Laufruhe nach Ölwechsel???
Ist es nur plazebo, dass nach dem ölwechsel der motor ruhiger läuft oder is es wirklich so?
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13 Antworten
Ist mir nicht aufgefallen - auch kaum vorstellbar, wenn vorher keine dicken Späne im Öl schwammen...
Gruß, Timo
mir kommt es auch immer so vor,als ob der motor ruhiger läuft nach dem ölwechsel
Ist so... Je kleiner der Motor, desto stärker fällt das auch auf. Ich halte das definitiv nicht für eine Einbildung.
Echt? Und wie erklärt sich der Physiker das?
Störgröße = Verstopfung im Filter???
Der Psychater erklärt das jedenfalls mit "Placebo-Effekt"
Ich habe den gleichen Eindruck, bin mir aber obiger Ursache dafür sicher.
Zitat:
Original geschrieben von MoKa
Echt? Und wie erklärt sich der Physiker das?
Störgröße = Verstopfung im Filter???
Naja. Wo hat Öl überall seine Wirkung? Da gibt es, am wichtigsten, die Zylinderlaufbuchsen, auf denen Kolbenringe, Ölabstreifringe und Kolben entlanggleiten. Dann: Kolbenauge, Pleuellager, Kurbelwellenlager, Ölpumpe, Nockenwellenlager, Nocken, hydraulische Tassenstößel, Nockenwellensteuerkette mit Zahnrädern und Kettenspanner(n). Bei Vierzylindern kommen dann noch Ausgleichswellen dazu, die R6-motoren nicht brauchen. Dann noch der Turbolader mit seinem Lager. Es sind immer zwei Funktionen vom Öl: Schmierung, also Verminderung der Reibung durch einen Film, auf dem die Metalloberflächen gleiten, und Kühlung bzw Temperaturausgleich.
Ein Motor, der doppelt so groß ist, hat auch entsprechend größere Flächen, an denen Öl Reibung schmiert. Jetzt ist es aber so, daß ein Motor, der eine gewisse Mehrleistung hat, nicht automatisch mehr Reibfläche hat. Also steht der größeren Leistung eine gleich oder ähnlich bleibende Reibfläche gegenüber. Der Unterschied zwischen einem 320i und einem 330i ist enorm in der Leistung, aber relativ klein in der Reibfläche. Je weniger Zylinder und je mehr Hubraum ein Motor hat, desto größer ist das Verhältnis zwischen Leistung und Verlust durch Reibung. Ein Motor kann also nicht einzylindrig genug sein.
Frisches Öl schmiert besser. Nicht unbedingt, weil es den Film über der Oberfläche der Metalle besser oder fester bilden könnte, sondern weil dieser Film weniger hydrodynamische Reibung hat. Wenn viele Moleküle im Öl, also Ketten von Kohlenstoff-Atomen zusammen mit Wasserstoffen, wegen dem Alter des Öls auseinandergefallen sind, bilden sie mit ihrer veränderten Geometrie Verhakungen mit anderen Molekülen. Diese sind größer als die regelmäßigen Moleküle in frischem Öl, und die Verhakungen sind stabiler als die gewöhnlichen Anziehungskräfte der Moleküle durch Vanderwaals-Kräfte. Als Folgerung behindern die Bruchstücke durch Anlagerung an andere HC-Ketten die freie Bewegung der Moleküle unter Druck. Das erzeugt eine höhere Viskosität.
R.
Zitat:
Original geschrieben von draht330d
Naja. Wo hat Öl überall seine Wirkung? Da gibt es, am wichtigsten, die Zylinderlaufbuchsen, auf denen Kolbenringe, Ölabstreifringe und Kolben entlanggleiten. Dann: Kolbenauge, Pleuellager, Kurbelwellenlager, Ölpumpe, Nockenwellenlager, Nocken, hydraulische Tassenstößel, Nockenwellensteuerkette mit Zahnrädern und Kettenspanner(n). Bei Vierzylindern kommen dann noch Ausgleichswellen dazu, die R6-motoren nicht brauchen. Dann noch der Turbolader mit seinem Lager. Es sind immer zwei Funktionen vom Öl: Schmierung, also Verminderung der Reibung durch einen Film, auf dem die Metalloberflächen gleiten, und Kühlung bzw Temperaturausgleich.
