M43 spät einsetzendes Drehmoment und sporadisches Sägen im Leerlauf
Hi,
seit 4 Jahren fahr ich einen e46 316i Bj.99 mit dem M43, welcher jetzt knapp 210 tkm runter hat.
Laut Datenblatt soll der Motor ja bei 2500 U/min sein maximales Drehmoment von 165 NM erreichen. Wenn ich ihn aber unter Vollast im 2. oder 3. Gang durch das ganze Drehzahlband laufen lasse, wächst das Drehmoment teilweise etwas wellenartig an und erreicht sein Maximum deutlich spürbar erst bei 4000 U/min. Bei niedrigeren Drehzahlen (1500 bis 2000 U/min) kommt es auch vor, dass es einen "Ruck" ohne jeglichen Drehmomentzuwachs gibt, wenn das Gaspedal von ca. 70% auf Vollgas getreten wird.
Ich bilde mir ein, dass es schleichend schlimmer wird, sodass ordentliches Beschleunigen, insbesondere mit eingeschalteter Klima, nur noch mit einem erhöhten Drehzahlniveau (ab 3000 U/min) möglich ist.
Motorseitig läuft die Kiste sonst ok. Lediglich bei kalten/nassen Wetter kommt es eher selten als häufig zu dauerhaftem, nicht reproduzierbarem "Leerlaufsägen" mit Drehzahlabfällen auf 500..600 U/min, unabhängig von der Motortemperatur. Gleiches passiert aber reproduzierbar auch bei warmen, abgestelltem Fahrzeug, welches nach ca. 10 bis 20 Minuten wieder angeworfen wird --> Leerlaufsägen, welches aber innerhalb von 5 min wieder verschwindet (nachtropfende Einspritzdüsen?).
Folgende Dinge habe ich überprüft oder sind am Motor gemacht worden:
- Fehlerspeicher --> leer, Sensorwerte sehen ok aus
- äußerlich mit Bremsenreiniger auf Falschluft abgesucht --> nix
- Kerzen vor ca. 30 tkm gewechselt (2014)
- Verbrauch ok und stabil (genau 7.0 l/100 km seit Kauf, eher sparsame Fahrweise)
- Luftfilter vor ca. 1 tkm neu (Herbst 2018)
- Leerlaufregelventil und Drosselklappe gereinigt (Winter 2018, nach klemmenden Gaspedal)
- Ventildeckeldichtung nach Ölverlust neu, zusätzlich mit Dichtmasse (Sommer 2018)
- LMM gewechselt (2011 original BMW durch Erstbesitzer, bei irgendwas um 140 tkm)
Ich wollte mich bei euch mal umhören, was als Ursache noch in Frage käme und wie ich am besten vorgehe. Es gibt zum M43 ja unzählige Threads, in denen Leute etliche Teile erfolglos wegen irgendwelcher Zipperlein durchgetauscht haben, was ich vermeiden will. Folgendes hätte ich jedenfalls in Verdacht:
- Falschluft über KGE (sollte unter Vollast mangels ausreichendem Unterdruck eigentlich weniger ein Thema sein, Öldeckel wird im Leerlauf leicht angesogen, ist noch die originale von '99)
- Steuerzeiten stimmen durch gelängte Steuerkette nicht mehr
- niedrige Kompression
- Nocken-/Kurbelwellensensor fritte (wie kann man das ohne Oszilloskop prüfen?)
- Benzindruckregler
Sonst noch was? Was meint ihr?
Viele Grüße
EDIT: Korrekturen
Ähnliche Themen
14 Antworten
Also das die Leerlaufdrehzahl sporadisch auf 500-600 upm absinkt liegt an der Peripherie des Motors und haben faktisch alle M43....
Was erwartest du von einem 100 PS Motor mit über 200TKM Laufleistung?
Ich würde erstmal alles gründlich auf Falschluft prüfen (aber nicht mittels Bremsenreiniger). Sicher das die KGE noch aus 99 ist?
Willst du jetzt ernsthaft noch die Kompression etc. messen lassen?
Hast du mal den Kraftstofffilter gewechselt? Dem Alter zufolge geht dann auch gerne mal die Benzinpumpe fritte.
Ist aber alles mehr auf Verdacht, deswegen fahr den Hobel bis es nicht mehr geht!!
Also der Motor hält über 300tkm! Das ist einer der Standfesten 4 Zylinder von BMW. Du hast ihn erstmal eingefahren. Kompression messen kann man selber. Das Messgerät kostet dazu 20 Tacken. 7l Verbrauch sagen erstmal, dass es nicht nötig sei!
Was man sich angucken sollte sind die dünnen Unterdruck Schläuche zum Druckregler.
An der Stirnwand, wenn der Schlauch ausgehend von der KGE zum Ventildeckel ölt, dann austauschen. Das ist ein häufe Fehler Quelle, weil der Schlauch noch ummantelt ist, sieht man den Defekt nicht sofort an. Dadurch hat man auch einen erhöhten Ölverbrauch und die Kerzen sind voller Ölrückstände.
