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LKW-Öl im Motor?

Mercedes E-Klasse S210
Themenstarteram 8. August 2014 um 12:26

Moin moin liebes Forum!

Bei mir steht demnächst wieder mal ein Ölwechsel an und ich überlege mir "auswärtiges" Öl a ala Mobil 1 New Life 0W-40 einfüllen zu lassen.

(M111 E 200)

Aus Interesse welches Öl mir letztens bei meinem Freundlichen eingefüllt wurde habe ich die Rechnung rausgesucht und war recht erstaunt.

Verwendetes Material: Mot.-Oel. 228.51 ...

Kenne eigentlich nur die 229.3 und 229.5 für die Benziner und dachte die .31 und .51 sind Diesel-Öle

Kurz gegooglet und rausgefunden:

228.51 ist ein Nutzfahrzeugöl für (logischerweise) Dieselmotoren.

Nun fahre ich seit gut 10.000 km mit einem LKW-Öl herum.

Ähm ja... bislang ist nichts passiert, aber sollte ich mir sorgen machen bzw das Öl schnellsmöglich wechseln

oder ist LKW-Öl für meinen M111 E200 sogar "besser" da "für Profis" :confused:

Und zweitens, wurde bei besagten Ölwechsel ausnahmsweise nicht von "meinem" Meister betreut,

hat also der Vertreter gepfuscht?!

Bin absoluter Laie und bitte um konstruktive Hilfe :)

 

Beste Antwort im Thema

Hallo zusammen,

LKW-Öl im Motor? Wer den Unterschied erkennen möchte, sollte sich mit den Technischen Daten von Motoröl befassen. Nachfolgend zitiere ich mich z. Teil aus früheren Beiträgen (siehe auch in der FAQ) sowie aus von mir nicht erstellten Gutachten.

Einem Schaden geht eine deutliche Überschreitung von Verschleiß voraus. Individuelle Parameter sind u. a. die Betriebsbedingungen und Laufzeiten von Motoröl zwischen den Wechselintervallen. Die Eigenschaften und Leistungsfähigkeit von Motorölen werden durch den Einsatz von Additiven hergestellt. LKW- Motoröle unterliegen unter anderen Konditionen im Einsatz als PKW-Motoröle und enthalten daher unterschiedliche Additivelemente. Additive sind Zusätze, z. B. für Verschleißschutz, zur Neutralisation saurer Verbrennungsrückstände und zur Verminderung von Schlammablagerungen v. u. a. m. und können einen Anteil von bis zu 25% ausmachen.

Ein typisches LKW-Motoröl 10W-40 mit einer Freigabe nach MB-Blatt 228.51 basiert auf einem Grundöl der Gruppe III, entspricht der ACEA-Norm E6, hat eine HTHS-Viskosität >3,5, einen Sulfatasche-Anteil von <1,0, einen Viskositätsindex <160 und einen geringen TBN-Wert ab >7.

Mobil 1 New Life 0W-40 mit einer Freigabe nach MB-Blatt 229.5 basiert auf einem Grundöl der Gruppe IV, entspricht der ACEA-Norm ACEA A3/B4, hat eine HTHS-Viskosität von 3,8, einen Sulfatasche-Anteil von 1,3, einen Viskositätsindex von 185 und einen TBN-Wert von 11,8.

Motoröle mit einem besseren Viskositätsindex dünnen mit zunehmender Temperatur nicht so stark aus. Viskositätsverbesserer führen zu einem noch höheren Viskositätsindex und deshalb kann ein solches Motoröl im kalten Zustand noch dünnflüssiger sein, ohne bei höheren Öltemperaturen zu dünn zu sein.

HTHS-Viskosität beschreibt das Verhalten des Schmierstoffes unter Betriebsbedingungen an Zylinderwand bzw. in Pleuel- oder Kurbelwellenlager (Schmiersicherheit). Wenn ein Motor abgestellt wird, verbleibt immer ein dünner Schmierfilm auf den Bauteilen. Ein Schmierkeil in den Lagern, der die Reibpartner berührungsfrei hält, baut sich dann auf, wenn der Motor läuft. Verschleißschutz- und Hochdruck-Additive trennen die Reibpartner voneinander. Hochdruck-Additive wirken auf den mikroskopischen Spitzen und füllen keine Unebenheiten auf, sind grenzflächenaktiv und können auch noch punktuell wirken und verhindern so, dass sich die mikroskopischen Spitzen berühren.

