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Legacy III (BE/BH) GX 2,5 (Automatik) Wirklich Kolbenkipper?
Hallo Forum!
(für Eilige: aktuelles Problem geht unter dem Querstrich los)
So - nun hab ich mich mal ein wenig eingelesen, und bin doch sehr angetan vom
Sachverstand und Good-Will, der sich hier so versammelt hat. Auch ohne dass ich
es unmittelbar anwenden könnte, habe ich hier ne Menge gelernt - auch über mein Auto.
Ich bin nicht (mehr) der Typ, der sich alles selbst zutraut. An meinen Motorrädern hab
ich in den 70er und 80er noch gerne selbst geschraubt, aber der Subaru ist gekauft
und gewartet in einer Subaru Vertragswerkstatt. Das ist sie zwar nun nicht mehr,
aber die Leute mit Sachverstand und die Spezialwerkzeuge gibt es noch immer.
Mein Auto - das ist ein Legacy III, GX 2,5 BE/BH Kombi (JF1BHCLR5YG.....)
als Benziner (kein Gas) Neuwagenkauf Juli 2000
- und ich hab nun die 230.000 km runter.
Beim Kauf kam ein Radio/CD, und eine Anhängerkupplung dazu, im Lauf der Jahre
dann noch eine Standheizung, Tagfahrlicht und eine Scheiben-Waschwasser-Heizung
mit eigener Pumpe (weil die werksmäßige im Winter so müde pinkelt).
--- Das war's. Der Rest ist original.
Mehr oder weniger üblichen Verschleiß gab es bei Auspuff, Bremsen, Batterien,
Faltenbälgen, Zahnriemen usw.. Dann gab das Glas-Kippdach vorne seinen Geist auf,
und Steinschlag hat mir schon die 3. Windschutzscheibe beschert.
Aber an Motor, Automatikgetriebe, Antriebsstrang gab es nie Probleme; kein Ölverlust,
kein Schaden, kein Unfall. Die Luftfederung ist auch noch original und funktioniert bisher tadellos.
Das allein sind aber nicht die Gründe, warum ich diese Auto so liebe.
Es liegt eher am "Fahrgefühl", und der entspannten Sicherheit, dass es vermittelt.
Aber wie Ihr Euch sicher denkt, habe ich mich nicht registriert, um ausgerechnet hier
von meinem Subi zu schwärmen.
Ich sage das nur, damit klar wird, dass ich dieses Auto behalten und weiterhin fahren will,
so lange es eben geht - technisch und finanziell. Ich finde kein vergleichbares -
(auch nicht unter den aktuellen Subarus)
In den letzten Jahren hab ich doch ne Menge Geld reingesteckt. Es wurde gründlich
Rost bekämpft (außen, aber auch inwändig), die Nacht- und Funktionsbeleuchtung
in den vielen kleinen Schaltern wurden erneuert, (lausig teuer!) 8 neue Reifen, und und und ...
Aber nun wird es wohl ernst.
______________________________________________________________________________
Ich war bei einer Inspektion mit Ölwechsel. Der vorherige war im Juli 2014 bei
192 Tausend (Öl 10W-40 TXI). Eine Roststelle am Heck wurde auch beseitigt
(die Werkstatt lackiert auch selbst).
Im Vorgespräch fiel eine Bemerkung, dass es nach 38.000 km nun wirklich höchste Zeit
für einen Ölwechsel sei, zumal ich ja kein Synthetik-Öl drin hätte.
Ich meinte daraufhin, dass es mir auch recht sei, wenn sie auf Synthetik umsteigen, und das ihnen überlasse. Also bekam ich welches (5W-30).
Ich hab das Auto seither für nur eine Fahrt benutzt: Autobahn 150km,
um die 150 km/h, um die 2°C Außentemperatur, bergige Strecke.
Dabei fiel mir ein Geräusch aus dem Motor auf, dass ich bisher noch nie gehört habe.
Es klackert.
--- gar nicht dezent, sondern eher heftig (wie 100g Hammer)
--- es wird nur hörbar unter Last (Beschleunigung, Bergauf-Fahrt)
--- es ist drehzahlsynchron, scheint mir aber nicht 1:1 zu sein (wie Kurbelwelle), eher so, dass es von einem Zylinder kommen könnte)
Die Diagnose in des Werkstatt-Meisters war "Kolbenkipper".
