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Lenkradsperre auf 0 Stellung
Hi,
Komme gerade vom TÜV und der sagte mir das auf Stellung 0 vom Zündschlüssel die Sperre nicht einrasten darf.
Bei mir rastet die aber ein und auf 1 entriegelt die sich.
Habe ich tatsächlich ein Problem? Wie könnte ich das beheben? Wie ist es bei euch?
Vielen Dank im Vorraus
Gruß
Thomas
Beste Antwort im Thema
Hallo Freunde des bewegten Elches und der hilfreichen Forumsgemeinschaft,
da an meinem Elch #2 eines Tages (November 2019) von gleich auf jetzt das Zündschloß mit dem Zündschlüssel nur bis Stellung 1 drehbar und unter keinen Umständen auf Stellung 2 schaltbar war, habe ich es mal zerlegt. Besser gesagt, ein gebrauchtes erstanden und dieses zerlegt.
Bild 1
[Kreise] An diesen Stellen (kreuzförmig 4 Löcher) vorsichtig je ein 2mm Loch bohren, bis der Sprengring des Schloßeinsatzes zu sehen ist.
Abstand vom Gehäuserand: 7,5mm.
[Pfeil] Das kleine Plättchen mittel einem Körner und vorsichtigen Hammerschlägen aus seinem Sitz treiben. Vorsicht, dahinter befindet sich eine Druckfeder und Bolzen, beides herausholen.
Bild 2
[Pfeil] Abstand zum Gehäuserand
Am Besten geht das zu zweit, durch alle vier gebohrten Löcher Druck auf den Sprengring ausüben und gleichzeitig mit dem Schlüssel am Schloßeinsatz ziehen, damit lässt sich der Einsatz aus dem Hauptgehäuse ziehen. Alternativ kann man auch einen Ring anfertigen, dessen Innendurchmesser minimal größer als der Außendurchmesser an der Stelle der 4 Löcher ist. In diesen dann ebenfalls 4 Löcher fluchtend mit denen im Gehäuse bohren und Gewinde schneiden, M2-Schrauben sollten dann perfekt durch die Löcher passen, mit denen man Druck auf den Sprengring bringt. Damit geht das dann auch alleine .
Bild 3
[Pfeil] Diese Druckplatte/Gehäuseverschluß muß als erstes aus dem Gehäuse, dafür kann man den Rand mit dem Dremel wegschleifen oder mit einem Körner oder Meißel wegschlagen. Die Druckplatte kommt erst nach Entfernung des Schloßeinsatzes heraus! Ein bischen lässt sich hier mit einem Schraubenzieher hebelnd nachhelfen, um über die weggeschliffenen Ränder des Gehäuses zu kommen.
Bild 4
[Pfeil] An meinem Schloß fehlt an dieser Stelle eine Führungsnase -> diese fand ich weiter unten im Gehäuse wieder
Bild 5
[Pfeil] Rand mit dem Dremel wegschleifen oder mit einem Körner oder Meißel wegschlagen.
Bild 6
[Kreise] An diesem Schiebe-Einsatz sieht man schön die Bruchstelle der Führungsnase. Dieser Einsatz ist der "Schlüssel" für die Probleme, der muß perfekt in Schuß sein!
Bild 7
[Pfeil] Die Nase habe ich mit JBWeld Epoxydharzkleber wieder angebracht. Vorher ordentlich alles mit Teilereiniger bzw. Isopropanol entfetten und reinigen. Habe ich mit allen Zündschloßteilen sowieso gemacht.
Bild 8
Da das Ankleben der Nase nicht reicht, habe ich aus 1mm Stahlblech (verzinkt) ein Formteil angefertigt (gesägt/gefeilt), was den Schiebe-Einsatz für alle Ewigkeit verstärkt, damit bricht hier garantiert nichts mehr. Die Oberfläche unbedingt anschleifen und die Kanten entgraten.
Bild 9
Stahlblech an den Schiebe-Einsatz anpassen, nur minimal kleiner machen.
Bild 10
Dann noch das fehlende Loch anreissen, bohren und auf die passende Größe aufweiten, hier sitzt die Druckfeder, die mit ihrem größten Durchmesser hineinpassen muß, ansonsten klemmt sie!
Bild 11
Nochmal genau kontrollieren, ob alle Maße passen, ggf. nacharbeiten -> eine GFX-Datei werde ich noch anfertigen, so daß sich das Teil mittels Laserschneiden herstellen lässt.
Bild 12
Blech mittels JBWeld ankleben, immer wieder Stellung kontrollieren bzw. ausrichten, bis der Kleber anzieht. Rückseitig Kleber in die Ränder auffüllen, so daß die Klebung noch besser hält. Ich habe einen kleinen Schraubstock als Halterung verwendet, das JBWeld läuft am Anfang gerne weg, so läßt sich das Teil perfekt in Waage bringen und es läuft nichts aus der Klebestelle heraus.
