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Mein Autoverkaufs-Erlebnis mit Rumänen

Themenstarteram 23. Oktober 2012 um 18:37

Hallo,

leider gibt es kein "VERkaufsberatungs-Forum", daher poste ich meine Geschichte hier und hoffe das sie nicht verkehrt ist.

Ich möchte Euch gerne erzählen wie ich vor ein paar Tagen mein Auto verkauft habe. Ich habe das Gefühl, dass unter Umständen nicht alles mit rechten Dingen zuging und möchte Euch um Eure Meinung fragen.

Da mein Audi A4 (B5) schon über 300000 km drauf hatte und ich bereits ein anderes Auto gekauft habe, habe ich das alte Auto zum Verkauf angeboten. Am Sonntag meldeten sich ein paar Rumänen, die auch kamen und das Auto besichtigten. Ich öffnete das Fahrzeug und ließ die Rumänen das Auto inspizieren. Nach einer ganz kurzen Probefahrt fragten mich die Rumänen nach den Papieren, die ich schnell aus der Wohnung holte. Ich ließ die Rumänen knapp zwei Minuten mit dem Auto allein, den Schlüssel behielt ich immer bei mir, auch die orginal Zulassung – ich händigte nur kurz den alten (ungültigen) Fahrzeugbrief aus. Ich geh prinzipiell lieber auf Nummer sicher.

Als die Rumänen das Öl überprüften, fiel auf, dass kein Öl mehr im Motor war. Ich hielt das zuerst für einen Trick und habe das Öl selbst überprüft und tatsächlich war kein Öl mehr drin, der Ölmessstab war trocken. Das wunderte mich, denn der Ölverbrauch war bisher nur gering und vor drei Wochen habe ich das Öl zuletzt kontrolliert und es war noch im „mittleren“ Bereich, jedoch bin ich danach noch rund 2500 km gefahren.

Als nächstes haben wir das Kühlwasser kontrolliert und es war pechschwarz. Auch das war mir neu und ich war überrascht. Falls Ihr denkt, ich hätte das Öl versehentlich ins Kühlwasser gefüllt, dann kann ich Euch versichern, dass ich Kühlwasser und Öl auseinanderhalten kann! Die Rumänen sagten, es sei wohl die Zylinderkopfdichtung hinüber, aber dennoch wollten sie das Auto kaufen, da sie es ausschlachten wollen und auch ohne dem Motor noch viele gute Teile dran waren. Wir verhandelten und sie boten mir einen Preis, der für mich noch in Ordnung war, es war sogar ein Preis den ich noch angenommen hätte, wenn es nicht dieses neue Problem gegeben hätte. Von daher waren wir uns einig und ich sagte ich verkaufe das Auto aber nur im abgemeldeten Zustand und mit Vertrag. Die Rumänen wollten das Auto sofort mitnehmen und sagten ich kann die Nummernschilder und die Fahrzeugpapiere behalten und am nächsten Tag (Montag) das Auto selbst abmelden und ich soll ihnen die Abmeldebescheinigung nachreichen.

