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Lebensmüde Motorradfahrer

Themenstarteram 13. September 2017 um 16:30

Ich bin gerade im Urlaub in Südtirol und wundere mich etwas über die Fahrweise einiger Motorrsdfahrer.

Enge Serpentinenstraße, man kann vor einer Kehre nicht sehen was darin oder dahinter kommt. Also heißt das für mich langsam fahren und möglichst rechts bleiben. Einige Motorradfahrer müssen da wie die Geisteskranken rasen. Vollspeed auf den Geraden, Bremsen vor den Kehren, langsamer um die Kurve und wieder Gas und dabei überholen was geht.

Auch gelten hier komische Tempolimits. Kurvige Straße die eh nicht mit mehr als 50km/h möglich ist und dann ist das TL von 60km/h aufgehoben.

Beste Antwort im Thema

Das Problem besteht darin, dass gefühlte 132% der Motorradfahrer die STVO nur als unverbindliche Empfehlung betrachten und dementsprechend unterwegs sind. Die Bereitschaft für eine schöne Kurve zu töten scheint ebenfalls weit verbreitet. Ich weiß nicht warum, aber offensichtlich gibt das Motorrad ein Gefühl von Unverwundbarkeit.

Es ist ein Irrglaube, dass ein Motorrad engere Kurven als ein Auto fahren kann, in der Kurve braucht ein Motorrad vor allem auf Grund der Schräglage viel mehr Platz als auf der Geraden. Dazu kommt, dass man zum Ausweichen viel mehr Platz als ein Auto braucht, da man das ganze mit Schräglage austarieren muss. Also bleibt nur die starke Beschleunigung, in allem anderen ist das Auto fahrtechnisch überlegen.

Wichtig ist ein partnerschaftliches Miteinander, das geht aber leidér vielen zwei- und vierrädrigen Fahrern ab.

Gruß, Pistensau

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Sorry, so sehe ich das nicht. Bin selbst lange Zeit eine Enduro mit 70 PS gefahren.

Wenn ich Bergauf fahre ist das Üherholen in Serpentinen ganz einfach.

Vor der Serpentine ein Schulterblick ob nichts bergab gefahren kommt, dann in der Kurve innen auf die Gegenfahrbahn und beschleunigen. So bin ich gefahrlos und in kürzester Zeit vorbei.

Das ist so gut möglich weil ein Motorrad eben gut beschleunigt und andererseits einen wesentlich kleineren Kurvenradius hat.

Natürlich würde ich so etwas mit einer Harley nicht machen.

Richtig, kommt ein bisschen auf das Motorrad und den Fahrer an. Mit meiner GT gehe ich in Serpentinen auch nicht auf der Gegenfahrbahn vorbei. Schlicht und ergreifend, weil ich den Kopf altersbedingt nicht mehr weit genug drehen und daher nicht mit absoluter Sicherheit Gegenverkehr ausschließen kann.

Dazu reichen bereits kurze Geraden, um den "schlafmützigen" Autofahrer hinter mir zu lassen. Alles natürlich unter Beachtung der Verkehrsregeln. Überholverbote, durchgezogene Linien, Geschwindigkeitsbegrenzung - wird alles (meistens) beachtet.

Zitat:

@PHIRAOS schrieb am 13. September 2017 um 18:30:08 Uhr:

Ich bin gerade im Urlaub in Südtirol und wundere mich etwas über die Fahrweise einiger Motorrsdfahrer.

Streiche: Motorradfahrer - setze: Autofahrer...

...insbesondere die, die dort mit Dauerbremslicht runterfahren.

Dass ein Motorrad ggf. hier Vorteile bietet, die für einen "nur" Autofahrer nicht nach zu vollziehen sind, wurde ja bereits erklärt...

Themenstarteram 13. September 2017 um 16:52

Ich bin nicht schkafmützig. Ich möchte aber etwas von der Gegend sehen und nicht so schnell wie möglich die Serpentinen fahren.

... nennt man Zielkonflikt. ;)

Dann nimm den nächsten Parkplatz und schau in die Landschaft. Die Straße ist - zumindest meiner Auffassung nach - zum Befahren gedacht. Bei einer Tour hat so ein Landschaftsbewunderer mitten in der Serpentine auf Null gebremst, der Motorradfahrer hinter ihm hat sich langgelegt, kam in der Schräglage nicht mehr rechtzeitig mit dem Fuß auf den Boden und kippte in Zeitlupe um.

Schlafmützig hab ich übrigens extra in Anführungszeichen gesetzt, war nicht ernst gemeint und erst recht nicht auf dich bezogen.

Nein im Ernst, hab in den Alpen oft genug Autofahrer vor mir, die die Landschaft bewundern wollen. Die meisten von ihnen fahren trotzdem so, dass man als Motorradfahrer gut überholen kann. Geht doch ganz einfach. Nach der Serpentine scharf rechts fahren, nicht beschleunigen und Zeichen geben. Verstehen fast alle Motorradfahrer sofort.

Zitat:

@berlin-paul schrieb am 13. September 2017 um 19:01:55 Uhr:

... nennt man Zielkonflikt. ;)

Logisch, für die meisten Autofahrer sind die Alpen eine wunderbare Landschaft (für mich natürlich auch) und die möchten sie möglichst langsam genießen.

Ich hab mir aber auch schon kleine "Rennen" mit Autofahrern geliefert, die wohl auch weniger an der Landschaft interessiert waren. Staller Sattel ist dazu von Italien aus bestens geeignet, da nur einspurig befahrbar.

