Leerlauf nur 400-500 U/min, nach Anfahren und Gaswegnahme geht er aus
Fahrzeug: W124 230E M102 5 Gang Schalter kurz vor 400000km Bj: 1987
Problembeschreibung :
Leerlaufdrehzahl im betriebswarmen Zustand nur bei ca 400-500 U/min, Motor läuft zunächst aber weiter. Wird nun angefahren und nach dem anfahren das Gas weggenommen, schaltet der Motor sofort ab. Er lässt sich zwar direkt danach wieder starten doch geht nach dem Anfahrvorgang wie beschrieben sofort wieder aus.
Passiert es mal dass er nicht direkt nach dem Anfahren ausgeht, so hat man das Symptom, dass sobald man das Gas wegnimmt das Auto anfängt zu ruckeln und in Richtung abwürgen geht, gibt man aber wieder gas läuft er wieder normal.
Im Kalten Zustand läuft er normal bis er warm ist, auch dann läuft er noch, aber sobald man ihn ausschaltet und während er noch warm ist wieder an schaltet fängt der Prozess an.
Habe in einigen Foren gelesen dass das ÜSR oft mal Probleme machen soll, oder die Verteilerkappen oder sonstiges, kann mir vielleicht jemand der auf dem Oldtimer Gebiet gut gerüstet ist erklären inwiefern z.B das ÜSR den Motorlauf beeinträchtigt oder warum doe Verteilerkappen ein Problem sein können wenn er ja bei Gasstößen gut und gleichmäßig hochdreht?
Ich bitte um Hilfe von den Oldtimer Göttern, bin Kfz Mechatroniker aber das auch erst seit 3 Jahren und mir fehlt vorallem bei den alten Kisten die Erfahrung.
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47 Antworten
Zitat:
@Lukas124 schrieb am 10. Juli 2024 um 20:39:01 Uhr:
Habe in einigen Foren gelesen dass das ÜSR oft mal Probleme machen soll [...]
Dann sollte die ABS-Warnleuchte brennen ...
Ich vermute Falschluft-Lecks und/oder einen Defekt an der KE-Jetronic.
Grundsätzlich sind bei unseren alten Kisten viele Schläuche an der Ansaugbrücke porös und nicht mehr dicht. Auf dem Bild siehst du die Teile, die ich an meinem W201/190E gewechselt habe. Unter dem LMM sitzt noch ein großes Gummigehäuse, an dem auch dieser U-Schlauch sitzt. Der hieß wohl früher auch ADAC-Schlauch. Grund: Wenn der sich gelöst hatte, ging der Motor aus. Der "Gelbe Engel" konnte das rasch beheben. Den Schlauch kannst du ertasten, wenn du vom Luftfilter kommend unter den LMM (Das Teil mit der Stauscheibe) greifst.
Ich habe seinerzeit meine Ansaugbrücke komplett ausgenebelt. Ein anderer 190er rauchte dabei wie eine Dampflock.
Es gibt hier aber sicherlich Leute, die sich wesentlich besser auskennen als ich.
Zitat:
@Lempira schrieb am 10. Juli 2024 um 21:07:40 Uhr:
Zitat:
@Lukas124 schrieb am 10. Juli 2024 um 20:39:01 Uhr:
Habe in einigen Foren gelesen dass das ÜSR oft mal Probleme machen soll [...]
Dann sollte die ABS-Warnleuchte brennen ...
Ich vermute Falschluft-Lecks und/oder einen Defekt an der KE-Jetronic.
Grundsätzlich sind bei unseren alten Kisten viele Schläuche an der Ansaugbrücke porös und nicht mehr dicht. Auf dem Bild siehst du die Teile, die ich an meinem W201/190E gewechselt habe. Unter dem LMM sitzt noch ein großes Gummigehäuse, an dem auch dieser U-Schlauch sitzt. Der hieß wohl früher auch ADAC-Schlauch. Grund: Wenn der sich gelöst hatte, ging der Motor aus. Der "Gelbe Engel" konnte das rasch beheben. Den Schlauch kannst du ertasten, wenn du vom Luftfilter kommend unter den LMM (Das Teil mit der Stauscheibe) greifst.
Ich habe seinerzeit meine Ansaugbrücke komplett ausgenebelt. Ein anderer 190er rauchte dabei wie eine Dampflock.
Es gibt hier aber sicherlich Leute, die sich wesentlich besser auskennen als ich.
Ich denke die Falschluft kann man ausschließen, da ich heute noch eine Abgasuntersuchung gemacht hatte, welche er mit optimalten Werten bestanden hatte. Außerdem müsste er ja theoretisch dann auch im kalten Zustand wie ein Sack Nüsse laufen und nicht nur wemn er warm ist. Sind Temperatursensoren eine Möglichkeit?
Die abgaswerte sind da keine Aussage.
Bei Falschluft lässt die Lambdasonde das Gemisch anfetten soweit es geht und hinten kommen die richtigen Werte raus.
In kaltem Zustand hat die lambda noch keine Funktion, da läuft der Hobel eh so fett, da merkt man Falschluft meist nicht.
Wenn Du hier Antworten bekommst und diese sogleich verwirfst, ist das evtl. die falsche Herangehensweise.
Kann man an einem 230E Bj. 87 das Tastverhältnis messen? Einen Fehlerspeicher gibt es meines Wissens erst ab Bj. 1989.
Zitat:
@Frank Drebbin schrieb am 10. Juli 2024 um 21:29:05 Uhr:
Die abgaswerte sind da keine Aussage.
Bei Falschluft lässt die Lambdasonde das Gemisch anfetten soweit es geht und hinten kommen die richtigen Werte raus.
