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M103 ruckelt im warmen Zustand

Mercedes E-Klasse W124
Themenstarteram 7. November 2010 um 19:40

Hallo Forum,

ich habe ein kleines Problem mit meinem Coupé. Nachdem der Motor des öfteren einfach mal so beim runterschalten ausging, bzw. während der Fahrt gerne mal ABS und ASD aufleuchtete und der Wagen dann kaum noch Gas annahm, habe ich letzte Woche das ÜSR ersetzen lassen. Seitdem läuft alles wieder prima, die Kaltstartautomatik macht was sie soll, bis jetzt ist er nicht wieder ausgegangen, und die Christbaumbeleuchtung ist auch wieder aus.

Ein Problemchen, dessen Ursache ich ebenfalls im ÜSR sah, ist aber geblieben: Manchmal (!) nimmt die Maschine derart schlecht Gas an, dass ich kaum von der Ampel weg komme. Rolle ich erstmal, ruckelt der Motor unterhalb von 2.000 Touren schrecklich beim Beschleunigen, ab 2.000 dreht der Motor ohne Probleme und mit normalem Schub hoch. Im Leerlauf benimmt sich der Motor normal, aber sobald ich eingekuppelt habe gibt's das Ruckeln. Im kalten Zustand läuft alles bestens, das Ruckeln tritt erst im warmgefahrenen Zustand auf. Allerdings auch nicht jedes Mal!

Da ich den Wagen noch nicht so lange habe, weiß ich nicht genau, was der Vorbesitzer alles hat reparieren lassen. Unter anderem war aber die Zündanlage dabei... sieht man auch, denn die Zündverkabelung ist echt dilettantisch verlegt, mit Kabelbindern, und so. Welche Zündkerzen drin sind weiß ich auch nicht.

Sollte ich vielleicht einfach mal bei BOSCH vorbei rollen und die Jungs mal gucken lassen?

Was außer der verdächtigen Zündanlage könnte das noch sein?

 

Danke für Tipps & schönen Sonntag noch

Chris

Beste Antwort im Thema

Ein Beitrag zum gleichen Problem. Das Forum hat mir geholfen, jetzt kann ich evtl. helfen. Ich beschreibe genau, damit andere Forums-Leser Informationen daraus beziehen können.

Unser 300 TE ist gewissermaßen 3.-Fahrzeug, er wird geschont und steht mehr als er fährt. Es fing damit an, dass er im Stand ab und zu zuckte, ganz leicht, kaum wahrnehmbar. Wenn ich nach längerer Standzeit (ca. 1 Woche) auf die Landstraße fuhr, beschleunigte er bei Vollgas (ohne Kick-down) spürbar ruckelnd, nicht ganz abrupt, eher so, als würde jemand das Gaspedal blitzschnell niedertreten und wieder etwas zurücknehmen. Nach 10 min. Fahrt war alles gut. Ganz selten fing er an, im Standgas zu stottern, sobald er die Betriebstemperatur erreicht hatte; Gas geben und Motor hochdrehen lassen, dann ging es wieder einwandfrei. Nach 10 Min. auch hier kein Problem mehr. Wenn er täglich gefahren wurde, blieb es auch gut. Nach einer Woche Standzeit aber war es dasselbe Spiel.

Auf Empfehlung eines bekannten Forums-Mitglieds wechselte ich die Zündspule gegen eine neue. Das leichte Zucken im Stand war weg, er sprang, wenn er kalt war, noch besser an als vorher und der Kaltlauf war von der ersten Drehung an gleichmäßiger. Die neue Zündspule war jedenfalls eine gute Investition. Das war deutlich, obwohl ich vorher kaum was zu beanstanden hatte.

