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Lohnt die Händlergewährleistung bei günstigem Auto?

Themenstarteram 3. April 2022 um 16:46

Hallo.

Ich habe mir gestern einen Golf 6 von Bj 2011 mit 205tkm angesehen. Ich bin etwas verunsichert, wie viel von dem Händler - Gerede ich für bare Münze nehmen soll.

Er meint, dass durch die Händlergewährleistung praktisch alles abgedeckt ist und es im Rahmen der üblichen Jahresfahrleistung (12tkm laut ihm) keine Möglichkeit gibt, zu beweisen dass der Mangel nicht schon bei Auslieferung vorlag. Also er sich nicht auf "Verschleißteil" berufen kann und wird und ich auch nach dem Kauf noch gern das Auto checken lassen kann und dann alles nachgebessert wird. Ohne wenn und aber.

Was man vorher halt so sagt als Händler...

Das Auto gefällt mir gut und der Händler ist deutsch und kein Fähnchenhändler, sondern ein richtiges Autohaus. Aber ich habe überhaupt keine Lust auf nachträglichen Ärger, weil ich auf zu sehr auf die Gewährleistung vertrau habe.

Gerade in Bezug auf den Zahnriemen. Er meinte, der wird vorher auf jeden Fall sichtgeprüft und erneuert, falls rissig (na toll). Wenn er keinen erfolgten Wechsel durch Rechnungen belegen kann und der Wechsel laut VW nach 210tkm, also definitiv im Rahmen der Gewährleistungszeit fällig ist, wäre der Fall doch klar. Aber ich kann mir schon denken, dass der dann plötzlich ein Verschleißteil ist.

Genauso bei einem defekten/verrusten AGR oder vollem DPF?

Alles normaler Verschleiß und wenn ich die magische 12tk Marke überschritten habe, sowieso mein Problem?

Ist ein Motor dann nicht auch ein Verschleißteil, was nach 220tkm natürlich schon mal kaputt gehen kann?

Wie geht man da am besten vor? Ohne erfolgten Zahnriemenwechsel (mit Wapu), kaufe ich das Auto eh nicht aber wäre es trotzdem anzuraten, einen Tüv oder eine Werkstatt wegen eines Gebrauchtwagenchecks aufzusuchen?

Oder anders gefragt: Ich hatte seit vielen Jahren nicht mehr mit Autohändlern zu tun. Ich fand dieses Gelaber über die großen Vorzüge des großartigen Autos und der tollen Gewährleistung irgendwie schmierig. Und überhaupt sind zufriedene Kunden das wichtigste Anliegen blablabla.

Oder bin ich das nur nicht gewohnt und die können nicht anders, als so zu reden, weil das allgemein erwartet wird?

Grüße

Tunfaire

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79 Antworten

Gewährleistung ist gesetzlich geregelt.

ZR-Vorgaben sind vom Hersteller auch festgelegt.

Welche Vereinbarungen Du mit dem Händler triffst, müsst Ihr im KV vereinbaren.

-

Edit: Thread wurde verschoben. ;)

Hier findet Kaufberatung zu verschiedenen Modellen/Marken statt.

Daher schlage ich Verschiebung ins G6-Forum vor, wenns kein anderes Modell werden soll.

Thema Gewährleistung und Rechtsberatung wird hier nicht zugelassen.

Gruß Olli

Ohne Schraubererfahrung ist das nix. Viel zu viel auf dem Tacho. VW entwickelt auf 150 tkm sichere Laufleistung ohne viel Stress. Nimm lieber mehr Geld an die Hand.

ZR-Wechsel hat nix mit Gewährleistung zu tun. Wenn's nicht gemacht wurde und Du kaufst, hängt das Prob. an Dir.

Wobei ich einem Händler nie trauen würde! Der sagt, ja gemacht, und dann doch nicht gemacht, in der Hoffnung er hält das nächste halbe Jahr noch. Dann lieber am Preis drehen und dann selber um den Wechsel kümmern.

DPF is auch Verschleißteil. Wenn mit Asche voll, reicht auch keine Regeneration mehr.