Sonst sagt man den m43Tu nach, dass die Pleuellager nicht so Standfest sind.
Klar darf die Maschine ihre Altersschwächen zeigen. Nur dieser deutlich verspätete Drehmomentschub, als hätte das Ding ne defekte Vanos, macht mich stutzig und weist doch auf irgendeine (stark) verschlissene Komponente hin. Viel Leistung hat der Motor eh nicht, logisch, daher ist es umso nerviger, wenn er nicht wie früher anzieht.
Benzinfilter ist wie die KGE ziemlich sicher noch die erste. Sollte eine schwächelnde Kraftstoffpumpe und -filter sich nicht erst bei hohen Drehzahlen bemerkbar machen (hohe Kraftstoffdruckanforderung + Durchfluss)?
Wie soll ich sonst auf Falschluft absuchen? Startpilot oder Nebelmaschine/E-Zigartette? Beim Bremsenreinigertest tut sich am Lambda-Integrator und den Adaptionswerten jedenfalls nichts.
Zitat:
@Turbobockwurst schrieb am 20. Nov. 2018 um 12:38:25 Uhr:
Wie soll ich so
nst auf Falschluft absuchen?
Wo ist denn dieser @FlashbackFM wenn man ihn mal braucht... ;-)
Das ist hier der Falschluftbeauftragte.
Kann man sich hier einen Alarm nach bestimmten Schlagworten einrichten?
Das Öffnen des Öldeckels sollte man gleich zu Beginn machen. Sobald hier Rauch rauskommt, den Deckel verschließen und weiterpumpen. Überall, wo jetzt Rauch austritt, ist ein Leck.
Die verwendete Pumpe ist eine Absaugpumpe bzw Siphonpumpe für Flüssigkeiten (z. B. Öl und Benzin). Bekommt man im Baumarkt für 10 €. Wird dort meist für Rasenmäher verkauft.
Hier noch eine Liste möglicher, typischer Lecks ohne Anspruch auf Vollständigkeit:
- Faltenbalge Ansaugtrakt
- alle Leitungen der KGE
- Ölpeilstab
- DISA
- Stopfen Rückseite Ansaugbrücke
- Ansaugbrücke
- Sekundärluftpumpe
- Einspritzdüsen
- Öldeckel
- Ventildeckel und Ventildeckeldichtung
Danke für die Antworten soweit! Ich melde mich nächste Woche nochmal, ob was zu finden war.
Moin,
so, den Rauchtest habe ich gemacht. Statt einer Zigarre o.ä. habe ich einfach mehrere Blatt Papier stramm zusammengerollt und angezündet. Ist nur bedingt zu empfehlen, weil dabei ne ganze Menge Asche umher fliegt, funktioniert hats trotzdem.
Bis auf Rauchaustritt aus dem Öleinfüllstutzen war jedenfalls nichts zu sehen.
Was mir noch nicht 100% klar ist: die Membran der KGE wird bei nicht vorhanden Druckdifferenzen (= Motor aus) zwischen Kurbelgehäuse und Ansaugtrakt durch die in der KGE befindliche Feder OFFEN gehalten, d.h. der Rauchaustritt am Öleinfüllsutzen ist unter diesen Umständen normal. Richtig?
Ich fahr ansonsten einfach weiter.
meine empfehlung:
KWS + Lambdasonde vor! Kat neu.
Hatte sich so ergeben... ob zB. nur Lamda oder KWS Ursache war.... k.A.
Wieso?... mein 318i aus 99 mit M43 verhielt sich verdammt ähnlich.
danach... nicht mehr.
Tausch der Teile ist schon Monate her, Wagen vor kurzem an eine Freundin verkauft... alles ok
Zitat:
meine empfehlung:
KWS + Lambdasonde vor! Kat neu.
So ein schwachsinn. Kauf doch gleich ein neues Auto. Der Verbrauch ist gut, somit wäre Lambdasonde nicht nötig. KWS wäre bei Fehlerauslesen hinterlegt worden. Macht meistens noch mehr Probleme außer Leerlauf. Kat kann man auch schnell überprüfen: einfach gegenklopfen und horchen, ob es rasselt. Übrigenz, wenn die KGE defekt ist, dann wird sehr viel Öl verbrannt, welches den Kat kaputt machen kann. Wie sehen deine Kerzen aus? Die Franzosen NGK sind ungleich gut wie die von Japaner.
Man hat dir sehr viele Tipps bezüglich Falschluft und porösen Schläuchen geben. Kannst du alles ausschließen? Gerade beim m43 braucht man keine Nebelaktion wie ich finde.
Zitat:
Also das die Leerlaufdrehzahl sporadisch auf 500-600 upm absinkt liegt an der Peripherie des Motors und haben faktisch alle M43....
