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Leistungsverlust bei 95, 92 Oktan stat 98

Themenstarteram 12. Dezember 2005 um 18:50

Hi,

wieviel Prozent Leistung verliert man zirka, wenn man statt Super+, Super oder gar Normal fährt ?

(wie siehts beim Drehmoment aus)

Beste Antwort im Thema

Richtig, endlich mal einer der keinen Unsinn zu diesem Thema schreibt!

Es gibt in dem Sinn überhaupt kein Kennfeld, welches für eine bestimmte Spritsorte gedacht ist. Sondern gibt es EIN Kennfeld, mit dem der Motor optimal läuft. Und wenn es dabei zu einer klopfenden Verbrennung kommt, dann registriert das der o die Klopfsensor (en) - welche sozusagen nichts anderes als ein "Ohr" am Block oder Kopf sind.

Bei den ganz neuen, wo man das in die Zündkerzen integriert hat, ist das auch nicht anders, nur dass das hier halt per Ionenstrom-Messung gemacht wird (BMW hat das bisher nur beim neuen M5).

Und solange es eben zu KEINER klopfenden Verbrennung kommt, läuft der Motor IMMER mit dem opimalen Kennfeld - welche ROZ der Sprit hat ist dem Motor dabei völlig egal und weiß der auch nicht.

Kommt es aber zu einer klopfenden Verbrennung, dann stellt der Klopfsensor das fest und teilt das sozusagen dem Steuergerät mit, welches daraufhin den Zündzeitpunkt etwas in Richtung "später" verstellt. Und ob das nun deshalb ist, weil der Sprit eine niedrige Klopffestigkeit hat, oder weil es draußen sehr heiß ist und auch der Motor sehr heiß ist, ist dem Steuergerät ebenfalls egal.

Normalerweise verbrennt der Sprit ausgehend von der Zündkerze in einer Flammfront, welche durch den Brennraum verläuft (mit ca. 150km/h). Gezündet wird je nach Drehzahl und Last immer so, dass der max. Verbrennungsdruck (welcher ja nicht linear sondern in einer Kurve verläuft) bei der idealen KW-Stellung anliegt (= ca. 8 Grad nach OT). Und dieser optimale Zeitpunkt ist für jede Drehzahl-/Last-Situation eben im Zündkennfeld hinterlegt.

Bei einer sog. "klopfenden" oder "klingelnden" Verbrennung passiert dagegen folgendes:

Nachdem die Kerze den Sprit entzündet hat, kommt es zu einem Temperatur und Druckanstieg im Brennraum (das ist immer so). Nur reicht der hier dann aus, damit sich an anderen Stellen (i. d. R. in den Ecken) der Sprit auch noch von selbst entzündet - WÄHREND die Verbrennung im Gange ist. Dabei kommt es dann zu mehreren (min. zwei) GEGENLÄUFIGEN Flammfronten, welche irgendwo aufeinander treffen.

Dadurch verläuft die gesammte Verbrennung SCHNELLER. Und eben deshalb fällt auch der Max.-Verbrennungsdruck einmal HÖHER aus und liegt auch noch FRÜHER (zu früh) an. Bei einer starken und länger anhaltenden, klopfenden Verbrennung würden vor allem die Kolben, aber auch der gesamte Motor, sowohl mechanisch wie auch thermisch überbeansprucht (blitzblank saubere Brennräume und/oder An- u. Abschmelzungen sowie Kolbenbrüche sind immer ein sicheres Anzeichen für eine starke klopfende Verbrennung).

Und damit das eben nicht der Fall ist, haben die neueren Motoren alle Klopfsensoren. Die empfohlene Spritsorte ist immer die, mit der es auch bei gleichzeitig hoher Außentemp. und hoher Motorbelastung zu KEINER klopfenden Verbrennung kommen kann. Einigen Motoren reicht dafür die Klopffestigkeit von Normal, die meisten brauchen Super und einige wenige SuperPlus. Welche das beim jeweiligen Motor ist, wird vom Fahrzeughersteller in aufwenigen Versuchen ermittelt und kann man in der Betriebsanleitung und ggf. zusätzl. in der Tankklappe nachlesen.

