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LPG oder Diesel-Antrieb: Was ist "kostengünstiger"?

Themenstarteram 13. August 2008 um 12:57

Hallo Leute,

ich bin gerade dabei mir ein neues gebrauchtes Auto zuzulegen. Ich plane ab 7.000 EUR bis maximal 12.000 EUR auszugeben. Wenn das Auto viel verbraucht, plane ich weiter 2.500 EUR für einen LPG-Autogas-Umbau mit ein, womit sich eine "Kaufpreisspanne" von insgesmat 9.500 EUR - 14.500 EUR ergibt.

Ich habe ganz stark einen Mercedes Benz CLK 430er mit oder ohne Kompressor im Auge (Baujahr 1999-2001). Der verbraucht so durchschnittlich, sagen wir mal, 12 Liter Benzin. Nach einem potenziellen LPG-Autogasumbau benötigt der umgerechnet so ca. 7 Liter Benzin. Dieser - von LPG auf Benzin umgerechnete - 7-Liter-Benzin-Verbrauch ergibt sich wie folgt.

- 12 Liter * 20 % Mehrverbrauch Gas =14,4 kg Gas-Verbrauch auf 100 km.

- 14,4 kg Gas * 0,70 EUR/kg Gas = 10,08 EUR pro kg Gas-Kosten pro 100 gefahrene Kilometer.

- Für 10,08 EUR kann ich ca. 10,08 / 1,45 = 6,95 = ca. 7 Liter Benzin tanken

Fazit: Durch Gas-Umbau kann ich den Verbrauch faktisch von ca. 12 Liter Benzin auf ca. 7 Liter Benzin reduzieren. Dafür die Power eines 4,3 Liter CLKs-Motors, finde ich nicht schlecht (trotz eines kleinen Leistungsverlusts von ca. 10 % aufgrund LPG-Antrieb).

Bei meiner jährlichen Kilometerlaufleistung von ca. 20.000 km und einem Preis von ca. 2.500 EUR für den LPG-Autogas-Einbau spare ich also immer 5 Liter auf 100 km (12 Liter Benzin-Verbrauch vor LPG-Gas-Umbau minus umgerechnet 7 Liter Benzin-Verbrauch nach LPG-Gas-Umbau). Die 5 Liter entsprechen bei einem Literpreis von 1,45 EUR Benzin einem Wert von (5 Liter mal 1,45 EUR/Liter =) 7,25 EUR, die ich pro 100 km einspare. Ich muss insgesamt also ca. 34.500 km ((2.500 EUR/7,25 EUR) mal 100) fahren, damit sich die Gasanlage lohnt. Mit einer jährlichen persönlichen Kilometerlaufleistung von ca. 20.000 km/Jahr ist die LPG-Gas-Anlage also nach knapp 22,5 Monaten (also etwas weniger als 2 Jahre) "abbezahlt".

Jetzt hab ich mal so nen Taxi-Fahrer interviewt, der einen Fiat neueren Modells, aber Diesel mit ca. 6 Liter durchschnittlichen Verbrauch, fuhr. Der meinte, ein GAS-Umbau (hätte er nen Benziner; Diesel kann man ja nicht umbauen) lohnt sich für ihn nicht, wenn sein Diesel so wenig verbraucht.

Es ergeben sich für mich jetzt einige Fragen:

1) Ist so ein Diesel - auf die gesamte Lebenslaufzeit des Motors bezogen - doch besser als ein umgebauter mit GAS betriebener Benziner? Wenn ich mal den angesprochenen 4,3 Liter MB CLK zugrunde lege, weiß ich, dass der bei entsprechender Pflege seine 500.000 km locker schafft, jedoch bezogen auf Benzinbetrieb. Bei einem mit Gas betriebenn Wagen ist es ja so, dass der Motor höheren Verbrennungs-Temperaturen ausgesetzt ist. Und hier stellt sich die Frage, ob durch diese höheren Verbrennungs-Temperaturen die potenzielle Gesamtlaufleistung des Motors nicht negativ beinträchtigt wird. Von MB ist ja so ein Gas-Umbau - auch wenn viele diesen Umbau durchführen - nicht freigegeben.

2) Welche Mehrkosten hab ich bei einem Diesel im Vergleich zu einem Benziner bzw. einem mit GAS betriebenen "Benziner" (Steuern, Versicherung, andere Unterhalts-Kosten-Komponenten). Lohnt sich bei einem geringeren Diesel-Verbrauch doch ein Diesel im Vergleich zu einem mit Gas betriebenen Benziner?

