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LPG für Deutz BF8L413F Diesel

Hallo,

mittlerweile werden ja auch schon für Diesel LKWs LPG Umbauten angeboten. Leider sind das alles nur Anlagen die mit einer ECU zusammenarbeiten. Da unser alter Deutz keine ECU besitzt, kommen diese Anlagen nicht in Frage.

Wer kennt Anlagen die auch mit Dieselmotoren ohne ECU zusammenarbeiten und zulassungsfähig sind?

Im Prinzip müssten die konventionellen Venturi Anlagen problemlos funktionieren. Beim Diesel wird auch nur bis zu 1/3 des Dieselverbrauchs durch LPG ersetzt. LPG sorgt hier vor allem für eine weit bessere Brennstoffausnutzung und damit für weniger Ruß.

Beste Antwort im Thema

Hallo,

es gab zu DDR-Zeiten für den IFA W50 einen Nachrüstsatz auf Erdgas, der im Dieselmotor mit dem Zündstrahlverfahren lief. Hier mal ein Auszug aus einem Fachbuch "Plaste, Blech und Planwirtschaft" von Dieter Kirchberg:

1.)W50 mit Erdgas:

 

"Hier die allgemeine Beschreibung aus dem Heft zum Thema:

Zur Einsparung von Dieselkraftstoff wurde durch die VEB IFA Automobilewerke Ludwigsfelde und den VEB Motorenwerken Nordhausen ein Umrüstsatz für den Zweistoffbetrieb des W50 entwickelt, der es ermöglicht den LKW mit Import-Erdgas zu betreiben.

Die Anlage arbeitet nach folgendem Prinzip:

In 6 Gastankflaschen mit je 50 L Fassungsvermögen wird das Erdgas mit einem Druck von 20 MPa (200kp/cm²) gespeichert. Das Betanken erfolgt über einen zentralen Anschluß. Die 6 Gasflaschen sind durch Rohrleitungen miteinander verbunden. Über einen Druckminderer wird der Speicherdruck auf einen Arbeitsdruck von etwa 0,2 MPa (2 kp/cm²) reduziert. Über ein Magnetventil, ein Dosierventil und eine Korrektureinrichtung wird das Erdgas dem Saugrohr des Motors zugeführt. Die Erdgaszufuhr wird drehzahlabhängig durch eine im Fahrerhaus angeordnete elektronische Steuereinheit geregelt. Der Drehzahlimpuls wird durch einen am Steuergehäuse angeordneten Drehzahlmesser ausgelöst. Über einen Pneumatikzylinder wird bei Zweistoffbetrieb der Einspritzpumpenhebel in der der Zündstrahlmenge entsprechenden Stellung blockiert. Damit wird nur soviel Dieselkraftstoff eingespritzt, wie zur Zündung erforderlich ist. Der Rest der erforderlichen Kraftstoffmenge wird als Erdgas zugeführt. Die Dosierung erfolgt über das mit dem Gasgestänge verbundene Dosierventil und eine unterdruckgesteuerte Korrektureinrichtung. Bei Motorbremsbetrieb und beim Abstellen des Motors wird die Erdgaszufuhr durch schliessen des hinter dem Druckminderer angeordneten Magnetventils unterbrochen.

Der Umbau des LKW W 50 auf Zweistoffbetrieb bedingt den Eingriff in mehrere Baugruppen des Fahrzeugs.

 

Wirkprinzip: Zündstrahlverfahren

Speichervolumen der 6 Tankflaschen: 60000 m³/ 60000 L

Durch den Zweistoffbetrieb verändern sich folgende Werte bei den Fahrzeugen W50 L, L/SP, L/K:

Leistung: 87 kw /118 PS

Drehmoment: 422 Nm bei 1350 U/min.

Kraftstoffverbrauch etwa 4 L/ 100 km Dieselkraftstoff und Erdgas etwa 19000m³/100Km."

 

P.S. hier scheint ein Fehler vorzuliegen, die m³ müssen als Liter betrachtet werden, da stimmt´s erst.

 

 

 

2.)W50 mit DDR-"CR-Technik":

"Das 'Wissenschaftlich-Technische Zentrum Automobilbau' (WTZ)

Karl-Marx-Stadt arbeitete seit 1970 an der Entwicklung eines

elektronisch gesteuerten Konstantdruck-Dieseleinspritzsystems.

