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Leasing Rückgabe eines Polos - Ein Erfahrungsbericht

VW Polo 6 (AW)
Themenstarteram 24. Februar 2020 um 16:17

Zwei Jahre lang hatte ich nun als täglichen Begleiter einen VW Polo 1.0 TSI „beats". Die Leasingdauer endete offiziell im Januar und weil mein Neuer nun nächste Woche abgeholt werden kann, war es an der Zeit, denn alten abzugeben. Da ich weiß, dass sich viele Gedanken machen und es nicht viele Berichte gibt, möchte ich euch an meiner Erfahrung teilhaben lassen. Zum Organisatorischen: Als mein Händler mich wegen der Abholung des neuen Polos anrief, vereinbarten wir auch direkt die Abgabe des Alten. Ich wollte unbedingt bei der Erstellung des Gutachtens dabei sein, hätte ich da keinen Wert drauf gelegt, hätte ich ihn jeder Zeit abgeben können.

Zunächst aber mal die harten Fakten:

Erlaubte km: 43000

Gefahrene km: 31800

Ursprüngliche Laufzeit: 24 Monate

Gesamt Laufzeit: ~25,5 Monate

Volkswagen Code (aktualisiert): VANGMMBU

Vorher behobene Schäden:

- Mit Smart Repair habe ich für 150€ insgesamt sechs Dellen aus dem Dach entfernen lassen, die von herabfallenden Kastanien oder so entstanden waren. Ich habe es beim "Lackdoktor" machen lassen und kann deren Arbeit auch sehr empfehlen. Fünf der Dellen wurden herausgezogen, eine war dafür zu tief (war auch ohne entsprechendes Linienpapier sichtbar). Für diese tiefe Delle wurde die hintere Leselampe ausgebaut und dann von innen gedrückt. Nach deren Arbeiten hat man überhaupt nichts mehr von den Dellen gesehen - sehr beidruckend.

Nicht entfernt, aber bekannt:

- Einige Kratzer an der Ladekante (mit dem Fingernagel spürbar) und einige Steinschläge an der Frontstoßstange waren mir bekannt, nach einem Vergleich mit dem Katalog der Leasing habe ich beschlossen, es darauf ankommen zu lassen. Gerade an der Frontstoßstange ist sehr viel im tolerierten Bereich.

Vom Gutachter entdeckt und mir nicht bekannt:

- Steinschlag im (LED-)Frontscheinwerfer, Kratzer bis zur Grundierung (2cm lang) an der hinteren Tür

Zum Gutachten selbst:

Der Gutachter war vom TÜV Süd und wurde von der VW Leasing beauftragt.

Er ging wirklich sehr gewissenhaft vor, außen erst mit einem großen gestreiften Papier um Dellen zu finden und dann mit einer sehr hellen Stablampe um Kratzer zu erkennen. Zu meiner Verwunderung nahm er aber nicht alle „Schäden" auf, obwohl die Bewertung selbst eigentlich von der Leasing gemacht wird. Am Ende des Gutachtens standen auf seinem Tablet Preise zu den entsprechenden Schäden, er sagte mir aber sofort, dass ich die ignorieren soll, da sie für die endgültige Abrechnung keine Relevanz haben. Dort wurden pauschal Kosten für die Reparatur der Kratzer und Co aufgestellt, diese übernimmt die Leasing aber nicht. Generell kann ich auf jeden Fall sagen, dass man nicht damit rechnen oder darauf hoffen sollte, dass der Gutachter irgendwelche Schäden übersieht - Er hat sich das Auto ca. 45 Minuten von außen angesehen und mehr Bilder gemacht, als ich in den zwei Jahren ;-) . Besonders intensiv hat er sich die 16"-Torsby Felgen angesehen, hat aber nichts gefunden. Ich denke mal, dass die Felgen aufgrund ihres recht hohen Preises gerne berechnet werden, wenn da etwas nicht in Ordnung ist.

 

Die Leasing erhält das Gutachten jetzt und wird dann die Abrechnung erstellen. Zu meinen Gunsten kommen die Minderkilometer, diese werden mit der eventuellen Wertminderung durch Schäden verrechnet.

 

Als Tipp für alle, die vielleicht auch bald ein Auto abgeben: Macht es vorher ordentlich sauber, sowohl von außen, als auch von innen und gebt es im Zweifel zu einem entsprechenden Aufbereiter, vor allem, wenn der Innenraum ein bisschen verwahrlost ist.