Für Motorradfahrer sind sie das Salz in der Suppe und machen im Schritttempo wenig Spaß. Ich halte es dort immer so, dass bergauf es "etwas" schneller geht und bergab wird die Landschaft bewundert. Hat noch den positiven Nebeneffekt, dass die Bremsanlage und der Tankinhalt geschont werden.

Zitat:

@PHIRAOS schrieb am 13. September 2017 um 18:52:07 Uhr:

Ich bin nicht schkafmützig. Ich möchte aber etwas von der Gegend sehen und nicht so schnell wie möglich die Serpentinen fahren.

Da hat doch auch keiner etwas dagegen. Der Motorradfahrer sollte schon wissen was er macht und ich sehe so etwas gelassen wenn ich z.B. mit dem Wohnmobil unterwegs bin.

Das ist mir egal was die Motorradfahrer machen. Ich fahr in Serpentinen schön rechts auf meiner Spur und geniesse die Landschaft. Und hinten drauf hab ich eine Zero DSR.

http://www.zeromotorcycles.com/de/zero-ds-dsr

Ich bin seit vielen Jahren jedes Jahr eine Woche mit dem Motorrad in den Alpen unterwegs und kann die Situation daher ganz gut beurteilen.

Leider gibt es die verrückten und scheinbar wirklich lebensmüden Kollegen, die auf der letzten Rille um Kurven donnern, als ob es keinen Sand oder Steinschlag in den Kurven oder Hindernisse hinter der Kurve geben könnte. Vor allem wenn dann am Sonntagnachmittag hinten noch die "Braut" drauf kauert, dann kann man beim Zusehen und beim Gedanken an die oft ahnungslosen Eltern das kalte Grausen bekommen.

Auf der anderen Seite ist man mit dem Motorrad auch als Nicht-Raser in den Alpen einfach viel schneller und wendiger unterwegs als mit dem Auto. Vor allem das viel höhere Beschleunigungsvermögen aus den Kurven heraus spielt natürlich bei den Überholmanövern eine große Rolle.

Insofern sieht auch manches Manöver aus der Sicht des Autofahrers schlimmer und gefährlicher aus als es ist.

Allerdings sollte auch mancher Autofahrer, statt im schleichenden Sightseeing-Tempo unterwegs zu sein, lieber mal anhalten und vielleicht ein Stück in den wunderbaren Alpen laufen und dabei die Ausblicke genießen. Das ist besser und für alle gesünder als beim Betrachten der Alpen lange Auto-Schlangen hinter sich herzuziehen.

Es werden immer Organspender gesucht.

Zitat:

@Wolf-Dieter08 schrieb am 13. September 2017 um 19:28:53 Uhr:

Es werden immer Organspender gesucht.

Frei nach Dieter Nuhr: Wenn man keine Ahnung hat: Einfach mal Fre**e halten! :rolleyes:

 

Dass bei Motorradfahreren nur äußerst selten etwas transplantierbar ist, weil die betreffenden Organe verletzt sind - die Motorradfahrer selbst Spenderorgane benötigen ist dir bekannt? :eek:

Das Problem besteht darin, dass gefühlte 132% der Motorradfahrer die STVO nur als unverbindliche Empfehlung betrachten und dementsprechend unterwegs sind. Die Bereitschaft für eine schöne Kurve zu töten scheint ebenfalls weit verbreitet. Ich weiß nicht warum, aber offensichtlich gibt das Motorrad ein Gefühl von Unverwundbarkeit.

Es ist ein Irrglaube, dass ein Motorrad engere Kurven als ein Auto fahren kann, in der Kurve braucht ein Motorrad vor allem auf Grund der Schräglage viel mehr Platz als auf der Geraden. Dazu kommt, dass man zum Ausweichen viel mehr Platz als ein Auto braucht, da man das ganze mit Schräglage austarieren muss. Also bleibt nur die starke Beschleunigung, in allem anderen ist das Auto fahrtechnisch überlegen.

Wichtig ist ein partnerschaftliches Miteinander, das geht aber leidér vielen zwei- und vierrädrigen Fahrern ab.

Gruß, Pistensau

Ich war auch schon mit dem Mopped in Süd-Tirol unterwegs und habe teilweise nicht schlecht gestaunt über knieschleifende Zweiradfahrer und in der Gegend rumschauende Autofahrer- jeweils mit entsprechenenden Geschwindigkeiten weit außerhalb des Normalen. In solchen Gegenden rechne ich aber mit so etwas, Deppen gibt es auf beiden Seiten.

Einen besonderen Deppen traf ich dieses Jahr aber in einem italienischen Motorradfahrer auf der kroatischen Küstenstraße, als er mich in einem sehr kurvigen Abschnitt völlig hirnlos rasend überholte, ich ihn aber wenige Kurven später trotz Vollbremsung fast abgeschossen hätte: da stand er mitten auf der Fahrbahn, um ein Selfie zu knipsen...

Themenstarteram 13. September 2017 um 18:54

Ich lasse halt bei geeigneter Stelle die schneller wollenden vorbei. Und ich gucke nicht nur in der Landschaft herum beim fahren. Hauptkonzentrstion liegt logischerweise auf der Straße. Nur fahre ich dennoch langsamer und vorsichtiger als es anderen lieb ist. Die Einheimischen haben natürlich einen Heimvorteil aber ich weiß vorher nicht wie eng die nächste Kehre wird und dementsprechend fahre ich vorsichtig.

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