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Manschette an rechter Antriebsachse

Mercedes B-Klasse T245
Themenstarteram 8. November 2016 um 11:04

Hallo,

ich bitte Fachkundige bzw. Betroffene bezgl. meines Problems um Stellungnahme bzw. Ratschlag:

mein Fahrzeug Bj. 2007 (80 000km) wurde bisher nach Servicevorgabe gepflegt. Bisher hatte ich im Ganzen gute Erfahrungen, auch und gerade wegen kulanten Verhaltens. Ganz anders aber in den letzten Tagen. Ich war wegen einer Reparatur des linken Traggelenks in der MB-Werkstatt. Dieses wurde erneuert, darüber habe ich aber noch keine Rechnung. Bei der Abholung meines Autos war der zuständige Meister aber nicht mehr im Hause und hinterließ an der Rezeption einen schnoddrigen "Wurstzettel" DIN A7, auf welchem notiert war:

"vordere Antriebsachse /Manschette innen und außen beschädigt, 1.200 € ja/nein"

. Mit dieser Diagnose wußte ich aber nichts Hinreichendes anzufangen. Es erfolgte seinerseits auch kein durch die Kollegin versprochener Rückruf. Heute rief ich ihn an und er erläuterte mir Folgendes:

Die Achse wäre nicht beschädigt, aber die innere und äußere Manschette, aus der Fett austräte. Der Wagen kann aber noch weiterhin fahren, bis eine Reparatur endgültig notwendig sei. Nur die Manschetten zu ersetzen koste aber wegen der komplizierten Reparatur fast genauso viel wie der komplette Antrieb incl. Manschetten.

Daher meine Frage an Euch: Teilerneuerung der Manschetten oder komplett, wie beschrieben oder mal freie Werkstatt nach ihrer Diagnose und "Therapie" befragen.

Vielen Dank für Eure Geduld und Ratschlag.

Wolfgang

Beste Antwort im Thema
am 13. November 2016 um 20:47

Mal grundsätzlich: Alle Wellen sind zerlegbar. Es sind quasi Sandardprodukte. Sie unterscheiden sich eigentlich nur in Leistung und Funktion (z.B.für SUV). Hintergrund ist, dass es nur noch wenige Kornzerne gibt, die diese Teile herstellen (aber unendlich viele Fahrzeugmodelle) Letztlich ist das Ganze ein großer Baukasten, lediglich die Welle wird noch entsprechend abgelängt.

Die Sache mit dem Überzieher ist die, sie stellt eine preiswerte Methode dar eine Manschette bei eingebauter Welle zu tauschen. Lediglich das Federbein muss von der Welle genommen werden.

Bei einer 200tKm alten Welle würde ich dieses Verfahren nur in Notfällen anwenden. Man sollte schon die Welle komplett ausbauen zerlegen, reinigen und prüfen. (Siehe Foto im 169er). Die Lebensdauer von Manschetten und Gelenken sind doch sehr unterschiedlich. Natürlich würde nan dann kein Überzieher verwenden, wozu auch.

Wo liegt das Problem bei Manschetten / Schellen aus dem freien Handel?:

Die Manschette/Schelle muss der Welle individuell zugeordnet/ausgemessen werden. ( Hintergrund ist, dass Hersteller Wellen mit leichten Unterschieden Kaufen (Wer gerade mal der Billigste ist). Sieht man sich die Ersatzteilliste von MB an hat man es mit einem Fortsetzungsroman zu tun: "....wird ersetzt durch xxxxx....". Hier jetzt noch die richtigen Manschetten zuzuordnen würde auf Werkstattebene regelmäßig schief gehen.)

Die Zulieferer stellen zwar die entsprechen Anweisungen bereit, es ist den Werkstattmitarbeitern nicht gestattet während der Arbeitszeit zu lesen. ("Wir verdienen hier unser Geld mit Schrauben, ansonsten bist du hier falsch"!).

Letztlich dürfte dies der Grund sein, dass die Reparatur scheitert. Der schlaue Schrauber erzählt dann dem dummen Kunden das der "Dreck" nichts taugt und nur das Original es bringt. Der Freundlich bestellt nun das Original. Hierbei kann es dann schon mal vorkommen, dass es acht Wochen dauert bis einer bemerkt,dass das Teil längst ersetzt wurde.Macht ja nix, der Kunde freut sich über der Leihwagen, empfiehlt die Garantieversicherung und motzt bei MT.