Und welche Auswirkung hat es jetzt, wenn ich einen Sprit mit noch höherer Klopffestigkeit tanke als der Motor benötigt? = Die Tankrechnung fällt noch etwas höher aus!

Nur DANN und nur DESHALB und nur SOLANGE das Steuergerät den Zündzeitpunkt auf etwas später verstellen muß (weil der Motor sonst "klopft"), arbeitet der nicht mehr ganz so effizient, und hat dadurch nicht mehr die volle Leistung - was der Fahrer durch entsprechend mehr "Gas" ausgleicht und deshalb zu einem (geringen) Mehrverbrauch führt!

Tipp: Im Winter und bei ruhiger Fahrweise kann man ruhig eine Stufe niedriger gehen. Also statt SuperPlus nur Super oder statt Super nur Normal tanken. Bei Motoren OHNE Klopfregelung sollte man aber sicherheitshalber immer bei der empf. Sorte bleiben.

Und das, dass das Steuergerät gleich 1.500 km oder noch länger brauchen würde, um wieder den optimalen Zündzeitpunkt zu nehmen (wenn es den verstellt hatte), ist völliger Quatsch. Das macht das bei JEDER Zündung. Und bei Motoren mit zylinderselektiver Regelung auch noch für jeden Zylinder individuell. Heißt: Kommt es hier nur bei einem Zylinder zu einer klopfenden Verbrennung, wird auch nur bei dem der Zündzeitpunkt etwas in Richtung später verstellt - die anderen laufen mit dem optimalen weiter.

Und sobald der Sensor in diesem Zylinder keine klopfende Verbrennung mehr feststellt, wird auch bei dem wieder optimal gezündet. Und das wird so schnell korrigiert, dass sich das bei jeder Zündung abwechseln kann.

Wenn jetzt der Motor auch mit Normal nicht klopft, was sollte es dann bewirken, wenn der Sprit lediglich eine noch höhere Klopffestigkeit hat - eine höhere als dieser Motor benötigt? Richtig! NICHTS! Darauf ob der Motor immer richtig läuft, haben viele Dinge einen Einfluss. Beim Sprit hängt das vor allem von der Dichte, dem Dampfdruck, dem Siedeverlauf, der Flüchtigkeit, ect. ab. Das sind alles qualtitative Dinge, welche mit der Klopffestigkeit absolut NICHTS zu tun haben.

Auch der Energiegehalt des Sprits hat NICHTS mit der Klopffestigkeit zu tun. Sondern hängt der von der konkreten Zusammensetzung ab. Hatte auch schon Proben von einer Tanke, wo das Normal-Benzin den höchsten Energiegehalt von allen dreien hatte. Und wenn ein Motor mit diesem nicht klopft, dann würde er mit diesem am besten gehen.

Grüße

P. S. Ihr dürft diesen Beitrag gerne kopieren und überall da rein kopieren, wo es zu einer "Oktanzahl-Diskusion" kommt.

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solche spielereien solltest du bei einem hightec produkt, wie es unter der marke bmw vertrieben wird nicht ausprobieren.

nicht ohne grund werden nur bestimmte oktan min. anforderungen für benzin motoren vorgegeben (klopf)

der unterschied von 98 zu 91 (normal) ist gravierend.

98 zu 95 ist noch okay.

bzw. 102 Powerbenzin nicht spürbar.

Was den Drehmomentverlauf angeht,

kann man sich wegen subjektivem gefühl sehr täuschen lassen, weil die Randbedinungen sich stetig ändern (lufttemp. / Fahrbahn)

Themenstarteram 13. Dezember 2005 um 17:32

Sorry aber les mal dein Handbuch, trotzdem danke.

BMW veträgt ab Normal alle gängigen Oktanzahlen.

Meine Frage ist leider nicht beantwortet.

Das ist k e i n e Spielerei,

sondern diese Frage, wie groß die Nachteile (Verbrauch, Leistungsverlust)

e v e n t u e l l wären, wenn man "nur" Super fährt, bewegt angesichts der heutigen Spritpreise sicher tausende BMW-Fahrer !!!

 

Dem Motor ist es jedenfalls völlig egal, weil sich der autom. anpasst!

