- Startseite
- Forum
- Auto
- Ford
- Sierra & Scorpio
- Leerlauf Ford Scorpio, 2,0 DOHC, 95'-98'
Leerlauf Ford Scorpio, 2,0 DOHC, 95'-98'
Habe vor einigen Tagen einen Scorpio besichtigt mit geringer Laufleistung (ca. 101000 km). Motor lief , sprang willig an, trotz totalem Kaltstart, nach eingen Tage rumstehen, bei diesen Temperaturen. Der Motor hatte nur das Problem dass er zwar Gas annahm und auch sonst normal lief, nur beim Gas wegnehmen ging er fast aus, fing sich dann wieder und der Drehzahlmesser ging langsam auf die Solldrehzahl im Leerlauf zurück. D.h. beim Gaswegnehmen, sehr abrupt und plötzlich lief er bedrohlich bei ca. 400 bis 500 Umdrehungen, jedoch ging der Motor niemals aus, auch nach einigem Warmlaufen nicht.
Der Kühlmittelausgleichsbehälter war leer, Motorschaden?
Ähnliche Themen
6 Antworten
Hi,
warum hast Du denn den Ausgleichsbehälter nicht aufgefüllt?
1. Bevor man ein Auto startet, welches man angeboten bekommt, sollte man zunächst die Flüssigkeitsstände kontrollieren, d.h Öl und Kühlwasser sollten wenigstens(!) auf der Min-Marke stehen, besser zwischen Min- und Max- oder, noch besser, nahe Max-Marke.
2. Zugleich sollte man auch den Zustand der besagten Flüssigkeiten begutachten. Das Kühlwasser sollte dabei mit Kühlmittel erkennbar vermischt sein und keinerlei Rostbestandteile oder Schlieren enthalten. Das Motoröl sollte nicht pechschwarz sein, sondern möglichst noch leicht transparent - und natürlich darf es auch keine (Kühl-)Wasserbestandteile enthalten.
3. Darüberhinaus sollte auch ein Blick auf den Ölstand im Behälter der Servoflüssigkeit geworfen werden, und ggf. auch der Ölstand des Automatikgetriebeöls - welch letzterer jedoch erst im warmen Zustand und bei laufendem Motor korrekt abgelesen werden kann, inspiziert werden.
Ist alles korrekt, kann das Auto gestartet werden. Jetzt aber selbstverständlich weiterhin die Prozesse im Auge behalten, d.h. am besten im Stand betriebswarm laufen lassen und dabei beobachten, wie sich das Kühlmittel im Ausgleichsbehälter verhält, z.B. darf es keine Blasen werfen, das Niveau darf nicht absinken - vielmehr muß es gleichmäßig etwas ansteigen. Zugleich sollten die betreffenden Anzeigen im Armaturenbrett im Auge behalten werden - und man sollte indessen beobachten, ob der Motor vorschriftmäßig erwärmt, ob das Thermostat korrekt öffnet, ob die einzelnen Bereiche des Kühlsystems nach und nach erwärmen, ob ggf. bei einer bestimmten Temperatur der Zusatzlüfter einschaltet u.ä..
Ist weiterhin alles ok, kann mit dem Auto die erste Probefahrt vorsichtig unternommen werden.
Daß ein Motorschaden vorliege, kann aus den beiden von Dir gemachten Angaben (fehlendes Kühlmittel im Ausgleichsbehälter, zu niedriger Leerlauf bzw. beinahes Absterben des Motors im Leerlauf) alleine, ohne weitere Beobachtungen, keinesfalls geschlossen werden!
Gruß,
Uli (urogalski).
Dafür muß ersteinmal Wasser vor Ort vorhanden sein, um den Behälter aufzufüllen. Das war leider nicht, daran habe ich auch zunächst gedacht dass man den behälter auffüllen sollte, im oberen Schlauch war aber noch Kühlflüssigkeit vorhanden, das ergab der Drucktest des Schlauches, der Schlauch war voll.
Hi,
ich habe Autos mit solchen Erscheinungsbildern schon des öfteren angeboten bekommen, z.B. auch mit Öl unter Min-Markierung(!!!)... da frage ich mich dann zunächst: wie kommt es dazu?
Normalerweise haben Autos mit geschlossenen Kühlsystemen überhaupt keinen Kühlmittelverlust. Wenn aber vor Ort eine deutliche Menge davon fehlt, muß dieses Defizit irgendwo herrühren:
Entweder verlor/verliert das Fahrzeug Kühlmittel (undichter Schlauch, undichte Wasserpumpe, Haarriß u.ä...), oder es verbrauchte/verbraucht es. In beiden Fällen drohen letztlich Motorschäden, und immer muß den jeweiligen Ursachen auf den Grund gegangen werden. Derartige Symptome fallen bei mir unter den umfassenden Sammelbegriff "Gammel" - und dabei ist jedenfalls Vorsicht geboten!