Gruß jaro

Themenstarteram 3. April 2022 um 17:10

Das wäre schonmal eine interessante Herangehensweise, seine blumigen Aussagen im Kaufvertrag festzuhalten. :-)

Ich frage mich nur, wie ernst die Behauptung zu nehmen ist, dass eine übliche Jahresfahrleistung 12tkm beträgt, also bei mir 6 Monate. Danach ist das alles nix mehr wert?

@berlin-paul: Das sagt sich immer so leicht...

@jaro: Naja, ich würde da schon auf eine offizielle Rechnung seiner Werkstatt bestehen. Genauso wie die versprochene Inspektion vor Auslieferung.

Mit dem Zahnriemen als Verschleißteil habe ich ihm auch so gesagt, daraufhin hat er das vehement verneint, er wäre dafür verantwortlich und niemals würde er das wegen dem Risiko eines Motorschadens, den er tragen würde, so verkaufen...und überhaupt und laberrabbarber...

Eigentlich eine ganz gute Idee, das als Zusatzvereinbarung im Kaufvertrag festzuhalten, mal sehen, wie er das dann so sieht. Aber ich überlege auch zu sagen: "komm, mach den Zahnriemen, ich kaufe das Auto ohne Gewährleistung für 4500€ und gut" (ich kenne einen selbstständigen Handwerker, der das für mich machen würde mit dem Kaufvertrag)

Entweder nimmst du das "mehr Geld" vor oder nach dem Kauf in die Hand.

Bei der Laufleistung ist doch so ziemlich alles normaler Verschleiß, läuft also nicht unter Gewährleistung, da braucht der Händler gar nichts beweisen (außer dass es normaler Verschleiß ist).

Zahnriemen sichtgeprüft und erneuert, wenn er rissig ist? Der ist spätestens in 5.000 km ohnehin fällig, da zeugt die Aussage vom Händler nicht unbedingt für Kundenfreundlichkeit.

Bei 205 tkm Laufleistung wird nahezu alles was Ärger machen kann als Verschleiß angesehen. Deshalb ist der Händler auf der sicheren Seite. Von den blumigen Worten bekommst du nichtmal eine Currywurst. Selbst eine "kostenlos" dazugegebene Garantieversicherung ist bei der Laufleistung rausgeschmissenes Geld. Entweder stotterst du ein brauchbares jüngeres Auto auf Raten ab, oder du versenkst in den kommenden 2 Jahren einige tausender in die Reparaturen. Aktuell ist allerdings sowieso keine gute Zeit für den Autokauf, weil alles überteuert ist. Es gibt auch Leasingschnäppchen bei kleinen Neuwagen. Muss man ggf. suchen. Aber die 3 Jahre Herstellergarantie nebst Gewährleistung machen vielleicht mehr Sinn, als sich mit knappem Budget ein Groschengrab zuzulegen. Für DPF und ZR-Satz bist du in der Werkstatt schnell mal 2,5k€ los. Einsparen kannst du selbst dabei nichts und nichtmachen geht auch nicht wenn du damit fahren willst.

Themenstarteram 3. April 2022 um 17:26

Ja, deshalb hat mich sein Gebaren auch so gestört. Vor dem Kauf ist alles durch die Gewährleistung gedeckt, nach dem Kauf dann alles Verschleiß, so meine Vermutung.

Aber wirklich fast alles? Wieso verkaufen die Händler dann mit hohen KM Leistungen alle nur an Export/Gewerbe, wenn sie eigentlich kaum etwas zu befürchten haben?

Die Rechnung, dass ein älteres Auto Quatsch ist und man besser etwas Junges abstottert, kenn ich. Sorry, da bin ich vollkommen anderer Meinung. Wir fahren schon immer alte Autos mit Kaufpreis 3000-6000€, ich habe noch nicht bei einem einzigen Wagen mehr für Reparaturen bezahlt, als bei einem 15000€ Auto allein der Wertverlust gewesen wäre.

Und ein Golf ist solide Hausmannskost mit günstigen Ersatzteilen und ein paar Schwachstellen. Wenn der ZR vor dem Kauf neu kommt, dann erwischt mich irgendwann der DPF und evtl. noch das AGR. Aber das wars dann auch - es sei denn, ich habe unnormal viel Pech.