Dann muss man sich noch für Material (Thermoplast, Nitril, Silikon) und Ausführung (Fix, Überzieher, Klebemanschette) entscheiden. Und als ob all dies nicht genug wäre, mass dann noch die falsche Schelle her die dann möglichst schnell wieder abrutscht.

Warum verwenden Vertragswerkstätten die teurere Lösung?

Es soll da ein ungeschriebenes Gesetz geben, wonach der Stundensatz durch die Provision an überteuerten Ersatzteilen mindestens zu verdoppeln ist. Gelingt dies dem Freundlichen nicht, weht ein kalter Wind durch seinen Arbeitsvertrag.

Ein weiterer Vorteil ergibt sich durch die Kostenstruktur: Eine komplette Welle kann auch von einem Azubi -im Endstadium- getauscht werden (da kann man nicht viel falsch machen). Für die selektive Reparatur ist schon etwas Erfahrung erforderlich s.o.

Das ist natürlich alles erstunken und erlogen. Macht aber nichts, MT-Leser glauben mir das ja eh nicht. Sieht man ja an den zahlreichen Glaubensbekenntnissen der Schreiber hier.

Warum versteht der französische MB-Freundliche das nicht? Er wird so seine liebe Not haben dies seinen Landsleuten zu erklären. Mir sagte mal ein deutscher Zulieferer, auf die Frage, warum ich seine genialen Reparaturlösungen nicht im deutschen Handel finde, "praktisch keine Nachfrage, meine Kundschaft ist Südeuropa,da sitzt das Geld nicht so locker"

Da werden dann in Deutschland Reparaturlösungen für französische Automarken entwickelt.

18 weitere Antworten
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18 Antworten

Was fährst du? Motor/ Schaltgetriebe?

Themenstarteram 8. November 2016 um 18:41

Zitat:

@Bruno_Pasalaki schrieb am 8. November 2016 um 19:15:33 Uhr:

Was fährst du? Motor/ Schaltgetriebe?

Themenstarteram 8. November 2016 um 18:42

Hallo, es handelt sich um einen B200 CDI Autotronic.

In meinem Fall wurde nur die Manschette gewechselt, hielt aber keine 500 km. Im Endeffekt wurde die komplette Antriebswelle gewechselt. Kostenpunkt ca. 600 Euro inkl.

8 Wochen Wartezeit auf die Antriebswelle. Ich habe jedoch nichts bezahlen müssen und hatte über den gesamten Zeitraum einen Leihwagen (Ford Kuga) dank Gebrauchtwagengarantie.

Kann man sicher sein wie lang die Manschette(n) schon undicht sind, wie viel Fett ausgetreten und wie viel Schmutz eingedrungen ist? Ich täte daher komplett erneuern, allerdings der Preise wegen in einer Freien Werkstatt.

am 9. November 2016 um 7:47

Ja das ist der hier übliche Dummfug der zu diesem Thema geschrieben wird.

Natürlich kann man die Manschetten austauschen. Die Mercedes-Werkstatt wird es wohl nicht machen.

Also qualifizierte Freie aufsuchen.

Im 169er hat sich zu dem Thema schon mal einer ausgelassen.

am 13. November 2016 um 0:07

Was´n Blödsinn. Manschetten wechseln ca 2 Stunden Arbeit, Kosten in einer freien Werkstatt schätze ich auf max. 300€.

Die Manschetten kosten ca. € 20.- als Rep-Satz.

Hallo!

Ich bekomme jetzt bei fast 200.000 km leider auch dieses Problem. Zur Zeit tritt allerdings nur extrem wenig Fett aus.

Ich habe vor Urzeiten einmal Manschetten bei dem DKW F102 (damals schon mit Rzeppa-Gelenken) meines Vaters ersetzt. Diese Wellen ließen sich jeweils vom radseitigen Gelenk trennen.

Meine Frage: Lässt sich die B245-Welle von dem oder den Gelenken trennen? Wenn das so wäre, dann wäre der Austausch der Manschetten ja eine leichte Übung.