Beste Antwort im Thema
Themenstarteram 24. Februar 2020 um 16:17

Zwei Jahre lang hatte ich nun als täglichen Begleiter einen VW Polo 1.0 TSI „beats". Die Leasingdauer endete offiziell im Januar und weil mein Neuer nun nächste Woche abgeholt werden kann, war es an der Zeit, denn alten abzugeben. Da ich weiß, dass sich viele Gedanken machen und es nicht viele Berichte gibt, möchte ich euch an meiner Erfahrung teilhaben lassen. Zum Organisatorischen: Als mein Händler mich wegen der Abholung des neuen Polos anrief, vereinbarten wir auch direkt die Abgabe des Alten. Ich wollte unbedingt bei der Erstellung des Gutachtens dabei sein, hätte ich da keinen Wert drauf gelegt, hätte ich ihn jeder Zeit abgeben können.

Zunächst aber mal die harten Fakten:

Erlaubte km: 43000

Gefahrene km: 31800

Ursprüngliche Laufzeit: 24 Monate

Gesamt Laufzeit: ~25,5 Monate

Volkswagen Code (aktualisiert): VANGMMBU

Vorher behobene Schäden:

- Mit Smart Repair habe ich für 150€ insgesamt sechs Dellen aus dem Dach entfernen lassen, die von herabfallenden Kastanien oder so entstanden waren. Ich habe es beim "Lackdoktor" machen lassen und kann deren Arbeit auch sehr empfehlen. Fünf der Dellen wurden herausgezogen, eine war dafür zu tief (war auch ohne entsprechendes Linienpapier sichtbar). Für diese tiefe Delle wurde die hintere Leselampe ausgebaut und dann von innen gedrückt. Nach deren Arbeiten hat man überhaupt nichts mehr von den Dellen gesehen - sehr beidruckend.

Nicht entfernt, aber bekannt:

- Einige Kratzer an der Ladekante (mit dem Fingernagel spürbar) und einige Steinschläge an der Frontstoßstange waren mir bekannt, nach einem Vergleich mit dem Katalog der Leasing habe ich beschlossen, es darauf ankommen zu lassen. Gerade an der Frontstoßstange ist sehr viel im tolerierten Bereich.

Vom Gutachter entdeckt und mir nicht bekannt:

- Steinschlag im (LED-)Frontscheinwerfer, Kratzer bis zur Grundierung (2cm lang) an der hinteren Tür

Zum Gutachten selbst:

Der Gutachter war vom TÜV Süd und wurde von der VW Leasing beauftragt.

Er ging wirklich sehr gewissenhaft vor, außen erst mit einem großen gestreiften Papier um Dellen zu finden und dann mit einer sehr hellen Stablampe um Kratzer zu erkennen. Zu meiner Verwunderung nahm er aber nicht alle „Schäden" auf, obwohl die Bewertung selbst eigentlich von der Leasing gemacht wird. Am Ende des Gutachtens standen auf seinem Tablet Preise zu den entsprechenden Schäden, er sagte mir aber sofort, dass ich die ignorieren soll, da sie für die endgültige Abrechnung keine Relevanz haben. Dort wurden pauschal Kosten für die Reparatur der Kratzer und Co aufgestellt, diese übernimmt die Leasing aber nicht. Generell kann ich auf jeden Fall sagen, dass man nicht damit rechnen oder darauf hoffen sollte, dass der Gutachter irgendwelche Schäden übersieht - Er hat sich das Auto ca. 45 Minuten von außen angesehen und mehr Bilder gemacht, als ich in den zwei Jahren ;-) . Besonders intensiv hat er sich die 16"-Torsby Felgen angesehen, hat aber nichts gefunden. Ich denke mal, dass die Felgen aufgrund ihres recht hohen Preises gerne berechnet werden, wenn da etwas nicht in Ordnung ist.

 

Die Leasing erhält das Gutachten jetzt und wird dann die Abrechnung erstellen. Zu meinen Gunsten kommen die Minderkilometer, diese werden mit der eventuellen Wertminderung durch Schäden verrechnet.

 

Als Tipp für alle, die vielleicht auch bald ein Auto abgeben: Macht es vorher ordentlich sauber, sowohl von außen, als auch von innen und gebt es im Zweifel zu einem entsprechenden Aufbereiter, vor allem, wenn der Innenraum ein bisschen verwahrlost ist.

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Vielen Dank für den Bericht! Obwohl ich meinen erst in 2 Monaten abhole, habe ich mir schon Gedanken über die Rückgabe in 3 Jahren gemacht :D

Zitat:

Als Tipp für alle, die vielleicht auch bald ein Auto abgeben: Macht es vorher ordentlich sauber, sowohl von außen, als auch von innen und gebt es im Zweifel zu einem entsprechenden Aufbereiter, vor allem, wenn der Innenraum ein bisschen verwahrlost ist.

