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MB W123 280 zieht nach rechts. Suche nach kompetenter Werkstatt

Mercedes W123
Themenstarteram 8. Oktober 2015 um 9:33

Hallo liebes Forum,

ich habe ein Problem mit meinem MB W123 mit 280er Motor (BJ: 1978) und gebe mir Mühe alles möglichst genau zu schildern, damit ihr Euch ein genaues Bild machen könnt. Auch habe ich schon meine Hausaufgaben gemacht und vorab in diversen Foren recherchiert, damit in diesem Thread nicht bei Null angefangen werden muss. :)

Ich habe den Wagen im Zustand 2 im vergangenen Herbst gekauft und er zog da schon spürbar aber nicht wild nach rechts (und nicht nur auf den typisch gewölbten Straßen, die auf der rechten Spur nach außen hin abfallen). Die Reifen sind erst wenige Jahre alt, sehen noch gut aus (nicht einseitig abgefahren) und der Reifendruck ist überall bis auf die Nachkommastelle korrekt, das Lenkspiel ist W123 typisch OK und das Lenkrad läuft nach dem Einschlagen beim Fahren brav wieder von alleine zurück in die Nullstellung. Allerdings stand das Lenkrad beim Geradeauslauf nicht 100%ig gerade.

Also habe ich bei meinem Frühjahrs-Kundendienst im April 2015 auch die Spur der Vorderachse vermessen und neu einstellen lassen. Auch hat die Werkstatt laut Rechnung die "Spurstangen gangbar gemacht", was auch immer das bedeuten soll. Ergebnis: Das Lenkrad sitzt nun 100%ig gerade und das Nach-Rechts-Ziehen hatet spürbar nachgelassen, war aber nicht komplett weg (OT des Meisters: Das lässt sich beim W123 und dem typischen Lenkspiel nicht vermeiden, zumal die Straßen ja nicht topfeben sind, etc.). Habe ich so akzeptiert.

Nun das eigentliche Problem: Das Nach-Rechts-Ziehens hat sich in den letzten Monaten kontinuierlich verschlechtert und ist mittlerweile so stark, dass ich eigentlich kontinuierlich sanften Druck nach links ausüben muss, um auf der Straße zu bleiben.

Mir ist klar, dass ich nicht der erste bin, der ein ähnliches Problem beschreibt und ich habe bereits zahllose Foren durchforstet und gelernt, dass es sehr viele mögliche Fehlerquellen gibt. Daher will ich das Forum "nur" mit den beiden folgenden grundsätzlichen Fragen behelligen:

 

1) Was für eine Art Werkstatt sollte ich aufsuchen?

Ich habe bei meiner Vorab-Recherche bemerkt, dass es hier massive Qualitätsunterschiede gibt. Soll ich gleich zu einer MB-Fachwerkstatt gehen, oder besser zu einer auf klassische Fahrzeuge spezialisierte Werkstatt? Oder tut es eine gute Freie Werkstatt auch? Manche schwören ja auch auf die Vermessung beim Reifenhändler (wobei ich hier die Befürchtung habe, dass ich da ohne einen kompletten Satz neuer und teurer Reifen nicht rausgehen würde).

Vielleicht hat ja jemand eine konkrete Werkstattempfehlung für mich? Ich wohne in Augsburg, mache aber auch gerne eine Spritztour im Radius von ca. 100km, wenn ich dafür einen kompetenten Service bekomme.

 

2) In welcher Reihenfolge sollte ich potentielle Fehlerquellen ausschließen?

Nach meiner Vorab-Recherche dachte ich an folgende Reihenfolge:

a) Auch die Hinterachse einstellen lassen, da das beim W123 genauso wichtig sein soll wie die Vorderachse.

b) Vorderachse auf verschlissene Lager/Traggelenke oder losvibrierte Schrauben untersuchen lassen (obwohl ich vermute, dass das bei der Inspektion im Frühjahr bereits gemacht wurde).

c) Wenn das nichts bringt, die Reifen links und rechts vertauschen und schauen, was das ändert (aber sind moderne Reifen nicht laufrichtungsgebunden?). In einem anderen Forum riet man die Vorder- mit den Hinterreifen zu vertauschen(?).

d) Oft lese ich auch von den Stoßdämpfern als mögliche Ursache. Die würde ich dann als nächstes unter die Lupe nehmen lassen, falls a) bis c) nichts bringen.

e) Falls das Problem eher die Lenkung ist: Lenkgetriebe/Servolenkung überprüfen lassen (wobei ich auch hier glaube, dass das in der Frühjahrsinspektion bereits gemacht wurde).

f) Überprüfen lassen, ob die Bremsen evtl. während der Fahrt minimal rechts greifen (aber auch hier wieder: ich vermute, dass das bei der Inspektion schon gemacht wurde).

g) Wenn alles nichts hilft, ordentlich Geld in die Hand nehmen und ggf. Spurstangen und/oder Querlenker austauschen.

h) Letzte Frage: Sollte der Wagen entgegen meiner Informationen doch mal einen größeren Unfall gehabt haben, wäre es möglich, dass das ganze Chassis derart verzogen ist, dass man eigentlich nichts mehr retten kann?

