Leichtes Poltern im Vorderwagen - Motorlager defekt?
Hallo zusammen!
Ich besitze seit ein paar Wochen einen 230E von 1988 mit nur 84.600 km auf der Uhr. Optisch lasse ich das Fahrzeug bald aufbereiten, damit alle kleineren Dellen, Kratzer und eine kleine Roststelle unter der Fensterschachtleiste hinten (die einzige Stelle!!) Geschichte sind.
Folgendes ist mir aufgefallen:
Von Anfang an poltert es beim Fahren leicht, aber andauernd im Vorderwagen, wenn ich über schlechte Straßen fahre. Wenn ich an einer Steigung anfahre, rüttelt es recht stark, Kupplung ist aber völlig in Ordnung.
Heute habe ich zum ersten Mal festgestellt, dass der Motor im Standgas vor der Ampel alle paar Sekunden leicht rüttelt, als wäre etwas lose; dabei bleibt der Leerlauf aber konstant.
Das Fahrzeug hat kürzlich den TÜV ohne Mängel bestanden, daher schließe ich (zunächst) defekte Querlenker oder die Lagerbuchsen an der Vorderachse aus.
Meiner Einschätzung nach können es jetzt nur noch die Stoßdämpfer sein (die aber keine Ölverschmutzung aufweisen, auch federt das Fahrzeug nicht nach) oder die Hydrolager am Motor, was ich eher vermute.
Was meint ihr? Deutet es auf defekte Motorlager hin? Wenn ja, wie aufwändig ist der Umbau?
Vielen Dank schon mal für eure Tipps.
VG Dominik
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18 Antworten
Moin
Guck dir mal die Domlager an, nicht das die beschädigt sind.
Motorlager sind natürlich auch möglich.
Beim Motorlager wird der Abstand vom Lager zum Längsträger mit min. 13mm Verschleißmaß gemessen, dazu muss da eine Schraube SW13 (Schraubenkopf) zwischen den Kragen und den Achsträger passen. Ist dass nicht der Fall, ist es platt.
Zitat:
Das Fahrzeug hat kürzlich den TÜV ohne Mängel bestanden, daher schließe ich (zunächst) defekte Querlenker oder die Lagerbuchsen an der Vorderachse aus.
Poltern kommt im schlimmsten Falle von ausgeschlagenen Traggelenken (gefährlich), aber auch von Spiel in den seitlichen Stabilisatorlagerungen. Auch ein ausgeschlagener Lenkhebel kann dass verursachen, sollte der TÜV aber bemerkt haben.
Es kann aber auch sein, dass Altersbedingt die Querlenkergummis nicht mehr frisch sind, dann poltern die Autos auch, obwohl die Teile kein Spiel haben. Das geht beim TÜV durch, macht sich aber beim Fahren durch "mangelhaften" Fahrkomfort bemerkbar.
Ein Poltern kommt meistens vom Domlager. Ein Fahrzeug mit zu wenig Kilometern stand sehr viel. Wenn man ein Fahrzeug nicht regelmäßig bewegt kommt es dazu, dass sich viele Gummilager platt stehen. Das wird bei dir noch nicht das letzte ´ovale´ Lager gewesen sein. Ich habe neue Querlenker, alle 3 Spurstangen, Lenkumlaufhebel (da nimm aber das Original von MB), 4 neue Federn, 4 neue Stoßdämpfer und neue Domlager verbaut. Anfangs war nur ein quietschendes Traggelenk die Ursache für die Revision. Aber wenn man schonmal dabei ist ... Da kommt dann ein Lager nach dem Anderen. Mach es lieber gleich richtig. Obwohl meine Domlager noch kein Spiel hatten. Jetzt nach weiteren aktiven 10.000km vibriert der Wagen leicht (auch im Stand). Also habe ich jetzt 2 neue (Corteco) Motorlager, 2 neue Hardyscheiben und das Getriebelager bestellt. Meine Devise kennst du ja :-) . Vom Finanziellen ist alles überschaubar. Nur Markenware benutzen. Der Wagen soll ja schließlich nochmal über 30 Jahre halten. Jetzt ist der 3l-Diesel mit 150tkm erstmal eingefahren.
Ich hatte vor, mir die vorderen Querlenker, die Hydrolager für den Motor und die Domlagergummis zu bestellen und einzubauen. Dann muss ich auch noch 4 neue Reifen aufziehen lassen, da die alten 12 Jahre alt sind und auch leichte Geräusche produzieren (das Auto stand ja 5 Jahre!).
Wenn das gemacht ist, sollten die leichten Poltergeräusche zumindest kaum noch vorhanden sein.
Obwohl der Motor im Stand nicht vibriert, sondern sauber läuft, kommen trotzdem neue Motorlager rein. Oder was meint ihr?
Das Auto soll technisch wieder 1A werden, daher bin ich deiner Meinung. Die von Dir genannten Teile werde ich dann auch noch austauschen.