Meines Wissens bringen die 98 Oktan nur in ganz seltenen, extremen Situationen (hohe Außentemperaturen, Vollgas) einen Hauch mehr Leistung, was man aber so gut wie nicht spürt!

Sind es diese kurzen "Augenblicke" wert, das ganze Jahr über immer 4% Mehrpreis zu bezahlen ?

Der Brennwert von Super ist übrigens mit 41000 zu 40000 kJ/kg sogar höher, als der von Superplus...

Auch der Schwefelgehalt in unserem schwefelarmen Benzin kann nicht wichtig sein - noch sind ja keine NOx - Katalystoren im Einsatz.

Tanke ich Benzin, brauche mehr davon wie Super, tanke ich SuperPlus, komme ich mit etwas weniger davon. Den Preisunterschied von Super zu SuperPlus hole ich persönlich nicht mehr ganz einfach, aber das reißt's dann wirklich nicht mehr raus.

Eine umgekehrte Überlegung wäre, ob man nicht irgendwo 4% seiner Fahrten drosseln könnte... ;)

Mit Normalbenzin ist die Beschleunigung spürbar träger, mit Superplus ist sie in hohen Drehzahlbereichen (ab 5000) merklich besser wie mit Super, untenrum hängt er auch besser am Gas, aber nicht so stark - man muss schon darauf achten.

Ich fahre meistens Super. Im Winter jetzt SuperPlus. Ist wahrscheinlich irrational, aber zumindest habe ich das Gefühl, dem Auto was Gutes zu tun, wenn ich's schon durch das unwirtliche Wetter jage :)

Zitat:

Original geschrieben von Styg

Ich fahre meistens Super. Im Winter jetzt SuperPlus.

Hä? Genau anders herum würde es ja noch einen Sinn ergeben. Aber so, wozu sollte das denn gut sein?

Wenn einem Motor im Sommer die Klopffestigkeit von Super ausreicht, dann im Winter doch erst recht.

Gruß

Bei gebrauch von 91 Oktan wird deine Topspeed um etwa 5-10 km/h weniger sein. Kommt drauf an was für ein Typ Fahrer du bist. Bist eher der gemächliche dann reicht 91 im Stadtverkehr auf Langstrecken ist mehr zu empfehlen. Bist du jemand der die Leistung öfters abruft,macht es keinen Sinn mit 91 Oktan zufahren. Vor nicht allzu langer Zeit wurde mal was im TV berichtet.

Ich glaub, es geht für BMW-Fahrer eher darum, statt mit 98 mit 95 zu fahren - und nicht gleich mit den "extremem" 91.

Zitat:

Original geschrieben von Rambello

Dem Motor ist es jedenfalls völlig egal, weil sich der autom. anpasst!

Nein, dem Motor ist es nicht egal, sondern er passt sich nicht an bessere Kraftstoffe an, sondern er passt sich an schlechtere Kraftstoffe an, um eine klopfende Verbrennung zu vermeiden. Zumindest die 6-Zylinder sind auf 98 Oktan ausgelegt, das ist das oberste Kennfeld. Mehr Oktan bringt nix.

Wer immer mit Super fährt, wird keinen Unterschied feststellen, wenn er mal SuperPlus reinkippt. Wer jedoch immer SuperPlus fährt und dessen 98-Oktan-Kennfeld enorm "angepasst" wurde, stellt einen krassen Unterschied fest, wenn er mal 95 Oktan reinkippt.

Der Klopfsensor bemerkt sehr schnell, dass nur noch 95 Oktan drin sind und die Motorsteuerung benutzt dann die Kennfelder, die eine nicht-klopfende Verbrennung ermöglichen.

Bis die Motorsteuerung mal wieder testet, ob auch ein optimaleres Kennfeld möglich ist, vergehen ca. 1500 bis 2000 km, denn die Motorsteuerung will ja nicht andauernd in die klopfende Verbrennung reinregeln.

Dadurch, dass keine optimalen Kennfelder mehr genutzt werden können, steigt auch der Verbrauch und das in dem Maße, dass es nicht wirtschaftlich ist, super in einen 6-Zylinder reinzuschmeißen - von Normal sprechen wir mal besser gar nicht.