In kaltem Zustand hat die lambda noch keine Funktion, da läuft der Hobel eh so fett, da merkt man Falschluft meist nicht.
Wenn Du hier Antworten bekommst und diese sogleich verwirfst, ist das evtl. die falsche Herangehensweise.
Okey danke das wusste ich nicht, wir haben bei uns in der Werkstatt einen Rauchtester, vielleicht kann man den mal anschließen und schauen ob es dampft. Es lag nicht in meinem Sinne die Antwort zu verwerfen, ich werde mich demnächst anders formulieren.
Das selbe Phänomen habe ich mit meinen CE300-24V auch bin bei ca. 245.000 km. Der fängt an Probleme zu machen sobald der Motor Betriebswarm ist. Verteiler Kappe und Finger, ÜSR, Einspritzdüsen, zündspule Kraftstoffpumpen sind neu. Vermute entweder die lambdasonde oder Temperaturfühler, ich hoffe nix an der KE Jetronic Oder Drosselklappe. Vllt auch nur falschluft.
Wenn du näheres weißt sag Bescheid bitte.
Zitat:
@JunyoR_A31 schrieb am 11. Juli 2024 um 00:16:58 Uhr:
Das selbe Phänomen habe ich mit meinen CE300-24V auch bin bei ca. 245.000 km. Der fängt an Probleme zu machen sobald der Motor Betriebswarm ist. Verteiler Kappe und Finger, ÜSR, Einspritzdüsen, zündspule Kraftstoffpumpen sind neu. Vermute entweder die lambdasonde oder Temperaturfühler, ich hoffe nix an der KE Jetronic Oder Drosselklappe. Vllt auch nur falschluft.
Wenn du näheres weißt sag Bescheid bitte.
Ja ich sag Bescheid wenn ich näheres weiß
Bei mir war das Elektrohydraulische Stellglied defekt (hat nicht mehr richtig geregelt) und die Kabel am Temperaturfühlerstecker stark Oxidiert (Grünspan extrem), desweitern war die Drosselklappe verkokt.
Grüße
Zitat:
@worktron schrieb am 11. Juli 2024 um 06:54:16 Uhr:
Bei mir war das Elektrohydraulische Stellglied defekt [...]
Wie hast du das festgestellt? Durchgemessen?
Ehs kann man messen.
Ich würde zunächst folgendes prüfen:
Sind beide Federn am Gasgestänge OK. Die brechen im Alter gerne.
Kappe und Läufer…sollten ohne Abbrand und von Bosch sein. Billigteile machen hier Probleme.
Bj 87 hat ab ca. August/September auf jeden Fall die runde Dose um das Tastverhältnis zu prüfen. Ob frühere Modelle die Dose haben, weiss ich nicht auswendig.
Nennt sich x11 und sitzt direkt über dem Zündsteuergerät am Fahrerinnenkotflügel.
Bj. 87 gibt es als KAT oder RÜF Version. Also ist die Frage ob du unter dem Teppich vor Beifahrersitz das Kabel für die Lambdasonde findest. Die sitzt nämlich bei dem Bj kurz vor dem KAT im Rohr und nicht im Krümmer wie bei den späteren Mopf 1.
ÜSR kann defekt sein, auch wenn das ABS funktioniert. Das ÜSR sichert das Motorsteuergerät und z.B. das ABS ab. Habe schon defekte ÜSR gehabt, bei denen das ABS nicht vom Ausfall betroffen war.
Normalerweise hat man bei ÜSR Defekt einen erhöhten Leerlauf.
Falschluft könnte bei der Laufleistung an einer defekten Wannendichtung des LMM liegen. Aber auch da hat man oft eher zu hohen und sägenden Leerlauf.
Falls du die Dose x11 findest würde ich dort zunächst mal das Tastverhältnis kalt und warm messen.
Zuvor aber in den Verteiler gucken.
Dauert nen paar Minuten und danach kann man immer noch anfangen zu schrauben.
Tastverhältnis zeigt dir z.B. ob das Motorsteuergerät arbeitet. Wenn kalt 50% anliegen, arbeitet das Motorsteuergerät. 50% heißt Lambda noch nicht aktiv. Nach ein paar Minuten muss sich dann der Wert ändern. Entweder zeigt sich ein pendelnder Wert um ca. 5% (Lambda regelt) oder ein fester Wert (Fehlerausgabe oder bei sehr niedrigem oder hohen Wert ca. 15 bzw. ca. 85% Endanzeige für zu fettes bzw. zu mageres Gemisch).
So hat man schnell unblutig erste Erkenntnisse.
Nicht selten ist die CO Schraube nämlich von Leuten verstellt worden, um z.B. mit kaltem KAT die AU zu schaffen(-:
Wer erklärt mir mal bitte wie ich das Tastverhältnis messe?
Ich hab ein normales Digitalmultimeter.
Danke im voraus.
Siehe diesen Beitrag von @mawi2006
Zitat:
@ManfredBochum schrieb am 11. Juli 2024 um 11:51:40 Uhr:
Wer erklärt mir mal bitte wie ich das Tastverhältnis messe?
Ich hab ein normales Digitalmultimeter.
Danke im voraus.
Ich habe das mit einem Schließwinkeltester gemacht.
Ganz wichtig: Den CO-Wert stellt man ebenfalls mit dem Schließwinkeltester ein. Pendelt der Zeiger der Nadel, regelt auch die Lambdasonde wie gewünscht.
Günstiger Nebeneffekt: Das Tastverhältnis kann man auch als KE-Diagnose nutzen. Steht alles im angehängten PDF.