Nach längerer Standzeit trat aber immer noch das gleiche Problem mit dem Ruckeln bei Vollgas und dem Stottern bei geringer Drehzahl auf. Vor einigen Wochen wurde es stärker. Nach 5 min. Fahrt stotterte er bei Standgas, ließ sich noch einmal starten, ging dann aus und sprang dann auch nach zahlreichen Versuchen (mit Fremdstarten) nicht mehr an. Nach ein paar Stunden Pause lief er wieder, als wäre nichts gewesen. Dann ging es wieder ein paar Wochen ohne dass ich stehenblieb. Nachdem das Auto jetzt über drei Wochen stand, war es aber noch erheblicher geworden. Sobald er die Betriebstemperatur (gut 80°) erreicht hatte, fing er an zu ruckeln, ließ sich nur noch mit höherer Drehzahl am Laufen halten und ging dann aus, ohne wieder anzuspringen. Um wieder anzuspringen, musste er länger, d. h. ein paar Stunden stehen. Diesen Vorgang konnte man zuverlässig wiederholen. Betriebstemperatur ... ruckel ... aus.

Normalerweise bringe ich meine Autos in die zuverlässige MB-Vertretung. Da aber für die Lösung speziell dieses Fehlers von verschiedenen Ursachen und teuren ergebnislosen Reparaturen berichtet wird, wollte ich erst einmal die günstigen Ursachen selbst probieren. Auf Grund der hilfreichen Beiträge hier im Forum habe ich nacheinander die Hauptverdächtigen ausgetauscht. Nachdem er bei Betriebstemperatur ausgegangen war, prüfte ich an mehreren Zylindern, ob ein guter Zündfunke kam; das war der Fall. Daher vermutete ich, dass ich den Fehler am ehesten in der Kraftstoffversorgung suchen muss. So wechselte ich das bekannt anfällige Kraftstoffpumpenrelais, Überspannungsschutzrelais, Kraftstofffilter, Kraftstoffdruckspeicher, Kraftstoffpumpe, prüfte Unterdruckschläuche auf Undichtigkeit und Kontakte im Motorraum. Keine Besserung. Wenn er Betriebstemperatur erreicht hatte, waren die Relais hinter der Batterie selbst noch nicht warm, jedenfalls nicht von der Motorabwärme. Also dachte ich, es könne ein Bauteil sein, dass mit der Spritanreicherung im Kaltlauf zu tun hat und in der Nähe des Motors sitzt.

Das sollte dann die Werkstatt klären. Vorher wollte ich aber noch den Zündverteiler mit Finger (nicht Bosch) gegen einen neuen von Bosch wechseln. Den hatte ich sowieso schon besorgt. Obwohl ich natürlich weiß, dass der Verteiler häufig Ursache für Probleme beim M103 ist, hatte ich ihn bislang noch nicht ausgetauscht. Denn er sah einigermaßen unverdächtig aus, einen Zündfunken hatte ich ja und das Ruckeln bei Voll-Last fühlte sich auch wie mangelnde Spritzufuhr an. Außerdem gab der Zusammenhang mit der Betriebstemperatur wenig Sinn. Die Pole waren ein wenig korrodiert, der Kohlestift in der Mitte sah nicht sonderlich vertrauenerweckend aus. Trotzdem hatte ich früher schon Autos, die mit sehr viel schlimmeren Verteilern liefen.

Nun, ich will noch nicht endgültig triumphieren. Aber nachdem ich den Zündverteiler gegen den neuen gewechselt hatte, lief der 300er von der Sekunde an anders, wieder turbinenartig und seidenweich. Er fährt jetzt vier Tage völlig problemlos und schön wie früher. Ich bin nun zuversichtlich, dass der Verteiler die Ursache war. Also Rat: Verteiler auch dann wechseln, wenn er noch nicht so verdächtig aussieht.

Allen hier Dank für hilfreiche Beiträge, insbesondere an 3litercoupé für seine Hilfsbereitschaft.

Grüße

Oberhesse

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Hallo,

wenn du dir das zutraust, nehme mal das Luftfiltergehäuse ab, ziehe jeden Stecker den du findest ab, reinigen und wieder aufstecken.