Du fängst an zu verstehen. ;)

Weil es einen schlechten Eindruck auf die Kunden macht, wenn während des Verkaufsgesprächs wütende Opfer den nächsten Deal stören. Der Gewerbekäufer/Exporteur legt die meist 200,- / 800,- für das Rest-TÜV-Auto hin, schiebt den auf den Transporter und in Afrika / Arabien beginnt dann bei 50 cent Stundenlohn ein neues Autoleben. Da macht dem Verkäufer in D niemand jemals Ärger.

- Keiner hier im Forum kennt das Auto

- keiner weiß oder kann vorhersehen, ob bzw. was in der nächsten Zeit kaputt gehen könnte

- es hat keinen Sinn, alle möglichen Reparaturen durchzudiskutieren, ob man sie als Gewährleistungsfall durchbekommt

Also: wenn du das Risiko klein halten willst, kauf ein Auto mit weniger Kilometern, aber das kostet entsprechend mehr

Wenn du aber selber schrauben kannst oder zumindest einen Kumpel kennst, dann geh das Risiko ein.

Vielleicht fährt die "Gurke" auch noch 100 tkm störungsfrei....

Wobei bei allem anderen wäre der Händler schon gar nicht mehr am Markt. Also was soll das hier? Möhre mit 200 000 km auf der Uhr kaufen und Neuwagen Service erwarten? Wenn man den Wagen mitnimmt weiß man, dass man entweder selber schraubt oder noch ordentlich Geld reinstecken darf. Und das ist auch nix ungewöhnliches oder dem Händler anzulasten.

Themenstarteram 3. April 2022 um 17:50

Es geht nicht darum, jede erdenkliche Reparatur durchzudiskutieren, sondern um Fragen, zu denen ich mir auch keine rechtssicheren Antworten erhoffe, sondern Meinungen, wie ihr euren Erfahrungen nach damit umgehen würdet. Ich habe selbst lange nix mit Autokäufen zu tun gehabt und es mangelt daher an Erfahrungen:

1. Ist das Gelaber über die Gewährleistung und im speziellen das mit dem Zahnriemen noch übliches Händlerverhalten oder schon unseriös und man sollte ihn meiden?

2. Wenn für einen VW Diesel mit gut 200tkm übliche Reparaturen wie DPF, AGR und vielleicht Injektoren tatsächlich nicht von der Gewährleistung gedeckt sind, kann ich mir den Gang zum Händler ja eigentlich auch sparen und nach einem seriösen Privatverkäufer suchen?! (ist teilweise schon beantwortet)

Man, es ist echt so absolut gar kein Spaß mehr, ein Auto zu kaufen. ;-)

@gurkengraeber:

Ja, meinetwegen. Dann soll er einem aber nicht das Blaue vom Himmel versprechen und so tun, als wäre er eine aussterbende Spezies ehrlicher Kaufleute, die tolle Gewährleistungen geben.

Ich verlange von ihm überhaupt nix. Von Anfang an verspricht er ungefragt alles Mögliche.

Zitat:

@tunfaire schrieb am 3. April 2022 um 19:50:01 Uhr:

 

1. Ist das Gelaber über die Gewährleistung und im speziellen das mit dem Zahnriemen noch übliches Händlerverhalten oder schon unseriös und man sollte ihn meiden?

Der Händler weiß doch auch nicht, ob oder welche Reparaturen auftreten könnten.

In der Tat finde ich auch, das man bei einem 200TKM-Auto nicht mehr viel "Garantien" erwarten kann.

Ich persönlich sehe die Gewährleistung mittlerweile als "Hindernis" an, noch an günstige Fahrzeuge vom Händler zu kommen.

Klar schützt das die Unwissenden, aber für die gibts/gabs ja die Car-Garantie - deren Umfang meist auch noch selbst bestimmen werden kann/konnte.

Damit war ich bisher immer glücklich.

Bei dem Alter/Laufleistung wird nach Zustand wie besehen gekauft und fertig.

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