Wer weiß was verwahrlost heißt.

Ich habe immer abgegeben wie im Alltag. Einmal grob durchgesaugt. Das war nie ein Problem.

Auch zu deinen Punkten verstehe ich den Tipp ehrlich gesagt nicht.

Mein Tipp ist, eine Vorababnahme zu machen. Klappt immer mit einer Neukaufabsicht.

Schöner Bericht. Informierst du uns auch über das Ergebnis? :)

Themenstarteram 24. Februar 2020 um 19:36

Zitat:

@mrbabble schrieb am 24. Februar 2020 um 19:44:44 Uhr:

Schöner Bericht. Informierst du uns auch über das Ergebnis? :)

Selbstverständlich ;-)

am 25. Februar 2020 um 8:18

Danke für den Bericht Stock-

Auch ich habe mich viele Gedanken um die Rückgabe gemacht, bevor ich das Auto überhaupt habe.

Von vielen höre ich, dass VW dadurch viel Geld wieder reinholt.

Das wird mein erster Leasing-Fahrzeug, daher bin ich da etwas vorsichtig.

Hatte auch überlegt mir andere Felgen zu kaufen und die Original Felgen einfach zu lagern.

Bei Rückgabe dieses einfach wieder drauf zu machen und die gekauften einfach wieder verkaufen.

Eine andere Überlegung ist, Folien an gefährdete Stellen an zu bringen um Kratzer oder Steinschläge zu verhindern.

Vielleicht sehe ich das alles viel zu krass.

Aber ich bin auch die Kosten bei dir sehr gespannt und werde es weiter verfolgen.

Und VW-Leasing ist der Vertragspartner @Stock- ?

Mich wundert der Riesenaufwand. Der verursacht doch auch nicht unerhebliche Kosten. Wenn das Auto immer vorschriftsmäßig beim Händler gewartet wurde, weiß der doch im Normalfall sowieso was Sache ist und ob Schäden (auch optische) vorliegen. Ich kenne das so, dass man nach Inspektionen beim Vertragshändler schon auf Dellen, Macken, Kratzer etc. aufmerksam gemacht wird. Es gibt je nach Marke (bei Renault ist das z. B. so) sogar extra Eintragungsfelder in den Serviceunterlagen, wenn an der Karosserie was nicht stimmt (Kratzer, Beulen).

Meine geleasten bzw. finanzierten Fahrzeuge (Renault) wurden ohne jegliche Gutachten immer ohne Probleme vom Händler wieder zurückgenommen. Bei Neubestellung bzw. Abgabe des Gebrauchten und Abholung des Neuen habe ich da noch nie irgendwelche Beanstandungen gehabt. Die Autos waren immer gut gepflegt, innen in tadellosem sauberem Zustand und was den Lackzustand angeht der Laufleistung entsprechend. Ich habe die letzten Fahrzeuge immer 4 Jahre gefahren und die dann mit 70 - 80t Kilometer wieder abgegeben. Ein Gutachter war nie vor Ort. War alles immer völlig Problemlos... einmal habe ich mir durch einen Bordsteinkontakt eine Macke in eine Felge gefahren. Da ich mich da sowieso drüber geärgert habe und mir das nicht mehr gut genug war habe ich die schon weit vor Abgabe in Ordnung bringen lassen.

Ist das bei VW denn immer so dass extra ein Gutachter kommt oder liegt das am Händler oder ob es ein Privat- oder Firmenfahrzeug ist?

Themenstarteram 25. Februar 2020 um 8:42

Bei VW hat sich das Verfahren in den letzten Jahren geändert, Vertragspartner ist die VW Leasing in Braunschweig, der Händler verkauft nur das Auto und hat danach eigtl nichts mehr damit zu tun. Nach Leasingende geht das Auto auch nicht zum Händler sondern zu einer Verwertungsgesellschaft nach Braunschweig. Bei meiner Inspektion vor knapp zwei Monaten wurde sich das Auto nur unter verkehrssicherheitsrelevanten Punkten angesehen, nichts davon traf auf mein Auto zu.