Ausserdem baten sie mich ihnen das Auto auch noch dahin zu fahren, wo sie es aufladen können, denn wenn ich die Nummernschilder behalte, dann können sie es nicht mehr bewegen und da ich in der Altstadt wohne mit verwinkelten Gassen, kommen sie selbst mit einem kleinen Transporter nicht zum Auto hin. Ich war einverstanden und wir füllten den Vertrag (den ich noch schnell ausdruckte) aus. Ich habe dick und fett "Bastlerauto" und "keine Sachmängelhaftung" eingetragen. Den Vertrag hat übrigens nicht der Rumäne ausgefüllt, mit dem ich zuvor verhandelt habe, sondern ein dritter, der noch hinzukam, der aber kein deutsch sprach. Nachdem er seine Daten in den Vertrag eintrug, fragte ich ihn nach seinem Ausweis. Er hatte ihn nicht dabei. Ich fragte woher er dann seine Ausweisnummer weiß und die Antwort seiner Freunde war „aus dem Gedächtnis“. Ich bat ihn seinen Ausweis von zuhause zu holen weil ich anders das Auto nicht verkaufe. Der Rumäne fuhr nach hause und holte den Ausweis, währenddessen fuhr ich das Auto in ein nahegelegenes Industriegebiet, wo die Rumänen das Auto später aufladen wollten und wo wir auch den Vertrag vervollständigten. Auch der Rumäne kam mit seinem Ausweis, aber der Ausweis war natürlich ein rumänischer und sah aus wie aus dem Kaugummiautomaten – eine weisse Plastikkarte mit Foto und ein paar Daten aber kein Hologramm, kein Muster, keine Unterschrift, kein Stempel, Rückseite blank. Ich zweifelte die Echtheit an und fragte nach einem Pass. Die Antwort war, dass Rumänien mittlerweile in der EU ist, und man demnach keinen Pass brauchte um sich als Rumäne in Deutschland aufzuhalten. Zum Beweis, dass der Ausweis "echt" ist, zeigte mir der andere Rumäne kurz seinen Ausweis, der genauso aussah und versicherte mir, dass ich mit den Nummernschildern und den Fahrzeugpapieren und dem Geld so oder so auf der sicheren Seite bin. Ich akzeptierte dies und beim Abgleich der von dem Rumänen bereits gemachten Daten im Vertrag mit dem Kaugummiautomatenausweis stellte ich fest, dass der Monat vom Geburtsdatum und die Ausweisnummer schon mal nicht korrekt im Vertrag eingetragen waren auch die angegebene Adresse war eine deutsche und nicht die rumänische, die auf dem Ausweis stand. Ich korrigierte die Angaben im Vertrag, schrieb die rumänische Adresse ab und machte ein Foto vom Ausweis. Der nicht-deutsch-sprechende Rumäne unterschrieb den Vertrag (seine Unterschrift bestand aus zwei Buchstaben) – die Korrektheit der Unterschrift konnte ich nicht kontrollieren, da sich auf dem Ausweis war ja keine Unterschrift zum Vergleichen befand.

Ich machte die Nummernschilder ab (das Auto stand zwar im Industriegebiet aber dennoch am Strassenrand im öffentlichen Raum), ich erhielt das Geld (das ich gleich auf Echtheit überprüfte) und ich übergab einen Fahrzeugschlüssel (den anderen hab ich noch irgendwo zuhause). Die Rumänen machten noch ein Foto vom Fahrzeugbrief, den ich behielt, und fuhren mich anschließend mit einem anderen Auto noch heim.

Gleich am nächsten Vormittag, d.h. gestern, meldete ich das Auto ab. Die Fahrzeugpapiere werde ich am Donnerstag an die Rumänen übergeben.

Die Rumänen waren eigentlich stehts freundlich und entgegenkommend. Das einzige was mich gestört hat, war dass sie während der Verhandlung zeitlichen Druck gemacht haben. Sie sagten, dass sie das Auto unbedingt sofort mitnehmen wollten, weil der Transporter noch in der Nacht fahre. Mir wäre es lieber gewesen, wenn ich noch ein paar Tage Bedenkzeit gehabt hätte und ich dem Ölproblem nochmal nachgehen konnte, aber anderseits war es mir auch ganz recht, wenn das Auto gleich weg ist, denn unter der Woche habe ich keine Zeit für eine Autoabmeldung und -übergabe und der verhandelte Preis war auch ok.

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Was ist Eure Meinung? Hab ich richtig gehandelt? Hättet ihr was anders gemacht?

Ich habe das Gefühl, dass die Rumänen das Auto am liebsten angemeldet mitnehmen wollten, z.b. um im angemeldeten Zustand damit nach Rumänien zu fahren und evtl. auch dort mit meinen deutschen Nummernschildern rumkurven zu können. Das habe ich verhindert.

Auch das mit dem Öl war komisch – ich glaube aber nicht, dass die Rumänen in den zwei Minuten, in denen ich die Papiere holte, das Auto präpariert haben. Das Wasser im Kühlwasserbehälter war gleichmäßig schwarz und auch im Deckel war Schwärze.

Das Auto nach dem Verkauf ohne Nummernschilder am Strassenrand abzustellen war mir auch nicht ganz recht. Ich habe die Uhrzeit im Kaufvertrag festgehalten und am nächsten Vormittag das Auto abgemeldet. Was ist aber, wenn über Nacht die Polizei ein Ticket ausstellt? Wer muss es zahlen?