Ein komplettes elektronisch gesteuertes Einspritzsystem ging aus

dieser Entwicklungsarbeit hervor

  • , es wurden 24 Patente

  • angemeldet, am 16.5.1985 erfolgte der weltweit erste Einsatz

    dieses später als Common Rail bekanntgewordenen Systems in einem

    Fahrzeug (IFA W 50). Da es keine Perspektive gab, die Ergebnisse

    in der DDR in Serie gehen zu lassen, wurde das Projekt (nach mehr

    als 17000 km erfolgreicher Straßenerprobung) abgebrochen.

    Die Patentanmeldungen und Veröffentlichungen des WTZ wurden aber

    die Basis der Entwicklung vieler anderer Automobilproduzenten im

    Bereich Common Rail. Ohne diese Vorarbeiten wäre die CR-

    Entwicklung im 'Westen' ('nichtsozialistischen Wirtschaftsgebiet')

    wesentlich langsamer vorangekommen.

    (Peter Kirchberg: "Plaste, Blech und Planwirtschaft: Die

    Geschichte des Automobilbaus in der DDR", Nicolai'sche

    Verlagsbuchhandlung, Berlin, 2000, ISBN: 3-87584-027-5,

    speziell Seiten 583 und 785)

    • Das System bestand (grob gesagt) aus Motor 6 VD 12,5/12 GRF,

  • elektromagnetisch gesteuerten Einspritzventilen, Vorförderpumpe,

    selbstregelnder Hochdruck-Axialkolbenpumpe, Rohrspeicher und

    einer komplett selbstentwickelten elektronischen Steuerung."

     

     

     

    Der letztere Motor ist heute im Industriemuseum Chemnitz zu sehen, ist evtl. der weltweit erste gelaufene CR-Dieselmotor?

    http://...sisches-industriemuseum.de/.../mmm-F-053.jpg

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Da wirds nicht zulassungsfähiges geben, da Du dann verbotenerweise zwangsweise gleichzeitig LPG und Diesel verbrennst, und nicht wie mit ECU "getaktet umschalten" kannst.

Zitat:

Original geschrieben von Käfer1500

Da wirds nicht zulassungsfähiges geben, da Du dann verbotenerweise zwangsweise gleichzeitig LPG und Diesel verbrennst, und nicht wie mit ECU "getaktet umschalten" kannst.

Daß gleichzeitig Diesel und LPG verbrennt, ist doch bei allen Dieselmotoren so.

LPG allein wird kaum zünden.

Zitat:

Original geschrieben von giantdidi

 

Daß gleichzeitig Diesel und LPG verbrennt, ist doch bei allen Dieselmotoren so.

LPG allein wird kaum zünden.

Das denke ich auch , und habe dazu mal einen Bericht gelesen, in dem Stand dass durch das Zuführen von LPG

im Dieselmotor bis 98 % des Diesel verbrennen .

In normalen Dieselmotoren sollen es nur 91-93 % sein die Verbrennen

Und durch LPG hat man nicht nur eine höhere Effizienz bei der Dieselverbrennung sondern es wird auch Teile des Diesels durch LPG ersetzt . Was natürlich Kostenvorteile bringt.

In diesem Bericht stand auch das dieses System in Deutschland noch nicht umgesetzt wird.

Da gleichzeitiges Verbrennen von 2 Treibstoffarten in Deutschland noch verboten wäre.

Ob sich daran etwas geändert hat, oder diese Vorschrift durch andere Maßnahmen umgangen wird,

müssen andere Wissen.

Gruß Eddy

Ja, Stichwort "Zündstrahlmotor" (http://de.wikipedia.org/wiki/Z%C3%BCndstrahlmotor). Ein weiteres Argument, wieso das mit ollen Dieseln nicht zulassungskonform geht, liefert GaryK hier: http://www.motor-talk.de/.../diesel-mit-lpg-t1567577.html?...

Zitat:

Original geschrieben von Roadkaeppchen

Zitat:

Original geschrieben von giantdidi

 

Daß gleichzeitig Diesel und LPG verbrennt, ist doch bei allen Dieselmotoren so.