3) Bekomme ich - trotz Dieselantrieb - eine grüne Umweltplakete? Dies ist mir sehr wichtig, denn ich hab keine Lust immer darauf achten zu müssen, in welcher Umweltzone in einer Stadt ich mich gerade befinde, um zu wissen, ob ich in eine entsprechende Zone reinfahren darf oder nicht. Was sind hier die Kriterien bei einem Diesel, damit ich die grüne Umweltplakete bekomme (Stichwörter: Rußpartikelfilter, Schadstoff-Ausstoß, etc.)

Beste Grüße,

Giuli

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19 Antworten

Also LPG wird in l = Litern angegeben :)

Kostenrechner:

http://www.amortisationsrechner.de/

Und tu dir nen Gefallen und vergleiche nicht Äpfel mit Brinen...

Wenn 430 dann auch nen 320CDI hernehmen und keinen 200CDI!!!

Euro4 Diesel bekommen auch ohne DPF eine grüne Plakette!

Du läßt in Deiner Berechung den Startbenzinverbrauch ausser acht. Außerdem wirst Du einen CLK 430 Achtzylinder kaum für 2500,-€ umrüsten lassen können, wenn das ein erfahrener Umbauer mit einer bewährten Anlage machen soll.

Desweiteren gab es im W208 doch gar keinen Diesel, erst im W209 den CLK 270 CDI ab 2002. Und den W208 CLK 430 (Motor M113 E43) gab es nur ohne Kompressor, selbst der M113 E55 hatte im CLK AMG keinen!

Themenstarteram 13. August 2008 um 13:55

Zitat:

Original geschrieben von Diesel-Wiesl

Also LPG wird in l = Litern angegeben :)

Danke für den Hinweis.

Kostenrechner:

http://www.amortisationsrechner.de/

Zitat:

Und tu dir nen Gefallen und vergleiche nicht Äpfel mit Brinen...

Wenn 430 dann auch nen 320CDI hernehmen und keinen 200CDI!!!

Wie meinst du das? Verstehe ich gerade nicht. Ich hatte nun mal einen 430er im Auge gehabt, daher die Berechnung auf Basis dieses Autos.

Zitat:

Euro4 Diesel bekommen auch ohne DPF eine grüne Plakette!

Wofür steht "DPF"? Und muss ich bei n'em mit Diesel betriebenen Wagen einfach darauf achten, dass der Euro4 besitzt, damit ich die grüne Umweltplakete sicher bekomme? Reicht ein Euro3 nicht aus? Was ist hier das genaue Kriterium für den Erhalt einer grünen Umweltplakete?

Themenstarteram 13. August 2008 um 13:59

Zitat:

Original geschrieben von Käfer1500

Du läßt in Deiner Berechung den Startbenzinverbrauch ausser acht.

Wie hoch ist hier der Startbenzinverbrauch anzusetzen?

Zitat:

Außerdem wirst Du einen CLK 430 Achtzylinder kaum für 2500,-€ umrüsten lassen können, wenn das ein erfahrener Umbauer mit einer bewährten Anlage machen soll.

Achso, ich wusste nicht dass die Umbaukosten von der Anzahl der Zylinder abhängt. Was kostet hier deiner Meinung nach der Umbau eines 430er? Wie hoch belaufen sich die Kosten bei einem 320er (6-Zylinder).

Zitat:

Desweiteren gab es im W208 doch gar keinen Diesel, erst im W209 den CLK 270 CDI ab 2002.

Ich weiß, dass es beim W208 keinen Diesel gab. Sollte ich einen mit diesel betriebenen Wagen mir zulegen, dann stellt sich mir natürlich die nächste Frage, welcher Diesel es sein soll. Dann muss ich mich natürlich vom W208er lösen.

Zitat:

Original geschrieben von Giuli

Achso, ich wusste nicht dass die Umbaukosten von der Anzahl der Zylinder abhängt. Was kostet hier deiner Meinung nach der Umbau eines 430er?

Rechne so mit ca. 3000€.

Ist wohl neben den Kosten auch ne Einstellungs- und Gewöhnungsfrage.

Zu LPG muß man wohl einfach stehen, denn ganz ohne Kompromisse geht es (noch) nicht.