Die Geschichte, dass der Autotransporter noch in der Nacht fährt, war möglicherweise erfunden. Ich werde morgen abend mal gucken, ob das Auto noch da steht.

Ein Auto zu verkaufen ist nicht leicht, auch wenn es ein uraltes ist, und man muss aufpassen dass man nicht verarscht wird. Man hat es mit Profis zu tun und die versuchen es mit jedem Trick. Ok, mein Auto ist jetzt weg und ich hoffe ich habe ab jetzt Ruhe.

Könnte noch irgendwas passieren?

Ich freue mich auf Eure Rückmeldungen und ggf. auf Ratschläge!

Viele Grüße

Beste Antwort im Thema

Bei dem ganzen Gedöhns das Du da veranstaltet hast, hätte ich alles getan, nur kein Auto von Dir gekauft. Sei doch mal relistisch: Kohle bezahlt, aber die Papiere behält der Verkäufer bis zur Abmeldung????? Zweitschlüssel grad mal noch zu Hause liegen lassen????? Hättest Du selbst so ein Geschäft (als Käufer) gemacht??? Sei doch froh, das Du einen Dummen gefunden hast. Ich hätt Dir wahrscheinlich den Arsch versohlt.

VG

Markus

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die ölgeschichte ist doch uralt. abgemeldet verkaufen ist immer sinnvoll.

Themenstarteram 23. Oktober 2012 um 18:53

@infuso: Danke für die Antwort. Von der Ölgeschichte hab ich noch nichts gehört. Das war also ein Trick? Wie machen die das?

Hab das Auto 12 h später abgemeldet. Ok so?

die tropfen ein paar tropfen öl ins kühlwasser. meistens bringen die das in kleinen flaschen mit. gab es doch schon oft im fernsehen.

mit der abmeldung sollte reichen, du hast ja einen kaufvertrag wo auch hoffentlich die uhrzeit drauf steht. wichtig ist, dass du deine kennzeichen hast und den wagen abmelden konntest.

Themenstarteram 23. Oktober 2012 um 19:06

Krass... Aber so wirds gewesen sein.

Und wie schaffen die es, dass der Ölmessstab nicht mehr bis zum Öl geht?

Ok, sehr ärgerlich ist es nicht, denn der Motor war eh leicht problembehaftet und ich hab mich nur um 300 Euro runter handeln lassen. Naja, ein bisschen ärgerlich ist es doch, wenn ich denke, dass ich verarscht wurde...

Wie auch immer, es hätte schlimmer kommen können. Die Nummernschilder habe ich in den Müllcontainer nachdem ich gestern das Auto abgemeldet habe. Uhrzeit steht auf dem Kaufvertrag. Bringt mir der Kaufvertrag überhaupt was? Die Unterschrift kann ja "gefälscht" sein.

ja, sehe ich auch so. du hast deine schuldigkeit mit dem getan, was du gemacht hast, mehr kann man nicht tun. die halterhaftung ging sofort auf die rumänen über als neubesitzer des wagens, was die denn anschließend machen, kann dir eigentlich wurscht sein.

dieser trick mit dem öl usw. ist wohl ständig zu beobachten, es werden irgendwo im motorraum dann in abwesenheit des besitzers oder bei ablenkung olflecken verteilt, anschließend wird von einem möglichen motorproblem gesprochen, um dann den kaufpreis gesenkt zu bekommen.

Themenstarteram 23. Oktober 2012 um 19:43

@Marcaurel: Danke für die Info.

Habe wohl etwas Lehrgeld bezahlt und sollte in Zukunft mehr fernsehen :-S

Ich bin eh schon so ein misstrauischer Mensch und so eine Geschichte macht einen nur noch misstrauischer.

Vor zwei Wochen habe ich meinen neuen gebrauchten gekauft und vor dem Kauf bin ich zum Verkäufer hin gefahren und der hat mir nach zwei Minuten Gespräch den Fahrzeugschlüssel in die Hand gedrückt, ist wieder ins Haus gegangen und hat gesagt ich kann das Fahrzeug solange probefahren wie ich will. Auch nicht schlecht... Habe die Situation natürlich nicht ausgenutzt...

am 23. Oktober 2012 um 20:41

Ich würde sicherheitshalber 'mal eine Veräußerungsanzeige an die Kfz-Zulassungsstelle machen. Am besten per Fax mit Sendebericht. Die meisten Landratsämter haben auf ihrer Internetseite ein entsprechendes Formular zum Download.