Man kann auch noch wesentlich weiter runter als nur 91 Oktan, da gibt's auch noch Notbetriebkennfelder und so einen Quark, aber das sollte man dann wirklich nicht auf Dauer ausprobieren.

Den Leistungsverlust zu beziffern ist nicht wirklich sinnvoll - denn beim Sprit ist auch nur die Mindest-Oktan-Zahl angegeben, es kann durchaus sein, dass man SuperPlus mit 100 Oktan tankt oder Super mit 98 Oktan ...

Diese Infos hab ich von DS-Motorsport und ein Teil davon habe ich schon selber erfahren.

Gruß, Frank

Das ist mal eine echt interessante Antwort, die die Sache schön erklärt !

"Mein" Händler hat mich erst kürzlich aufgeklärt, daß "alle" die er kennt, problemlos nur Super fahren und er keinen weiß, der SuperPlus verwendet..."

am 22. Dezember 2005 um 13:26

Zitat:

Original geschrieben von lncognito

Bis die Motorsteuerung mal wieder testet, ob auch ein optimaleres Kennfeld möglich ist, vergehen ca. 1500 bis 2000 km,

Halte ich f+r falsch. Meines Wissens, wird permanent an der Klopfgrenze gefahren. Wäre ja Blödsinn, Klopfsensoren zu verbauen und dann nur alle paar tausend Kilometer drauf zuzugreifen. Es sind bestimmt nicht nur 3 Kennfelder hinterlegt für 91, 95 und 98 Oktan, sondern das ganze läuft kontinuierlich (Wie ja der Begriff (Klopf)Regelung erahnenlässt). Es spielt ja nicht nur die Krafftstoffqualität sondern in hohem Maße die Lufttemperatur und Luftdruck (Höhe) eine Rolle, da davon direkt die angesaugte Luftmasse abhängt.

Der Motor nimmt keinen Schaden von schlechterem Sprit. Der Verbrauch kann ansteigen und die Leistung nimmt ab. Mehr nicht.

Richtig, endlich mal einer der keinen Unsinn zu diesem Thema schreibt!

Es gibt in dem Sinn überhaupt kein Kennfeld, welches für eine bestimmte Spritsorte gedacht ist. Sondern gibt es EIN Kennfeld, mit dem der Motor optimal läuft. Und wenn es dabei zu einer klopfenden Verbrennung kommt, dann registriert das der o die Klopfsensor (en) - welche sozusagen nichts anderes als ein "Ohr" am Block oder Kopf sind.

Bei den ganz neuen, wo man das in die Zündkerzen integriert hat, ist das auch nicht anders, nur dass das hier halt per Ionenstrom-Messung gemacht wird (BMW hat das bisher nur beim neuen M5).

Und solange es eben zu KEINER klopfenden Verbrennung kommt, läuft der Motor IMMER mit dem opimalen Kennfeld - welche ROZ der Sprit hat ist dem Motor dabei völlig egal und weiß der auch nicht.

Kommt es aber zu einer klopfenden Verbrennung, dann stellt der Klopfsensor das fest und teilt das sozusagen dem Steuergerät mit, welches daraufhin den Zündzeitpunkt etwas in Richtung "später" verstellt. Und ob das nun deshalb ist, weil der Sprit eine niedrige Klopffestigkeit hat, oder weil es draußen sehr heiß ist und auch der Motor sehr heiß ist, ist dem Steuergerät ebenfalls egal.

Normalerweise verbrennt der Sprit ausgehend von der Zündkerze in einer Flammfront, welche durch den Brennraum verläuft (mit ca. 150km/h). Gezündet wird je nach Drehzahl und Last immer so, dass der max. Verbrennungsdruck (welcher ja nicht linear sondern in einer Kurve verläuft) bei der idealen KW-Stellung anliegt (= ca. 8 Grad nach OT). Und dieser optimale Zeitpunkt ist für jede Drehzahl-/Last-Situation eben im Zündkennfeld hinterlegt.