Les Dich doch mal bißchen durch dieses Forum. Da liest Du auch von LPG-Anlagen, wo sich immer kurz vor der Armortisation ein Teil verarbschiedet.

Für mich ist nach einigen Zeit des Nachdenkens und Recherchierens, der Diesel auf jeden Fall die Günstigere (bei ca. 50.000 km/Jahr, nicht immer billigere) Lösung, für die ich mich nicht verbiegen oder meine Gewohnheiten ändern muß.

Themenstarteram 13. August 2008 um 19:23

Zitat:

Original geschrieben von Mazout

Ist wohl neben den Kosten auch ne Einstellungs- und Gewöhnungsfrage.

Zu LPG muß man wohl einfach stehen, denn ganz ohne Kompromisse geht es (noch) nicht.

Les Dich doch mal bißchen durch dieses Forum. Da liest Du auch von LPG-Anlagen, wo sich immer kurz vor der Armortisation ein Teil verarbschiedet.

Für mich ist nach einigen Zeit des Nachdenkens und Recherchierens, der Diesel auf jeden Fall die Günstigere (bei ca. 50.000 km/Jahr, nicht immer billigere) Lösung, für die ich mich nicht verbiegen oder meine Gewohnheiten ändern muß.

Wieso muss man sich wg. Gas "verbiegen", sprich, wieso müssen die Gewohnheiten geändert werden?

Ich meinte damit, das du einen vergleichbar starken Diesel nehmen solltest. Ein gleichwertiger Diesel wird mit ca. 8Liter/100km anzusetzen sein...

Diesel:

Euro 3 ---> gelbes Papperl

Euro 4 ---> grünes Papperl...

DPF = Diesel-Partikel-Filter

Zitat:

Original geschrieben von Giuli

 

Wieso muss man sich wg. Gas "verbiegen", sprich, wieso müssen die Gewohnheiten geändert werden?

Damit meine ich, daß man mit LPG gewisse Dinge in Kauf nehmen mußt. Wenn Du durch dieses und andere Foren stöberst, wirst Du das merken.

Größere und kleinere Probleme aus meiner Sicht:

- Umwege für LPG-Tankstellen in Kauf nehmen zu müssen > kostet Kraftstoff und Zeit, wenn es mögliche Arbeitszeit ist, dann auch Geld

- LPG-Zapfsäulen liegen oftmals fern der anderen Säulen, sind bei Tanken in meiner Nähe teils nicht gepflastert oder überdacht > 2. Klasse-Kunde

- Gefahr beim Tanken durch Falschbedienung > les mal hier im Forum, was da für Lebensmüde vor Dir an der Tanke stehen

- geringere Reichweite als Diesel, wenn der Gastank das Kofferraumvolumen nicht einschränken soll > öfter Tanken kostet Zeit, wenn es Arbeitszeit ist, dann auch Geld

- mögliche Einschränkungen beim Kofferraumvolumen

- Adapterprobleme z.B. bei Auslandsreisen, so daß Tanken nicht möglich war und auf Benzin gefahren werden mußte

- mehr Teile am Auto die gewartet werden müssen und kaputt gehen können > Zusatzkosten, Armortisation dadurch zweifelhaft

- große Unsicherheit bei der Wahl des richtigen Aus- und Umrüsters und der richtigen Anlage > viele unterschiedliche Meinungen und Tipps, dazu wohl zahlreiche schwarze Schafe unter den Umrüstern

- Garantie- oder teilweiser Garantieverlust bei Neuwagen durch die Umrüstung

- eine gewisse Restgefahr durch Gas im Auto, die sich in meinen Augen nicht wegdiskutieren läßt > zwei Gefahstoffe an Bord, also Benzin und Gas, mit unterschiedlichen Eigenschaften und Aggregatzuständen sind jedenfalls keine Gefahrenminderung > habe in einem Beitrag einen Autogasunfall mit 3 Toten aus meiner Umgebung beschrieben

- große Unsichehreit bei Unfallschäden, was dann zu tun ist, wenn z.B: im Bereich des Tanks ein Crash erfolgt ist > Beispiel hier im Forum

- geringer Leistungsverlust

- Motorschäden, wie abgebrannte Einspritzdüsen, die trotz angeblicher Gastauglichkeit entstanden sind > kosten Zeit, Nerven und Geld, wenn die Garantie nicht greift

