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MAN TGX D2626 LF52 - Druck im Kühlsystem und Überhitzung

Themenstarteram 27. November 2024 um 14:53

Hallo zusammen,

ich habe ein großes Problem mit einem MAN TGX mit dem Motor D2676 LF52 (vorher D2676 LF51, 500 PS). Der Austauschmotor wurde nach einem Motorschaden im November 2022 eingebaut und hat seitdem ca. 180.000 km bei uns gelaufen. Vorher hat er ca. 440.000 im alten Lkw gelaufen. Das Hauptproblem: Druck im Kühlsystem, Kühlwasserverlust und daraus resultierende Überhitzung.

Das Hauptproblem

Der Lkw hat zu hohen Druck im Kühlsystem. Normalerweise liegt der Druck im System bei etwa 0,5 bis 0,7 bar. In diesem Fall zeigt der Lkw jedoch die folgenden Werte:

• Im Standgas: ca. 1 bar

• Während der Fahrt: steigt der Druck auf ca. 1,5 bar oder mehr.

Der Druck würde vermutlich weiter steigen, wenn das Notventil nicht öffnen würde. Sobald dieses Ventil öffnet, verliert der Lkw Kühlwasser. Dadurch sinkt der Kühlmittelstand im System, was schließlich zu Wassermangel führt. In Folge davon überhitzt der Motor, sobald der Kühlmittelverlust nicht rechtzeitig ausgeglichen ist.

Der Druck steigt auch wenn der Lkw noch Kalt ist. Nach 5 Minuten laufen im stand hat er den druck.

Zusätzlich wurde mit einem CO?-Test bestätigt, dass Abgase im Kühlsystem vorhanden sind. Dies deutet darauf hin, dass Abgase in das Kühlsystem gelangen, was den überhöhten Druck erklärt.

Trotz mehrerer umfassender Reparaturen und des Austauschs vieler Komponenten bleibt das Problem bestehen.

Chronologie der bisherigen Reparaturen

• 17.02.2024:

Fahrer meldet zu hohen Kraftstoffverbrauch. Diagnose zeigt geringe Leistung AGR-Kühler. Sensor hinter dem AGR geprüft (trocken). Lkw geht wieder auf Tour, da keine Kapazitäten in der Werkstatt.

• 01.05.2024:

Lkw wird gelegentlich zu heiß. AGR-Sensor ist nass, daher wird der AGR-Kühler gegen einen generalüberholten getauscht.

• 22.05.2024:

Lkw kocht während der Fahrt. Thermostate und Wasserpumpe werden ersetzt. Problem scheint vorerst gelöst.

• 15.06.2024:

Kühlerpaket ausgebaut und komplett gereinigt.

• 01.07.2024:

Überhitzung kehrt zurück, Temperatur geht in den roten Bereich, Wasser tritt aus der Notöffnung aus. AGR-Kühler wird erneut (generalüberholt) ersetzt.

• 23.07.2024:

Sporadische Überhitzung. Komplettes Kühlerpaket wird erneuert.

• 02.09.2024:

Fahrer meldet Leistungsverlust. Ursache: defekter Schlauch zur Wastegate-Unterdruckdose. Problem behoben, aber Kühlwasserprobleme verschärfen sich weiter.

• 17.10.2024:

Lkw wird aus dem Verkehr genommen – schafft keine 20 km ohne Kühlwassermangel. Neuer AGR-Kühler und neue Turbolader werden verbaut.

• 21.10.2024:

Problem bleibt: Nach 2 km ist das Kühlwasser weg. CO?-Test zeigt Abgase im Kühlsystem.

• 24.10.2024:

Zylinderkopf inkl. aller Dichtungen und Anbauteile erneuert. Alle ausgebauten Teile geprüft.

• 07.11.2024:

Probefahrt – Problem besteht weiterhin.

• 13.11.2024:

Hochdruckladeluftkühler ausgebaut, Dichtungen erneuert.

• 20.11.2024:

Kompressor restauriert.