 

Sorry für den Roman!

Über Antworten würde ich mich sehr freuen!

Till

Beste Antwort im Thema
Themenstarteram 12. November 2015 um 15:41

Vielen Dank für die zahlreichen Tipps und Hinweise!

Ich bin dann entsprechend gut vorbereitet zu einer freien Werkstatt bei mir in der Nähe gefahren und wir konnten das Problem so rasch eingrenzen und letztendlich beheben.

Ursache für das Nach-Rechts-Ziehen war bei mir eine Kombination aus leichten aber zahlreichen Karkassenbrüchen (hat tip an Mark-86) in den (nicht mal vier Jahre alten) Pneus und einem verstellten Sturz der VA. Ich habe daraufhin vier neue Vredestein Quatrac 5 geordert, dort montieren und auswuchten lassen sowie die Achse vermessen und einstellen lassen. Alles zusammen für schlanke 296,37 EUR (223,78 EUR für die Reifen + 72,59 EUR Werkstattkosten für Montage und Achsgeschichten). Sehr fairer Preis, wie ich finde!

Jetzt fährt sich das Auto, genauso wie es sein soll: Zwar läuft er 123-typisch auch den kleinsten Seitenneigungen der Straße hinterher aber jetzt tut er es wenigstens gleichmäßig nach links und nach rechts und viel schwächer als vorher, als er quasi ständig nach rechts gerupft hatte.

Till

12 weitere Antworten
Ähnliche Themen
12 Antworten
am 8. Oktober 2015 um 10:27

Ich hatte ähnliche Probleme.

Zuerst war ich beim Reifenhändler-- Erfolg nichts verbessert.

 

Dann Freie Werkstatt dito

 

Dann zu Mercedes Benz kostet damal 80 Euro.

 

Dort wird die Spur entlastet und belastet überprüft.

 

Notfalls wird wie bei mir eine neue Spurstange eingesetzt.

Eine schwergängige Spurstange kann man nicht exakt einstellen.

Seit der Werkstatt bei MB habe ich keine Probleme mehr.

Auch mir wurde gesagt dass manche Bauteile bedingt durch das Alter, etwas ausgeschlagen sind.

Aber jetzt ist alles ok

 

Ich hoffe bei dir klappt es auch

 

Mfg

Der Mopsbesitzer

Themenstarteram 8. Oktober 2015 um 14:27

Hallo Mopsbesitzer,

vielen Dank für die schnelle Antwort!

Zitat:

@Mopsbesitzer schrieb am 8. Oktober 2015 um 12:27:42 Uhr:

Dann zu Mercedes Benz kostet damal 80 Euro.

Seit der Werkstatt bei MB habe ich keine Probleme mehr.

Auch mir wurde gesagt dass manche Bauteile bedingt durch das Alter, etwas ausgeschlagen sind.

Aber jetzt ist alles ok

Also würdest Du aufgrund Deiner Erfahrung zu MB raten. Hattest du den Eindruck, dass sie dir helfen konnten, wei zufällig ein Mechaniker dran war, der sich mit den alten Modellen auskannte, oder waren die Mitarbeiter dort eher jungeren Semesters, wussten aber trotzdem was sie taten?

Viele Grüße

Till

am 8. Oktober 2015 um 17:20

Ich hatte einen Mechaniker der sich an diesen alten Autos auskannte.

Es war im Heilbronn die Fa. Assenheimer.

mfg

Der Mopsbesitzer

Themenstarteram 12. Oktober 2015 um 0:38

Vielen Dank!

War bei Dir mal dasLenkgetriebe draußen? Sind die Umdrehungen bis zum Anschlag nach links und rechts gleich?

Gruß Mario

Themenstarteram 21. Oktober 2015 um 13:35

Hallo Mario,

seit dem ich das Auto besitze war das Lenkgetriebe nicht raus. Ob das in der Vergangenheit mal der Fall war, weiß ich nicht. Die Umderehungen nach links und rechts sind allerdings gleich.

VG

Till

Zitat:

@Sternstricher schrieb am 14. Oktober 2015 um 13:05:23 Uhr:

War bei Dir mal dasLenkgetriebe draußen? Sind die Umdrehungen bis zum Anschlag nach links und rechts gleich?

