um 21:41

Ähnliches Beispiel:

Die A13 wird zweispurig je Richtung gebaut und hat Belegungszahlen wie die A9 kurz vor München. Stolpe konnte in einer Blitzaktion gerade noch durchsetzen, dass die Brücken sechs Spuren hindurchlassen, da der Vor-Vor-Vorgänger Wissmann gepennt hatte *kopfschüttel*

Die Gurke

Zitat:

Original geschrieben von T5-Kusi

Wieso geht das nicht mit der Bahn?

Zu langsam, zu teuer und zu unflexibel. Besonders wenn es sich um grenzüberschreitenden Güterverkehr handelt. Die Umladezeiten darf man ja dabei auch nicht unter den Tisch fallen lassen. Leider haben heutzutage die wenigsten Firmen noch einen Gleisanschluß.

Themenstarteram 28. Oktober 2005 um 21:52

Da haben wieder die kurzsichtigen Betriebswirtschaftler das Sagen: Alles was derzeit im Gleisnetz nicht gebraucht wird, verhökert die Bahn insbesondere in Innenstadtbereichen für Immo-Investitionen. Sie schneiden sich von ihren, langfristig wieder notwendigen, Lebensadern ab.

Künftig gibt es wieder Staatsknete für den Ankauf von Flächen und den Bau von Anschlussgleisen. Statt gleich strategisch zu denken. Denn die technische Entwicklung bei Umschlag/Beladung geht rasant voran. Schon der nächste Knall im Nahen Osten wird solchen Technologien einen Schub geben.

Beispiel: http://www.cargobeamer.de/

Die Gurke

Zitat:

Original geschrieben von T5-Kusi

Wieso geht das nicht mit der Bahn?

Weil die nicht in der Lage ist den Transport in einer akzeptablen Zeit abzuwickeln. An Flexibilität mangelt es auch. Die Kosten sind höher.

Nebenbei fallen idR bei einem Warentransport auf der Schiene auch noch zusätzliche Transporte per LKW an: zur Schiene hin und dann zum Ziel hin.

Zitat:

Original geschrieben von Drahkke

Zu langsam, zu teuer und zu unflexibel. Besonders wenn es sich um grenzüberschreitenden Güterverkehr handelt. Die Umladezeiten darf man ja dabei auch nicht unter den Tisch fallen lassen. Leider haben heutzutage die wenigsten Firmen noch einen Gleisanschluß.

Und im Stau steht die Bahn genauso weil zB die Strecke Augsbug-München schon ewig überlastet ist.

Euer gejammer über nur zweispurigen Ausbau kann ich nicht so ganz nachvollziehen - vorsichtig ausgedrückt. Ich wäre froh, wenn bei mir wenigstens 2 Spuren einigermaßen befahrbar wären. Schon mal den Auflieger eines 40 Tonners wegen Straßenschäden springen sehen? Nicht sehr nett wenn man direkt dahinter ist.

Rapace

PS: Heute Nachmittga Staugesamtlänge in BW: 200km. Kein Wunder wenn alle 30km eine Stelle mal wieder geflickt werden muß

Themenstarteram 28. Oktober 2005 um 22:01

Die Bahn wird künftig nur im Bereich oberhalb 600 km ihren zu schaffenden Zeitvorteil ausspielen können. Außerdem dürfen die Güter nicht zu klein und werthaltig sein. Dort hat die Bahn bei der Kostenstruktur keine Chance. Elektronik etc. gehört auch künftig auf den Laster. Massen- und Schüttgüter, Schwermaschinen, PKW-Neuwagen müssen auf die Schiene. Aber nun wird es zu fachlich....;)

Die Gurke

P.S. BW hat gegenüber Bayern eine nicht sehr weitsichtige Verkehrsplanung. Selbst in Stuttgart scheint sie eher von Flickschusterei geprägt: Wenn ich an den Tunnel-Bau B10/B27 denke, der kein Gesamtsystem ergibt....Eher eine Verschiebung des Dauerstaus.

Zitat:

Aber nun wird es zu fachlich....

eigentlich nicht, finde es sehr interessant! ;) und ist sogar noch ontopic, da ja strassenverkehrsalternativen eindeutig relevanz fuer motor-talker haben... :D

waren im innerdeutschen gueterverkehr bewegen sich mit einer durchschnittsgeschwindigkeit von 18km/h von a nach b, habe ich mal gelesen. nun weiss ich nicht, ob da der gesamte an- und abladeprozess mit eingerechnet ist. hørt sich ja zuerst auch ganz schøn langsam an, die frage ist nur, wie die entsprechenden zahlen fuer lkw aussehen?

lieb gruss

oli

p.s.: cargobeamer schon irgendwo erfolgreich angewandt? (habe zu so spæter stunde nicht mehr die konzentration, die seite zu durchforsten... :()

Themenstarteram 28. Oktober 2005 um 22:15

die durchschnittlichen transportzeiten kenne ich nicht. die sind mit sicherheit für jede relation unterschiedlich. das merke ich schon als elch-ritter :D

cargobeamer ist in der technologie-entwicklung. dahinter stehen bombardier, tu dresden, tu cottbus, tu berlin.

gute nacht! gurke ist müde :o und muss sich auf den mitternachtskrimi im radio konzentrieren ;)

am 29. Oktober 2005 um 7:18

Zitat:

Original geschrieben von cpp

Weil die nicht in der Lage ist den Transport in einer akzeptablen Zeit abzuwickeln. An Flexibilität mangelt es auch. Die Kosten sind höher.

Das ist ein Grund aber kein Hinderniss! Dann muss diese Zeit erreicht werden!? Das Problem liegt also an der Bahn, oder der Infrastruktur der Bahn?

Zitat:

Original geschrieben von cpp

Nebenbei fallen idR bei einem Warentransport auf der Schiene auch noch zusätzliche Transporte per LKW an: zur Schiene hin und dann zum Ziel hin.

Das ist klar, aber wenn die LKWs schon auf dem Zug sind.. Oder die Ladung/Container verladen und am Zielort mit einer Zugmaschine wieder abholen? Wo liegt das Problem?

Zitat:

Original geschrieben von T5-Kusi

Gutes Thema! Jaja ich weiss, "freie Marktwirtschaft und so.." Ich bin aber Meinung, Nord-Südtransporte, sollten Grundsätzlich auf die Schienen gebracht werden! Wer profitiert? Die Umwelt, die Steuerzahler (weniger Strassenschäden) und allgemein der Verkehr, den man eh nicht abstelllen kann..

Wieso muss ein holländischer Laster mit Milch, nach Italien fahren um dort dann Yogurth nach Holland mit zurück zu nehmen, das aus der vortägigen Milchlierung hergestellt wurde? Wieso geht das nicht mit der Bahn?

Weil die Bahn der größte Saftladen der Republik ist. verlagere nur 5 % der o.g. Transporte auf die Bahn und der gesamte kollabiert.

Die schaffen es ja nicht einmal die immer gleich bleibenden Pendlerströme zu befördern.

Nä, Nä . so wird das nix !! :(

Weis der eMkay

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