Bei einer sog. "klopfenden" oder "klingelnden" Verbrennung passiert dagegen folgendes:

Nachdem die Kerze den Sprit entzündet hat, kommt es zu einem Temperatur und Druckanstieg im Brennraum (das ist immer so). Nur reicht der hier dann aus, damit sich an anderen Stellen (i. d. R. in den Ecken) der Sprit auch noch von selbst entzündet - WÄHREND die Verbrennung im Gange ist. Dabei kommt es dann zu mehreren (min. zwei) GEGENLÄUFIGEN Flammfronten, welche irgendwo aufeinander treffen.

Dadurch verläuft die gesammte Verbrennung SCHNELLER. Und eben deshalb fällt auch der Max.-Verbrennungsdruck einmal HÖHER aus und liegt auch noch FRÜHER (zu früh) an. Bei einer starken und länger anhaltenden, klopfenden Verbrennung würden vor allem die Kolben, aber auch der gesamte Motor, sowohl mechanisch wie auch thermisch überbeansprucht (blitzblank saubere Brennräume und/oder An- u. Abschmelzungen sowie Kolbenbrüche sind immer ein sicheres Anzeichen für eine starke klopfende Verbrennung).

Und damit das eben nicht der Fall ist, haben die neueren Motoren alle Klopfsensoren. Die empfohlene Spritsorte ist immer die, mit der es auch bei gleichzeitig hoher Außentemp. und hoher Motorbelastung zu KEINER klopfenden Verbrennung kommen kann. Einigen Motoren reicht dafür die Klopffestigkeit von Normal, die meisten brauchen Super und einige wenige SuperPlus. Welche das beim jeweiligen Motor ist, wird vom Fahrzeughersteller in aufwenigen Versuchen ermittelt und kann man in der Betriebsanleitung und ggf. zusätzl. in der Tankklappe nachlesen.

Und welche Auswirkung hat es jetzt, wenn ich einen Sprit mit noch höherer Klopffestigkeit tanke als der Motor benötigt? = Die Tankrechnung fällt noch etwas höher aus!

Nur DANN und nur DESHALB und nur SOLANGE das Steuergerät den Zündzeitpunkt auf etwas später verstellen muß (weil der Motor sonst "klopft"), arbeitet der nicht mehr ganz so effizient, und hat dadurch nicht mehr die volle Leistung - was der Fahrer durch entsprechend mehr "Gas" ausgleicht und deshalb zu einem (geringen) Mehrverbrauch führt!

Tipp: Im Winter und bei ruhiger Fahrweise kann man ruhig eine Stufe niedriger gehen. Also statt SuperPlus nur Super oder statt Super nur Normal tanken. Bei Motoren OHNE Klopfregelung sollte man aber sicherheitshalber immer bei der empf. Sorte bleiben.

Und das, dass das Steuergerät gleich 1.500 km oder noch länger brauchen würde, um wieder den optimalen Zündzeitpunkt zu nehmen (wenn es den verstellt hatte), ist völliger Quatsch. Das macht das bei JEDER Zündung. Und bei Motoren mit zylinderselektiver Regelung auch noch für jeden Zylinder individuell. Heißt: Kommt es hier nur bei einem Zylinder zu einer klopfenden Verbrennung, wird auch nur bei dem der Zündzeitpunkt etwas in Richtung später verstellt - die anderen laufen mit dem optimalen weiter.

Und sobald der Sensor in diesem Zylinder keine klopfende Verbrennung mehr feststellt, wird auch bei dem wieder optimal gezündet. Und das wird so schnell korrigiert, dass sich das bei jeder Zündung abwechseln kann.

Wenn jetzt der Motor auch mit Normal nicht klopft, was sollte es dann bewirken, wenn der Sprit lediglich eine noch höhere Klopffestigkeit hat - eine höhere als dieser Motor benötigt? Richtig! NICHTS! Darauf ob der Motor immer richtig läuft, haben viele Dinge einen Einfluss. Beim Sprit hängt das vor allem von der Dichte, dem Dampfdruck, dem Siedeverlauf, der Flüchtigkeit, ect. ab. Das sind alles qualtitative Dinge, welche mit der Klopffestigkeit absolut NICHTS zu tun haben.