Das gleich machst du am Zündsteuergerät.

Mit Chance, ist es lediglich ein Kontaktproblem.

Viel Erfolg

fleibaka

... da ruckeln bei warmen Motor hat meiner auch ab und an. Ich habe den Temperaturfühler oder den LMM in Verdacht. Den Temperaturfühler habe ich mit WD40 eingesprüht, das hat das Ruckeln aus der Warmlaufphase in die Warmphase des Motors verschoben, sehr seltsam :rolleyes:  

Themenstarteram 15. November 2010 um 9:43

So, dann will ich mal berichten. Ich kann es nämlich nicht ab, wenn Leute hier über Probleme berichten, aber die Lösung dann gekonnt verschweigen ;)

Ich hab den Wagen letzte Woche in die Hände der freien Werkstatt meines Vertrauens gegeben. Mein Verdacht, die Zündanlage hat was mit dem Ruckeln zu tun hat sich als richtig erwiesen. In der Zündverteilerkappe hat sich Feuchtigkeit und Grünspan breit gemacht, der Kohlestift sah auch nicht mehr ganz frisch aus. Das Teil wurde komplett ausgetauscht.

Ich bin zwar erst ca. 100 km gefahren, aber das Ruckeln hab ich bis jetzt nicht mehr erlebt. Ich hoffe, das bleibt so!

... na ja hilft ja nix, wenn Verteiler und Kappe neu sind und er ruckelt trotzdem, dann muss man halt weitersuchen. "Ruckeln" kann so viele Ursachen haben. Eine regelmäßige Kontrolle des Verteilers ist Basisarbeit. 

Ein Beitrag zum gleichen Problem. Das Forum hat mir geholfen, jetzt kann ich evtl. helfen. Ich beschreibe genau, damit andere Forums-Leser Informationen daraus beziehen können.

Unser 300 TE ist gewissermaßen 3.-Fahrzeug, er wird geschont und steht mehr als er fährt. Es fing damit an, dass er im Stand ab und zu zuckte, ganz leicht, kaum wahrnehmbar. Wenn ich nach längerer Standzeit (ca. 1 Woche) auf die Landstraße fuhr, beschleunigte er bei Vollgas (ohne Kick-down) spürbar ruckelnd, nicht ganz abrupt, eher so, als würde jemand das Gaspedal blitzschnell niedertreten und wieder etwas zurücknehmen. Nach 10 min. Fahrt war alles gut. Ganz selten fing er an, im Standgas zu stottern, sobald er die Betriebstemperatur erreicht hatte; Gas geben und Motor hochdrehen lassen, dann ging es wieder einwandfrei. Nach 10 Min. auch hier kein Problem mehr. Wenn er täglich gefahren wurde, blieb es auch gut. Nach einer Woche Standzeit aber war es dasselbe Spiel.

Auf Empfehlung eines bekannten Forums-Mitglieds wechselte ich die Zündspule gegen eine neue. Das leichte Zucken im Stand war weg, er sprang, wenn er kalt war, noch besser an als vorher und der Kaltlauf war von der ersten Drehung an gleichmäßiger. Die neue Zündspule war jedenfalls eine gute Investition. Das war deutlich, obwohl ich vorher kaum was zu beanstanden hatte.

Nach längerer Standzeit trat aber immer noch das gleiche Problem mit dem Ruckeln bei Vollgas und dem Stottern bei geringer Drehzahl auf. Vor einigen Wochen wurde es stärker. Nach 5 min. Fahrt stotterte er bei Standgas, ließ sich noch einmal starten, ging dann aus und sprang dann auch nach zahlreichen Versuchen (mit Fremdstarten) nicht mehr an. Nach ein paar Stunden Pause lief er wieder, als wäre nichts gewesen. Dann ging es wieder ein paar Wochen ohne dass ich stehenblieb. Nachdem das Auto jetzt über drei Wochen stand, war es aber noch erheblicher geworden. Sobald er die Betriebstemperatur (gut 80°) erreicht hatte, fing er an zu ruckeln, ließ sich nur noch mit höherer Drehzahl am Laufen halten und ging dann aus, ohne wieder anzuspringen. Um wieder anzuspringen, musste er länger, d. h. ein paar Stunden stehen. Diesen Vorgang konnte man zuverlässig wiederholen. Betriebstemperatur ... ruckel ... aus.