Gruß Mario

a) Da gibts nix ein zu stellen.

b) Wird im Rahmen einer Achsvermessung gemacht

 

c) Laufrichtung ist nicht SOO wichtig, kann aber an den Reifen liegen. Hatte mal einen mit doppeltem Karkassenbruch (VL und HL) und der fuhr immer nach links.

 

d) Nein

 

e) Sehr unwahrscheinlich, das würde sich schon im Stand bemerkbar machen.

f) Wäre eine Möglichkeit.

 

g) Nein. Man tauscht nur was kaputt ist !

h) Ja, aber würde im Rahmen einer Achsvermessung auffallen.

 

=> Du brauchst eine Kompetente Werkstatt mit Achsmessstand die das Problem diagnostizieren und in die Reihe bringen kann, egal was auf dem Firmenschild steht.

Meine ist zu weit weg, viel Glück.

Themenstarteram 22. Oktober 2015 um 12:43

Danke Autoflüsterer!

Stimmt, das mit der Hinterachse bezog sich tatsächlich auf den W124 (innerhalb eines W123-Threads, aber die Beteiligten waren wohl vom Thema abgekommen).

Ich werde jetzt mal eine Werkstatt suchen, die sowohl eine moderne Achsvermess-Anlage haben als sich auch ein bisschen mit älteren Automodellen auskennen.

Das mit dem Karkassenbruch interessant. In der Tat sind bei mir die Außen-Seitenflächen aller vier Reifen nicht komplett eben. Ich hatte das bei meiner Inspektion damals erwähnt und darum gebeten, dass man das auch mal anschaut und ggf. die Reifen tauscht. Wurde aber nicht gemacht, weswegen ich davon ausging, dass es OK war.

Diemal werde ich aber genauer nachfragen.

Viele Grüße

Till

Wechsel doch mal rechts gegen links und versuch es erneut. Evtl hast Du dann schon die Ursache.

Hallo,

Ich tippe eher auf verschlissene Buchsen und Lager. Schau dir mal die Tonnenlager und Schräglenkerbuchsen an, bzw. auch mal mit nem Montierhebel versuchen zu bewegen.

Das Gleiche an den unteren vorderen Querlenker. Ist auch nur geringstes Spiel vorhanden, musst Du wohl in den sauren Apfel beißen und die Buchsen erneuern.

Gerade die HA (ist die spurführende Achse) wird ja gerne vernachlässigt. Beim Tausch der Schräglenkerbuchsen gleich die Tooflager mitwechseln (lassen) ist ein Abwasch da die Achse eh raus muss.

Wenn Du in einer oder Mehrer Buchsen Spiel hast, kannst du den noch so gut einstellen und Vermessen, beim fahren Arbeitet das Fahrwerk und die geometrie haut nicht mehr hin.

Liebe Grüße

Themenstarteram 12. November 2015 um 15:41

Vielen Dank für die zahlreichen Tipps und Hinweise!

Ich bin dann entsprechend gut vorbereitet zu einer freien Werkstatt bei mir in der Nähe gefahren und wir konnten das Problem so rasch eingrenzen und letztendlich beheben.

Ursache für das Nach-Rechts-Ziehen war bei mir eine Kombination aus leichten aber zahlreichen Karkassenbrüchen (hat tip an Mark-86) in den (nicht mal vier Jahre alten) Pneus und einem verstellten Sturz der VA. Ich habe daraufhin vier neue Vredestein Quatrac 5 geordert, dort montieren und auswuchten lassen sowie die Achse vermessen und einstellen lassen. Alles zusammen für schlanke 296,37 EUR (223,78 EUR für die Reifen + 72,59 EUR Werkstattkosten für Montage und Achsgeschichten). Sehr fairer Preis, wie ich finde!

Jetzt fährt sich das Auto, genauso wie es sein soll: Zwar läuft er 123-typisch auch den kleinsten Seitenneigungen der Straße hinterher aber jetzt tut er es wenigstens gleichmäßig nach links und nach rechts und viel schwächer als vorher, als er quasi ständig nach rechts gerupft hatte.

Till

Das hört sich doch gut an. Glückwunsch das er wieder gut läuft.

Toll finde ich auch das Du uns die Lösung Deines Problems mitgeteilt hast. Das finde ich in dieser Forumsgruppe sowieso sehr vorbildlich.

Ich kenne innerhalb von Motor-Talk leider auch andere Gruppen. Da wird dann viel gefragt, aber leider oft die Lösung nicht mehr geteilt.

Deshalb noch einmal vielen Dank an Dich und Mark-86

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