Auch der Energiegehalt des Sprits hat NICHTS mit der Klopffestigkeit zu tun. Sondern hängt der von der konkreten Zusammensetzung ab. Hatte auch schon Proben von einer Tanke, wo das Normal-Benzin den höchsten Energiegehalt von allen dreien hatte. Und wenn ein Motor mit diesem nicht klopft, dann würde er mit diesem am besten gehen.

Grüße

P. S. Ihr dürft diesen Beitrag gerne kopieren und überall da rein kopieren, wo es zu einer "Oktanzahl-Diskusion" kommt.

am 23. Dezember 2005 um 23:38

Sehr gute und ausführliche Erklärung. Sollte eigentlich keine Fragen mehr offenlassen...

Doch, die Ausgangsfrage nach der Leistungseibuße.

Mit Super statt Super Plus konnte ich einen Topspeed-Verlust von ca. 8 km/h feststellen. Ausgehend von 231 PS schätze ich einen Leistungsverlust von ca. 5 %, der sich vor allem oberhalb von 6.000/min bemerkbar macht.

Mit Normal (91) habe ich die Vmax nicht getestet, da mir das Motorverhalten unter Vollast nicht ganz koscher erschien. Die Beschleunigung ist aber dermaßen mager (mußte am Berg sogar zurück schalten), daß der Motor kaum noch 200 PS haben dürfte.

Benzinverbrauch:

Bei gemütlicher (!) Fahrweise ist der Verbrauch mit Normal am niedrigsten und mit Super Plus am höchsten. Die Differenz beträgt etwa 0,5 Liter bzw. ca. 7 %.

Gruß

Zitat:

Original geschrieben von Bleifußindianer

Doch, die Ausgangsfrage nach der Leistungseibuße.

Auch das sollte sich jeder selber beanworten können, der das Geschriebene verstanden hat.

Kommt es mit Super zu keiner klopfenden Verbrennung (und das ist bei den meisten Motoren der Fall), dann bringt SuperPlus überhaupt nichts. Und mit Normal kann es bei längerer hoher Belastung sein, dass das Motormanagement eingreifen muß. Und DANN, kommt es zu einer geringen Leistungseinbuße. Diese kann man aber nicht pauschal in einer konkreten Prozentzahl angeben, weil das von Motor zu Motor verschieden ist.

Lt. BMW selber beträgt diese max. 4%. Das bezieht sich aber natürlich nur auf solche Motoren, denen die Klopffestigkeit von Normal nicht immer ausreicht. Bei einigen älteren BMW-Motoren (z. B. den M20er) ist ja auch schon die Klopffestigkeit von Normal immer ausreichend.

Das bezieht sich aber wie schon gesagt nur darauf, wenn man eine Stufe NIEDRIGER als empfohlen geht. Und diese Diff bezieht sich dann auf absolut identische Bedingungen auf dem Prüfstand. Auf der Straße spielen da ja noch viele Faktoren mit rein, welche mit dem Sprit NICHTS zu tun haben.

Und noch etwas: Der Unterschied bei der GLECHEN Sorte aus VERSCHIEDENEN Raffinerien kann sich mehr bemerkbar machen, als der bei unterschiedlichen Sorten aus der selben.

Und auch mit der SELBEN Tankfüllung läuft der Motor nicht immer gleich. Da spielen viele Faktoren eine Rolle. Vor allem die Außentemp., die Temp des Sprits im Tank, der Luftdruck, ect.

Meiner läuft z. B. immer dann am besten, wenn es kurz vorher geregnet hatte und es um die plus 15 Grad hat.

Oder nochmal anders gesagt:

Vor allem im Winter, oder generell bei ruhiger Fahrweise, kann man ruhig eine Stufe niedriger gehen. Habe ich aber vor im Sommer bei hoher Außentemp eine lange Strecke zu fahren (oder z. B. einen Anhänger Berge hoch zu ziehen), dann würde ich die empfohlene Sorte tanken. Ist das Super, dann also Super. Und auch da dann NICHT SuperPlus, weil dieser Motor eben selbst dann keine höhere Klopffestigkeit als die von Super benötigt.

Jetzt sollte es aber wirklich jeder verstanden haben, denke ich.

Grüße

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