Die TBN-Zahl hat eine wichtige Relevanz bei Motorenölen. Durch die Ermittlung der Höhe der TBN-Zahl und Vergleich mit dem Frischölwert wird der momentane Laugezustand des Schmieröles ermittelt, was maßgeblich über die weitere Verwendbarkeit der Schmierflüssigkeiten entscheidet.

Grundöle, Definition:

Klassische Motoröle wurden und werden durch fraktionierte Destillation (Raffination) aus Rohöl gewonnen. Rohöl besteht aus einer Vielzahl verschiedener Kohlenwasserstoffe, also chemischen Verbindungen aus Kohlenstoff und Wasserstoff. Diese lassen sich nach ihrem unterschiedlichen Siedepunkt (Fraktionen) durch Destillation in verschiedene Gruppen trennen. Auf diese Weise wird beispielsweise Benzin oder Heizöl gewonnen.

Einige Fraktionen sind als Schmierstoffe geeignet, bei den Motorölen bilden sie die Gruppe der Mineralöle, genauer gesagt handelt es sich um den Anteil an sogenanntem Grundöl, zu dem dann noch ein prozentual erheblich kleinerer Anteil an sogenannten Additiven tritt, die die Laufeigenschaften des Motors verbessern sollen. Die Additive machen zusammen etwa 20 bis 25 Prozent aus und sind in allen Motorölen enthalten.

Da sich die Gewinnung der mineralischen Grundöle im Grundsatz nicht von der des Benzins und Heizöls unterscheidet, sind diese Motoröle vergleichsweise billig. Die fraktionierte Destillation vermag die im Rohöl vorhandenen chemischen Verbindungen aber nur nach ihrem Siedepunkt zu trennen.

Mineralische Grundöle bestehen daher, auch nach Anwendung weiterer Reinigungsverfahren, immer noch aus einer Vielzahl von unterschiedlichen Kohlenwasserstoffen, die nicht alle gleichermaßen gut als Schmiermittel geeignet sein müssen. Mitte der 70er Jahre sind daher als synthetische Öle bezeichnete Motoröle auf den Markt gekommen, deren Grundöl-Anteil nicht aus Mineralöl besteht, sondern aus einfachen Grundverbindungen durch Polymerisation und/oder Veresterung hergestellt worden ist.

Ausgangspunkt für diese Synthese ist Ethylen, eine einfache aus zwei Kohlenstoff- und vier Wasserstoffatomen bestehende Verbindung, die ebenfalls aus Rohöl gewonnen werden kann. Bei Ethylen besteht zwischen den beiden vierbindigen Kohlenstoffatomen eine Doppelbindung. Da aber immer nur eine Bindung zwischen zwei Atomen im energetisch günstigsten Niveau ausgebildet werden kann, ist die weitere Bindung energiereicher, als es eine Einfachbindung wäre. Dies macht Ethylen sehr reaktionsfreudig. Eine Vielzahl von Ehtylenmolekülen kann sich zu langen Ketten verbinden, eine solche Reaktion nennt man Polymerisation.

In Verbindung mit weiteren Umsetzungsschritten lassen sich so spezielle iso-Paraffine mit kurzer Haupt- und langen Seitenketten, sogenannte Polyalphaolefine (PAO), gewinnen. Durch Zugabe von Alkoholen und organischen Säuren (Carbonsäuren) können auch Dicarbonsäureester und Polyolester erzeugt werden. Der Vorteil des Verfahrens liegt in der Steuerung der molekularen Zusammensetzung des Endprodukts. Es werden Verbindungen mit einer bestimmten Kettenlänge und Molekularstruktur und damit auch immer gleichen Eigenschaften erzeugt. Dies erlaubt eine optimale Ausrichtung des Öls auf den beabsichtigten Verwendungszweck.