Gruß

Peter

Also es kommt immer darauf an ob es die Manschette bei MB gibt oder nicht. Bei meinem gab es nur das komplette Gelenk. Hab aber aus dem Zubehör eine Manschette gekauft und montiert. Allerdings waren die mitgelieferten Schellen nix und nach 100km ist die Manschette wieder lose gewesen. Hab dann die MB Schellen geholt und seitdem alles gut.

am 13. November 2016 um 16:21

Zitat:

@knirps1947 schrieb am 13. November 2016 um 15:57:31 Uhr:

.........e: Lässt sich die B245-Welle von dem oder den Gelenken trennen? Wenn das so wäre, dann wäre der Austausch der Manschetten ja eine leichte Übung.

Gruß

Peter

Meine Frage wäre, was unterscheidet eine 245er Welle von einer X-beliebigen Welle ?

Warum funktionieren beim 245er nur MB-Teile ?

Zitat:

@Gedoensheimer schrieb am 13. November 2016 um 17:21:30 Uhr:

Zitat:

@knirps1947 schrieb am 13. November 2016 um 15:57:31 Uhr:

.........e: Lässt sich die B245-Welle von dem oder den Gelenken trennen? Wenn das so wäre, dann wäre der Austausch der Manschetten ja eine leichte Übung.

Gruß

Peter

Meine Frage wäre, was unterscheidet eine 245er Welle von einer X-beliebigen Welle ?

Warum funktionieren beim 245er nur MB-Teile ?

Hallo Gedoensheimer,

hier mal Dein Beitrag vom 12.02.2015, 22:49 : "So das ist jetzt der Zeitpunkt mal auf eine kleine Innovation aufmerksam zu machen. Es besteht die Möglichkeit, neue Manschetten über das Eingebaute Gelenk zu ziehen, ohne es zu demontieren.. ".

Meine Frage war zunächst nur, ob sich die Welle zerlegen/teilen lässt. Wenn das der Fall ist, bräuchte man keine Manschetten über das eingebaute Gelenk zu ziehen, oder? Und wenn sie zerlegbar ist, dann macht MB Geldschneiderei.

Der Service-Meister in meiner französischen MB-Werkstatt äußerte darüber auch Unverständnis, aber der kann daran auch nichts ändern.

Leider ist es auch nicht so einfach hier eine Freie zu finden, der man die Arbeit zutrauen würde. Die sehen vielleicht alle Jubeljahre mal einen W245 und reparieren sonst nur 20 Jahre alte Peugeot, Renault und Citroen.

Das alles soll KEINE Kritik sein, meine Frage ist ernst gemeint!

Gruß

Peter

am 13. November 2016 um 20:47

Mal grundsätzlich: Alle Wellen sind zerlegbar. Es sind quasi Sandardprodukte. Sie unterscheiden sich eigentlich nur in Leistung und Funktion (z.B.für SUV). Hintergrund ist, dass es nur noch wenige Kornzerne gibt, die diese Teile herstellen (aber unendlich viele Fahrzeugmodelle) Letztlich ist das Ganze ein großer Baukasten, lediglich die Welle wird noch entsprechend abgelängt.

Die Sache mit dem Überzieher ist die, sie stellt eine preiswerte Methode dar eine Manschette bei eingebauter Welle zu tauschen. Lediglich das Federbein muss von der Welle genommen werden.

Bei einer 200tKm alten Welle würde ich dieses Verfahren nur in Notfällen anwenden. Man sollte schon die Welle komplett ausbauen zerlegen, reinigen und prüfen. (Siehe Foto im 169er). Die Lebensdauer von Manschetten und Gelenken sind doch sehr unterschiedlich. Natürlich würde nan dann kein Überzieher verwenden, wozu auch.

Wo liegt das Problem bei Manschetten / Schellen aus dem freien Handel?:

Die Manschette/Schelle muss der Welle individuell zugeordnet/ausgemessen werden. ( Hintergrund ist, dass Hersteller Wellen mit leichten Unterschieden Kaufen (Wer gerade mal der Billigste ist). Sieht man sich die Ersatzteilliste von MB an hat man es mit einem Fortsetzungsroman zu tun: "....wird ersetzt durch xxxxx....". Hier jetzt noch die richtigen Manschetten zuzuordnen würde auf Werkstattebene regelmäßig schief gehen.)