LPG allein wird kaum zünden.

Das denke ich auch , und habe dazu mal einen Bericht gelesen, in dem Stand dass durch das Zuführen von LPG

im Dieselmotor bis 98 % des Diesel verbrennen .

In normalen Dieselmotoren sollen es nur 91-93 % sein die Verbrennen

 

Und durch LPG hat man nicht nur eine höhere Effizienz bei der Dieselverbrennung sondern es wird auch Teile des Diesels durch LPG ersetzt . Was natürlich Kostenvorteile bringt.

 

In diesem Bericht stand auch das dieses System in Deutschland noch nicht umgesetzt wird.

Da gleichzeitiges Verbrennen von 2 Treibstoffarten in Deutschland noch verboten wäre.

Das gilt für Otto-Motoren.

Im Diesel dürfen zwei Kraftstoffe gleichzeitig verwendet werden.

Die dem TE bekannte Firma in Duisburg baut seit ein paar Jahren erfolgreich LKWs auf Gas-Diesel-Gemisch um.

Einen Truck habe ich auf der A4 auch schon mal gesehen.

Im Prinzip wird das Motorsteuergerät umprogrammiert auf etwa 30% geringere Dieselmenge.

Gleichzeitig wird wie bei der sequentiellen Verdampfer-Anlage

die entsprechende Gasmenge über den Luftansaugtrakt eingeblasen.

Technisch/Physikalische Details bitte bei Gary nachlesen.

Die Spritkostenersparnis liegt bei etwa 10-15%.

Das sieht nach wenig aus, aber ein LKW, der etwa 35-45Liter-Diesel/100km verbraucht, kann auf 100km bis zu 6,-€ günstiger laufen.

Macht auf einer Südspanien-Tour bis zu 200,-€ weniger Spritkosten.

Gasreichweiten von 1500km machen die Sache für Speditionen interessant.

 

 

Ob sich daran etwas geändert hat, oder diese Vorschrift durch andere Maßnahmen umgangen wird,

müssen andere Wissen.

 

Gruß Eddy

http://www.autogaseinbau.com/41330.html

am 16. August 2012 um 13:32

Also Gasumrüstung bei modernen, elektr. Gesteuerten LKW ist kein Problem. Es kann aber nur bei elektr. gesteuerten gemacht werden, da bei Zuführung von Gas gleichzeitig weniger Diesel eingespritzt wird. Möglich ist die Reduzierung bis 50%, real werden aber 30% der Dieselmenge durch Gas ersetzt.

Bei alten Dieselmotoren gibt es meines Wissens noch keine Möglichkeiten, die Dieselzufürung im Gleichklang zur Gaseinspritzung zu drosseln. Und das ist das Problem dabei.

Ein Betrieb mit 2 Kraftstoffen ist nicht bei allen Dieseln erlaubt, sondern nur bei LKW ab 3,5 t.

In Kürze ist auch ein Fiat Ducato soweit, das LPG beigemischt werden kann. Ist in Belgien entwickelt, läuft auch und steckt momentan im schwierigen Genehmigungsverfahren für Deutschlad.

MFG Thomas

Hallo,

es gab zu DDR-Zeiten für den IFA W50 einen Nachrüstsatz auf Erdgas, der im Dieselmotor mit dem Zündstrahlverfahren lief. Hier mal ein Auszug aus einem Fachbuch "Plaste, Blech und Planwirtschaft" von Dieter Kirchberg:

1.)W50 mit Erdgas:

 

"Hier die allgemeine Beschreibung aus dem Heft zum Thema:

Zur Einsparung von Dieselkraftstoff wurde durch die VEB IFA Automobilewerke Ludwigsfelde und den VEB Motorenwerken Nordhausen ein Umrüstsatz für den Zweistoffbetrieb des W50 entwickelt, der es ermöglicht den LKW mit Import-Erdgas zu betreiben.

