Lenkung defekt
Hallo zusammen,
ich bin neu hier, verzeiht mir also bitte, falls ich mein Anliegen an der falschen Stelle platzieren sollte.
Ich bin heute bei rückwärtsausparken mit meinem rechten Vorderrad an einem Betonpfeiler hängen geblieben (weiß selber nicht, wo ich da mit meinem Kopf war...)
Um die Situation zu verdeutlichen: ich habe so eingelenkt, dass der Vorderreifen aus dem Radkasten herausschaute, daraufhin habe ich zurückgesetzt, sodass dieser Reifen mit dem Betonpfeiler rechts neben mir kollidierte. Der Beschleunigungsweg war dabei etwa ein Meter, es kann also keine wirklich hohe Geschwindigkeit gewesen sein.
Mein Z4 E85 (Bj 2005, 2.2l ) hat aber erheblichen Schaden von sich getragen. Die Lenkung geht nicht mehr automatisch in die "geradeaus" Position. Um geradeaus zu fahren muss ich etwa 90° nach rechts einlenken. Wenn ich dem Lenkrad bei langsamer Fahrt einen Impuls nach links gebe lenkt es von selbst komplett nach links weiter. Gleiches Verhalten bei einer Drehbewegung nach rechts. Dazu ist sie auch absolut schwammig.
folgende Kontrollleuchten sind aktiv: Reifenpannenanzeige gestört oder ausgefallen
DSC inklusive DTC und DBC sind gestört.
Natürlich kann sich bei dem abrupten Stilstand auch etwas verbogen haben, aber in erster Linie sehe ich den Fehler in der Elektronik. Bei verzogener Spur würde der Wagen ja höchstwahrscheinlich nur in eine Richtung ziehen.
In die Werkstatt muss ich höchstwahrscheinlich sowieso, allerdings möchte ich nur ungern übers Ohr gehauen werden und deshalb genaue Vermutungen des Schadenfalls anstellen.
Deshalb meine Frage: Kennt jemand das Problem und kann meine Vermutung auf defekte Sensoren für die Servopumpe betätigen oder wiederlegen?
Vielen Dank für jegliche Information, die ihr mir zukommen lasst
MfG Marius
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14 Antworten
Zitat:
Original geschrieben von Trombidu
Deshalb meine Frage: Kennt jemand das Problem und kann meine Vermutung auf defekte Sensoren für die Servopumpe betätigen oder wiederlegen?
Ohne das Auto gesehen zu haben könnte das wohl nur ein guter Hellseher. Habe mir aber sagen lassen das zuverlässige Kristallkugeln gerade nicht verfügbar sind.
Ohne umfassende Diagnose wird man nicht sagen können was kaputt ist. Vieles deutet zwar auf einen Sensorfehler hin, aber es könnte auch sein das die Sensoren wegen verbogener Teile Falschmeldungen liefern. Womit wir wieder in der Werkstatt landen.
Davon mal abgesehen ist dein Auto schlicht nicht mehr Verkehrssicher und es sollte auf einem Autotransporter in die Werkstatt und nicht auf eigenen Achsen.
Du wirst dir bei der Aktion Bauteile wie Querlenker verbogen haben. Die Energie bei dem Aufprall ist enorm, du hast ein Impuls und da spielt nicht nur Geschwindigkeit ne Rolle sonder auch die Masse des Fahrzeugs!
Die Elektronikfehler sind nur eine Folge davon. Erster die Mechanik reparieren. Dazu Lässt mal eine Achsvermessung machen. Danach kannst dich um die Elektronik kümmern. Die Frage wäre im BMW Forum bestimmt besser aufgehoben, da wird es bestimmt auch einen Unterbereich für den Z4 oder die Z-Reihe geben.
Du hattest einen selbstverschuldeten Unfall. Sei bitte so gut und suche sofort eine Werkstatt auf!
Eine Weiterfahrt, auf Grund der von beschrieben Probleme, würde ich an deiner Stelle tunlichst unterlassen.
Ohne den Defekt genau zu kennen würde ich auf auf einen Bruch von Lenkungskopf oder Traggelenk tippen. Aber das ist nur eine vorsichtige Spekulation. Dein Fahrzeug ist auf jeden Fall nicht mehr verkehrstüchtig!
Das der Wagen keinen Geradeauslauf mehr hat, (Lenkrad geht nicht mehr in Ausgangsstellung zurück)
erklärt die Aufprallrichtung. Kein Nachlauf mehr.
Für eine sofortige Reparatur spricht auch, das die Reifen mit jedem Kilometer leiden werden.
Das wird dann noch teurer.
Vielen Dank für die schnellen Antworten.
Besonders würde mich das Thema Nachlauf interessieren. Im Prinzip liegt ja bei mir ein negativer Nachlauf vor, sodass die eingeschlagenen Reifen das Lenkrad beeinflussen.