Ein Mann mit viel Subaru-Erfahrung übrigens, dem ich voll vertraue -
aber auch so einer kann sich ja mal irren)
Kolbenkipper leuchtet mir auch ein (nachdem er mir erklärt hat, was das ist )
Wir haben noch mal versuchsweise auf "Normalöl" gewechselt, was aber nichts geändert hat.
Das Öl war ohne Bröckchen, aber doch schmutzig (für einen Tag und 150km).
Das hat wohl einige alte Ablagerungen gelöst.
Es gibt nur eine einzige Sache, die mich ein bisschen irritiert:
Bei allem was ich seither zu "Kolbenkipper" gelesen habe, heißt es,
das es mit steigender Motortemperatur leiser wird.
Das trifft aber auf mein Geräusch ganz und gar nicht zu.
Es ist vielmehr so, dass der Motor erst mal warm sein muss, bevor sich das Klackern
überhaupt provozieren lässt.
Meine herzliche Bitte an Alle hier mit Sachverstand wäre also eine Stellungnahme zu diesen Fragen:
Was haltet Ihr von der Diagnose?
Fallen Euch alternative Diagnosen ein, die vielleicht noch besser zu den Symptomen passen?
Nächste Schritte (Kompression messen?)
Verhaltensempfehlungen?
Vielen Dank fürs Lesen (ich weiß, es ist ein bissl viel)
lieben Gruß UrFlix
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10 Antworten
Tag, Pleuellager Klappern wenn der Motor warm ist.....
Kolbenkipper ist wie du schreibst, bei warmem Motor eigentlich nicht oder fast nicht zu hören.
Mach doch wieder das Traktoröl rein 10w40 und hör noch mal.
Ich hab leider schon einiges gelesen: 220-250tkm gibts öfters Lagerschaden....
Moin Omibock,
Danke fürs schnelle Antworten - erst mal.
Zitat:
@omibock1973 schrieb am 4. Dezember 2016 um 21:47:37 Uhr:
Mach doch wieder das Traktoröl rein 10w40 und hör noch mal.
Hab ich doch schon gemacht. Hat leider nix bewirkt. Da hilft wohl nur aufmachen und nachschauen, oder?
Mein Outback hat den subarutypischen Kolbenkipper (auch ein 2.5er, allerdings ein 2006er) am ersten Zylinder. Hört man leicht wenn der Motor kalt ist, ist aber weg, wenn er warmgelaufen ist (so nach 5km). So soll es sein. Wenn's dauernd klackert, ja sogar lauter wird, wenn die Maschine warm ist, dann würde ich auch auf irgend ein Lager tippen.
Kommen tut dies von der großen Bohrung von 99mm und der verwendeten Legierung für die Kolben. Diese dehnt sich stärker als die Zylinderbohrung, weshalb die Kolben im kalten Zustand relativ viel Spiel haben müssen. Hier kommt es dann mit höherer Wahrscheinlichkeit zu Kolbenkippern als bei Motoren mit kleinerer Bohrung.
Die große Bohrung wiederum kommt zum einen von 2.5l aus 4 Zylinden und dem Boxer-Layout. Dadurch das der Motor noch zwischen den Federdomen Platz haben muß, kann man den Hub nicht beliebig vergrößern (vorallem weil jeder Millimeter mehr doppelt, also links und rechts, in der Breite auftritt!), deshalb wählte Subaru den Weg der überproportional großen Bohrung (der Motor ist ein extremer Kurzhuber!) und den damit verbundenen möglichen Kolbenkipper.
Grüße,
Zeph
...na.... dann los ans schrauben.
Zuerst immer das einfachtse machen.
Ich würde so los gehen:
1. Kerzen raus und Elektrode ansehen - vielleicht hat sich ein Ölabstreifring verabschiedet - (hatte ich mal an einem Traktor)
2. mit ner kleinen Kamera in den Brennraum rein - OHNE Kerzen kann man den Motor leicht drehen.
3. wenn 1+2 ohne Befund, dann unter den Wagen und die Ölwanne runter. Die günstigste positionierte Lagerschale abschrauben und den Hubzapfen der Kurbelwelle ansehen - und genau die Lagerschale begutachten. Wenn das was tatsächlich hin ist sieht man das auch.
Was mir noch einfällt: klappert denn der Wagen auf P im Stand und bei erhöhter Drehzahl??