Ein verantwortlicher und technisch kompetenter Fahrezughalter k e n n t sein Fahrezug und könnte
i m m e r konkrete Angaben zu den diversen Mangelerscheinungen machen! Wenn nicht: eher Finger davon lassen...
Ich will anmerken, daß die überwiegende Mehrheit von Motorschäden in erster Linie auf mangelhafte Kühlsysteme zurückzuführen sind, ansonsten ist zumeist mangelhafte Schmierung dafür verantwortlich. Weitaus seltener sind Motorschäden durch mechanische Fehler verursacht.
Festzustellen ist überdies, daß die Mehrheit der Fahrzeughalter/-nutzer nicht über ausreichende Kenntnis zur Funktion des geschlossenen Kühlsystems verfügt.
Gruß,
Uli (urogalski).
Ist alles richtig, was da so aufgezählt wird. Das meißte ist jedoch bekannt. Dass man nun Vorsicht walten sollte, wenn die Ursache nicht richtig erkannt wurde und Unsicherheitsfaktoren bestehen, wie von dir richtig erkannt wurde.
Der Kühlmittelausgleichbehälter ließ sich nicht öffnen, er ließ sich zwar losdrehen, der Deckel ließ sich jedoch nicht abheben.
Der Kühlmittelstand ist lange Zeit konstant, er sollte jedoch bei jedem Fahrzeug gelegentlich kontrolliert werden, geringstenfalls bei jedem Ölwechsel kontrolliert werden, das wissen wir doch alle.
Wenn man ein Auto angeboten bekommt das einen Ölstand unter der Minimalmarke hat, dann kann man einfach davon ausgehen, dass der letzte Ölwechsel lange her ist und ist natürlich ein Hinweis für ein ungepflegtes Fahrzeug....Natürlich kann man auch auf Motorschäden schließen.
Daß sich der Kühlmittelausgleichsbehälter zunächst losdrehen ließ, aber letztlich nicht entfernt werden konnte? - hm - hab es noch nicht selbst erlebt, nehme es aber natürlich hin.
Allgemein kann natürlich aus dem fehlerhaften Leerlaufverhalten - auch in Zusammenhang mit dem Kühlmittelverlust - nicht konkret auf einen bestimmten Schaden oder Fehler zwingend geschlossen werden. Es ist aber nicht auszuschließen, daß - im schlimmsten Falle - ein Schaden am Zylinderkopf vorliegt.
Ist das der zu Anfang der Mk2-Produktion noch verbaute klassische 2,0 DOHC mit 116 PS?
Mit diesem Motor waren drei meiner Fahrzeuge bestückt:
2x Ford Sierra Turnier (1990, 1991)
1x Ford Scorpio Mk1 Turnier (1994)
An zweien (Sierra '90, Scorpio '94) haben sich die Motoren - allerdings bei regelmäßiger Pflege und ausschließlichem Langstreckenbetrieb!!! - nach >300.000 km mit gerissenem Zylinderkopf verabschiedet.
Daraus schließe ich, daß die Köpfe empfindlich sind, und wenn - wie von Dir geschildert - ein schlechtes Leerlaufverhalten in Kombination mit auffälligem Kühlwassermangel vorliegt, könnte man einen Zusammenhang mit einem evtl. vorliegenden Zylinderkopfschaden nicht ausschließen - das sollte also gründlich überprüft werden - was nicht unbedingt einfach ist.
Auch die sehr niedrige Laufleistung muß nicht unbedingt eine gute Empfehlung sein. Kurzstreckenfahrzeuge mit geringer Laufleistung weisen zuweilen wesentlich stärkere Verschleißerscheinungen (z.B. Zylinderkopfdichtung!) auf als manche Langstreckenfahrzeuge mit hoher Laufleistung.
Aber es könnte auch sein, daß das Leerlaufregelventil nicht mehr korrekt arbeitet, oder daß die Zündkerzen/-kabel nicht mehr gut - oder feucht sind. Möglich wären auch Undichtigkeiten im Bereich der Unterdruckleitungen oder des Auspuffkrümmers... Alles ein wenig kompliziert.
Gruß,
Uli (urogalski).
Leutz...
es kann alles
oder auch nix sein.
Dass die Deckel oft nicht mehr richtig funktionieren kommt vor.
Vielleicht hat deswegen dann auch der Vorbesitzer nie mehr Wasser nachgefüllt???
Gerade bei Autos mit Klima kann es vorkommen, dass man mal nachkippen muss
Und der tiefe Motorlauf könnte z.B. auch von längerer Standzeit kommen.
Nach ein paar km ist oftmals wieder alles normal.
Fazit:
Die Indizien sind natürlich nicht gut, es besteht das erhöhte Risiko eines Schadens.
Aber ob wirklich ein Schaden ist kann man wohl erst nach näherer Untersuchung sagen.
Behalte das erhöhte Risiko eines Motorschadens im Hinterkopf bei Preisverhandlungen, wenn Du noch Interesse hast.