Auf einen Defekt welches Bauteils deutet das denn hin? Unabhängig davon: Kann der Nachlauf im allgemeinen eigentlich manuell reguliert werden?
Ich habe nur aus den Symptomen geschlossen. Bei manchen Fahrzeugen ist bei sehr geringen verformungen noch ein Einstellen möglich. wie es bei BMW aussieht...keine Ahnung.
Infos zu diesem Thema hier:
http://de.wikipedia.org/wiki/Nachlauf_%28Lenkung%29
und die ganze Geometrie:
https://www.e46fanatics.de/.../...rkl%C3%A4rung_Fahrwerk-Achsgeometrie
Da muß alles stimmen.
Ein Werstattbesuch ist wohl unausweichlich. Allein wegen der anschließenden Einstellungen.
Zitat:
Original geschrieben von Trombidu
Auf einen Defekt welches Bauteils deutet das denn hin? Unabhängig davon: Kann der Nachlauf im allgemeinen eigentlich manuell reguliert werden?
Verbogener Querlenker und/oder Spurstange.
Grundsätzlich bricht bei BMW-Vorderachsen aber auch schonmal die Lagerschale der hinteren Querlenkeraufnahme.
In jedem Fall ein Schaden, von dem eine unmittelbare Unfallgefahr ausgeht. Jede weitere Fahrt ist unbedingt zu unterlassen, das Fahrzeug muss zum Transport in die Werkstatt aufgeladen werden. (Auch der Transport in einer Abschleppbrille ist kritisch zu sehen).
Je nach Art des Schadens ist übrigens auch das Lenkgetriebe zu tauschen...
Natürlich will ich euch das Ergebnis des Werkstadtbesuchs nicht vorenthalten:
Verbogene Spurstange- und die stand gute 40° ab.
Aber wieder alles in bester Ordnung, dank Achsvermessung fährt sich die gute sogar besser als zuvor :D
MfG Marius
Zitat:
Original geschrieben von Trombidu
Verbogene Spurstange- und die stand gute 40° ab.
dann ist hoffentlich auch das Lenkgetriebe getauscht worden?
Zitat:
Original geschrieben von hk_do
Zitat:
Original geschrieben von Trombidu
Verbogene Spurstange- und die stand gute 40° ab.
dann ist hoffentlich auch das Lenkgetriebe getauscht worden?
Warum sollte das Lenkgetriebe einfach so getauscht werden, wenn keine Probleme aufgetreten sind ?
Da es nicht über Versicherung geregelt wurden ist, würde ich es auch nicht tauschen,...
Zitat:
Original geschrieben von |GBC|BMWM5
Warum sollte das Lenkgetriebe einfach so getauscht werden, wenn keine Probleme aufgetreten sind ?
Da es nicht über Versicherung geregelt wurden ist, würde ich es auch nicht tauschen,...
Weil man ohne tiefgreifende Untersuchung (die vemutlich teurer wäre als ein Tausch) Schäden im Lenkgetriebe nicht diagnostizieren kann. Wenn aber die Spurstange wirklich um 40 Grad (!) verformt gewesen ist, dann war auch das Lenkgetriebe Kräften ausgesetzt, die ganz erheblich die Auslegung überschreiten.
Wenn nun das Problem (Bruch oder Blockierung) zukünftig auftritt, z.B. in einer schnell gefahrenen Kurve oder bei einem Ausweichmanöver auf der Autobahn, dann wird der Fahrer ggf. nicht mehr die Möglichkeit haben, hier darüber zu berichten.
Letztlich ist es immer eine Frage der Wahrscheinlichkeit, und um das Risiko auf einem vertretbaren Niveau zu halten, gibt es Herstellervorgaben für solche Fälle. Einfach mal bei BMW fragen, was die bei einer so deutlich verformten Spurstange vorgeben!
(und die Versicherung bezahlt es ja auch nur, weil (und wenn) es notwendig ist, die verschenken kein Geld....)
So wie ich das sehe hat die Spursange die Energie schlichtweg aufgenommen und vernichtet.
Es ist ja schließlich nur die Gewindestange verbogen gewesen (die schwächste Stelle).
Zitat:
Original geschrieben von Trombidu
So wie ich das sehe hat die Spursange die Energie schlichtweg aufgenommen und vernichtet.
Das ist physikalisch unmöglich.
Die von der Radseite aus wirkende Kraft muss immer zur anderen Seite abgeleitet werden (die Sache mit Actio und Reactio), und dort ist nunmal das Lenkgetriebe.
Also wenn wir schon in der Physik sind möchte ich noch kurz anmerken, dass kinetische Energie auch in Innere Energie durch Verformung umgewandelt werden kann....
Die ganze Sache würde ich damit aber allgemein Abschließen. Falls doch noch etwas auseinanderfällt werde ich, wenn es mir denn noch möglich ist, selbstverständlich berichten.
Besten Dank für eure schnelle Hilfe!
Liebe Grüße Marius