Kontakt mit MAN

Während des gesamten Reparaturprozesses standen wir in engem Kontakt mit zwei MAN-Werkstätten, die uns mit Diagnosen und Lösungsansätzen unterstützt haben. Trotz ihrer Hilfe und umfangreicher Prüfungen konnte die Ursache bisher nicht endgültig identifiziert und behoben werden. Wir sind daher weiterhin auf der Suche nach möglichen Ursachen und Lösungen.

Fragen an die Community

1. Hat jemand Erfahrung mit Abgasen im Kühlsystem trotz neuem Zylinderkopf und Dichtungen?

2. Könnten andere Komponenten wie der Motorblock selbst oder der Kompressor die Ursache sein?

3. Welche weiteren Tests oder Prüfungen könnt ihr empfehlen?

Wir sind dankbar für jede Unterstützung und jeden Hinweis, da das Problem nach wie vor ungelöst ist. Vielen Dank im Voraus für eure Hilfe!

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13 Antworten

Moin!

Hätte sofort und umgehend auf die Kopfdichtung getippt.

- Sind Block UND Kopf mit einem Haarlineal geprüft worden?

- Ist eine hochwertige (Original oder OEM) Kopfdichtung verwendet worden?

- Sind sämtliche Kopfbolzen in NEU verbaut worden?

- Sind die Muttern nach System und mit vorgegebenem Drehmoment an- UND nachgezogen worden.

- Ist das Kühlsystem mittel der verschiedenen Entlüftunhgsöffnungen entlüftet worden?

- Ist das Fahrzeug zunächst nach Einfahrvorschrift (leer/ Teilladung) eingefahren worden?

- Sind Fehlmengen im Kühlwasser (halb)täglich ergänzt worden?

- Ist der Kopf nach 1000 km nachgezogen (Drehmoment!) worden?

Ohne Alles ist Alles nichts! Im Zweifelsfalle die Kopfdichtung erneut wechjseln und dabei die Linealprüfung nicht vergessen. Eventuell eine Übermaßdichtung verwenden, wenn es "Unebenheiten" gibt.

Viel Erfolg und Gute Fahrt

Ich habe zwar einen TGS 28-440 Euro 4 aber das kommt mir bekannt vor,

Erst turboschaden - ok - kann passieren - MAN instandgesetzt

Dannach kühlerschlauch geplatzt - wasserpumpe war defekt

Danach schwarzer rauch und wasserverbrauch - angeblich folgeschaden durch überhitzung am AGR

AGR kühler war wirklich defekt, also auch alles neu

Wenn motor warm ist, raucht er beim beschleunigen,

Also nochmal ein neues AGR modul, selbe problem

Danach 6 einspritzdüsen von MAN, raucht immer noch

Kabelstrang motor und Steuergerät getauscht - geht noch immer nicht

Verbrauch nie unter 60l/100km unbeladen !

Hänge ich den AGR zylinder aus, und blockiere ihn, ist der rauch weg, aber verbrauch Astronomisch

 

Gelegentlich bekomme ich vom Pritarder - Kühlwasser gehäusedruck zu hoch,

Ich hab da ein wenig recherchiert, da kann sein, das beim Steuerventil beim Thermostatgehäuse druckluft in den Kühlkreislauf gelangt und so das kühlwasser durch die Druckluft dann durch den Kühlerausgleich austreten kann,

Schaue dir das mal an

 

Hast du auch einen Pritarder ?

ps: meiner geht noch immer nicht ??

Themenstarteram 27. November 2024 um 16:11

Moin,

ja, der neue Zylinderkopf wurde fachgerecht verbaut. Das fehlende Wasser wurde stets nachgefüllt. Einfahren und Nachziehen machen keinen Sinn, da der Lkw nicht sehr weit kommt, bevor er das gesamte Wasser verliert.

Zur Info: Die Zylinderkopfdichtung bei diesem Motor ist nicht wasserführend. Der Kopf und der Rumpf werden "separat" mit Wasser versorgt und entsorgt.

Meine Vermutung war, dass im Zylinderkopf ein Riss vorhanden ist, durch den Abgase in das Kühlsystem gelangen. Außerdem war der Fehler vor dem Tausch des Zylinderkopfs derselbe wie danach.

Wurde mal der Überstand der Zylinderlaufbuchen geprüft?

