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Meine Erfahrungen mit dem ASTRA K ST Dynamic 1.4 Turbo
Opel ASTRA K ST Dynamic 1.4 Turbo:
Limousinen-Feeling mit piepsen und klingeln
Totalcrash des Motors meines Subaru Forester bei 130'000 km und das, nachdem schon ein größerer Getriebeschaden bei 60'000 km angefallen war. Die erneute teure Reparatur lohnte sich nicht mehr. Es galt, möglichst rasch einen Ersatz zu beschaffen; allerdings keinen Subaru und auch kein Dieselfahrzeug mehr. Der Opel-Händler bot mir einen Opel ASTRA K ST an mit etwas über 18’000 km, seit 9 Monaten auf der Straße. Und dies zu einem vertretbaren Preis. Inzwischen hat der Astra 2000 Kilometer mehr auf dem Tacho. Ein erstes Fazit drängt sich auf: Der Astra K ST bietet echtes Limousinen-Feeling, kann aber auch ganz schön nerven.
Ganz klar: Das Nachfolgemodell eines seit Jahren gewohnten Wagens einer anderen Marke und eines anderen Typs (SUV) muss gegen viele liebgewordene Gewohnheiten des Fahrers ankämpfen. Die Beurteilung ist also zu einem guten Stück recht subjektiv. Doch der erste subjektive Eindruck vom Astra K ST kommt dabei insgesamt recht gut weg.
Echtes Limousinen-Feeling
Der Unterschied zwischen einem Subaru SUV mit seinem etwas an einen Traktor anmutenden Fahrgefühl zum Astra K ST ist enorm. Der Opel bietet echten Fahrkomfort: Der Wagen liegt sehr ruhig auf der Straße, nimmt auch die engeren Kurven auf den Schwarzwaldhöhen sicher und zielgenau und bietet mit seinem Turbo auch mit «nur» 125 PS einen erfreulichen Antritt, wenn man aufs Gaspedal drückt – auch ohne «Sport»-Schalter. Man sitzt wirklich komfortabel in den ergonomisch ausgestatteten Sitzen. Die Instrumente liegen bestens im Blickfeld. Echtes Limousinen-Feeling also. Für mich wichtig ist auch die große Ladefläche. Und die bietet der Astra so gut wie der Subaru Forester, auch wenn dabei die Höhe etwas eingeschränkt ist.
Sitzheizung auf vier Plätzen, eine agile Lüftung und Kühlung, Tagesfahrlicht mit zuverlässiger automatischer Zuschaltung des Abblendlichts in der Dämmerung, Tempomat, vorwählbare Höchstgeschwindigkeit, das klanglich einwandfreie Bordradio, auch mit DAB+, eine alltagstaugliche Navi – allerdings gegenüber dem Subaru mit etwas weniger nützlichen Informationen beim Start – und nicht zuletzt die Rückfahr-Kamera sind weitere willkommene Pluspunkte. Allein schon mit diesen Vorzügen hat sich der Wechsel auf den Astra K ST gelohnt. Ich mag dieses Opel-Modell ganz spontan schon seit der ersten Fahrt – allen nachfolgenden kritischen Anmerkungen zum Trotz.
So unnötig wie ein Kropf
Wo Licht ist, ist auch Schatten: So habe ich bereits am Abholtag bei der Vorstellung und Einweisung durch den Verkäufer von Auto & Service GmbH in Pforzheim die Stirne gerunzelt über die elektrische Handbremse. Mit Verlaub: Sie ist so unnötig wie ein Kropf! Dies auch mit dem Hintergedanken, was eigentlich passiert, wenn einmal die Batterie unverhofft den Geist aufgibt (soll auch bei Opel vorkommen). Murphy's Law («Alles, was schiefgehen kann, wird auch schiefgehen.») lässt grüßen.
Der Vergleich mit dem «Kropf» ist erst recht angebracht, weil ich auf der anderen Seite zu meinem Ärger feststellen muss, dass die Seitenspiegel nur von Hand eingeklappt werden können. Bei den oft sehr engen Parkplatzverhältnissen in Parkhäusern und selbst in meiner eigenen Garage, aber auch z.B. in der Waschstraße, ist der fehlende elektrische Antrieb der Seitenspiegel ein echter Mangel – die elektrische Handbremse hingegen nur ein trendiger Pseudovorteil ohne wirklichen Sinn und Nutzen.
Nervensäge
Ich habe noch längst nicht alle Möglichkeiten der Ausstattung der Bordelektronik mit IntelliLink entdeckt, geschweige denn ausprobiert. Die für mich wichtigen Vorzüge habe ich bereits genannt und alle weiteren «Kinkerlitzchen», die man gemäß Bedienungsanleitung offenbar mit dem Astra K ST auch noch nutzen kann, sind für mich vorwiegend «nice to have».