Weil UNTER LAST UND BERGAUF - da fällt mir noch was anderes ein: auch ich hatte mal einen klingelden Wandler vom Automaten - der hat bei ner Passfahrt angefangen zu klingeln.....nach abkühlen war es wieder weg.
wann wurde denn zuletzt am Automaten das Öl gewechselt?
Nochmal Danke ..... auch an Zephyroth
Zitat:
Ich würde so los gehen:
1. Kerzen raus und Elektrode ansehen - vielleicht hat sich ein Ölabstreifring verabschiedet - (hatte ich mal an einem Traktor)
Zündkerzen waren gut (Inspektion war ja einen Tag vorher)
Zitat:
2. mit ner kleinen Kamera in den Brennraum rein - OHNE Kerzen kann man den Motor leicht drehen.
Die Idee mit der Kamera gefällt mir gut - ich hab so ne kleine USB-Kamera - das könnte gehen.
Zitat:
3. wenn 1+2 ohne Befund, dann unter den Wagen und die Ölwanne runter. Die günstigste positionierte Lagerschale abschrauben und den Hubzapfen der Kurbelwelle ansehen - und genau die Lagerschale begutachten. Wenn das was tatsächlich hin ist sieht man das auch.
Ich bin recht dankbar für die Roadmap; klingt zielführend. Mal sehen was mein Werkstatt dazu sagt.
Ich selbst hab natürlich weder Bühne noch Grube.
Zitat:
Was mir noch einfällt: klappert denn der Wagen auf P im Stand und bei erhöhter Drehzahl??
Weil UNTER LAST UND BERGAUF - da fällt mir noch was anderes ein: auch ich hatte mal einen klingelden Wandler vom Automaten - der hat bei ner Passfahrt angefangen zu klingeln.....nach abkühlen war es wieder weg.
Ich versuche mich mal anschließend an ner besseren Beschreibung des Geräuschs - ich hab mit das heute noch mal angehört, und bin auch noch mal gefahren.
Zitat:
wann wurde denn zuletzt am Automaten das Öl gewechselt?
7/2014 vor 40 000 km.
Versuch mehr über das Geräusch zu sagen:
Im Stand: (egal ob Getriebe auf "P" oder "N")
Lautes metallisches Klackern, etwa mittig im Motorblock. Im Leerlauf absolut stumm.
Leise hörbar ab 1500 U/min, darüber wieder leiser bis nicht hörbar.
Stark hörbar wieder bei 2500 U/min.
Frequenz des Klackerns nimmt mit steigender Drehzahl zu.
Das Klackern ist nicht ganz regelmäßig. Es gibt immer mal Perioden wo nur vereinzelte Klacks
zu hören sind. Ich denke mal die Frequenz liegt bei 2500 knapp unter 10 Hz - aber das ist nur geschätzt.
Bei stehendem Fahrzeug im Leerlauf: Bei langsamem Hochdrehen ab 1500 U/min hörbar, ab 2500 U/min und konstanter oder leicht ansteigender Drehzahl stark hörbar. Bei Gasstößen bis ca 3500 U/min erst am Zenith der Drehzahlkurve kurz aber stark hörbar.
In Fahrt:
Tempomat fährt auf Stufe 3 bei ca. 70 km/h, 2800 U/min. Auf flacher Strecke deutlich hörbar (Gaspedalstand ca 10% Weg). Wird bei leichtem Gefälle etwas lauter, bei leichter Steigung etwas leiser.
Mit Tempomat ist das Geräusch viel konstanter und zuverlässiger zu hören als ohne (weil ich vermutlich nicht so konstant so wenig Gas geben kann)
Braucht allerdings ein gewisses Maß an Mindestlast: Im Schiebebetrieb ist das Geräusch nie hörbar, unabhängig von Drehzahl (getestet zwischen 1500 U/min und 4000 U/min).
Auch hier bei Gasstößen bis ca 3500 U/min erst am Zenith der Drehzahlkurve kurz aber stark hörbar.
Alles bei betriebswarmen Motor.
Ein Legacy Werkstatthandbuch sagt dazu folgendes:
2. Engine Noise | ||
---|---|---|
Type of sound | Condition | Possible causes |
Regular clicking sound | Sound increases as engine speed increases |
Incorrect Valve clearance (Ventilspiel falsch) | Worn valve rocker (Nocke abgenutzt) | Worn camshaft (Nockenwelle abgenutzt) | Broken valve spring (Ventilfeder gebrochen) |
So sehr aufschlussreich finde ich das nicht.