Nachteil des Verfahrens ist der mit bis zu zwölf Arbeitsschritten sehr hohe Aufwand und damit einhergehend hohe Gestehungskosten für das Produkt, die zu einem gegenüber klassischen (mineralischen) Motorölen wesentlichen höheren Preis für das vollsynthetische Endprodukt führen.

Der Bezeichnung "Gruppe" liegt dabei eine Einteilung der Grundöle in sechs Gruppen zugrunde, bei der die Öle, die durch Hydrocrackverfahren gewonnen werden können, die Gruppen II und III und Polyalphaolefine die Gruppe IV bilden.

Der Unterschied zwischen Hydrocrackölen und Polyalphalofinen erklärt: Während Polyalphaolefine zu 100 Prozent aus Paraffin, einer zwar seitenverzweigten, aber nicht ringförmigen Kohlenwasserstoffkette, also einer aliphatischen Verbindung, bestehen, beträgt dieser Anteil bei den durch Hydrocrackverfahren gewonnenen Ölen nur zwischen 30 und 57 Prozent.

LG, Walter

 

 

 

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39 Antworten

Also daran ist nichts falsch wird auch für 4Zyl. Ottomotoren verwendet.

Viscosität 5W-30

Themenstarteram 8. August 2014 um 12:48

Zitat:

Original geschrieben von AMG Racer

Also daran ist nichts falsch wird auch für 4Zyl. Ottomotoren verwendet.

Viscosität 5W-30

Danke für Deine schnelle Antwort,

jedoch entnehme ich der PDF,

dass bei 228.51 bei allen Benzinern ein Minus dransteht,

was ja bedeutet "darf nicht verwendet werden".

Oder verstehe ich was falsch? :confused:

Ja, es ist zwar von der Freigabe her falsch, aber mach dir deswegen keinen Kopf. Beim nächsten Ölwechsel wieder das Richtige rein und gut ist´s.

Themenstarteram 8. August 2014 um 13:04

Zitat:

Original geschrieben von austriabenz

Ja, es ist zwar von der Freigabe her falsch, aber mach dir deswegen keinen Kopf. Beim nächsten Ölwechsel wieder das Richtige rein und gut ist´s.

Wie gesagt, bis jetzt ist halt noch nix passiert,

jedoch entnehme ich aus Deiner Aussage, dass es doch nicht optimal bzw ein falsches Öl ist,

mit dem mein Dicker unterwegs ist.

Eigentlich erwarte ich doch, dass so etwas beim :) nicht passiert, schleißlich zahlt man da ja auch mehr als in einer Bastelbude (nichts gegen Bastelbuden ;) ).

Sonst kann ich ja gleich zu ATU fahren :mad:

Aber kannst Du Entwarnung geben, weil Du dich damit auskennst oder weil mein Thread dich einfach nervt? ;)

falcon69,

keine Sorge, es passiert nix. Dein Motor wird es schadlos überstehen.

Warum vermutest du, dass mich deine Frage nervt?

Themenstarteram 8. August 2014 um 13:26

Zitat:

Original geschrieben von austriabenz

falcon69,

keine Sorge, es passiert nix. Dein Motor wird es schadlos überstehen.

Warum vermutest du, dass mich deine Frage nervt?

Dann bin ich ja beruhigt :)

Habe gedacht es könnten evtl Schäden auftreten.

Die Vermutung des "Genervtseins" war nicht böswillig,

jedoch hat mich Deine kurze und direkte Anwtort in meiner Sorge etwas überrumpelt,

so wie das typische "Ja ja, alles ist okay!" eines Handwerkers auf dem Bau,

kurz bevor etwas komplett schiefgeht ;)

Auf jeden Fall danke fürs Feedback!