Bild 13
[Pfeil] Weggeschliffene Gehäuseränder
[Pfeil] Jeweils ein Loch bohren und M3-Gewinde schneiden, Vorsicht bei Lochtiefe, nicht zu tief bohren. Ich habe ca. 10mm gebohrt, eines davon durchgehend. Die beiden M3-Löcher dienen nun zum Anschrauben eines Verschlußbleches, so daß die Druckplatte/Gehäuseverschluß fest im Gehäuse bleibt, das ersetzt also den wegeschliffenen Gehäuserand.
Zusätzlich habe ich sämtliche Schloßteile entgratet und geschliffen, damit alles noch leichter gleitet. Den Schloßeinsatz habe ich natürlich ebenfalls komplett zerlegt, alle Riegel und Riegelfächer gereinigt und geschliffen. Auf keinen Fall normales Fett oder Öl zum Schmieren verwenden, damit setzt sich der Dreck, der hauptsächlich durch den Schlüssel ins Schloß eingebracht wird, schön fest. Trockenes Teflonfett ist hier angesagt! Also nur Teflonspray nehmen, die Trägerflüssigkeit verdunstet sehr schnell wieder.
Nun habt ihr wieder eine perfekte Zündschloßmechanik, um die ihr euch keine Sorgen mehr machen müßt.
Gruß Matt
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14 Antworten
Na ja, solange der Schlüssel steckt, darf die Sperre nicht einrasten - meine ich - nur wenn er abgezogen ist...
Da musst danach schauen, da ist was faul würde ich sagen...
Hab aber den V70II...
Gruß Didi
Stellung null mit gesteckten Schlüssel darf nicht einrasten, erst wenn der Schlüssel in Stellung Null gezogen wird.
Grad nochmal getestet
Typischer Fehler .. in der Zündschloßmechanik ist eine Zinknase abgebrochen, lässt sich reparieren.
Gruß
Danke für eure Beiträge
@smarty oder jeder andere hätte da jemand eine Anleitung für mich?
Ausbau Zündschloss ?
Vielen Dank
Gruß
Thomas
Zitat:
@smartyyiii schrieb am 30. Juli 2020 um 20:58:25 Uhr:
Typischer Fehler
.. in der Zündschloßmechanik ist eine Zinknase abgebrochen, lässt sich reparieren.
Gruß
Schau mal hier, gemeint ist "mein Beitrag" im Thread.
Es geht dort zwar um den 850, aber beim V70 wirds nicht anders sein.
https://www.motor-talk.de/.../zuendschloss-wechseln-t6648630.html?...
Vielen Dank sry habe die Suchfunktion nicht benutzt nur für die Fehlerbeschreibung.
Gruß Thomas
Schloss ist beim S/V70 anders, kann man nur ausbauen, indem man die Abreißschrauben ausbohrt. Ausgebautes Schloß lässt sich leicht zerlegen, bin an einer Anleitung dran, dauert aber noch etwas
Gruß
Ah okay, wusste ich nicht
Hallo Freunde des bewegten Elches und der hilfreichen Forumsgemeinschaft,
da an meinem Elch #2 eines Tages (November 2019) von gleich auf jetzt das Zündschloß mit dem Zündschlüssel nur bis Stellung 1 drehbar und unter keinen Umständen auf Stellung 2 schaltbar war, habe ich es mal zerlegt. Besser gesagt, ein gebrauchtes erstanden und dieses zerlegt.
Bild 1
[Kreise] An diesen Stellen (kreuzförmig 4 Löcher) vorsichtig je ein 2mm Loch bohren, bis der Sprengring des Schloßeinsatzes zu sehen ist.
Abstand vom Gehäuserand: 7,5mm.
[Pfeil] Das kleine Plättchen mittel einem Körner und vorsichtigen Hammerschlägen aus seinem Sitz treiben. Vorsicht, dahinter befindet sich eine Druckfeder und Bolzen, beides herausholen.
Bild 2
[Pfeil] Abstand zum Gehäuserand
Am Besten geht das zu zweit, durch alle vier gebohrten Löcher Druck auf den Sprengring ausüben und gleichzeitig mit dem Schlüssel am Schloßeinsatz ziehen, damit lässt sich der Einsatz aus dem Hauptgehäuse ziehen. Alternativ kann man auch einen Ring anfertigen, dessen Innendurchmesser minimal größer als der Außendurchmesser an der Stelle der 4 Löcher ist. In diesen dann ebenfalls 4 Löcher fluchtend mit denen im Gehäuse bohren und Gewinde schneiden, M2-Schrauben sollten dann perfekt durch die Löcher passen, mit denen man Druck auf den Sprengring bringt. Damit geht das dann auch alleine .
