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LMM, Traversendichtungen, MKL
OPEL Zafira 2.0 DTi, z.Zt. 155 Tkm
Hallo Opelfreunde und Motortalker.
Habe mit diversen guten Tipps aus diesem Forum und
astra4ever.net/viewtopic.php?t=27018
im Rücken letzte Woche bei meinem Y20 DTH die Traversendichtringe gewechselt. Jetzt wollte ich hier kurz meine Erfahrungen schreiben und zu ein paar eigenartigen Dingen Eure Meinung erfragen.
Alles fing damit an, dass ich beim Wenden vorne ein bischen in einen Schneehaufen gefahren bin. Keine 10 min später war das Kühlwasser raus und ich stand bei -6°C mit Motortemp. über 100°C auf dem Standstreifen der Autobahn. Kühleraufhängung vorn links unten abgerissen!! Eine tolle Sollbruchstelle. Seht Euch mal an, wie knapp das ist zu dem Weichplasteteil, was 'Stoßstange' genannt wird.
Aber weiter zum Thema:
Als ich dann nun mal die drei Kühler vorne raus hatte (der vom Klima nur zur Seite gedreht, nicht ausgebaut), dacht ich: jetzt ist die beste Gelegenheit für die Traversendichtringe. Die bekannten Symtome hatte ich schon eine Weile, die Reparatur aber immer wieder vertagt. Nun wollte er mit dem Beginn des Winters erst nach laaaangem Nuddeln anspringen und ich war alarmiert: irgendwann schaffts die Batterie nicht mehr.
Also ran.
Die Beschreibung von obigem Link ist als Anleitung super geeignet.
Die erste Eigenheit kam schon beim abschrauben der Druckleitungen: da kam überhaupt nichts raus ... kein Tropfen Diesel. Wieso das denn?
Dann habe ich das Oberteil vom Ansaugrohr abgeschraubt und dachte, mich trifft der Schlag: milimeterdick klebt da ein Ruß-Ölgemisch. (Wer hat die Abgasrückführung für Diesel erfunden!!) Da sind so richtig 'fette' Krümel drin, die dann offensichtlich immermal mit angesaugt werden. Das kann doch nicht gut sein. Außerdem sind die Ansaugquerschnitte arg beeinträchtigt. Vielleicht fährt er deshalb allerhöchstens 170 km/h. Wie macht man diese Schweinerei sauber? Vor allem die Einlasskanäle bis zu den Ventilen ...
Im Oberteil vom Ansugrohr befindet sich ein Sensor: höchstwahrscheinlich ein Drucksensor. Der wahr natürlich völlig zugekleistert. Also habe ich ihn vorsichtig gesäubert und was soll ich Euch sagen:
Der LMM scheint 'repariert'
Die Vakuumpumpe scheint 'repariert'
Das klingt bescheuert, ich weiß ...
Erstens: Der LMM. Eines der beliebtesten Dauerthemen hier im OPEL-Forum ist: 'Hilfe Beim Gasgeben auf der Autobahn kommt bei ca. 120 die MKL und es geht fast nix mehr.' Bei mir sehr ausgeprägt seit etwa einem Jahr. Also immer schön sachte am gas zwischen 120 und 130, dann gings schon. Ich habe mir einen neuen LMM gekauft und es wurde SCHLIMMER, ja echt.
OK, vor dem Durchdrehen habe ich den alten wieder eingebaut und auf ein Wunder gehofft. Ja, und seit ich neue Traversendichtringe drin habe und den Sensor am Ansaugrohr gereinigt habe, geht er wieder ... Nur mit Topspeed hapert es nach wie vor. Also, ich glaube, der Drucksensor vermisst sich und die Elektronik kann sich zwischen den Werten vom LMM und dem Sensor nicht mehr entscheiden. Was sind Eure Erfahrungen?
Deshalb mein (vielleicht etwas voreiliger) Tipp: Zu jeder Inspektion LMM und Sensor reinigen. (Ja auch den LMM. Dazu gabs hier im Forum auch schon Beiträge)
Zweitens: Die Vakuumpumpe. Viele von Euch kennen sicherlich folgende nervige Eigenheit: Ihr steht im Leerlauf (z.B. an der Ampel) und aus heiterem Himmel kommt (nach unbestimmter Zeit) die MKL: uups wat n dat? Dann das Übliche - keine Leistung. (für Linksabbieger z.B. kann das tödlich werden, wenn man nicht so schnell rüber ist, wie gedacht und der Gegenverkehr ...) Naja, man tut also den 1., 2. und manchmal auch den 3. ordentlich hochdrehen und irgendwann ist der Albtraum voirbei und alles 'i.O.' Bis zur nächsten Ampel. Dazu fand ich hier im Forum den Kommentar: nicht genug Unterdruck - womöglich Vakuumpumpe kaputt. Oder aber: Genug Unterdruck vorhanden, nur nicht ordenlich gemessen. Jedenfalls habe ich das Problem jetzt nur noch, wenn ich beim vorsichtig Rangieren die Drehzahl kurz unter Leerlauf drücke. Es ist also nicht völlig aus der Welt, aber deutlich!! besser geworden. Ich werde mir also den Sensor nochmal vornehemen. War nämlich beim Freikratzen sehr vorsichtig, um ihn nicht zu beschädigen. Oder ... vielleicht kaufe ich mir doch einen neuen Sensor (falls OPEL mich dabei nicht arm macht).
So, das ist ein halber Roman. Ich hoffe er war ausreichend spannend, dass Ihr es bis zum Schluss geschafft habt.