EDIT: Ich habe mir nun schon folgende Teile zusammengesucht:
- Kompletter Satz Spurstangen von Febi/Bilstein oder Lemförder (die mittlere für das Model vor 89 ist schwierig zu bekommen, habe ich den Eindruck)
- Querlenker rechts und links (Febi/Bilstein)
- 2 Federbeinlager von Sachs
- Hardyscheibe (Febi/Bilstein)
- Getriebelagergummi
- 2 Motorlager (Febi/Bilstein)
Für alles zusammen würde ich rund 350,- € zahlen. Geht eigentlich.
Was ich erstmal hinten anstellen möchte, sind die Federn und die Stoßdämpfer. Die sehen noch sehr gut aus und das Fahrzeug schaukelt sich definitiv nicht auf. Ansonsten kann ich die Dämpfer immer noch austauschen.
Moin Moin !
meine Meinung : Der älteste Schrott ist um Klassen besser als der in China weggeworfene Müll von Febi!
Leider hat auch Lemförder nachgelassen und produziert teilweise nicht mehr selber.
MfG Volker
Puh, okay. Es gibt die Querlenker und anderen Ersatzteile noch von Meyle. Welche Hersteller bevorzugt ihr denn für diese Teile? Wenns die alle noch bei MB original gibt, nehme ich natürlich die, auch wenn sie etwas mehr kosten...
Febi baue ich nach Möglichkeit auch nicht unbedingt ein. Zumindest nicht da, was mit Gummi zu tun hat.
Ich nehme seit ca. 20 Jahren Meyle und bin bisher immer gut damit gefahren. An Lemförder kann ich mich gar nicht erinnern, das jemals verbaut zu haben.
Federn, Stoßdämpfer, Domlager sind von Sachs. Obwohl einige auf Bilstein schwören. Ist eben Geschmacksache (wie beim Öl). Motorlager auf jeden Fall von Corteco nehmen.
Febi ist günstig - manchmal zu günstig.
Achso, die hinteren Dämpfer und Federn sind schnell gemacht. Wenn noch gut, würde ich sie noch nicht machen. Vorne ist die Belastung schon etwas höher. Und weil dort meistens eine Fahrwerkvermessung ansteht, immer gleich alles machen (bei dem Alter).
Denk noch an den Lebnkungsdämpfer. Kostet von Stabilus auch nur ein paar Euros, bringt aber richtig viel Ruhe ins Fahrwerk.
Es muss nicht immer MB Original sein. Mein Lenkungsdämpfer vom G kostet von Stabilus um die 80€(verstärkte Ausführung) und bei MB über 300€, und ist auch nur von Stabilus. Bei einigen Sachen lohnt sich dennoch ein Vergleich.
Bei Bandel bin ich jetzt fündig geworden. Die haben die Hardyscheiben von Meyle, Motorlager ebenfalls von Meyle, aber auch von Corteco (diese Firma kannte ich bisher gar nicht), Federbeinlager von Sachs und die Querlenker von Lemförder. Letztere kosten stolze 405,- €, also fast doppelt so viel wie die Querlenker von Meyle oder das Dreifache von den Febis...
Wie lang ist für den W124 230E die mittlere Spurstange? Bei Bandel gibt es zwei Ausführungen, einmal 527 mm und einmal 538 mm.
Schau mal bei profiteile rein. Da habe ich erst verschiedene Lager bestellt. Letzte Woche gabs 8% Rabatt auf alles. Für 2 Motorlager, ein Getriebelager und beide Hardyscheiben habe ich knapp über 100€ bezahlt. Hardys von Meyle, Rest von Corteco. Hat diesmal nur eine Woche gedauert. Sonst dauerts dort im Schnitt länger. Haben dafür aber gute Preise. Wenns schnell gehen muss dann auch auf motointegrator vorbeischauen. Haben aber etwas nachgelassen, was Verfügbarkeit betrifft.
Zitat:
@mc_schmiddi schrieb am 25. September 2021 um 10:26:37 Uhr:
Wie lang ist für den W124 230E die mittlere Spurstange? Bei Bandel gibt es zwei Ausführungen, einmal 527 mm und einmal 538 mm.
Drunter legen und messen - geht ja schnell.
Zitat:
@mc_schmiddi schrieb am 25. September 2021 um 10:22:30 Uhr:
Bei Bandel bin ich jetzt fündig geworden. Die haben die Hardyscheiben von Meyle, Motorlager ebenfalls von Meyle, aber auch von Corteco (diese Firma kannte ich bisher gar nicht), Federbeinlager von Sachs und die Querlenker von Lemförder. Letztere kosten stolze 405,- €, also fast doppelt so viel wie die Querlenker von Meyle oder das Dreifache von den Febis...
Oder Querlenker selber überholen, gibt nix besseres als originale.
Gut, günstiger und besser wäre es wohl, einfach die Buchsen an den Querlenkern zu tauschen. Das müsste ich dann aber mangels Möglichkeiten in der Werkstatt machen lassen. Wäre mir sogar lieber wegen Originalteilen.