Themenstarteram 23. Oktober 2012 um 20:57

@Einige Fragen: Ok, das werde ich machen.

Habe mir gerade mal Bilder von "Romanian identity card" gegoogelt und habe keinen gefunden der so aus sah, wie der, der mir vorgelegt wurde.

Das Orginal hat ein Muster und ein Wappen. Der Ausweis von dem Käufer hatte nichts derlei, er war komplett weiss.

Orginal:

http://en.wikipedia.org/wiki/File:Romanian_Identity_Card_2009.jpg

 

 

Bei dem ganzen Gedöhns das Du da veranstaltet hast, hätte ich alles getan, nur kein Auto von Dir gekauft. Sei doch mal relistisch: Kohle bezahlt, aber die Papiere behält der Verkäufer bis zur Abmeldung????? Zweitschlüssel grad mal noch zu Hause liegen lassen????? Hättest Du selbst so ein Geschäft (als Käufer) gemacht??? Sei doch froh, das Du einen Dummen gefunden hast. Ich hätt Dir wahrscheinlich den Arsch versohlt.

VG

Markus

Themenstarteram 23. Oktober 2012 um 21:09

Kann mir noch irgendwas passieren, wenn im Kaufvertrag ein völlig falscher Name des Käufers steht?

Den Fahrzeugbrief bzw. die Zulassung habe ich ja noch. Wer ist nun der Eigentümer des Autos?

Soll ich mir sicherheitshalber nochmal einen Ausweis von dem Rumänen zeigen lassen, wenn ich die Fahrzeugpapiere an ihn übergebe?

Soll ich die Polizei einschalten, wenn der Ausweis wieder gefälscht aussieht?

Ich glaub, gelinde gesagt, Du hast einen Knall (bitte nicht persönlich nehmen).

Du hast Die Kohle und die Kiste ist abgemeldet. Was soll den da noch passieren????

Kopfschüttelnde Grüße

Markus

am 23. Oktober 2012 um 21:18

Weitere Ratschläge für die weitere Vorgehensweise zu geben ist etwas schwierig.

Du hattest oben geschrieben, dass du einen Ausweis abfotografiert hast.

Wenn du wirklich auf Nummer sicher gehen willst, könntest du die Story auch einmal (vor dem nächsten Zusammentreffen mit den Käufern!) deinem örtlichen Polizeirevier erzählen und das Foto von dem Ausweis vorlegen. Einiges hört sich an der Geschichte schon suspekt an. Möglicherweise hat die Polizei ein Interesse an einer "richtigen" Identitätsfeststellung. Man muss ja auch gegenüber der Polizei keine Panik machen sondern einfach einmal vorsichtig anfragen, ob die Angelegenheit eventuell für sie von Interesse ist.

Nun lasst doch mal die Kirche im Dorf. Was soll das denn für einen Sinn haben??? Ich verkaufe über zehn Firmenwagen jedes Jahr, in der Regel an osteuropäische Händler. Die geben oftmals Schwager, Nichte, Bruder oder Schäferhund als Käufer an, weil sie im Heimatland keine Steuern zahlen wollen. Ist als Verkäufer völlig un-relevant. Sobald der Wagen bezahlt und abgemeldet ist ist der Käufer der Eigentümer. Nirgendwo steht geschrieben, dass ich wissen muss, an wen ich das Ding verkauft habe.

VG

Markus

Themenstarteram 23. Oktober 2012 um 21:30

@u41b3usw: Better safe than sorry. Und bei diesem Geschäft hätte ich nicht unvorsichtiger sein dürfen...

Ich bin ein gebranntes Kind, denn bisher hatte ich nur Probleme beim Autoverkauf.

Und nun hat jemand mein Auto gekauft, der sich nichtmal richtig ausweisen konnte. Hättest Du ihm das Auto angemeldet überlassen? Die Rumänen haben nicht weniger Gedöhns gemacht mit "schnell schnell, der Transporter fährt".

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