Die Anlage arbeitet nach folgendem Prinzip:

In 6 Gastankflaschen mit je 50 L Fassungsvermögen wird das Erdgas mit einem Druck von 20 MPa (200kp/cm²) gespeichert. Das Betanken erfolgt über einen zentralen Anschluß. Die 6 Gasflaschen sind durch Rohrleitungen miteinander verbunden. Über einen Druckminderer wird der Speicherdruck auf einen Arbeitsdruck von etwa 0,2 MPa (2 kp/cm²) reduziert. Über ein Magnetventil, ein Dosierventil und eine Korrektureinrichtung wird das Erdgas dem Saugrohr des Motors zugeführt. Die Erdgaszufuhr wird drehzahlabhängig durch eine im Fahrerhaus angeordnete elektronische Steuereinheit geregelt. Der Drehzahlimpuls wird durch einen am Steuergehäuse angeordneten Drehzahlmesser ausgelöst. Über einen Pneumatikzylinder wird bei Zweistoffbetrieb der Einspritzpumpenhebel in der der Zündstrahlmenge entsprechenden Stellung blockiert. Damit wird nur soviel Dieselkraftstoff eingespritzt, wie zur Zündung erforderlich ist. Der Rest der erforderlichen Kraftstoffmenge wird als Erdgas zugeführt. Die Dosierung erfolgt über das mit dem Gasgestänge verbundene Dosierventil und eine unterdruckgesteuerte Korrektureinrichtung. Bei Motorbremsbetrieb und beim Abstellen des Motors wird die Erdgaszufuhr durch schliessen des hinter dem Druckminderer angeordneten Magnetventils unterbrochen.

Der Umbau des LKW W 50 auf Zweistoffbetrieb bedingt den Eingriff in mehrere Baugruppen des Fahrzeugs.

 

Wirkprinzip: Zündstrahlverfahren

Speichervolumen der 6 Tankflaschen: 60000 m³/ 60000 L

Durch den Zweistoffbetrieb verändern sich folgende Werte bei den Fahrzeugen W50 L, L/SP, L/K:

Leistung: 87 kw /118 PS

Drehmoment: 422 Nm bei 1350 U/min.

Kraftstoffverbrauch etwa 4 L/ 100 km Dieselkraftstoff und Erdgas etwa 19000m³/100Km."

 

P.S. hier scheint ein Fehler vorzuliegen, die m³ müssen als Liter betrachtet werden, da stimmt´s erst.

 

 

 

2.)W50 mit DDR-"CR-Technik":

"Das 'Wissenschaftlich-Technische Zentrum Automobilbau' (WTZ)

Karl-Marx-Stadt arbeitete seit 1970 an der Entwicklung eines

elektronisch gesteuerten Konstantdruck-Dieseleinspritzsystems.

Ein komplettes elektronisch gesteuertes Einspritzsystem ging aus

dieser Entwicklungsarbeit hervor

  • , es wurden 24 Patente

  • angemeldet, am 16.5.1985 erfolgte der weltweit erste Einsatz

    dieses später als Common Rail bekanntgewordenen Systems in einem

    Fahrzeug (IFA W 50). Da es keine Perspektive gab, die Ergebnisse

    in der DDR in Serie gehen zu lassen, wurde das Projekt (nach mehr

    als 17000 km erfolgreicher Straßenerprobung) abgebrochen.

    Die Patentanmeldungen und Veröffentlichungen des WTZ wurden aber

    die Basis der Entwicklung vieler anderer Automobilproduzenten im

    Bereich Common Rail. Ohne diese Vorarbeiten wäre die CR-

    Entwicklung im 'Westen' ('nichtsozialistischen Wirtschaftsgebiet')

    wesentlich langsamer vorangekommen.

    (Peter Kirchberg: "Plaste, Blech und Planwirtschaft: Die

    Geschichte des Automobilbaus in der DDR", Nicolai'sche

    Verlagsbuchhandlung, Berlin, 2000, ISBN: 3-87584-027-5,

    speziell Seiten 583 und 785)

    • Das System bestand (grob gesagt) aus Motor 6 VD 12,5/12 GRF,

  • elektromagnetisch gesteuerten Einspritzventilen, Vorförderpumpe,

    selbstregelnder Hochdruck-Axialkolbenpumpe, Rohrspeicher und

    einer komplett selbstentwickelten elektronischen Steuerung."

     

     

     

    Der letztere Motor ist heute im Industriemuseum Chemnitz zu sehen, ist evtl. der weltweit erste gelaufene CR-Dieselmotor?

    http://...sisches-industriemuseum.de/.../mmm-F-053.jpg

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