Ich warte mal noch mal ein wenig, ob noch jemand andere Ideen hat (Luftführung?) - aber ich fürchte, am Ende wird mal wohl aufmachen müssen.
Was mag das wohl kosten, die Sache ordentlich zu diagnostizieren (ohne Reparatur)?
Hallo,
ich stimme Omibock in seinen Empfehlungen zur Fehlersuche zu.
1. Kerzen raus und Kerzen sichtprüfen sowie Brennräume mit kleiner Kamera inspizieren. Wenn bei der inspektion die Kerzen neu gekommen sind ist vielleicht auch was reingefallen?
2. Anlasser raus und kontrollieren ob alle Schrauben vom Wandler vorhanden und fest sind. Die Geräuschbeschreibung klingt für mich so als könnte hier evtl. eine Schraube fehlen / nicht ganz fest sein.
das passt Zu deiner Beschreibung das das Geräusch lastabhängig ist.
hatte ich mal bei einem Kunden wo das Getriebe aus und eingebaut wurde, aber eine Schraube des Wandlers nicht auf Drehmoment angezogen wurde.
3. Ölwanne runter und KW Lager eins nach dem anderen auf Verschleißspuren prüfen.
Besten Gruß und gutes Gelingen
Nochmal besten Dank an Alle!
Ich werde noch mal mit der Werkstatt Rücksprache halten. Mir wäre es das Liebste, dem Fehler auf den Grund zu gehen und defekte Teile (möglichst durch Neuteile) zu ersetzen. Größere Lösungen (wie einen Motortausch, oder Ersatz durch einen anderen Gebrauchten stelle ich erst mal zurück.
Die Sache kann sich allerdings in die Länge ziehen. Ich organisiere erst mal vorübergehend ein Ersatz-Fahrzeug.
Auf alle Fälle berichte ich mehr, wenn sich Neuigkeiten ergeben.
Bis dann
UrFlix
Meiner Meinung nach hat das Geräusch schon mit dem Ölwechsel von 10W40 auf ein synthetisches dünnes 5W30 zu tun.Möglicherweise war das für den Lagerschaden ursächlich.Wie kann man nur bei einem alten Motor bei dieser Laufleistung ein Wechsel auf Synthetik empfehlen?Ich verstehe die Werkstatt nicht.
Tut mir leid für dich.
Gruss Jörn
@ Jörn
Tja -- mag sein, dass die Idee das Motoröl zu wechseln, nicht besonders schlau war. Wie auch immer - es ist nicht mehr zu ändern.
Die Würfel sind gefallen. Es kommt ein Austauschmotor rein, der erheblich weniger Laufleistung auf dem Buckel hat, ansonsten aber gleich ist.
Nach der Demontage zeigten beide fahrerseitigen Kolben deutliche Spuren von Kolbenkippern oben und unten am Kolbenhemd (siehe Bilder)
Die Zylinder zeigen keine Spuren.
Wichtiger, und für das Geräusch ausschlaggebend, war aber wohl ein Pleuelfußlager mit zu viel Spiel.
Daneben gibt es noch einige andere Dinge, die man mit ausgebautem Motor besser angehen kann.
Zahnriemenwechsel am Austauschmotor
Wasserpumpe
Kühler (korrodiertes, angefressenes Alu)
Klimaanlage Wasserabscheider
Klima Kühlmittelleitungen (auch Korrosion am Alu)
Getriebeöl Hauptleitung (Korrosion von außen)
Kühlschläuche (Gummi versprödet)
Da muss ich wohl durch, wenn ich das Auto weiter fahren will --- und das will ich eben.
Glücklicherweise hat es sonst keine nennenswerten Rostschäden im Motorraum.
Noch mal meinen Dank an Alle, die hier ihr Kompetenzen eingebracht haben!
UrFlix
Hallo,
na ich hätte an deiner Stelle den Motor drin gelassen und nur die Pleuellager gewechselt. Haben wir erst vor kurzem an einem Wagen (nicht SUBARU) gemacht. - einfach alle Lagerschalen tauschen und gut ist.
Nun ja....jetzt ist halt schon alles zerlegt.
Aber schön - das nicht alle gleich den Wagen entsorgen. Wünsche das alles schnell + günstig Instand gesetzt wird.