Ah ja, danke für die Info @Stock-

Marken die weniger verkaufen bzw. verleasen, können das offenbar noch anders regeln. Meine geleasten/finanzierten Renault wurden nach Abgabe immer ganz normal bei meinem Renault-Händler als Gebrauchtwagen angeboten. So wie früher bei Inzahlungnahme eines ursprünglich bar bezahlten Fahrzeugs auch. Sieht bei VW aber nachvollziehbar anders aus: Viele Händler wären bei den Massen an Rücknahmen wahrscheinlich schnell überfordert und hätten auf ihrem Firmengelände überhaupt nicht die Stellflächen bei den Zulassungen die VW schon seit Jahren erreicht... daher wohl die "Verwertungsgesellschaft" (was für ein unschönes Wort, klingt ja so als wäre der zwei Jahre junge Gebrauchte schon ein Fall für die Presse... :confused:).

Wie gesagt: Meine Erfahrung bzgl. Rückgabe eines Leasingfahrzeugs und Abschluss eines Neuvertrages abseits von VW ist durchweg positiv und unkompliziert... ein Gutachten war da nie erforderlich.

Themenstarteram 25. Februar 2020 um 9:04

Dieses Vorgehen ist bei fast allen Marken im Konzern genau so, ich glaube es ist auch weniger die Masse, mit der die Händler nicht klar kommen und viel mehr die Tatsache, dass VW die Autos selber verkaufen will. Die günstigen Leasingangebote gibt es ja auch, weil VW dringend Gebrauchtwagen braucht...

Mein Vater erzählt immer wieder begeistert, dass er Ende der 80er im laufenden Vertrag nur für die Übernahme der Auslieferungskosten ein neues Auto bekommen hat (Golf GTD), weil VW damals kaum gebrauchte Autos hatte und wenig neue verkauft hat. Jetzt wird es eben durch zwei Jahres-Verträge und relativ strenge Rücknahmen geregelt.

Zitat:

@DPLounge schrieb am 25. Februar 2020 um 09:37:18 Uhr:

...

Ist das bei VW denn immer so dass extra ein Gutachter kommt oder liegt das am Händler oder ob es ein Privat- oder Firmenfahrzeug ist?

Große Händler haben mittlerweile einen unabhängigen Gutachter permanent vor Ort.

Ich sehe das nicht negativ.

Sixt bestellt auch einen Gutachter, allerdings von der DEKRA. Ist wohl inzwischen so üblich.

Die Strenge des Leasinggebers bzw. des Gutachters hängt auch immer etwas davon ab, ob man im Anschluss ein weiteres Fahrzeug der gleichen Marke kauft/least. ;)

Nein

Zitat:

@TJay83 schrieb am 25. Februar 2020 um 09:18:53 Uhr:

Danke für den Bericht Stock-

Auch ich habe mich viele Gedanken um die Rückgabe gemacht, bevor ich das Auto überhaupt habe.

Von vielen höre ich, dass VW dadurch viel Geld wieder reinholt.

Das wird mein erster Leasing-Fahrzeug, daher bin ich da etwas vorsichtig.

Hatte auch überlegt mir andere Felgen zu kaufen und die Original Felgen einfach zu lagern.

Bei Rückgabe dieses einfach wieder drauf zu machen und die gekauften einfach wieder verkaufen.

Eine andere Überlegung ist, Folien an gefährdete Stellen an zu bringen um Kratzer oder Steinschläge zu verhindern.

Vielleicht sehe ich das alles viel zu krass.

Aber ich bin auch die Kosten bei dir sehr gespannt und werde es weiter verfolgen.

Mach dich nicht verrückt, Fahre und Pflege das Auto ganz normal. Vor Rückgabe Waschen und Saugen und fertig.

Ich habe nun schon 5 Leasingfahrzeuge ohne Probleme zurückgegeben, jedes mal war es fair und angemessen. Mehrmals wurden sogar Schäden nicht entdeckt (z.B. Kratzer im Dach, Scheinwerfer).

Zitat:

@sdnhns schrieb am 25. Februar 2020 um 12:01:56 Uhr:

Die Strenge des Leasinggebers bzw. des Gutachters hängt auch immer etwas davon ab, ob man im Anschluss ein weiteres Fahrzeug der gleichen Marke kauft/least. ;)

Der Gutachter wird immer seine Punkte notieren. Der Händler füllt das Übergabeprotokoll aus und hat damit in der Hand was verrechnet wird oder auch nicht.

Bei meiner letzten Rückgabe (BMW) war das Datum auf dem Protokoll zwei Wochen vor dem tatsächlichem Rückgabetermin. Ich war dem Händler vorher entgegengekommen und habe daher kostenfrei zwei Wochen länger den Wagen (bis der neue Polo da war) nutzen können.

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