Werde den nächsten Wechsel jedoch trotzdem paar Kilometer vorverlegen und wenn ich nächstes Mal beim :) bin dies mal zur Sprache bringen ;)

Das Öl ist falsch und nicht freigegeben - passieren wird dennoch nichts, wie AB schon geschrieben hat . Die Rechnung würde ich gut aufheben - im Falle irgendeines Motorschadens kannst du behaupten, das hätte am falschen Öl gelegen - sollen sie dir erstmal das Gegenteil beweisen !;) Ölwechsel darfst du sowieso nicht beim Freundlichen machen lassen, da bezahlst du Apothekenpreise von 30€/l für Fassöle von Fuchs.Besser, du kaufst Mobil 0W 40 für 8€/l bei Öldepot24.de und lässt den ÖW in einer freien Werkstatt machen .;)

Zitat:

Original geschrieben von falcon69

......

Die Vermutung des "Genervtseins" war nicht böswillig,

jedoch hat mich Deine kurze und direkte Antwort in meiner Sorge etwas überrumpelt,

......

:D

mit fiel nix ein, was ich zusätzlich hätte schreiben können.;);)

PS: wenn du den ÖW-Tipp von DSD beherzigst, bleibt in deinem Portemonaie genug für ein wunderschönes Abendessen zu Zweit übrig.

Zitat:

Original geschrieben von AMG Racer

Also daran ist nichts falsch wird auch für 4Zyl. Ottomotoren verwendet.

Viscosität 5W-30

Daran ist alles falsch!

Es ist nämlich für den Motor nicht freigegeben und auch nicht spezifiziert. Dass die Viskosität stimmt, reicht nicht aus!! :rolleyes::rolleyes:

Ich würde bei der "Firma" ein Fass aufmachen und diese anschließend meiden. :D

Passieren wird nichts, aber ob der Motor auch noch Vollgas bei 35°C Außentemperatur länger verträgt, bliebe dem Versuch überlassen.

Themenstarteram 8. August 2014 um 15:47

Zitat:

 

Ich würde bei der "Firma" ein Fass aufmachen und diese anschließend meiden. :D

Passieren wird nichts, aber ob der Motor auch noch Vollgas bei 35°C Außentemperatur länger verträgt, bliebe dem Versuch überlassen.

Gottseidank sind Vollast-Fahrten bei mir sehr selten, meistens wird, wie es dem 200er gerecht wird, mitgeschwommen ;)

Nichtsdestotrotz sollte gerade beim :) so etwas unter keinen Umständen passieren,

weshalb ich dies, wie erwähnt, mit Sicherheit demnächst nochmal anspreche.

Den :) komplett werde ich aber nicht meiden, da wie ebenfalls erwähnt, damals nicht "mein" Meister, sondern "irgendeine" Urlaubsvertretung mich damals betreute und ich dachte...

hmm...ich bin bei Mercedes und beim Ölwechsel kann so viel ja nicht schiefgehen :D

 

 

 

Das ÖL wird meines Wissen auch bei den M274 Motoren verwendet ( Fzg- Versuch)

Hab nochmals in den Unterlagen nachgeschaut.

Und bisher gab es keine Probleme ob bei Stadt, Land oder gar Autobahnfahrten.

Wenn Du Deinerseits bedenken hast, kannst Du Dich an Deinen :-) wenden.

Hallo

Ich kann da mal wieder meinen Senf dazu geben.

Als ich meinen Dicken vor fast 2 Jahren geholt habe war als erstes ein Ölwechsel mit Filter dran. Da wir eine Spedition haben sollte eigentlich klar sein was ich da für Öl genommen habe, das gute LKW-Öl. ich fahre im Schnitt in der Woche knapp tausend Kilometer und wechsle mein Öl immer bei 15000 km. Ist leicht ausrechenbar wie viele Ölwechsel ich gemacht habe und passiert ist nix.

MfG

Drago

Ich frage mich auch, was ist am LKW-Öl so schlecht ?

Schließlich verbleibt es viele km mehr im Motor als bei einem PKW...

Wie sind denn die Ölwechselintervalle bei Nutzfahrzeugen ?

Reden wir da nicht von ca. 150.000 km ?

Es ist halt so das MB sich die Spezifikationen nur aus Jux und Dollerei ausgedacht hat.

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