Es kann sein das sich 1 oder mehrere Laufbuchsen im Motorblock "gesetzt" haben.

Hatte ich bei dem Motortyp schon mehrmals, das bedeutet neuer Block.

Na, das sind erquickende Nachrichten, da bin ich froh, daß ich KEINE Elektronik, KEIN AGR, KEINEN KAT, KEINEN Partikelfilter, KEINE Steuerventile und KEINEN Mehrventilkopf habe, Dank EU haben wir diesen ganzen Firlefanz. Aber ich zahle auch keine Steuern und fahre überall ungeniert herum.

Habe "nur" meine Erfahjrungen aus fünfzig Jahren auf der Straße zum Besten gegeben.

Wünsche uneingeschränkt Glück und vor allen Dingen Erfolg!

Hmm, hat der nasse Laufbüchsen? Nicht das eine bedingt durch Kavitation durchlässt.

An der Kopfdichtung kann es nicht liegen, es gehen keine Kühlwasserkanäle vom Motorblock über die Kopfdichtung in den Zylinderkopf, das geht über die Vorderen Flansche am Motorblock. Die Laufbüchsen können sich setzen, oder es ist ein Kavitatinsschaden, bei der Laufleistung aber doch ein eher Ungewöhnlicher Schaden. Möglich ist auch ein Gerissener Zylinderkopf, wenn da schon ein neuer verbaut wurde ist es aber unwarscheinlich das man zwei defekte Zylinderköpfe hat.

Da der Hochdruckladeluftkühler nur abgedichtet wurde und nicht getauscht, würde ich sagen er ist gerissen. Auf der Linken Seite ist ein Ladedrucksensor im Ansaugrohr das vom Ladeluftkühler kommt. Sensor ausbauen und mit dem Endoskop in den Ansaugkanal schauen. Sind da Rote Kühlwasserspuren kommt es vom Ladeluftkühler. Bei der Menge an Kühlwasserverlust muss man da etwas sehen.

Oder ausbauen und abdrücken lassen

Themenstarteram 28. November 2024 um 13:48

Moin,

den Ladeluftkühler baue ich noch einmal aus und schaue ihn mir genauer an.

Kann es auch am Niederdruckladeluftkühler liegen?

Und kann der CO2-Tester anschlagen, wenn ein Ladeluftkühler defekt ist?

Ich habe auch schon daran gedacht, dass es an den Laufbuchsen liegen könnte. MAN sagt, das wäre der finale Schritt. Dafür wäre insbesondere die Laufbuchse des Zylinders sechs prädestiniert. Die Laufbahnen selbst sahen eigentlich sehr gut aus, nur habe ich leider den Überstand nicht gemessen. :(

Ich möchte nicht wahrhaben, dass es an der Laufbuchse liegt, denn ich habe noch ein weiteres Fahrzeug mit genau demselben Problem. An diesem Fahrzeug habe ich allerdings noch nichts gemacht, da ich erst den ersten wieder in Ordnung bringen möchte.

Ich hab den grossen ladeluftkühler mit druckluft im eingebauten zustand abgedruckt, ging ganz einfach und ist 10min arbeit

Der kühler im AGR war bei mir defekt, erkennt man, wenn man das wellenrohr abschraubt und prüft ob es feucht innen ist

Habt ihr das gesamte System Mal abgedrückt?

Zumindest kann man dann ja schonmal einige Teile ausschließen.

Ist nach außen nichts zu sehen, Ölwanne runter und nochmal abdrücken

Zitat:

@JHsecured schrieb am 28. November 2024 um 14:48:40 Uhr:

Moin,

den Ladeluftkühler baue ich noch einmal aus und schaue ihn mir genauer an.

Kann es auch am Niederdruckladeluftkühler liegen?

Ich meine den Ladeluftkühler unten am Motor hinter dem Kühlerpaket. Der geht öfters Kaputt. Der Am Motor hinten rechts oben, hatte ich noch nicht.

Ich hab bis jetzt undichte 2 Niederdruck-Ladeluftkühler seit es das System gibt.

Hochdruckladeluftkühler (HDLLK) hab ich teilweise mehrere die Woche über abgedrückt und erneuert.

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