Bild 3
[Pfeil] Diese Druckplatte/Gehäuseverschluß muß als erstes aus dem Gehäuse, dafür kann man den Rand mit dem Dremel wegschleifen oder mit einem Körner oder Meißel wegschlagen. Die Druckplatte kommt erst nach Entfernung des Schloßeinsatzes heraus! Ein bischen lässt sich hier mit einem Schraubenzieher hebelnd nachhelfen, um über die weggeschliffenen Ränder des Gehäuses zu kommen.
Bild 4
[Pfeil] An meinem Schloß fehlt an dieser Stelle eine Führungsnase -> diese fand ich weiter unten im Gehäuse wieder
Bild 5
[Pfeil] Rand mit dem Dremel wegschleifen oder mit einem Körner oder Meißel wegschlagen.
Bild 6
[Kreise] An diesem Schiebe-Einsatz sieht man schön die Bruchstelle der Führungsnase. Dieser Einsatz ist der "Schlüssel" für die Probleme, der muß perfekt in Schuß sein!
Bild 7
[Pfeil] Die Nase habe ich mit JBWeld Epoxydharzkleber wieder angebracht. Vorher ordentlich alles mit Teilereiniger bzw. Isopropanol entfetten und reinigen. Habe ich mit allen Zündschloßteilen sowieso gemacht.
Bild 8
Da das Ankleben der Nase nicht reicht, habe ich aus 1mm Stahlblech (verzinkt) ein Formteil angefertigt (gesägt/gefeilt), was den Schiebe-Einsatz für alle Ewigkeit verstärkt, damit bricht hier garantiert nichts mehr. Die Oberfläche unbedingt anschleifen und die Kanten entgraten.
Bild 9
Stahlblech an den Schiebe-Einsatz anpassen, nur minimal kleiner machen.
Bild 10
Dann noch das fehlende Loch anreissen, bohren und auf die passende Größe aufweiten, hier sitzt die Druckfeder, die mit ihrem größten Durchmesser hineinpassen muß, ansonsten klemmt sie!
Bild 11
Nochmal genau kontrollieren, ob alle Maße passen, ggf. nacharbeiten -> eine GFX-Datei werde ich noch anfertigen, so daß sich das Teil mittels Laserschneiden herstellen lässt.
Bild 12
Blech mittels JBWeld ankleben, immer wieder Stellung kontrollieren bzw. ausrichten, bis der Kleber anzieht. Rückseitig Kleber in die Ränder auffüllen, so daß die Klebung noch besser hält. Ich habe einen kleinen Schraubstock als Halterung verwendet, das JBWeld läuft am Anfang gerne weg, so läßt sich das Teil perfekt in Waage bringen und es läuft nichts aus der Klebestelle heraus.
Bild 13
[Pfeil] Weggeschliffene Gehäuseränder
[Pfeil] Jeweils ein Loch bohren und M3-Gewinde schneiden, Vorsicht bei Lochtiefe, nicht zu tief bohren. Ich habe ca. 10mm gebohrt, eines davon durchgehend. Die beiden M3-Löcher dienen nun zum Anschrauben eines Verschlußbleches, so daß die Druckplatte/Gehäuseverschluß fest im Gehäuse bleibt, das ersetzt also den wegeschliffenen Gehäuserand.
Zusätzlich habe ich sämtliche Schloßteile entgratet und geschliffen, damit alles noch leichter gleitet. Den Schloßeinsatz habe ich natürlich ebenfalls komplett zerlegt, alle Riegel und Riegelfächer gereinigt und geschliffen. Auf keinen Fall normales Fett oder Öl zum Schmieren verwenden, damit setzt sich der Dreck, der hauptsächlich durch den Schlüssel ins Schloß eingebracht wird, schön fest. Trockenes Teflonfett ist hier angesagt! Also nur Teflonspray nehmen, die Trägerflüssigkeit verdunstet sehr schnell wieder.
Nun habt ihr wieder eine perfekte Zündschloßmechanik, um die ihr euch keine Sorgen mehr machen müßt.
Gruß Matt
Vielen Dank für die tolle Anleitung, klingt ja nicht so einfach.
Gruß
Thomas
Das schaffst Du schon, einfach ein passendes gebrauchtes Schloß besorgen, dann geht der Tausch rasend schnell und der Elch steht nicht so lange herum
Vielen Dank!!
Hätte hier wer was passendes vielleicht?
Ps toll mit den Bildern erleichtert es wirklich
Du musst erstmal die Teilenummer Deines Schlosses herausfinden, also Verkleidung abschrauben und mit Lampe spähen... bzw. beim Nummer heraussuchen lassen. Theoretisch ist es das gleiche Schloß, aber sicher ist sicher und spart jede Menge Geld ... wer zweimal kauft, kauft öfters
Hier der Nachtrag,
ein paar Bilder vom Schloßzylinder und die Maße vom Formteil.
Wünsche gutes Gelingen
Gruß Matt