Was mir seit Anfang an echt auf den Geist geht, ist der Umstand, dass es im Fahrzeuginnern permanent piepst und klingelt und tutet. Allem voran der Parkassistent mit den Annäherungssensoren. OK, beim Einparkieren sind diese Sensoren im einen oder anderen Fall zweifellos nützlich. Mir wäre es allerdings lieber, ich könnte diese Sensoren erst dann gezielt einschalten, wenn ich sie wirklich brauche – ich sie also nicht ständig wieder ausschalten muss, nur weil ich im Parkfeld den Rückwärtsgang beim «Scheren» zwei-, dreimal einlegen muss.
Geradezu «ätzend» ist allerdings die Bluetooth-Einrichtung des Astra: Alle rund 10 Minuten klingelts mit dem Hinweis, dass sich Bluetooth von meinem Handy getrennt habe, um nach 5 Sekunden wieder zu klingeln: Die Verbindung sei wieder hergestellt. Passiert das auch während eines Telefongesprächs über die Freisprecheinrichtung? Dieses nervige Klingeln wird auf einer längeren Fahrt zur echten Nervensäge.
Spartanische Ablagen
So groß die Ladekapazität des Kofferraums inkl. heruntergeklappten Rücksitzen ist, so spartanisch sind die Ablageflächen im Fahrerraum. Ein Schlitz unter dem Radio, zwei Trinkbecherhalter in der Mittelkonsole, ein Handschuhfach, dessen Raum zum größten Teil vom CD-Player in Anspruch genommen wird, und zwei «Kruschtel-Eimer» – einer in der Mittelkonsole und einer links unter dem Lenkrad, jedoch beide nicht im Blick- und Zugriffsfeld während des Fahrens. Ich vermisse ein, zwei kleinere Ablageflächen, etwa für eine Sonnenbrille, für den Garagentor-Öffner oder für «Fishermans Friend», die vor allem während der Fahrt ohne «Hampelei» im direkten Zugriff genutzt werden können.
Viel «nice to have», echte Mängel beim «need to have»
Wie gesagt: Ich mag den Astra K ST – trotz «unfreiwilligem» Wechsel – schon jetzt. In der Ausstattung erfüllt er fast alle wirklich wesentlichen Anforderungen und Vorzüge eines bequemen, sicheren, geräumigen und angemessen leistungsstarken Fahrzeugs; ich würde auch sagen, in mancherlei Hinsicht werden diese Vorzüge auch «übererfüllt». Will heissen: viel modisches «nice to have» – unter vielem anderem insbesondere die elektrische Handbremse, die ich persönlich nicht einmal als «nice» bewerte. Auf der anderen Seite stehen allerdings mindestens zwei echte Defizite beim «need to have»: nämlich elektrische Rückspiegel und die fehlenden Ablageflächen sowie allenfalls – sofern nicht korrigierbar – die nervige Bluetooth-Verbindung.
Mag sein, dass ich mit längerer Nutzungspraxis des Astra K ST noch den einen oder anderen Vorzug entdecke und dann allenfalls auch gerne nutze. Ich bin mir allerdings sicher, dass ich zweifellos schon bald den Großteil der alten liebgewordenen Gewohnheiten meines vorherigen Wagens kaum mehr vermisse. Denn: Schon heute ist mir klar, dass ich mit dem Astra K ST einen für meine Bedürfnisse sehr passenden Kauf getätigt habe – hoffe ich zumindest, insbesondere punkto Reparaturanfälligkeit. Die Zeit wird es zeigen. ebo.
Fahrzeugdetails
Typ: Opel Astra K ST Dynamic 1.4 Turbo 92 kW 6G
Getriebe: 6-Gang Schaltgetriebe
Hubraum: 1399 cm3
Kraftstoff: Benzin
kW/PS: 92/125
Schadstoff-Klasse Euro 6
Jahrgang: 2016
Neupreis: 27’375 inkl. Mwst
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6 Antworten
Denke mal, das Bluetooth-Gedöns kannst du garantiert deaktivieren. Ich brauch den Scheiss auch nicht. Entweder ich telefoniere oder fahr Auto.
Zitat:
die Stirne gerunzelt über die elektrische Handbremse. Mit Verlaub: Sie ist so unnötig wie ein Kropf!
Warum hast du dann nicht ein Modell ohne genommen?
Zitat:
Der Vergleich mit dem «Kropf» ist erst recht angebracht, weil ich auf der anderen Seite zu meinem Ärger feststellen muss, dass die Seitenspiegel nur von Hand eingeklappt werden können.
Was genau meinst du an dieser Stelle mit "von Hand eingeklappt"?
Sofern du komplett von Hand meinst, so ist das rein ein Problem der gewählten Ausstattung.
Elektrisch anklappbare Spiegel hätte man haben können, allerdings mit der Einschränkung, dass diese nur per Schalter eingefahren werden können. Komplett automatisch beim An- bzw. Ausschalten geht derzeit zumindest nicht.