Gruß OpelIstVan
Für die Mutigen unter Euch, die die Sache ebenfalls selbst angehen wollen (Traversendichtringe wechseln) noch ein paar Tipps in Ergänzung zu dem astra4ever-Beitrag:
- in die Teileliste gehört unbedingt die Leckölleitung: 3,2/9 mm gewebeverstärkter, dieselbeständiger Schlauch, 75 cm lang
- Zum Anziehen der Traversen braucht man unbedingt einen Drehmomentschlüssel für 8 Nm oder viel, viel Erfahrung. (Wenn die Schrauben ausreißen ist der Schaden wahrscheinlich richtig groß)
- Nicht unbedingt ein toller Tipp, aber ... Ich hatte etliche der Torx-Nüsse nicht, der nächste Laden ist weit ... also eine 6er, eine 7er und eine 8er Nuss (6-kant) haben prima funktioniert. Man braucht aber unbedingt die Bits T15, T20 und T25
Ach ja:
Das ist wahrscheinlich auch für die Motoren-Rubrik interressant. Kann man da einen Link erstellen? Wennja, wie?
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6 Antworten
Also wenn ich deinen Roman mal zusammenfassen darf, hast du noch ein Leistungsproblem. Dabei wird die AGR und die Unterdruckversorgung genannt.
Das sind ganz heiße Kandidaten:
Das AGR-System hast du ja bereits gereinigt, sodaß das Ventil eigentlich nicht mehr in Offenstellung klemmen sollte.
Weiterhin hängt an der Unterdruckversorgung eine ganze Menge: AGR / wastegate / Drallklappen.
Mir dünkt eine Undichtigkeit im Unterdrucksystem, hier würde ich mal alle Schlauchverbindungen auf Risse prüfen.
Weiterhin wegen dem Schneehaufen, ist Ladedruckseitig alles dicht und bläst nix ab?
Theoretisch könnten auch Drucksensor oder LMM einen Schlag haben.
Den Drucksensor-Wert würde ich mit Tech 2 mal bei Motorstillstand / Zündung ein / auf Plausibilität prüfen.
Danke für Deine Tipps, kann ich gut gebrauchen, um mich weiter dem Problem zu nähern.
Hast Du auch eine Idee, warum beim Abschrauben der Druckleitungen (zwischen Traverse und Einspritzpumpe) kein Diesel rausgelaufen ist, also, warum die Leitungen LEER waren. Ist meine Einspritzpumpe kaputt. Was weiß ich, z.B. Rückschlagventil im Hochdruckteil oder was immer es da geben mag.
Dank und Gruß
OpelIstVan
Zitat:
Original geschrieben von OpelIstVan
Danke für Deine Tipps, kann ich gut gebrauchen, um mich weiter dem Problem zu nähern.
Hast Du auch eine Idee, warum beim Abschrauben der Druckleitungen (zwischen Traverse und Einspritzpumpe) kein Diesel rausgelaufen ist, also, warum die Leitungen LEER waren. Ist meine Einspritzpumpe kaputt. Was weiß ich, z.B. Rückschlagventil im Hochdruckteil oder was immer es da geben mag.
Dank und Gruß
OpelIstVan
Hast du Startprobleme in irgendeiner Art?
Da das Magnetventil stromlos offen steht, könnte ich mir ein Effekt über die defekten Traversendichtung vorstellen.
Ja, massive Startprobleme! D.h. min 20 s nuddeln bei ca. -3 °C. Und das obwohl ich DREIMAL vorglühe. (Zündung aus und nochmal ...)
Das Startproblem war ja der Grund für den oben beschriebenen Wechsel der Traversendichtringe. Leider ist es danach nicht besser geworden!
Aber wenigstens läuft er besser (vielleicht wegen dem Ansaugrohr-Drucksensor? s.o.) und verbraucht deutlich weniger.
Wenn also die Startprobleme nicht wären ... wäre ich sehr zufrieden.
Dank und Gruß
OpelIstVan
Zitat:
Original geschrieben von OpelIstVan
Ja, massive Startprobleme! D.h. min 20 s nuddeln bei ca. -3 °C. Und das obwohl ich DREIMAL vorglühe. (Zündung aus und nochmal ...)
Das Startproblem war ja der Grund für den oben beschriebenen Wechsel der Traversendichtringe. Leider ist es danach nicht besser geworden!
Aber wenigstens läuft er besser (vielleicht wegen dem Ansaugrohr-Drucksensor? s.o.) und verbraucht deutlich weniger.
Wenn also die Startprobleme nicht wären ... wäre ich sehr zufrieden.
Dank und Gruß
OpelIstVan
Dann ists ja kein Wunder, daß die leer waren.
Zur Prüfung der Traversendichtung: Leckölleitungen abziehen und Vakuum(-hand-)pumpe mittels Klarsichtschlauch ansetzen. Vakuum muß über sehr langer Zeit anliegen, so ca 20 Minuten. Wenn bei diesem Test in irgeneiner Weise Öl kommt, ist die Traverse hin.
Übrigens sind die Leckölleitungen selbst gerne Undicht. Jene mit sichtbarer Gewebeummantellung unbedingt ersetzen. Die "guten" haben eine glatte Oberfläche.
Danke, guter Tipp. Also Vakuumpumpe besorgen ...
Gibts auch den Fall, dass das Vakuum nicht hält, aber auch kein Motoröl kommt? Ich meine, könnten es auch ein oder mehrere Einspritzdüsen sein?
Die Leckölleitungen habe ich übrigens bei meiner Reparatur erneuert. Da ich die Abmessungen nicht kannte, bin ich zu Opel. Der erste hatte sie nicht auf Lager, musste ich zum nächsten und der hat mir für 75 cm 14,72 € (!!!) abgeknöpft. War ich wieder bedient.
Gruß OpelIstVan