- eingeschränktes Fahrvergnügen, weil man bei Vollgasetappen oder "sportlicher" Fahrweise bei vielen Anlagen von Gas auf Benzin umschalten muß, weil sonst die Gefahr von Motorschäden besteht

- keine absolute Kalkulationssicherheit, weil die Gaspreisentwicklung, genau wie andere Kraftstoffpreise nicht vorhersehbar ist und dadurch die Rechnung verfälscht werden kann

- an verschiedenen Stellen Parkverbote in (meist privaten, aber öffentlich zugänglichen) Tiefgaragen > erschwert Parkplatzsuche in Stadtgebieten, kostet Zeit

- Image der Gasautos > sehr unterschiedlich: zahlreiche begeisterte und interessierte Leute, aber auch Viele die das Ganze als gewisse Gefährdung und übertriebenen Geiz betrachten

usw.

 

Deshalb ist für mich der Diesel einfach das unkompliziertere und somit günstigere Auto.

Der ein oder andere LPG-Fahrer wird sicherlich ein paar hundert Euro, vielleicht sogar 1000 Euro im Jahr sparen können, aber es wird auch Einige geben, die trotz zahlreicher Umstände und Zeitinvestition in ihr Gasfahrzeug in der Schlußbetrachtung kostenseitig schlechter abschneiden.

sehr schöne Zusammenstellung aller üblichen Vorurteile :D weiter so...

Je weniger LPG Tanken desto günstiger...;)

am 14. August 2008 um 11:38

Die Auflistung ist prima!

Sie zeigt, dass das Gasfahren keine Alternative zum Diesel ist.

Und genau so sehe ich das auch!

Wer vor der Überlegung steht ob Gas oder Diesel, der sollte entweder zu Erdgas oder eben zu einem Diesel greifen. Vorallem dann, wenn die Frage wegen wirtschaftlciher Gründe aufkommt!!!

LPG-Fahren macht nur für die Leute Sinn, für die ein Diesel gar nicht in Frage kommt!

Also entweder die, die sowieso Diesel nicht mögen, oder deren Wunschauto als Diesel nicht zu haben ist.

Am Sinnvollsten ist das LPG-Fahren für diejenigen, die einen teuren spritsaufenden Benziner fahren und den einfach nur häufiger zu den gleichen Kosten fahren wollen.

LPG ist keine Maßnahme um Geld einzusparen, sonderne eine Maßnahme um für das gleiche Geld mehr Ottomotor-Fahrspaß zu haben.

Auch wenn es viele anders sehen ... LPG ist schlcihtweg unwirtschaftlich, wenn man alle die Risiken sauber bewertet und einrechnet.

Dass Leute wie ich seit 100.000 km auf Gas unterwegs sind und im tiefgrünen Amortisationsbereich fahren ist eher die Ausnahme - und viele davon (wie ich) fahren durch die geringen Kosten deutlich mehr und haben schon wieder Spritrechnungen von 300 Euro im Monat ... wie früher auf Benzin auch ... nur eben mit mehr Laufleistung.

Gruß, Frank

Den Beitrag kann ich doch mal nachvollziehen.

Bei mir kommt hinzu, daß ich Diesel permanent günstiger im benachbarten EU-Ausland tanke. Aktuell zahle ich 1,19 €/pro Liter Diesel.

Ich fahre seit 11 Jahren parallel immer Diesel und Benziner und schätze die unterschiedlichen Motoreigenschaften je nach Einsatz und Zweck.

Zitat:

- LPG-Zapfsäulen liegen oftmals fern der anderen Säulen, sind bei Tanken in meiner Nähe teils nicht gepflastert oder überdacht > 2. Klasse-Kunde

wenn ich nur die hälfte bezahle, bin ich gern bereit auf den roten teppich zu verzichten ;).

 

toni

Die Hälfte ist es nicht gerade, wenn man 25% Mehrverbrauch einrechnet.

Die 10% oder was auch immer getuschelt wird hab ich selten gesehen bei einer gut eingestellten Anlage...das sind meist uralte Motoren, die das Benzin schlecht verwerten und beim Gasbetrieb einfach homogener verbrennen und somit weniger Mehrverbrauch aufweisen.

Da aber moderne Benziner extrem sparsam mit der Luxusbrühe umgehen ist der Mehrverbrauch gewaltig höher.

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