Die Zulieferer stellen zwar die entsprechen Anweisungen bereit, es ist den Werkstattmitarbeitern nicht gestattet während der Arbeitszeit zu lesen. ("Wir verdienen hier unser Geld mit Schrauben, ansonsten bist du hier falsch"!).

Letztlich dürfte dies der Grund sein, dass die Reparatur scheitert. Der schlaue Schrauber erzählt dann dem dummen Kunden das der "Dreck" nichts taugt und nur das Original es bringt. Der Freundlich bestellt nun das Original. Hierbei kann es dann schon mal vorkommen, dass es acht Wochen dauert bis einer bemerkt,dass das Teil längst ersetzt wurde.Macht ja nix, der Kunde freut sich über der Leihwagen, empfiehlt die Garantieversicherung und motzt bei MT.

Dann muss man sich noch für Material (Thermoplast, Nitril, Silikon) und Ausführung (Fix, Überzieher, Klebemanschette) entscheiden. Und als ob all dies nicht genug wäre, mass dann noch die falsche Schelle her die dann möglichst schnell wieder abrutscht.

Warum verwenden Vertragswerkstätten die teurere Lösung?

Es soll da ein ungeschriebenes Gesetz geben, wonach der Stundensatz durch die Provision an überteuerten Ersatzteilen mindestens zu verdoppeln ist. Gelingt dies dem Freundlichen nicht, weht ein kalter Wind durch seinen Arbeitsvertrag.

Ein weiterer Vorteil ergibt sich durch die Kostenstruktur: Eine komplette Welle kann auch von einem Azubi -im Endstadium- getauscht werden (da kann man nicht viel falsch machen). Für die selektive Reparatur ist schon etwas Erfahrung erforderlich s.o.

Das ist natürlich alles erstunken und erlogen. Macht aber nichts, MT-Leser glauben mir das ja eh nicht. Sieht man ja an den zahlreichen Glaubensbekenntnissen der Schreiber hier.

Warum versteht der französische MB-Freundliche das nicht? Er wird so seine liebe Not haben dies seinen Landsleuten zu erklären. Mir sagte mal ein deutscher Zulieferer, auf die Frage, warum ich seine genialen Reparaturlösungen nicht im deutschen Handel finde, "praktisch keine Nachfrage, meine Kundschaft ist Südeuropa,da sitzt das Geld nicht so locker"

Da werden dann in Deutschland Reparaturlösungen für französische Automarken entwickelt.

Hallo Gedoensheimer !

Vielen Dank für die ausführliche Darstellung. Sie ist durchgehend nachvollziehbar, verständlich und plausibel.

Die Aussage " ... in Südeuropa, da sitzt das Geld nicht so locker" kann ich voll bestätigen. Ein VW-Händler hat den Fahrersitz des damaligen Golf III meiner Frau ausgebaut, zerlegt, geschweißt und wieder eingebaut, ~100 Euro. In D hätte man mit hoher Wahrschlichkeit wohl einfach den Sitz ausgetauscht. Auf solche Ideen kommen die Franzosen nicht so schnell. Umso mehr wundert es mich, daß die Manschetten-Lösung hier nciht angeboten wird, aber ... na gut.

Nun weiß ich, daß ich eigentlich nur eine Manschette bräuchte (die Teilnummer steht ja auf der eingebauten drauf) und eine Werkstatt. Bei der Controle Technique hat der Prüfer leichte Fettspuren gesehen und gemeint, da müsse man wohl ... . Ich habe sie dann entfernt und nach 2000 km wieder nachgesehen, und da war wieder ein dünner Fettfilm vorhanden. Deshalb bin ich ziemlich sicher, daß das Gelenk praktisch noch keinen Strassendreck abbekommen hat. Es macht keine Geräusche und zeigt auch kein Spiel, so das es noch gerettet werden könnte, wenn ich eine Werkstatt ... u.s.w.

Vielleicht finde ich ja doch noch eine.

Gruß und nochmals Dank,

Peter

am 13. November 2016 um 23:07

Dann wäre der Über zieher doch angesagt.

Hier das Video dazu:

https://www.youtube.com/watch?v=OWIld1vTacE

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