Normalerweise bringe ich meine Autos in die zuverlässige MB-Vertretung. Da aber für die Lösung speziell dieses Fehlers von verschiedenen Ursachen und teuren ergebnislosen Reparaturen berichtet wird, wollte ich erst einmal die günstigen Ursachen selbst probieren. Auf Grund der hilfreichen Beiträge hier im Forum habe ich nacheinander die Hauptverdächtigen ausgetauscht. Nachdem er bei Betriebstemperatur ausgegangen war, prüfte ich an mehreren Zylindern, ob ein guter Zündfunke kam; das war der Fall. Daher vermutete ich, dass ich den Fehler am ehesten in der Kraftstoffversorgung suchen muss. So wechselte ich das bekannt anfällige Kraftstoffpumpenrelais, Überspannungsschutzrelais, Kraftstofffilter, Kraftstoffdruckspeicher, Kraftstoffpumpe, prüfte Unterdruckschläuche auf Undichtigkeit und Kontakte im Motorraum. Keine Besserung. Wenn er Betriebstemperatur erreicht hatte, waren die Relais hinter der Batterie selbst noch nicht warm, jedenfalls nicht von der Motorabwärme. Also dachte ich, es könne ein Bauteil sein, dass mit der Spritanreicherung im Kaltlauf zu tun hat und in der Nähe des Motors sitzt.

Das sollte dann die Werkstatt klären. Vorher wollte ich aber noch den Zündverteiler mit Finger (nicht Bosch) gegen einen neuen von Bosch wechseln. Den hatte ich sowieso schon besorgt. Obwohl ich natürlich weiß, dass der Verteiler häufig Ursache für Probleme beim M103 ist, hatte ich ihn bislang noch nicht ausgetauscht. Denn er sah einigermaßen unverdächtig aus, einen Zündfunken hatte ich ja und das Ruckeln bei Voll-Last fühlte sich auch wie mangelnde Spritzufuhr an. Außerdem gab der Zusammenhang mit der Betriebstemperatur wenig Sinn. Die Pole waren ein wenig korrodiert, der Kohlestift in der Mitte sah nicht sonderlich vertrauenerweckend aus. Trotzdem hatte ich früher schon Autos, die mit sehr viel schlimmeren Verteilern liefen.

Nun, ich will noch nicht endgültig triumphieren. Aber nachdem ich den Zündverteiler gegen den neuen gewechselt hatte, lief der 300er von der Sekunde an anders, wieder turbinenartig und seidenweich. Er fährt jetzt vier Tage völlig problemlos und schön wie früher. Ich bin nun zuversichtlich, dass der Verteiler die Ursache war. Also Rat: Verteiler auch dann wechseln, wenn er noch nicht so verdächtig aussieht.

Allen hier Dank für hilfreiche Beiträge, insbesondere an 3litercoupé für seine Hilfsbereitschaft.

Grüße

Oberhesse

Hallo Oberhesse

Sehr ausführliches und hilfreiches Feedback, großes Lob dafür !

Gruß

danilu

Zitat:

Original geschrieben von DANILU

Sehr ausführliches und hilfreiches Feedback, großes Lob dafür !

Ich finde es sehr bedauerlich, wenn Leute ihre Probleme schildern, aber nicht mehr die Lösung. Daher habe ich das bislang anders gehalten und das Ergebnis immer mitgeteilt.

Oberhesse

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