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MAN Pritarder - Erfahrung Haltbarkeit?

MAN TGA 18.
Themenstarteram 1. August 2020 um 19:01

Hallo,

Fahrzeug ist ein 8x4 Baustellenfahrzeug. D26-Motor mit Pritarder (also quasi ein Wasserretarder der vorne an der Kurbelwelle angeflanscht ist).

Hat jemand (Langzeit-) Erfahrung mit dem Pritarder von MAN? Ich denke wir alle sind uns einig wenn man sagt, dass das Pritarder-System durch die direkte Motordrehzahlabhängigkeit eine unübertroffene und einzigartige Bremscharakteristik hat. Aber wie sieht es mit der Haltbarkeit aus?

Ich habe hier im Forum schon ein paar relevante Beiträge gelesen. Prinzipiell scheint der Pritarder in den MAN's eher anfällig zu sein. Ist es wirklich so dass die Dinger nach max. 100.000km abrauchen? Das oben beschriebene Fahrzeug hat jetzt die 400.000km voll und pünktlich dazu kündigt sich eine Pritarderundichtigkeit an (vermutlich eine gerissene Gummimembrane die dafür sorgt dass der Druck auf den Ausgleichsbehälter geht).

Und was wäre hier die Lösung? Auf die Motorbremse beharren und einen erhöhten Bremsverschleiß in Kauf nehmen? Wäre mir wohl zumindest lieber als in einen neuen Pritarder zu investieren...

Ich bin gespannt auf eure Beiträge. Lieben Dank im voraus für jede hilfreiche Antwort!

EDIT: Achso, das Fahrzeug ist Baujahr 2009. Das erwähne ich nur, da die Pritarder zwischendurch wohl verbessert wurden (angeblich).

Beste Antwort im Thema

Die Dichtung ist nicht das Problem. Sitzt aber nicht im Pritarder. Ich denk die meinen die Manschette oben über dem Thermostatgehäuse da geht eine Druckluftleitung an den Kühlkreislauf. Wenn der Pritarder nach außen undicht ist, dann kannst du ihn komplett überhohlen lassen.

P.s. den braucht es auch nicht Neu, die Überhohlung macht Voith

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Nicht kaputt fahren sondern mal nach einer Revision fragen, ne Dichtung kann ja nicht so teuer sein, wenn man früh genug wechselt.

Die Dichtung ist nicht das Problem. Sitzt aber nicht im Pritarder. Ich denk die meinen die Manschette oben über dem Thermostatgehäuse da geht eine Druckluftleitung an den Kühlkreislauf. Wenn der Pritarder nach außen undicht ist, dann kannst du ihn komplett überhohlen lassen.

P.s. den braucht es auch nicht Neu, die Überhohlung macht Voith

am 1. August 2020 um 19:41

...BJ 2009, über 400.000km im Baustellenverkehr gequält... der düfte sein Leben gelebt haben - da würde ich mir größere Investitionen gut überlegen.

Wenn es ein Euro5 Fahrzeug ist wird das DVK (Druck vor Kühler)-Ventil sein (die "Manschette" im Thermostatgehäuse) sein.

Das Ventil umgehend erneuern!! sonst haut es dir die Gleitringdichtungen auf der Kurbelwellennabe raus !

Wenn das Wasser schon mal draußen ist mal das Steuerventil (das Ventil mit dem Luftanschluss unten links) ausbauen und prüfen.

Wenn es schwarz ist ist das Gehäuse innerlich verschlissen, da hilft nur noch ein austausch, da repariert Voith auch nichts mehr nach meiner Erfahrung.

Fahre einen 2008er TGA mit Pritarder und knapp 800k auf der Uhr...

Mechanisch ist alles im Lot, allerdings spinnt die Elektronische Ansteuerung krass rum...

Wenn ich manuell voll mit Pritarder bremse, geht er nach einigen Sekunden in Störung, und deaktiviert den Pritarder.

Bremse ich mit Tempomat, läuft er durch bis zum Sankt Nimmerleinstag. Nervig.

Mir hat es bei einem 2006er TGA Samstagabends um 22.00 Uhr in einer Autobahnbaustelle bei Mannheim die komplette ober Hälfte des Kuhlwasserausgleichsbehälters weggesprengt, das muss das DVK gewesen sein.

Und bei meinem jetzigen TGS Bj. 2011 hatte ich im Februar 2018 Druck auf dem Ausgleichsbehälter, gleiches Problem, aber nicht mir den heftigen Auswirkungen.