Zitat:
Mir wäre es allerdings lieber, ich könnte diese Sensoren erst dann gezielt einschalten
Ich müsste jetzt ehrlich gesagt nochmal nachschauen, aber meine dass dies abgeschaltet werden kann.
Zitat:
Geradezu «ätzend» ist allerdings die Bluetooth-Einrichtung des Astra: Alle rund 10 Minuten klingelts mit dem Hinweis, dass sich Bluetooth von meinem Handy getrennt habe, um nach 5 Sekunden wieder zu klingeln
Dann solltest du dies mal mit einem anderen Handy testen. Entweder liegt es an deinem Gerät, oder der Astra hat einen Defekt. Meiner baut die Verbindung einmal auf und dann eben erst wieder ab wenn ich mich zu weit entferne, bzw. das Auto abschalte.
Lieber Servior
Ich habe meinen Astra als raschen Ersatz für meinen kaputten Subaru gekauft mit den Ausstattungen, die dieser Halbjahreswagen halt geboten hat. Der Preis hat ja auch gestimmt. Hätte ich den neu gekauft und dann auch gewusst, wie es mit der Handbremse und den Spiegeln ist, dann hätte ich das auch meinen Bedürfnissen entsprechend gekauft. Aber so wars halt auf die Schnelle ein gutes Angebot. Und andererseits - wie am Anfang des Textes beschrieben - bringt mein Astra K ST ja sonst alles für mich wichtige. Ich wundere mich nur etwas, dass 2016 elektrisch einklappbare Spiegel (mit Schalter wäre schon ok) nicht zur Standard-Ausrüstung bei den Opels gehört.
Mit "von Hand einklappen" meine ich tatsächlich: Aussteigen und von Hand einklappen.
Die Parkierhilfe kann man tatsächlich ausschalten, aber bei jedem Einlegen des Rückwärtsganges schalten die Sensoren wieder ein. Nervig ist dabei: Wenn ich im Parkhaus z.B. vorne sehr knapp vor die Wand fahre bis zum Beginn des Dauertons, dann hört der nicht mehr auf, zu heulen, selbst wenn ich dann noch eine Minute brauche, um alles einzusammeln, was ich brauche. Aber das ist auch ein Detail. Ich schalte dann den Heuler aus.
Mir ist dein Problem mit der elektrischen Handbremse nicht klar. Du schreibst es kann mal die Batterie leer sein. [Dann löst die sich nicht.]
Wäre aber auch nicht schlimm, weil dein Auto dann eh nicht anspringt und somit ein fahren sowieso flach fällt. Und selbst wenn die Batterie so platt ist das der Wagen nicht mehr anspringt, reicht der Saft sicherlich in 90% der Fälle um die Handbremse noch zu lösen.
ebopunkt, Schöner Bericht, deren Absätze "Nervensäge" und "Spartanische Ablagen" ich voll unterstreiche. Auch bei minimaler Lautstärkeeinstellung (man kann das einstellen, falls Du das noch nicht entdeckt hast), piepst und plingt es immer noch viel zu laut. Und zu oft sowieso. Wenn ich aus meiner Garage rausfahre ist das ein wahres Konzert in Fortissimo (Wettpiepsen hinten und vorne, aber auch Meldungen, die das Fahrerdisplay anzeigt und unbedingt mit Pling Pling kommentieren muss. Die Parkpiepser finde ich übrigens deutlich träger und damit schlechter reagierend als beim Astra J, dafür aber umso nachhaltiger. Dauerpiepsen tuts oft noch, wenn ich schon 2 m von der Mauer weggefahren bin.
Die Ablagemöglichkeiten hat Opel beim K im Gegensatz zum J völlig vernachlässigt. Wenn ich da jetzt vergleichen würde... Zum schnell was ablegen gibt es bei mir praktisch überhaupt keine Möglichkeit (weil ich den Adapter hab, den ich gar nicht brauche, aber zum Lederpaket dazunehmen musste). Der J hatte regelrecht verschwenderische Möglichkeiten, sogar ein geniales "Geheimfach" unter dem Fach der Mittelkonsole, oder in der Armlehne hinten und unter dem Beifahrersitz (auf Sonderwunsch) riesige Ablagefächer. Und richtig: Die beim K wenigen übriggebliebenen Fächer sind zudem schlechter nutzbar (zerklüftet) bzw. schlechter erreichbar (tiefes Loch mit an dieser Stelle völlig deplatziertem USB-Anschluss, der nur mit Verrenkungen bedienbar ist) als beim J.
Richtig ärgerlich diese beiden Punkte, weil der Astra K ST insgesamt ein klasse Auto ist. Vom Fahren her macht er fast alles spürbar besser als der J.
Hallo Mottek
Das wollte ich wissen: Die Bremse bleibt gemäss Deinen Ausführungen also blockiert (habe ich das so richtig verstanden?). Immerhin rollt er dann nicht davon, z.B. auf einem sich etwas neigenden Parkplatz (was einem Kollegen von mir schon mal passiert ist). Danke für Deine Info.