Der m43tu meiner Freundin ist auch so ein Wunderkind. Läuft den ganzen Sommer top. Im Herbst fällt plötzlich und kurzweise die Drehzahl im Leerlauf zwischen 500-600 und ist wieder stabil. Dabei verschluckt sich der Motor nicht oder so. Ist trotzdem, stabil und ruhig. Ich habe den Motor neulich komplett neu abgedichtet. Das macht mich echt etwas traurig . Hier wiederum bringt dieser aber seine Leistung wie ich finde.
Zitat:
@aSmaNo1 schrieb am 3. Dezember 2018 um 22:12:44 Uhr:
Zitat:
meine empfehlung:
KWS + Lambdasonde vor! Kat neu.
So ein schwachsinn. Kauf doch gleich ein neues Auto.
ja. schwachsinn. ganz sicher, was sonst. sry, bin nur unbedarfter bastler.
Trotzdem muss die Ursache bei meinem eins von beiden gewesen sein.
Ob das schwachsinn ist.... ist mir wuscht.
M43 abdichten.... das hatte ich übrigens anders gelöst.... hat prima funktioniert, da sag ich aber besser nix zu. war ja auch "anders"
und .... KWS die probleme verursachen stehen immer im FS.....da wär ich mir nicht so sicher.
Den Kat kann man mittels Endoskop überprüfen. Das Zeug kostet heute gar nichts mehr. Lambda kann man mit Inpa testen. Natürlich wenn der Wagen die AU besteht, dann ist beides aufeinmal erschlagen.
Was auch sein kann ist ein verstopfter Luftfilter. Die Isolierung des Luftfilterkastens bröckelt auseinander und verstopft gerne mal den Luftfilter. Man achtet bei reinsetzten meistens nicht drauf!
Ein 316i wird auch gerne mal für viel Kurzstrecke genommen. Vielleicht reicht auch eine ausgiebige Autobahnfahrt mit Drehzahl.
Ich sage immer, wenn man alles sinnlos austauscht, dann kann man gleich in die Werkstatt fahren. Man muss die Ursache finden und beheben und nicht die Symptome behandeln. Zwischen Leistungsverlust und Leerlaufschwankungen muss man differenzieren.
Defekter KWS steht leider keineswegs immer im Fehlerspeicher. Wäre sonst ja leicht.
Hier ein paar weitere Infos:
- Luftfilter ist praktisch neu
- Auto fährt ca. ein bis zweimal im Monat Langstrecke (600 km am Stück), Kurzstrecke ohnehin selten (daher der Verbrauch )
- alle Schläuche optisch völlig i.O., im Bereich der KGE vermehrt schwarze Staubablagerungen durch sehr dünnen Ölfilm
- Ölverbrauch sehr gering, <1l/10000km
- KAT rasselt nicht (wird regelmäßig geprüft)
- Kerzenbild muss ich nachschauen
Einfach irgendwas austauschen macht sicher keinen Sinn, gerade bei so teuren Sensoren wie die Lambda. Die (nebst anderen Sensoren) wird zwar nicht mehr zu 100% wie spezifiziert laufen, aber solang die Symptome nicht schwer genug wiegen und fehlende Messmöglichkeiten die Fehlereingrenzung erschweren, ist reines Tauschen Geldverschwendung. Die Kiste hat derzeit ohnehin andere Kleinbaustellen. KWS steht je nach Signalqualität nicht immer im FS, zur richtigen Diagnose hilft nur ein Oszilliskop und Multimeter. Ersteres ist leider nicht vorhanden.
Mit den seltsamen Leerlaufschwankungen muss ich wohl leben, haben aus irgendeinem Grund ja viele M43'er. Daher belasse ichs mal so, schaue mir noch die Kerzen an und sehe weiter, wenns mit dem Drehmomentverlauf wirklich schlimmer wird...
nochmal von mir der Tipp diese beiden Teile zu tauschen...
KWS Hella rd 45 Euro und Lambda Bosch rd 55 Euro
Das ist der Kram, der bei mir geholfen hat.
Warum getauscht?.... wegen der wirklich nervenden Drehzahlabsackungen/ "Sägen" insbesondere beim wenden auf befahrener Strasse .... nicht so schön, mich hat es einfach zu sehr "gestört"
wieso ich so doof war diese beiden Dinge zu tauschen ohne professionelle Diagnose:
erstens kein Oszilloskop, 2. doch sehr aufwändig auch mit Oszi
beides, weil ich die lambda auf Verdacht getauscht hatte und am nächsten Tag der Wagen einfach bei Wamstart nicht mehr ansprang, Drehzahlmesser spiele verrückt ... direkt ausgelesen und im FS das erste mal !!!: KWS
Nachdem ich dann umgehend auch den KWS gewechselt hatte.... keine Probleme mehr.
KWS hatte übrigens vorn am Kopf einen Haarriss und stand vorher NIE im FS
Ist schon paar Monate her.
Ist nur ein Tipp, bin kein Profi, aber bei mir war es eins von beidem.