Und die Gleitschleifdichtung wurde 2012 erneuert, seitdem aber Ruhe.

Zitat:

@Daemonarch schrieb am 2. August 2020 um 10:17:54 Uhr:

Fahre einen 2008er TGA mit Pritarder und knapp 800k auf der Uhr...

Mechanisch ist alles im Lot, allerdings spinnt die Elektronische Ansteuerung krass rum...

Wenn ich manuell voll mit Pritarder bremse, geht er nach einigen Sekunden in Störung, und deaktiviert den Pritarder.

Bremse ich mit Tempomat, läuft er durch bis zum Sankt Nimmerleinstag. Nervig.

Der Pritarder wird wahrscheinlich garnicht angesteuert sondern nur die EVB Motorbremse auf Stufe 1.

Ich denk mal der Fehler ist unplausibler Gehäusedruck , da wird das Steuerventil schwarz sein.

Natürlich wird der angesteuert, zumindest bis der Fehler kommt. Merkt man ja deutlich an der verringerten Bremsleistung.

Themenstarteram 2. August 2020 um 19:01

400.000 mag für ein Baustellenfahrzeug in euren Augen vielleicht viel sein, aber bei uns kleinen Krautern läuft der Abrollkipper höchstens 20.000 im Jahr. Von daher wird das Fahrzeug nun einmal auf einen tadellosen technischen Zustand gebracht. Natürlich im Rahmen des vertretbaren.

@Daemonarch

Interessant. Auf diese Erfahrungswerte hatte ich gehofft. 800.000km und noch nie Probleme mit dem Pritarder gehabt?

@scaniafan66

Gleiches bei uns. So wie man den Pritarder nutzt, gibt er Druck auf den Ausgleichsbehälter. Der Druck ist scheinbar ausreichend um Kühlmittel aus der Verpressung des oberen und unteren Teil des Ausgleichbehälters zu drücken.

am 2. August 2020 um 19:10

...nicht falsch verstehen, ich bin keiner von denen die dem Wahn immer das Neueste haben zu müssen verfallen ist.

Ich hab auch schon Zugmaschinen mit 700 und 800.000km auf der Uhr gefahren... allerdings sind die mehr oder weniger im Fernverkehr auf der Autobahn gelaufen.

Inzwischen hab ich in der Baubranche auch schon mit so manchem typischen Dreiseitenkipper teilweise mit Kran, usw. zu tun gehabt... und da ist die Arbeit, die so ein Fahrzeug leistet -Baustellen, Baugruben, Deponien, Schotterwerke, Sand-/Kiesgruben, heftige Steigungen, schweres Gelände mit entsprechenden Verwindungen und wo man sonst noch so rumfährt- halt vergleichsweise schon um einiges härter und gezeichnet von erheblichem Verschleiß - auch wenn dabei nicht unbedingt viele Kilometer zusammen kommen.

Ich fahre das Fahrzeug erst seit 200.000km. Probleme mit dem Pritarder bis auf die Elektronik gab es bei mir nicht, allerdings auch mal einen Wasserverlust, wobei der nicht direkt am Pritarder war.

Wie allerdings bei allen Mechanischen Konstruktionen kann man hier keine Pauschalaussagen machen. Der eine hält ohne Probleme 2 Millionen km. Deiner kann bei 400.001km daherfliegen.

Themenstarteram 4. August 2020 um 18:49

Interessant, danke für eure Beiträge!

Wie sich herausgestellt hat, hat das Fahrzeug entgegen meiner Vermutung wohl doch keinen Pritarder sondern einfach nur eine 2-stufige Motorbremse. Wobei ich das nicht ganz verstehe warum es 2 (oder mehr?) Stufen gibt. Entweder die Drosselklappe ist auf oder zu oder nicht?

Kann mich jemand aufklären?

In Stufe 2 wird Druckluft auf die kolben gegeben das ganze gibt's schon recht lange. Bei Daimler nennt sich das ganze Konstantdrossel seinerzeit bei den 16l Motoren reichte die bis 40 t locker aus. Aber bei den heutigen downsize motörchen mit teilweise nur noch 10l Hubraum.........

Mit Druckluft hat einen EVB-Motorbremse gar nichts zu tun.

Mit Öldruck werden dort die Auslassventile minimal geöffnet um die volle Bremswirkung der Kolben zu nutzen

https://www.youtube.com/watch?v=jUelT4DTivM

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