Ein Motor, der doppelt so groß ist, hat auch entsprechend größere Flächen, an denen Öl Reibung schmiert. Jetzt ist es aber so, daß ein Motor, der eine gewisse Mehrleistung hat, nicht automatisch mehr Reibfläche hat. Also steht der größeren Leistung eine gleich oder ähnlich bleibende Reibfläche gegenüber. Der Unterschied zwischen einem 320i und einem 330i ist enorm in der Leistung, aber relativ klein in der Reibfläche. Je weniger Zylinder und je mehr Hubraum ein Motor hat, desto größer ist das Verhältnis zwischen Leistung und Verlust durch Reibung. Ein Motor kann also nicht einzylindrig genug sein.
Frisches Öl schmiert besser. Nicht unbedingt, weil es den Film über der Oberfläche der Metalle besser oder fester bilden könnte, sondern weil dieser Film weniger hydrodynamische Reibung hat. Wenn viele Moleküle im Öl, also Ketten von Kohlenstoff-Atomen zusammen mit Wasserstoffen, wegen dem Alter des Öls auseinandergefallen sind, bilden sie mit ihrer veränderten Geometrie Verhakungen mit anderen Molekülen. Diese sind größer als die regelmäßigen Moleküle in frischem Öl, und die Verhakungen sind stabiler als die gewöhnlichen Anziehungskräfte der Moleküle durch Vanderwaals-Kräfte. Als Folgerung behindern die Bruchstücke durch Anlagerung an andere HC-Ketten die freie Bewegung der Moleküle unter Druck. Das erzeugt eine höhere Viskosität.
R.
Hallo Roman,
*schwitz* Du bist ja ein wandelndes Lehrbuch!
Ich formuliere Deine Antwort mal ein wenig anders:
Nein, es ist keine Einbildung
Zitat:
Hallo Roman,
*schwitz* Du bist ja ein wandelndes Lehrbuch!
Ich formuliere Deine Antwort mal ein wenig anders:
Nein, es ist keine Einbildung
Bin ich nicht! Irgendwas muß ja über die Zeit zwischen den Ohren hängengeblieben sein.
Was ich nicht beschrieben habe, sind die Effekte durch Verunreinigung des Öls, also Abrieb, Benzin, Partikel und Ruß, letztere beide beim Diesel verstärkt. Vieles wird duch einen guten Ölfilter ausgefiltert, aber das meiste bleibt einfach drin und stört den Schmiereffekt.
R.
Wusste ich's doch... Romane von Roman sind immer lesenswert!
Das leuchtet ein. Ich werde es in ca. 2tkm mal noch genauer beobachten, bei meinem 66er Ölservice. Leider ist es dann bestimmt schon deutlich kälter als heute, so dass der Effekt möglicherweise wieder 'untergeht'.
Was ich jetzt verstanden habe, ist den Effekt eines leichteren Laufes, letztlich wohl mit größerer Abgabeleistung bzw. geringerem Verbrauch verbunden. Die Laufruhe allerdings - woher soll diese kommen? Die 6 Liter Öl sind doch bezüglich molekularer Eigenschaften sicher als homogen anzusehen?
Vielen Dank auf jeden Fall für deine nächtlichen Beiträge, und grüß mir Herrn Van-der-Waals, bei Gelegenheit!
Gruß, Timo
ja mein freundlicher sagt auch das der wagen etwas ruhiger läuft nach ölwechsel.
Hallo,
den Eindruck der größeren Laufruhe kann ich auch bestätigen.
Mein Wagen bekam letzte Woche frisches Blut. :-)
Was mir noch aufgefallen ist, der Durchschnittsverbrauch sank von 9,4 auf 9,2l lt. BC. bei gleichbleibenden Fahrtstrecken.
Gruß
Peter
Also gestern nochmal mit nem kfzler gesprochen...
liegt auch net nur am öl, sondern auch dass da meistens neue zündkerzen und neuer luftfilter reinkommt, habe somit auch ein (vielleicht plazebo) bissl besseren abzug festgestellt
was haltet ihr von shell helix Ölen